Tree of life hat geschrieben: ↑Vielleicht ist es ja gar nicht aufgefallen, aber ich dachte dann, was zum Kuckuck schrieb ich denn da???

Eigentlich hätte es lauten sollen: Woran du dabei denkst
Irgendwas kam da halt durcheinander, im Kopf hatte ich es ja richtig gedacht, nur dann...

Mach dir da keine Gedanken, sobald ich das Gelesene verstehe, entdecke ich solche Umstände gar nicht.
Bei dieser ganzen Schreibform-Sache bin ich auch kein "Held".
Tree of life hat geschrieben: ↑Ich denke eher, seine Aussagen basieren auf der biblische Aussage des Jesus, derer JS sich auch gerne bedient und auch ich gerne verwendete...

Man könnte diese Bibelaussagen für einen Christen so interpretieren, aber "SamuelB" hat korrekt eingewandt, dass diese Bibelaussagen nicht für sie gelten und auch bei einem Christen garantiere ich, dass es Wege für andere Interpretationen gibt (und wenn es nur um andere Bibelstellen geht, à la "führe Gott nicht Versuchung")
Für mich wäre es nicht angebracht bzw. es wäre tatsächlich meine Schauspielerei, wenn ich einem Gläubigen seine Verhaltensfehler auf Basis seiner Glaubensinhalte erklären würde.
Ich kann es bis zum Grad, dass ich die Frage stelle "was soll Gott sein?", aber dann ist auch sehr schnell wieder Schluss.
Die Richtung "du brauchst keine Krankenversicherung, du hast ja Gott" ist nicht mein Ding.
Tree of life hat geschrieben: ↑An JackSparrow:
Der Glaubende hat eine(oder mehrere) besondere Erfahrung gemacht und ist überzeugt davon, daß irgend ein unsichtbares Wesen(oder für ihn sichtbar) dahinter steckt.
Sehr gut, genau darum geht es - der Gläubige ist sich seiner Erkennung/Erfahrung sicher, aber er kann über die dahintersteckende Existenz nicht mehr aussagen, als "ich glaube jetzt noch stärker daran".
Aus meiner Sicht muss hier klar getrennt werden und man darf dieses tatsächlich stattfindende Erkennen nicht mit dem Feststellen von Existenz verwechseln, weshalb Gläubige es auch als "ihren Glauben" bezeichnen.
Dass dieser Glaube stattfinden, dass Erkennungsüberzeugungen aufgebaut werden (und sich daraus etwas für den Gläubigen ergibt), kann ich ohne Probleme ernst nehmen, das passt auch in mein Weltbild.
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SamuelB hat geschrieben: ↑Ich mach das mit Schnecken, wenn sie über den Gehweg kriechen.
Sehr gut.
Schnecken sammle ich auf, wenn ich die Hecke um mein Grundstück schneide und über das Schnittholz laufen muss - ich finde sie aber vermutlich nicht alle.
SamuelB hat geschrieben:Man muss es mMn auch nicht mit teilen, weil es eine persönliche Erfahrung ist, die andere gar nicht in dem Maß nachempfinden können, und sie wird dadurch nicht mehr oder weniger wertvoll für einen selbst.
Ja, und genau deshalb habe ich es betont, denn es hat mich sehr gefreut, dass du es erzählt hast.
SamuelB hat geschrieben:Dazu noch: Es war keine wundersame Erscheinung, keine wabernde Rauchwolke.

