closs hat geschrieben: ↑Fr 28. Dez 2018, 00:38
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Da stand “Wer unterscheidet denn … ?†nicht “Was unterscheidet denn … ?â€

Das gehört trotzdem dazu. - Wie auch immer: Verbindlich entscheiden tut das keiner. - Die Wissenschafts-Theoretiker entscheiden aus ihrer Sicht, was Wissenschaft untersuchen kann. - Die Philosophen entscheiden aus ihrer Sicht, was die Wissenschaft (in entsprechender Definition) untersuchen kann und was nicht - wo bei es dabei verschiedene philosophische Stränge gibt.
Gehen wir also noch einmal zu dem folgenden Punkt zurück:
closs hat geschrieben: ↑Di 25. Dez 2018, 16:20
Claymore hat geschrieben: ↑Di 25. Dez 2018, 14:48
Dürfte den Glauben der Homöopathie-Freunde an die “Wissenschaftsdogmatiker†nur verfestigen.
Das geht auch viel nüchterner: Nicht die Wissenschaft ist dogmatisch, sondern Weltanschauungen, die Wissenschaft zum Maßstab der Welt machen.
Wenn – wie du zugestanden hast – kein Konsens besteht, was die Wissenschaft untersuchen kann, dann sieht “Wissenschaft zum Maßstab der Welt machen†erst einmal nur wie eine
weitere Meinung aus. Warum bekommt diese nun das Etikett “Weltanschauung†von closs aufgedrückt, eine andere Wissenschaftstheorie z.B. vom geliebten Popper
nicht? Halt "na und" - es gibt halt unterschiedliche Ansätze.
s.o. – manche Ansätze nennst du “Weltanschauungen†oder “Ideologien†andere Ansätze werden von dir mit “das, was die Wissenschaft selber auch wei߆umschrieben. Mit welcher Rechtfertigung?
Na und? - Die Position eines Wissenschaftlers kann da doch nicht schaden.
Was ich nicht schön finde, ist, dass du Anton B. zur Autorität erhebst und ohne Begründung seine Position als
die korrekte Wissenschaftstheorie hinstellen willst.
Aus meiner Sicht nicht - denn ich finde es richtig, wenn man unterschiedliche Kategorien nicht vermischt. - Ich finde es sogar wichtig.
Ja, es ist offensichtlich, dass dir das sehr gefällt:
closs hat geschrieben: ↑Fr 28. Dez 2018, 16:00
Mit Deinem Satz, dass Wissenschaft Modelle zu Beobachtungen untersucht und nicht die Wirklichkeit, war für mich im besten Sinne die Sache gegessen - denn dann lässt Du sozusagen die Wirklichkeit in Ruhe und hältst Dich als Wissenschaftler aus ontologischen Fragen heraus. - Genau das reicht - mehr will ich auch heute nicht. - Aber diesbezüglich erscheinst Du hier als Exot.
Das Problem ist dann das, was Anton B. als “vorwissenschaftlich†bezeichnet:
Anton B. hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 17:42
Man kann die Methodiken, die zum Wissen über die Kalamare geführt haben, noch in sich aufteilen: In einen vorwissenschaftlichen und in einen wissenschaftlichen Anteil. Zum vorwissenschaftlichen Anteil gehört z.B. die Dokumentation der Vielfalt der Kalmare in der Form von Messungen, Statistiken, innere und äußere Morphologie, Histologie usw. Der in der Philosophie so genannte wissenschaftliche Anteil bildet Modelle, prüft die Fruchtbarkeit der in der vorwissenschaftlichen Stufe vorgenommenen Klassenbildungen und wirkt damit auch auf die vorwissenschaftlichkeit zurück.
Nach der seltsamen Einteilung von Anton B. untersucht also zumindest die “vorwissenschaftliche Forschung†die Wirklichkeit.
Und nun überleg mal wer diese “vorwissenschaftlichen Forschungen†durchführt. Üblicherweise ein (Natur-)Wissenschaftler. Wenn also aus
“Wissenschaft vs. closs’sche Wirklichkeit†ein
“Wissenschaftler vs. closs’sche Wirklichkeit†wird, was ist damit gewonnen?
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Aber was denn nun, wenn die “Bewährtheit†eines wissenschaftlichen Modells durch einen plötzlich auftauchenden “Grenzbereich†komplett entwertet wird?
Nee - es wird ja nicht entwertet - da, wo es funktioniert, wird es nicht entwertet. - Und es funktioniert ja in vielen Bereichen.
Ja. Aber nur wenn man komplett den Kontext vergessen hat.
Nenne bitte ein Kriterium, wann man einen solchen Grenzbereich (a) gefunden hat oder (b) vermuten sollte.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Über “scientia ancilla technologiae†kommen wir mit dir nicht hinaus.
Das ist nicht mein Satz - mein Vorwurf ist "Philosophia ancilla scientiae". - Was Deinen Satz angeht, würde ich eher sagen "scientia instrumentum technologiae" - und das wäre ganz und gar nicht abschätzig gemeint.
Ich weiß, dass das nicht dein Satz war. Aber offensichtlich habe ich deine Ansichten mit “scientia ancilla technologiae†schon recht gut richtig getroffen. Jetzt hängt alles an der feinen Unterscheidung “ancilla†vs. “instrumentumâ€.
