Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Da stand “Wer unterscheidet denn … ?†nicht “Was unterscheidet denn … ?â€

Das gehört trotzdem dazu. - Wie auch immer: Verbindlich entscheiden tut das keiner. - Die Wissenschafts-Theoretiker entscheiden aus ihrer Sicht, was Wissenschaft untersuchen kann. - Die Philosophen entscheiden aus ihrer Sicht, was die Wissenschaft (in entsprechender Definition) untersuchen kann und was nicht - wo bei es dabei verschiedene philosophische Stränge gibt.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
allerdings gibt es unterschiedliche Auffassungen dazu. - Laut Janina müssen beispielsweise in der Naturwissenschaft Vorannahmen falsifizierbar sein, während dies bei Geisteswissenschaften anders sein kann.
Na und???
Halt "na und" - es gibt halt unterschiedliche Ansätze.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Extremskeptizismus

plötzlich treuherziges “Aber… Anton B. hat gesagt …â€
Na und? - Die Position eines Wissenschaftlers kann da doch nicht schaden.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Und das ist natürlich überhaupt keine problematische Einstellung, oder wie?
Aus meiner Sicht nicht - denn ich finde es richtig, wenn man unterschiedliche Kategorien nicht vermischt. - Ich finde es sogar wichtig.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Aber was denn nun, wenn die “Bewährtheit†eines wissenschaftlichen Modells durch einen plötzlich auftauchenden “Grenzbereich†komplett entwertet wird?
Nee - es wird ja nicht entwertet - da, wo es funktioniert, wird es nicht entwertet. - Und es funktioniert ja in vielen Bereichen.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Über “scientia ancilla technologiae†kommen wir mit dir nicht hinaus.
Das ist nicht mein Satz - mein Vorwurf ist "Philosophia ancilla scientiae". - Was Deinen Satz angeht, würde ich eher sagen "scientia instrumentum technologiae" - und das wäre ganz und gar nicht abschätzig gemeint.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Falls dir diese Diagnose nicht gefällt, versuch noch mal zu erklären, warum man sich die Mühe mit der Methodik der Naturwissenschaft macht, ohne dass es wieder bloß auf die Anwendungen der Naturwissenschaft rekurriert. Ich bin ganz Ohr.
Natürlich gibt es Grundlagenforschung, die nicht pragmatisch ausgerichtet ist - ich sehe doch die Wissenschaft nicht negativ, sondern verwahre mich lediglich dagegen, dass alles, was der Fall ist, per Wissenschaft erreichbar ist. - Wenn ich höre, dass das, was wissenschftlich nicht erreichbar sei/messbar sei, nicht existent sein könne, fliegen mir die Plomben raus.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Du solltest nicht übertreiben: wir sind jetzt bei N = 2 Geschichten von dir.
Es geht doch nicht um MEINE Geschichten, sondern dass man 100 Tausenden oder gar Millionen eine kollektive Wahrnehmungsstörung unterstellen müsste, wenn nicht an deren N = 100.000 oder 1.000.000 nicht was dran wäre - das sind doch keine esoterischen Zirkel, sondern Angestellte, Akademiker, Handwerker, die damit nichts am Hut haben.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Naja… dein Argument gegen die Fragebögen von der Homöopathie-Asthma-Studie setzte voraus, dass sich Menschen sehr leicht manipulieren lassen
Das ist überall so. - Aber davon geht keine Neurodermitis weg.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Kann man daraus schließen, dass Fahrräder eine dürftige Erfindung sind, Aquaskipper dagegen eine ganz überwältigende?
Nein - aber dass es sie beide gibt.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Wieso wäre der Schluss von mehreren RCTs, wo individualisierte Homöopathie keine Wirkung zeigt, zu “Homöopathie wirkt nicht†ein solcher Fehlschluss wie in den Beispielen?
Weil "wirkt nicht" sich nur auf das bezieht, wo man gesucht hat. - Herrschaft, ich weiß wirklich bald nicht mehr, wie das vermittelbar ist.
Sind wir uns einig, dass die Aussage "Wir falslfizieren, dass Claymore nie die Queen gesehen hat, weil es sichere Quellen gibt, denen nach Claymore mit der Queen gefrühstückt hat" eine ENDGÜLTIGE Aussage ist, da die Behauptung "nie" bereits mit EINEM Frühstückstreffen irreversibel und endgültig falsifiziert ist?
Sind wir uns einig, dass die Aussage "Wir falsifizieren, dass Claymore jemals die Queen gesehen hat, weil all unsere Nachforschungen keine Hinweise darauf ergeben haben" KEINE endgültige Aussage ist, da ein Nicht-Finden reversibel sein kann, indem man doch mal was findet?