Genau, es war ein Anlass, der vermutlich jeden Menschen mit ähnlicher Vorgeschichte zum Nachdenken/Staunen gebracht hätte.
Ich wäre ein Kandidat gewesen.
SamuelB hat geschrieben:An Tree of life:
Wer, außer mir, hat denn noch so klar gesagt, dass er an die Existenz von Engeln u.a. glaubt?
Ja es ist erstaunlich, dass Gott als (Geist-)Wesen ohne Probleme vertreten werden kann, man bei Engel/Dämonen aber nicht so frei zu sein scheint.
Könnte es daher kommen, dass Gott immer im Hintergrund agieren soll und man sich einigt ist, nichts wirklich sagen zu können, während Engel/Dämonen explizit für den Kontakt zu Menschen da sein sollen und damit als weitaus konkreter gedacht werden müssen?
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JackSparrow hat geschrieben: ↑Geht es aber darum, den Fähigkeiten des eigenen Gottes auch im Alltag zu vertrauen, trennt sich die Spreu vom Weizen.
Es tut mir leid, du versuchst das Gottes-Verständnis von Gläubigen pauschal festzulegen - ich sage: Finger weg.
Du müsstet doch ersteinmal klären, wie der einzelne Gläubige die Aussagen seiner Religion versteht.
Selbst wenn dann irgendwo ein logischer Fehler (in Bezug auf die jeweilige Religion) vorliegen würde, bedeutet es nicht, dass das Erkennen des Gläubigen vorgespielt ist.
JackSparrow hat geschrieben:Von außen ist feststellbar, welche Hirnregionen auf welchen Reiz reagieren und welcher Sinnesmodalität (Sehen, Hören, Riechen usw.) dieser Reiz entspringt.
Also kann man experimentell eine eindeutige Reaktion feststellen.
JackSparrow hat geschrieben:Was jemand "erkennt" ist von außen nicht feststellbar.
Wie willst du dann grundsätzlich auf Schauspielerei kommen können?
Du hast gerade deine eigene Behauptung entsorgt.
In einem Beitrag schreibst du mir etwas von
"Grundsätzlich könnte ein unsichtbares gasförmiges Nilpferd namens Heinz-Detlef in meiner Küche stehen" und nun soll es ein Problem sein, das von einem Gläubigen vertretene Erkennen als "tatsächlich durchgeführt" ernst zunehmen.
Na, das riecht nach einer ziemlich verbogenen Strategie.
JackSparrow hat geschrieben:Für alles andere müsste man sich auf Aussagen verlassen - und wie glaubwürdig mögen die sein?
Es geht nur um die Möglichkeit eines Erkennens im Sinne der Religion, es geht nicht um das Feststellen einer wirklichen Existenz.
Kann es sein, dass du exakt diese beiden Sachverhalte vermischst und auf Basis deines Ausgangspunktes (der "Nicht-Existenz") auf "Schauspielerei" deuten können möchtest?
JackSparrow hat geschrieben:In welcher Realität sind nun die Linien gerade? In der echten oder in der falschen? Ist wahr was du siehst, oder ist wahr was das Lineal misst?
Sorry, das ist keine Frage der Realität, sondern eine Frage der Funktionalität und exakt dort ist beides "wahr" im Sinne von "es liegt vor":
Die Linien sind parallel und wir ordnen unseren Sehvorgang als "das Wahrnehmen einer Schräge" ein (wir sind auf diese Reaktion festgelegt!).
Beides liegt tatsächlich vor und zwar
in genau einer Realität.
Das Eine ist die Existenz, das Andere die Erkennungsreaktion.
Anhand deiner Formulierung kann man ableiten, dass du von zwei Existenzen ausgehst und dem Erkennungsvorgang eine 1:1-Funktion zuordnest, ihn also gar nicht sonderlich beachtest.
Genau das scheinst du auch auf Gläubige anzuwenden -> weil du von Nicht-Existenz ausgehst, dürfen sie nichts erkennen können.
Da sage ich: das ist falsch.
Der Gläubige geht aus meiner Sicht einen anderen Weg: er erkennt und zieht daraus eine Hoffnung, dass tatsächlich eine Existenz vorhanden sein könnte.
D.h. den Erkennungsvorgang führt er tatsächlich durch - ob dann aber letztlich eine Existenz dafür verantwortlich ist, kann der Gläubige nicht klären, weshalb er seine Einstellung, seinen Vorgang, als "Glaube" bezeichnet.
Ich habe kein Problem, einem gläubigen Menschen den Erkennungsvorgang als tatsächlich stattfindend zuzugestehen - bei den "schrägen Linien" machen wir es doch alle: wir sind maximal von einem Erkennen überzeugt (kein Millimeter ist da vorgespielt), aber
danach müssen wir die verursachende Existenz erst noch genauer abklären.