Plausibilität des Seins

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#51 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » So 8. Jun 2014, 17:39

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Für das Gegenteil gibt es keinerlei Hinweise
Doch - logische, hermeneutische, emotionale, dialektische, spirituelle Wahrnehmungen gibt es zuhauf - manchmal objektiv nachvollziehbar (Logik, Dialektik), manchmal nicht. - Aber sie sind im Sinne der naturwissenschaftlichen Methodik nicht falsifizierbar - das ist richtig.
Diese geistigen Dinge bereichern das Leben aber sie tragen nichts zum Erkenntnisgwinn bei. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#52 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 17:45

Pluto hat geschrieben:Diese geistigen Dinge bereichern das Leben aber sie tragen nichts zum Erkenntnisgwinn bei.
Sie tragen genuin nichts zum naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn bei - ist auch nicht ihre Aufgabe. - Aber aus den geistigen Dingen kommen Fragen und Antworten zur Existenzfragen - "wer bin ich, was bin ich, was ist das Dasein, warum lebe ich im Dasein, was ist der Tod, warum gibt es den Tod, was ist die Zeit, was ist mein Sinn, etc.".

Pluto
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#53 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » So 8. Jun 2014, 17:56

closs hat geschrieben:Aber aus den geistigen Dingen kommen Fragen und Antworten zur Existenzfragen -
Ja. Sie bereichern unser Leben.

closs hat geschrieben:"wer bin ich, was bin ich, was ist das Dasein, warum lebe ich im Dasein, was ist der Tod, warum gibt es den Tod, was ist die Zeit, was ist mein Sinn, etc.".
Und....? Was sind die Antworten? Und wie kann ich diese bestätigen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#54 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von sven23 » So 8. Jun 2014, 18:00

closs hat geschrieben:
"Und wär das Aug nicht sonnenhaft, es könnt die Sonne nicht erkennen". -

Eine Motte kann die Sonne auch erkennen. Macht sie deshalb eine spirituelle Erfahrung? :lol:
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#55 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 18:29

sven23 hat geschrieben:Eine Motte kann die Sonne auch erkennen. Macht sie deshalb eine spirituelle Erfahrung?
Motten fressen ausschließlich Löcher. - Ist damit der Energieerhaltungssatz verletzt? :lol:

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sven23
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#56 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von sven23 » So 8. Jun 2014, 18:59

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Eine Motte kann die Sonne auch erkennen. Macht sie deshalb eine spirituelle Erfahrung?
Motten fressen ausschließlich Löcher. - Ist damit der Energieerhaltungssatz verletzt? :lol:

Natürlich nicht. Es wird ja aus dem Loch Mottenkot produziert. Die Natur verschwendet nichts.

Nebenbei: wie definiert man eine spirituelle Erfahrung?
Ich denke dabei z. B. an die Reliquienverehrung. Manche Gläubige sprechen von einer tiefen spirituellen Erfahrung, nachdem sie der Reliquie so nahe gekommen sind. Und das auch bei Reliquien, die nachweislich Fälschungen sind. Was löst also die spirituelle Erfahrung aus, wenn nicht ganz speziell subjektive Phantasie, die sich auch völlig von der Realität abgekoppelt haben kann?
Erklärungsmuster wären Autosuggestion, Selbsttäuschung, Placeboeffekt, Einbildung oder einfach überschießende Phantasie. Passiert das in der Gruppe, kommt noch die Massenpsychologie, Massenhysterie oder Massenpsychose hinzu.
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#57 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 19:45

sven23 hat geschrieben:wie definiert man eine spirituelle Erfahrung? Ich denke dabei z. B. an die Reliquienverehrung.
Das ist ein ziemlich ungeeignetes Beispiel. Da müsste man erst mal klären, ob der Betroffene einem Brauch nachgeht oder wirklich spirituell eingebunden ist. - "Spirituelle Erfahrung" und "Reliquienverehrung" würde ich ungestützt nicht in einen Zusammenhang bringen.

sven23 hat geschrieben:Was löst also die spirituelle Erfahrung aus, wenn nicht ganz speziell subjektive Phantasie, die sich auch völlig von der Realität abgekoppelt haben kann?
Phantasie ist etwas, vom Subjekt kommt. - Bei spiritueller Erfahrung geht es um etwas Bilaterales - zwischen Mensch und Gott (wie auch immer das auch aussieht).

sven23 hat geschrieben: Passiert das in der Gruppe, kommt noch die Massenpsychologie, Massenhysterie oder Massenpsychose hinzu.
Das gibt es oft. - Merke: Wer wirklich spirituelle Erfahrungen macht, merkt es entweder nicht - wenn ja, spricht er nicht so ohne weiteres darüber. - Die spirituell wirklich top präsenten Menschen, die ich kenne, halten sich sehr zurück - sie wissen, wo sie leben.

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sven23
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#58 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von sven23 » So 8. Jun 2014, 20:02

closs hat geschrieben:"Spirituelle Erfahrung" und "Reliquienverehrung" würde ich ungestützt nicht in einen Zusammenhang bringen.

Warum eigentlich nicht, wenn das die Betroffenen so empfinden. Schließlich ist es ja "der Fall". ;)


closs hat geschrieben: Phantasie ist etwas, vom Subjekt kommt. - Bei spiritueller Erfahrung geht es um etwas Bilaterales - zwischen Mensch und Gott (wie auch immer das auch aussieht).

Wenn das Subjekt beide Rollen übernimmt ist es sowas wie spirituelle Inzucht. Auf jeden Fall aber auch aus dem Reich der Phantasie.
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#59 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 20:39

sven23 hat geschrieben:Warum eigentlich nicht, wenn das die Betroffenen so empfinden.
KANN ja sein - nur empfinde ich dieses Beispiel als nicht typisch.

sven23 hat geschrieben:Wenn das Subjekt beide Rollen übernimmt ist es sowas wie spirituelle Inzucht.
Das ist genau das Problem, das oft eintritt. - Insofern kann man Phantasie und Spiritualität genau daran unterscheiden: Wenn das Subjekt beide Rollen übernimmt, hat es nichts mit Spiritualität zu tun.

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#60 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » So 8. Jun 2014, 21:55

closs hat geschrieben:Wenn das Subjekt beide Rollen übernimmt, hat es nichts mit Spiritualität zu tun.
Interessante Feststellung!
Und woher weiß man das?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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