Gottes Wille/Plan

Rund um Bibel und Glaube
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Erich
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#451 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Erich » Fr 27. Dez 2019, 15:18

Tree of life hat geschrieben:
Fr 27. Dez 2019, 15:02
Wasn das für ein Gott der Liebe? Und wie passt es mit folgender Aussage zusammen?
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Gott ist die Liebe!

Für uns
hat Jesus Christus, die wahre Liebe, sein Kreuz auf sich genommen:
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles - bis zum Tod!
Das war einmal und gilt noch heute,
denn Jesus Christstus sagte damals:
"Meine Worte werden nicht vergehen"! 

Wem sollen wir nachfolgen?


 
Zuletzt geändert von Erich am Sa 28. Dez 2019, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)

Edelmuth
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#452 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Edelmuth » Fr 27. Dez 2019, 15:31

Tree of life hat geschrieben:
Fr 27. Dez 2019, 13:10
 
Röm 13,10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.

1.Korinther 13
1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.

2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.

3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.

4 Die Liebe ist langmütig und freundlich,
die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. 8 Die Liebe höret nimmer auf

Und hiermit hast du mein "Bekenntnis"

Und was ist mit Pauli folgender Aussage in Epheser 4:26? :roll:
26 Versündigt euch nicht, wenn ihr zornig werdet! Die Sonne darf über eurem Zorn nicht untergehen!
Stehe ich eigentlich nach deinem schönen obigen Bekenntnis  immer noch auf  deiner schwarzen Liste? :popcorn:
Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hesekiel 33:33
            

janosch
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#453 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von janosch » Fr 27. Dez 2019, 15:53

Tree of life hat geschrieben:
Fr 27. Dez 2019, 14:30
lovetrail hat geschrieben:
Do 26. Dez 2019, 21:04
Naqual hat geschrieben:
Do 26. Dez 2019, 11:53
 
Ich habe sehr lange gebraucht, um meinen verstorbenen Sohn "loslassen" zu können, ich wollte sterben, weil ich dachte, ohne ihn nicht mehr leben zu können, er war mein ein und alles
Das ist auch eine Art Anhaftung/Abhängigkeit .
Wenn ich dies und das nicht mehr habe, hat alles keinen Sinn mehr?

Sorry,  das ich hier rein Funke...aber  erinnert deine Situation, einigen  Aussagen des HERRn..es hört sich zwar blöd an, und wird auch oft Blöd gehalten, aber das ist doch irgendwie die Wahrheit entsprechend, oder?

Mark 8.34. Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

oder noch eine...
 29. Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verläßt um meinetwillen und um des Evangeliums willen,

 und kontert sogar noch...und es ist mehr als nur ein "kleine Hinweis"
 37. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.

Wie könnte man alles für Christus sein HERR und Erlöser „aufgeben" wenn nicht so...? Loszulassen braucht Zeit das ist war...tja, wir fühlen auch noch! 

In diese Situation denkt man sicher daran, das hier ein "Strafe Gottes“ handelt..."wieso warum ICH, oh  Gott...“  Im  diese Punkt,  kommen die wahre Eigenschaften des Glauben ins lichte!  Besonders worauf der mensch sein Glaube gebaut hat! Es wird geprüft...manch mal sehr HART trifft uns "Wille Gottes“.


Ich denke an Jeremia 1 10.Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. Siehe, ich setze dich heute über Völker und Königreiche, daß du ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst und bauen und pflanzen

Ich denke das braucht wiederum kein Erklärung, oder?  Ich denke sehr oft an den Jünger,  oder Später die Apostel, sie gelitten und starben viel zu früh und „unangemessen" für den HERRN!  
 
Wieviel menschen in ein solche Situationen, oder weniger solche.. ihre halt zu ihre Götter bereit  verloren? Unzählige! Unsere Kreuz aufnähmen und Christus nachfolgen ist nicht einfach! 

Auf dem "Erste blick" gibt es nicht zuzufügen...es ist materialistisch denkend nur abstoßend...  

Ich denke gibt Kein anderen Gott oder Götze, sowas verlangen würde von ihre (angeblichen) Anhänger, was Christus von seien Jünger und auch von uns verlangt, oder?! 
Und mit Christus schaut vor erst nicht gut aus..."Kreuz und Leiden..."erst zerstören, einreißen und erst Planzen...

Nicht alles Sahne Häubchen, wie Christen oft vorstellen und auch erklären versuchen! 




