piscator hat geschrieben: ↑Do 8. Apr 2021, 14:01
Sachte, lieber Helmuth, niemand beleidigt hier Gott.
Das sehe ich anders. Ein Sünder kann gar nicht anders. Er wäre sonst ja keiner. Ist wie die Frage nach den grünen Autos. Die gibt es nicht, sagen die einen, für sie sind alle blau. Wer nicht wahrhaben will, dass es grüne Autos gibt, malt sie sich in Gedanken blau oder definert schlicht blau sei grün daher gäbe es da nichts weiter zu unterscheiden.
Ich selbst sündige immer noch, heute nicht mehr so mit Worten, sondern eher mit Taten. Diese Erkenntnis, dass man sündigt, sollte jeder haben, das hat mit Christsein gar nichts zu tun, sondern jeder weiß, dass er auch böse Taten begeht. Auch Christen sündigen.
Aber vielen fehlt dazu noch das Wesentliche, das man wissen muss. Diesen Mangel an Erkenntnis stelle ich oft fest an dem, der sich "Christ" nennt: Man kann diese alte Natur in einem nicht ausradieren. Diese Erkenntnis muss dir gegeben werden. Weißt du woran ich erkenne, dass es mangelt? An den ununterbrochen persönlichen Angängen.
Sie können nicht erkennen, wie sehr ihre alte Natur sie beherrscht, daher machen sie nichts dagegen. Das ist wie bei einem Tier, das sich gegen seine eigene Natur gar nicht verhalten kann, weil es den Geist dazu nicht hat, es folgt seinem Instinkt. Bei Tieren ist das aber keine Sünde, denn sie haben ja keinen Geist, aber Menschen hat Gott anders gemacht. Sie treffen Entscheidungen.
Meine Erfahrung dazu ist auch die, wie ich sie überall mache: Es wäre so mancher Nicht-Christ ein wesentlich besserer Christ, würde er Jesus mal annehmen. Für diese schreibe ich. Daher geht es weiter: Über den grundlegenden Zwiespalt im Menschen berichtet Paulus. Dazu der kurze Auszug:
Römer 7:18-20 hat geschrieben:
Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht. Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
Er weiß aber auch, was allein ihn daraus erlösen kann:
Römer 7:24-25 hat geschrieben:
Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! So diene ich selbst nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.
Paulus hat verstanden, dass er selbst das Grundübel nicht abtöten kann sondern nur der HG in ihm. Um das aber nicht wieder in das Gegenteil umzuinterpretieren, was der Atheist vorsätzlich macht, weil er der Sünde dienen will, und sie eben "blau" umfärbt, andere wieder wegen der Sünde unbewusst, so lese man das ganze auch in seinem Kontext. Paulus lehrt dazu ja mehr als nur meine zitierten Verse.
piscator hat geschrieben: ↑Do 8. Apr 2021, 14:01
Daraus ergibt sich für mich die Frage? Was für einen Menschen will Gott haben? Einen Wurm, der sich im Staub krümmt und an den Sünden, die er angeblich tut, verzweifelt? Ihn anwinselt? Oder will er einem Menschen der ihm aufrecht entgegen tritt?
Er will einen demütigen Menschen. Der sich vor Gott auch erniedrigen kann. Oder meint man man stünde über ihm und braucht sein Hilfe nicht? Eine Augenhöhe gibt er est dann, wenn diese Machtverhltnisse auch anerkennst. Dann kannst du auch sein Kumpel werden und dennoch stehte keiner über ihm. Aber zu denken, man habe keine Sünde ist purer Hochmut, also das Gegenteil von Demut, womit Gott nichts anfangen kann.
Es geht nicht darum, dass Gott dich auf dem Boden sehen will, sondern du sollst selbst erkennen, dass du nur ein Wurm bist. Er kann dich sonst nicht auf Augenhöhe bringen. Und dazu muss er dich erst reinigen. Denk mal bildhaft an ein störrisches Kleinkind. Die Mama will es waschen, aber es strampelt dagegen oder wirft sich danach absichtlich wieder in den Dreck. Und wer steht bitte über wem? Etwa das Kind? Indem es sagt, ich brauche die Eltern nicht? Lass mich in Ruhe?
So muss man im Geist auch mal "stillhalten" und ihn ranzulassen und folgen, was der Papa im Himmel uns sagt. Derart ging ich schon mehrere Male zu Boden und war mal still und hörte mal nur zu. Dann aber kann Gott aus dir alles machen. Dazu auch dieses Wort:
Lukas 14:11 hat geschrieben:
Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
Das bedarf normalerweise keiner Auslegung. Wer es verstehen will, der versteht es.