Wenn ich deine Einstellung noch mal auf deutsch zusammenfassen würde:
“Technologie ist die einzige Rechtfertigung für und auch die höchste Richterin über die Naturwissenschaft.â€
Oder im Sinne von Lord Kelvin:
“Das Leben und die Seele der Wissenschaft ist ihre praktische Anwendungâ€
Hast also nicht einmal so schlechte Gesellschaft.
Bei Widerspruch bitte konkret werden! Meine Geduld für dein Herumgedruckse und Ausweichen ist nämlich schon sehr strapaziert.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Falls dir diese Diagnose nicht gefällt, versuch noch mal zu erklären, warum man sich die Mühe mit der Methodik der Naturwissenschaft macht, ohne dass es wieder bloß auf die Anwendungen der Naturwissenschaft rekurriert. Ich bin ganz Ohr.
Natürlich gibt es Grundlagenforschung, die nicht pragmatisch ausgerichtet ist - ich sehe doch die Wissenschaft nicht negativ, sondern verwahre mich lediglich dagegen, dass alles, was der Fall ist, per Wissenschaft erreichbar ist. - Wenn ich höre, dass das, was wissenschftlich nicht erreichbar sei/messbar sei, nicht existent sein könne, fliegen mir die Plomben raus.
Nicht einmal der Versuch die Frage zu beantworten.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Du solltest nicht übertreiben: wir sind jetzt bei N = 2 Geschichten von dir.
Es geht doch nicht um MEINE Geschichten, sondern dass man 100 Tausenden oder gar Millionen eine kollektive Wahrnehmungsstörung unterstellen müsste, wenn nicht an deren N = 100.000 oder 1.000.000 nicht was dran wäre - das sind doch keine esoterischen Zirkel, sondern Angestellte, Akademiker, Handwerker, die damit nichts am Hut haben.
Kannst du einen Beleg liefern, dass Hunderttausende nach Enttäuschung durch die konventionelle Medizin dann beim Homöopathen Besserung oder Genesung erfahren haben?
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Naja… dein Argument gegen die Fragebögen von der Homöopathie-Asthma-Studie setzte voraus, dass sich Menschen sehr leicht manipulieren lassen
Das ist überall so. - Aber davon geht keine Neurodermitis weg.
Nein, das nicht. Aber es kann sein, dass aufgrund von Manipulation/Gruppendynamik bis auf Extremfälle erfolglose/negative Erfahrungen mit Homöopathen systematisch verschwiegen werden.
Man denke in dem Zusammenhang an solche Debakel:
Screenshot, © Huffington Post
Und das waren immer noch Umfragen und nicht Aufgeschnapptes von Closs.
Du siehst doch, dass du niemanden hier überzeugst. Ich würde dir also dringend empfehlen, gute Argumente gegen die folgende mögliche Erklärung zu bringen, anstatt sie einfach so zu verwerfen:
closs hat geschrieben:2) Anekdoten fühlen sich im Umfeld der HP besonders wohl.
Das würde mich auch interessieren.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Wieso wäre der Schluss von mehreren RCTs, wo individualisierte Homöopathie keine Wirkung zeigt, zu “Homöopathie wirkt nicht†ein solcher Fehlschluss wie in den Beispielen?
Weil "wirkt nicht" sich nur auf das bezieht, wo man gesucht hat. - Herrschaft, ich weiß wirklich bald nicht mehr, wie das vermittelbar ist.
Sind wir uns einig, dass die Aussage "Wir falslfizieren, dass Claymore nie die Queen gesehen hat, weil es sichere Quellen gibt, denen nach Claymore mit der Queen gefrühstückt hat" eine ENDGÜLTIGE Aussage ist, da die Behauptung "nie" bereits mit EINEM Frühstückstreffen irreversibel und endgültig falsifiziert ist?
Sind wir uns einig, dass die Aussage "Wir falsifizieren, dass Claymore jemals die Queen gesehen hat, weil all unsere Nachforschungen keine Hinweise darauf ergeben haben" KEINE endgültige Aussage ist, da ein Nicht-Finden reversibel sein kann, indem man doch mal was findet?
Falls wir uns hier NICHT einig sind, gebe ich auf.
Ich lehne deine Dichotomie
finden vs.
nicht-finden ab. Das hatte ich schon detailliert erklärt.
- Trump hat die Queen getroffen.
- Napoleon war nie auf dem Mond.
Bei Berücksichtigung aller Belege gilt: Ich halte “A ist falsch†für wahrscheinlicher als “B ist falschâ€.
Weil "wirkt nicht" sich nur auf das bezieht, wo man gesucht hat. - Herrschaft, ich weiß wirklich bald nicht mehr, wie das vermittelbar ist.
Wirklich gute Argumente, warum RCTs nicht in der Lage sein sollen, eine Wirkung der Homöopathie nachzuweisen selbst wenn diese wirkt, habe ich noch nicht gehört. Also denke ich, ähnlich wie bei “Napoleon war nie auf dem Mond,†dass angesichts der vielen negativen RCTs, die den Besonderheiten der Homöopathie durchaus Rechnung trugen, erst einmal nichts offensichtlich unvernünftiges daran ist, zumindest zu sagen
“Die Theorien von Hahnemann sind widerlegt.â€
Für dich ist das aus logischen Gründen unhaltbar (= Denkfehler aus meiner Sicht). Für mich ist das einfach eine Frage der konkreten Belege.