 

janosch
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#454 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von janosch » Fr 27. Dez 2019, 16:09

Edelmuth hat geschrieben:
Fr 27. Dez 2019, 15:31
Und was ist mit Pauli folgender Aussage in Epheser 4:26? :roll:
26 Versündigt euch nicht, wenn ihr zornig werdet! Die Sonne darf über eurem Zorn nicht untergehen!
Stehe ich eigentlich nach deinem schönen obigen Bekenntnis  immer noch auf  deiner schwarzen Liste? :popcorn:

Was du daran verstehst..oder eben beigebracht worden von dein Religion, das ist dein Gewissen Sache mensch Hemul!  :gavel:

Kein kann dich Richten...nur du dich selbst allein.  


Ich versteh daran das ich... wenn ich auf mein Frau oder an mein Kind zornig werde...oder eben an mein Nächste...und auch manchmal sie Laut Schimpfe... muß ich Schnell versöhnende Worte zu finden...möglichst bevor den "Sonne untergeht...“ Morgen und übermorgen wird immer schwieriger sein...vielleicht sterbe ich in der nacht...und wenn man was Vergisst,  daß bedeutet auch daß diese „Taten“ irgendwie hängen bleiben und (große) Sünde wachsen werden können! :yes2:    

 

erbreich
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#455 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von erbreich » Fr 27. Dez 2019, 16:23

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 22:31
Wie du bereits bemerkt haben dürftest, steht der Körper hierbei voll und ganz im Mittelpunkt und ist „unangefochten von Nicht-Körperlichkeits-Phantasien“. Dies müsste gegen zahlreiche Aussagen der buddhistischen Lehre verstossen (vermutlich gegen alle)
Nein, das verstösst ganz und gar nicht gegen mein buddhistisches Verständnis. Wenn ich unser Gespräch bisher richtig verstanden habe, dann ist das, worum es uns geht, eine Antwort auf die Frage zu finden: "Wie funktioniert der Mensch" (und deiner Ansicht nach vermag keine Religion diese Frage sinnvoll zu beantworten). 

Zuerst mal: Was ist der Mensch? Du sagst: "Der Körper ist das Subjekt". Damit kann ich mich einverstanden erklären. "Nicht-Körperlichkeits-Phantasien" hege ich keine, falls du damit meinen solltest, dass es eine menschliche Existenz ohne Körper geben könnte. Hier das fünfgliedrige buddhistische Modell des Menschen (ein einfaches Konzept, das in der buddhistischen Philosophie noch viel differenzierter ausgearbeitet ist):

Der Mensch ist eine körperlich-geistige Einheit (besser: eine ebensolcher Prozess). Zum Zwecke eben der Einsicht in das Funktionieren dieses geist-körperlichen Prozesses - also des Subjekts -  definierte der Buddha 5 Aspekte des Subjekts:

1) Körper
2) Gefühl
3) Wahrnehmung
4) Willensregungen
5) Bewusstsein

1) Beginnen wir beim Körper: Der Körper ist ausgestattet mit 6 Sinnen (Seh-, Hör-, Geruchs-, Geschmacks-, Tast-, Geist-Sinn). 
Diese sechs Sinne kommen in Kontakt mit den ihnen zugehörigen Sinnesobjekten und das was dabei geschieht, nennen wir Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Denken. 

2) Jeder Sinneskontakt ist mit einem Gefühl verbunden, der Kontakt wird gefühlt, empfunden, und zwar als angenehm, als unangenehm oder als neutral. Das Gefühl bewertet den Kontakt ("das riecht gut", "das stinkt", "schöne Töne", "fürchterlicher Lärm", usw.). 

3) Aufgrund des gefühlten Sinnenkontakts entsteht die (sechsfache) Wahrnehmung (ohne Sinnesempfindung gibt es keine Wahrnehmung). So wie das Gefühl den Kontakt bewertet, so nimmt nun die Wahrnehmung wahr was das Gefühl ausgelöst hat. Das Gefühl meldet beispielsweise "wohl" und die Wahrnehmung meldet "tut das" (z.b. diese körperliche Berührung = Tastsinn). Also an den fünf Körpersinnen geschieht  gefühlte Wahrnehmung von Physikalischem und am Geistsinn gefühlte Wahrnehmung von Nicht-Physikalischem (das, was die fünf Körpersinne nicht wahrnehmen können, eben die Gefühle und die Willensregungen.

