Ich hatte "genius malignus" auf der Platte und habe das als Synonym verstanden für "übelwollenden Gott resp. Demiurgen" - von der Funktion reden wir alle vom selben.
Mein Satz bedeutete, dass Du ein anderes Denkgebäude als ich hast in Bezug auf das, was Descartes sagt. - Wie kann man das falsch verstehen. - Und gleich wieder die eigene Hermeneutik-Keule: "ICH verstehe ihn richtig, ALSO verstehst Du ihn falsch". - Das geht mir umgekehrt zwar oft genug genauso, aber immerhin versuche ich mich in die Hermeneutik des Gegenübers hineinzudenken - was nicht immer gelingt.
Nein - ich habe gemeint, was ich gesagt habe: "Ich habe ihn nicht eingeführt <= es ist irrelevant für mich, ob man zum Täuschenden 'übelwollender Gott' oder 'Genius malignus' oder jetzt 'Dämon' sagt> UND ich habe auf das Ergebnis abgehoben, worum es überhaupt geht". - Ob man jetzt "Übel-Gott", "Genius" oder "Dämon" oder "Trump" sagt, ist mir vom Ergebnis her gesehen wurscht - wir haben hier kein Descartes-Seminar, in dem wir jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen und von der Substanz ablenken. - Anders gefragt: Was siehst Du denn in der Substanz anders, als ich in meiner These ausgedrückt habe?
Was liest Du denn? - Genau das sage ich doch.
Diesen Fall A habe ich noch nie beachtet. - MEIN Fall 1 ist, dass der Mensch wahrnimmt und prinzipiell nicht wissen kann, ob diese Wahrnehmung "echt" ist oder nicht, und deshalb eines Glaubensentscheids pro oer contra bedarf. - Ist das Höchste "böse" (egal, ob man es Hinz, Kunz, Dämon oder Genius nennt), kann Wahrnehmung Täuschung sein (muss nicht mal - denn das Böse könnte auch mal so, mal so beschließen) --- ist das Höchste "gut", ist Wahrnehmung vom Prinzip her echt (wir reden dabei nicht optischen Täuschungen o.ä., sondern prinzipiell. - Das war's eigentlich schon.Andreas hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 18:59Das IST Fall A in dem ausschließlich die Wahrnehmung sicheres Wissen ist, das ich bin, weil ich denke, dass ich bin und sonst nichts. Jeder weitere Gedanke IST Dämonenshit, weil er sich nur mit Dingen beschäftigen kann, die nicht echt sind, weil sie nicht zu meinem cogitans "authentisch" sind sondern nur zu dem cogitans des bösen Dämon ("authentisch" in deiner Terminologie und im Sinne deines Modells).
Plan 2 wäre (siehe zeitgenössisch), dass man aus der wissenschaftlichen Überprüfung von Wahrnehmung schließt, dass damit diese Frage entschieden sei - was entschieden zu kurz gedacht ist, aber es reicht für den Alltag.
Alle anderen Versionen sind von Euch reingetragen. - Erneut: Wo ist das Problem bei meiner Version 1?
Nein - das sind Eure Baustellen - meine Baustelle ist ausschließlich die eben zitierte.
Bspw. , dass Du aus der Tatsache, dass ich sage "Nur Cogito sum ist eine sichere Aussage" schließt, dass deshalb alles andere Täuschung sei - s.o.
Was soll denn bei einer derart logisch zwingenden Aussage meinerseits noch rauskommen? - Was meinst Du?Andreas hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 18:59closs hat geschrieben: ↑
Sa 21. Sep 2019, 17:34
Das ist doch der ganze Grund für dieses Szenario: "Hey Leute, wir sind nicht Münchhausen, deshalb können wir es nicht selber entscheiden. - Was glauben wir jetzt?"
Ein logischer Schnellschuss deinerseits, denn zuerst müssen wir uns erst einmal dem Fall B zuwenden, bevor eine Entscheidung gefällt werden kann.
Nee - das ist eine allgemeine Aussage: "Wahrnehmung kann nicht selber überprüfen, was sie kann und was nicht -> also muss eine Instanz her, über die man es per Res cogitans, hier per 'Glaubensentscheid' klärt".
Aber das wissen wir doch nicht - das "wissen" wir erst, nachdem wir das System "Glaube" installiert haben.Andreas hat geschrieben: ↑Sa 21. Sep 2019, 18:59Im Fall A erscheint mir meine Wahrnehmung schließlich genau so echt zu sein, wie in Fall B. Insofern hast du damit ja Recht, wenn du sagst, dass ich das nicht unter- bzw entscheiden kann da es in beiden Fällen A und B per definitionem SO IST, WIE ES SCHEINT aber nur im Fall B SO IST, WIE ES IST.