Falls wir uns hier NICHT einig sind, gebe ich auf.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Ja, natürlich ist es deine Privat-Theorie. Erst mal gibt es, wie 30 Sekunden Recherche über das Thema zeigen, noch den Antifoundationalismus in der Wissenschaftstheorie. Und dann unterscheidet sich deine Privat-Theorie noch vom normalen erkenntnistheoretischen Fundamentalismus dadurch, dass es keine Bedingungen für die Vorannahmen gibt.
Das ist doch Selbstsicht auf Basis eines letztlich materialistisch geprägten Weltbilds:
1) Grundlage der Welt ist die Materie.
2) Wahrnehmung/Subjekt und Objekt sind kompatibel.
3) Anthropogen definierte Vernunft ist Maßstab objektiven Urteils ("Rationalismus").
4) Da all dies so ist, gibt es keine Vorannahmen, wenn man wissenschaftlich arbeitet.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Ich dachte schon du wärst ein ganz unaufgeklärter, der die Naturwissenschaft angreift
Nie - ich greife die Philosophie an, die Wissenschaft grundsätzlich zum Maßstab dessen macht, was der Fall ist - die Wissenschaft selbst kann nichts dafür. - "Wissenschaft denkt nicht" (in dem Sinne, wie es Heidegger gemeint hat).
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Woher weißt du denn, dass sich Naturwissenschaft nur mit “falsifizierbaren Dingen†(was immer das bedeuten soll) beschäftigt? Von Janina?
So habe ich damals Popper verstanden. - Umkehrfrage: Welchen Sinn macht Wissenschaft (im Sinne der Naturwissenschaft), wenn man Dinge untersucht, die NICHT falsifizierbar sind?
Und jetzt korrigiere ich mich und ersetze "Dinge" durch "Modelle".
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Warum muss dein Paradebeispiel ein maximal problematisches Beispiel sein?
Weil es nicht untypisch ist. - Außerdem zeigt sich erst unter Maximal-Belastung, was eine Behauptung wert ist.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Nochmal: In vielen Ländern (z.B. den USA) gibt es keine Theologie an staatlichen Universitäten.
Das ist kein Problem, sondern eine reine Definitionsfrage, die an der Sache nichts ändert.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Wenn es also umstritten ist, ob Theologie eine Wissenschaft ist
Nach den hier üblicherweise vorgebrachten Definitionen von "Wissenschaft" steht die Geisteswissenschaft an sich in Frage.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Warum nicht aus der Geschichtswissenschaft, Romanistik, Soziologie oder sonst etwas unverfänglichem?
Kein Problem. - War Schiller am Ende seine Lebens ein Romantiker? - Wenn man es für möglich hält, dass er am Ende "romantisch" gedacht hat (was auch immer das heißt), kann man sein letztes Stück "Demetrius" uner diesem Aspekt lesen - dann erkennt man bspw. das Zwillingsmotiv und romantische Ironie. - Wenn man eher denkt, dass er bis zum Ende "klassisch" gedacht hat, interpretiert man die entsprechenden Textstellen anders.
Niemand kann Schiller in den Kopf gucken, man kann allerdings BEIDE Versionen zur Grundlage machen zu einer Untersuchung "Was würde der Text bedeuten, hätte er romantisch oder klassisch gedacht". - Dieses "Was wäre wenn" nennt man "hermeneutische Vorannahmen", die (normalerweise) nicht falsifizierbar sind - also ganz anders als in den Naturwissenschaften.
Wie untersuchen nun die Vertreter BEIDER Versionen? - BEIDE untersuchen wissenschaftlich, weil "wissenschaftlich" in den Geisteswissenschaften heißt, dass man (wenn es um Texte geht) Texte widerspruchsfrei begründet und diese Begründungen intersubjektiv verständlich zugänglich macht. - Das ist genauso wie in der Theologie.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Es sind leider keine Erfahrungen. Sondern Hörensagen und “verdrehte†Inferenz wie “Wenn der Kölner Arzt nicht besondere Heilungserfolge abgeliefert hat, wie ist er zu diesem Ruf gekommen?â€.
Das sind MEINE Hinweise, um Frischluft in die Köpfe zu blasen - das ist keine wissenschaftliche Ausarbeitung. - Es geht doch hier darum, darüber nachzudenken, wie es möglich sein könnte, dass ein Arzt dafür bekannt ist UND dies in einem selbst-verfolgten Fall eingelöst wurde?
Natürlich kann man da zu Recht "kritisch" kommen und sagen "Ahaaaa - das ist aber kein Nachweis". - Natürlich ist es keiner. - Aber es könnte zu denken geben. - Es kann doch nicht sein, dass man Nachdenken dadurch vermeidet, dass man sich "kritisch"

rausmogelt, um ja nicht über den Tellerrand gucken zu müssen.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 27. Dez 2018, 23:07
Was ist denn die “wissenschaftliche Ebeneâ€?
Kategorial eine Wahrnehmungs-Ebene nach Definition der Wissenschafts-Theorie und NICHT eine Wirklichkeits-Ebene - wobei wir uns sicherlich einig sind, dass eine Übereinstimmung beider angestrebt ist.