4) Nun kommen die (sechsfachen) Willensregungen ins Spiel und natürlicherweise lösen wohltuende Empfindungen Begehren und Anhaften aus (schliesslich erleben wir gerne Wohltuendes) und unangenehme Empfindungen lösen Aversion aus, also die Tendenz zur Flucht oder zum Angriff. Bei den neutralen Empfindungen besteht die Tendenz zur Gleichgültigkeit, zur Ignoranz. 

5) Das ganze gipfelt in dem (gemäss den den Prozess auslösenden Sinnen ebenfalls sechsfachen) Bewusstsein: Seh-, Hör-, Geruchs-, Geschmacks-, Tast-, Geistbewusstsein). Der gesamte erlebte Prozess (inkl. der durch diesen ausgelösten sprachlichen und körperlichen Handlungen) wird im Bewusstsein abgespeichert und bei ähnlichen Erlebnissen auch wieder abgerufen (und wirkt so auch wieder als ein bedingender Faktor auf die Art des Erlebens ein). 

Um es ganz klar zu stellen, keiner dieser Aspekte des Menschseins hat irgendwie Bestand, alle fünf - die im übrigen nur gemeinsam existieren können, also eben als das "Subjekt" - sind vergänglich. Hierzu aus dem buddhistischen Wörterbuch von Nyanatiloka (er übersetzt statt "Willensregungen" "Geistesformationen"):
 
Unser so genanntes individuelles Dasein ist in Wirklichkeit nichts weiter als ein bloßer Prozess dieser körperlichen und geistigen Phänomene. Hier sei besonders betont, daß auch die sog. 5 Daseinsgruppen als solche, genau genommen, lediglich eine abstrakte Klassifikation darstellen und daß, von der vierten Gruppe der Geistesformationen (Anm: "Willensregungen") abgesehen, die Gruppen als solche überhaupt keine Wirklichkeit haben (Anm: die "Willensregungen" haben "Wirklichkeit" in dem Sinne, dass sie Handlungen initieren, also "wirken").

Verkehrt ist es auch, daß man die Gruppen im Allgemeinen als zu kompakt, ja oft geradezu als mehr oder weniger dauernde Entitäten auffaßt, wohingegen sie doch als Gruppen überhaupt keine Wirklichkeit besitzen und auch selbst ihre Repräsentanten nur ein momentanes, schnell dahinschwindendes Dasein haben. 

In den Lehrreden des Buddha lesen wir:

Unmöglich ist es, Abscheiden, Insdaseintreten, Wachstum und Entwicklung des Bewußtseins anzugeben, unabhängig von Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung und Geistesformationen.

Ich hege also keinerlei "Nicht-Körperlichkeits-Phantasien".
So "funktioniert" in diesem Modell der Mensch.
Und was tut "der Buddhist" nun damit?

Der Buddhismus kennt ein dreifaches Training:

a) Sozialtraining 
b) Emotionstraining
c) Kognitionstraining

a) Eigentlich spielt es keine Rolle, wo ein Schüler einsteigt, traditionell wird aber meist mit dem Sozialtraining begonnen (ich als Sozialtherapeut sehe darin nichts anderes als dies: Sozialtherapie). Wir können es auch als Verhaltenstherapie bezeichnen. Die fünf hauptsächlichen Bereiche dieses Trainings beziehen sich auf den Umgang mit
- Gewalt
- Geld
- Sexualität
- Betäubung/Rausch
- Sprache

b) Indem hier bewusst und willentlich Grenzen akzeptiert werden, werden dann schnell einmal Emotionen (Willensregungen) erlebbar, die diese Grenzen nicht akzeptieren wollen (Gier, Hass, Egoismus, usw.). Da setzt dann das Emotionstraining ein: Ich lerne den Umgang mit starken Emotionen, lerne sie aushalten und kanalisieren um mir selber und anderen nicht unnötiges und sinnloses Leiden zu verursachen (du hast zu Beginn unseres Gesprächs einmal die "Emotionsregulation" erwähnt, darum geht es). Es geht aber dabei weder um ein Leugnen noch um ein Verdrängen der Emotion, sondern um ein klarbewusstes Erkennen und ein akzeptierendes Aushalten ohne durch sie "versklavt" und zu Reden oder Handlungen gezwungen zu werden, die unserem ethischen Verantwortungsbewusstsein widersprechen. 

c) Das Kognitionstraining nun fasst das, was im Sozial- und Emotionstraining an Einsicht gewonnen wird konzeptuell zusammen, so dass mithilfe der Konzepte (wie hier mit dem Konzept der 5 Gruppen) - deren Ziel stets Leidvermeidung und Leidüberwindung ist - jederzeit der Intellekt (der eigene, wie auch im Falle des Lehrens der des Schülers) auf das Training ausgerichtet werden kann. Das klar Erkannte wird so immer weiter vertieft und reift mit der Zeit zu einem intuitiven Verhalten  (wie z.B. das Autofahren "intuitiv" wird oder, wie bei meinem Bruder, der Kampfsport praktiziert, die Bewegungen "intuitiv" werden und nicht mehr darüber nachgedacht werden muss). Das bezeichnen wir im Buddhismus als "Weisheit" (und diese ist das Ziel oder der Sinn der gesamten buddhistischen Schulung) oder einfach im Sinne der drei Schulungen:

- Sozialkompetenz
- Emotionale Kompetenz
- Kognitive Kompetenz

In diesen drei praxisbezogenen "Kompetenzen" oder in dieser "Weisheit" erkenne ich einen "reifen Menschen" (und so "funktioniert" im Verständnis meiner Tradition ein "reifer Mensch"). 

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Naqual
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#456 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Naqual » Fr 27. Dez 2019, 17:19

SilverBullet hat geschrieben:
Do 26. Dez 2019, 19:48
Ich gehe da nicht mit, sondern ich versuche unsere Eigenart, überall (egal wie abstrakt) Objekte zu verwalten, zu erklären und zwar nur mit den Zutaten: Körper, Welt und Reaktion.
Der Witz ist ja der, dass wir bei „dem Bewusstsein“ von einer Art Objekt sprechen, dem wir aber nirgendwo begegnen. Einen anderen Menschen schätzen wir als bewusst ein, weil wir exakt nachvollziehen können, wie er sich gerade abstrakt „bewegt“, aber sein Bewusstsein ist nirgendwo erkennbar.
Folglich muss es eine Grundlage geben, warum wir dennoch dieses Verhalten zeigen.
Hier habe ich ein Verständnisproblem. Wahrscheinlich weil ich schon begrifflich eine andere "Vorprägung" habe.
Bewusstsein ist Subjekt. Erst einmal. Rede ich über das Bewusstsein wird es damit zum Objekt. Als Subjekt ist das Bewusstein ziemlich unmittelbar erfahrbar. In der Kommunikation zum anderen ist es als Objekt nur bedingt vermittelbar, aber als Objekt jedenfalls nicht erfahrbar. So wie ich das sehe klammerst Du das Subjekt aus (in der Reduktion auf Körper-Welt-REaktion) und versuchst alles ohne das Subjekt zu erklären. Du hattes vorher verneint, Materialist zu sein, genau das wäre für mich aber eine Materialistische Weltsicht. Da für mich das Subjekt im Mittelpunkt des Überlegen steht würde ich mich eher als Idealist einstufen (nicht in der umgangssprachlichen Verwendung der Begriffe). Wo soll in der Eliminierung nun der Vorteil liegen?

Eine Änderung ohne Substanz ist letztlich „eine Handlung die sich selbst Existenz genug sein soll“.
Ich formuliere es mit Absicht so zugespitzt, damit offensichtlich wird, dass hier lediglich Zusammenhänge von Handlung und Zusammenhänge von Existenz unsinnig vermischt werden.
Verstehe jetzt insofern Deine Art des Denkens nicht, weil eine Änderung immer eine Substanz benötigt, wenn diese (bei mir) auch nicht unbedingt materiell sein muss.
Oder meinst Du nun ein "geistiges nicht materielles Phänomen" wäre ein um sich selbst drehender Prozess?
Unsere unterschiedlichen Denkmuster sind hier eine Herausforderung. Aber vielleicht kriegen wirs ja zusammen hin.

Die Motivation hierzu scheint beim Buddhismus zu sein, dass die Anhänger einfach gar nichts mehr sein wollen, damit „das Leiden“ keinen Angriffspunkt hat.
Ohne Buddhist zu sein geht es mir hier so, dass ich den Buddhismus nicht so empfinde. Also wenn der Buddhismus z.B. "Mitgefühl" predigt, dann ist hier "etwas" als Eigenschaft des Subjekts vorhanden im Prozess in meinem Denken.
Nirwana verstehe ich auch nicht als Nichts und halte es für einen fatalen Übersetzungsfehler. Gemeint ist wohl eher ein "Nichts an Erfahrbarem im Normalen, etwas was soweit davon entfernt ist, dass es sich auch der Sprache (inklusive Subjekt-Prädikat-Objekt) entzieht." Für mich ist dieser Gesichtspunkt eher interessant als "mystische Erfahrung" und inwieweit dies vergleichbar ist (bin ja nicht Christ, wenn auch stark christlich geprägt und die Mystik ist mir näher).
Der Buddhismus scheint auch nicht ein Verdrängen der Gefühle zu lehren (auch nicht des Leids), sondern das Akzeptieren des Leids in sich ohne hiervon beherrscht zu werden. Da sind Welten dazwischen!

Nur gibt es da halt auch noch die Hinduismusgrundlage, also die vielen Lebenszeiten, die es zu überwinden gilt. Auf der einen Seite sehr willkommen, denn damit lässt sich das Ausbleiben des Erfolges einfach 10.000 Lebenszeiten in die Zukunft verschieben, aber auf der anderen Seite muss natürlich wiederum „ein Etwas“ da sein, das man beeinflussen können sollte, um den Karma-Mechanismus auszuschalten.
Insgesamt ergibt sich daraus ein Gemenge, das nicht so ganz klar ist.
Hier sehe ich ein Nachvollziehbarkeitsproblem an den unserem Kulturkreis fernen Elementen. Also unsere Vorstellung von der Reinkarnation ist sehr mechanisch. Die Reinkarnationslehren (seufz, gibts wieder verschiedene zu allem Überfluss) sehen meist das weniger als Bonussystem, bei dem man zwingend Stufe für Stufe springt, sondern auch innerhalb eines Lebens (und eines Lebensmoments) in das Ziel fließend gleiten kann.

Deshalb ist es auch wichtig genau auf den Punkt zu bringen, woher die einzelnen Behauptungen stammen.
Für mich aus Inneren Erleben (und sei es Mystik). Das ist in Deinem materialistischen Dreiklang (nicht böse oder wertend gemeint) nicht fassbar. Also ich täte mich auch extrem hart ein Erleben, das nicht materiell strukturiert ist adäquat zu artikulieren, geschweige denn zu beweisen (so wenig wie ich beweisen kann das ich fühle nur hier habe ich im anderen ein Gegenüber das wenigstens mit "fühlen" etwas anfangen kann).

Erst einmal so weit. Damit wir die Verständigung zwischen uns irgendwie auf die Reihe kriegen.

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#457 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Tree of life » Fr 27. Dez 2019, 17:27

Edelmuth hat geschrieben:
Fr 27. Dez 2019, 15:31
Stehe ich eigentlich nach deinem schönen obigen Bekenntnis  immer noch auf  deiner schwarzen Liste?
Nö auf ner lila Liste und schreib keinen Quark ;)

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Naqual
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#458 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Naqual » Fr 27. Dez 2019, 18:46

lovetrail hat geschrieben:
Do 26. Dez 2019, 21:04
Naqual hat geschrieben:
Do 26. Dez 2019, 11:53
Ganz so einfach sehe ich es beim Buddhismus nicht. Denn die Verabschiedung ist ja nicht von der Leidenschaft, sondern vor der Anhaftung an die Leidenschaft, also das einen die Leidenschaft besitzt und in Abhängigkeit führt. Der Unterschied ist gravierend.
Aber sind wir doch mal ehrlich. Menschen ohne Leidenschaften sind sehr fade Zeitgenossen. Der Buddhismus besetzt dieses Thema ausschließlich negativ. (Ich sehe da übrigens keinen Unterschied zwischen "Leidenschaften" und "Anhaften an Leidenschaften". Leidenschaft hat was anhaftendes. Wenn ich nicht an dem was ich liebe bzw an den Menschen die ich liebe leidenschaftlich anhafte, dann liebe ich sie eigentlich gar nicht.
Jesus liebt uns auch leidenschaftlich. Darum ist er auch ans Kreuz für uns gegangen. Der hat voll angehaftet. Und es war gut so.
Du spielst mit den Worten aber in unterschiedlicher Bedeutung wie gemeint.
Du kannst jemanden leidenschaftlich lieben. Aber auch zwanghaft lieben. Beides wäre sogar leidenschaftlich. "Anhaften" meint den Zwang, die Beherrschung über das Selbst. Also kannst Du frei entscheiden oder wird für Dich entschieden? Du brauchst nicht einmal jemand anders der Dich zwingt. Du gibst selbst die Freiheit auf mit Anhaftung.
Da ist Anhaftung etwas Verkehrtes. Da braucht man nicht einmal den Buddhismus zu, das ist noch Psychologie in den Basics. Viele Christen wehren sich mehr gegen die spezifische Sprache des Buddhismus. Weil sie diesen sofort als Konkurrenten empfinden. Und dann wird - ohne Versuch des Verstehens - entsprechend gleich polemisiert.
PS: Was ist Nächstenliebe ohne jeglichen Versuch den Nächsten zu verstehen?
 
Leidenschaft kann sich nicht an einem unfassbaren Abstraktum festmachen. Es braucht eine Konkretisierung.
Fordert Gott nicht Nächstenliebe (=Leidenschaft)? Gott wird ja im Nächsten konkret. Sonst nirgendwo.
Ja genau. Deshalb ist eben die Beziehung zu Jesus und auch zum Nächsten so wichtig. Ganz konkret.
Abstrakt ist doch der Buddhismus, weil ihm diese leidenschaftliche Beziehungsebene fehlt.
Das was an Jesus konkret ist, ist sein Handeln als Mensch. Nicht abstrakte Dogmen, die ihn zu Gott erklären. Jesus hat nun die Nachfolge empfohlen bis hin zum Kreuz. Das ist ganz konkret von Mensch zu Mensch. Das Kreuz symbolisiert hier für mich genau das Gegenteil von dem von Dir genannten am "Kreuz anhaften". Jesus lässt alles los (symbolhaft bis ins Extreme): sein Ego, seine Zuversicht in den Vater, sein Leben, seine Ehre, Wohlempfinden und Schmerzlosigkeit, Ruhe, Sicherheit, usw. Wirklich alles. Hier wird er frei. So verstanden sehe ich es als ganz starkes Symbol für einen Weg. Diese Leidenschaft ist im Christentum weg: "Danke Jesus, dass Du dies für mich stellvertretend gemacht hast". Da braucht man nur noch nehmen. Nicht geben. Da muss man auch nicht frei sein, sondern das unfrei sein ist die Voraussetzung und gleichsam das Ziel. Denn niemand bringt mich stellvertretend in Gottes Nähe, wenn nicht ich selbst mit Gottes Hlfe.
Der Buddhist bemüht sich um ein mitfühlendes und friedliches Leben, beginnend in seinem eigenen psychischen Inneren. Was daran ist leidenschaftslos? DAS honoriere ich. Auch wenn ich jetzt deswegen kein Buddhist sein muss.

 

Edelmuth
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#459 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Edelmuth » Fr 27. Dez 2019, 19:22

janosch hat geschrieben:
Fr 27. Dez 2019, 16:09
Edelmuth hat geschrieben:
Fr 27. Dez 2019, 15:31
Und was ist mit Pauli folgender Aussage in Epheser 4:26? :roll:
26 Versündigt euch nicht, wenn ihr zornig werdet! Die Sonne darf über eurem Zorn nicht untergehen!
Stehe ich eigentlich nach deinem schönen obigen Bekenntnis  immer noch auf  deiner schwarzen Liste? :popcorn:

Was du daran verstehst..oder eben beigebracht worden von dein Religion, das ist dein Gewissen Sache mensch Hemul!  :gavel:
:shock:
Wieso "mensch Hemul"  holder janosch? :roll: Der von dir Genannte User "HEMUL" schreibt doch hier schon lange nicht mehr  mit. Aber zurück zu  mir-sprich Edelmuth dem deine o. eigenartigen Worte ja  gelten.  Was hat meine Religion mir  bezgl. Pauli Aussage  in Epheser 4:26 denn falsches beigebracht?Butta bei  die Fische du Herold mit dem  dicken Hammer.
Mit Verlaub
:chapeau:
Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hesekiel 33:33
            

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#460 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Tree of life » Fr 27. Dez 2019, 19:28

Edelmuth hat geschrieben:
Fr 27. Dez 2019, 19:22
Der von dir Genannte User "HEMUL" schreibt doch hier schon lange nicht mehr 
Der war wohl dein Zwilling, gell Möpschen?
:loool:

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