Gottes Wille/Plan

Rund um Bibel und Glaube
Maryam
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#521 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Maryam » Mo 30. Dez 2019, 09:46

Tree of life hat geschrieben:
So 29. Dez 2019, 20:13

Liebe Maryam, ich möchte dich darum bitten, nochmals genau zu lesen , was in Matthäus 5, 22 steht, ich zitiere mal den ganzen Text(HfA- Übersetzung)

21 »Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht gestellt werden.‹

22 Doch ich(Jesus) sage euch: Schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht.

Wer zu ihm sagt: ›Du Schwachkopf!‹, der gehört vor den Hohen Rat, und wer ihn verflucht, der verdient es, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.

23 Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und dir fällt dort ein, dass jemand dir etwas vorzuwerfen hat, 24 dann lass dein Opfer am Altar zurück, geh zu deinem Mitmenschen und versöhne dich mit ihm.
Erst danach bring Gott dein Opfer dar.
25 Wenn du jemandem etwas schuldig bist, dann setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen.
Sonst wird er dich dem Richter übergeben, und dieser wird dich verurteilen und vom Gerichtsdiener ins Gefängnis stecken lassen.
26 Ich versichere dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.«

-------------
Denkst du nun, daß Jesus(die Liebe) sowas sagen würde, daß jemand der verflucht, es verdient, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden?

Es steht ja, wenn man schon zornig auf einen Mitmenschen wird(nicht mal aus diesem Zorn heraus agiert und...) gehöre man schon vor Gericht.

Hi Tree of life, der Buchstabe tötet, der Geist belebt, klärt auf
Die Hoffnung für alle ist bekannt dafür dass sie absolut NICHT wahrheitsgetreu übersetzt ist, schon teils sehr stark vom Urtext abweicht. Zudem spricht Jesus immer wieder von Gleichnissen.

Sein Auftrag (vom allein wahren Gott, der Liebe ist und ein Friedensreich auf Erden errichten wollte, angefangen dort wo die Wahrheit über ihn und seinen wahren Willen längst not-wendig) war, die Verlorenen Schafe des Hauses Israel, welchen eingeredet wurde, das Töten von Mitmenschen wie auch Böses mit Bösem vergelten sei gottgewollt davon abzubringen. Ein fast aussichtsloses Unterfangen, da die AT-Gesetzeslehrer ihn deshalb verfolgten.

Doch nun zum Text, den ich als Gleichnis werte, um die extreme Wichtigkeit der Veränderung des bisherigen Denkens, Handelns hervorzuheben.

Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.23Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,24so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.
25Vertrage dich mit deinem Widersacher sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, auf dass dich der Widersacher nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest.26Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.

Es geht ja dann weiter ...und dass Jesus nicht wirklich verlangt, dass man sich das Auge ausreisst, es wegwirft, eine Hand abtrennt und diese wegwirft, wenn das eine oder die andere einem zu gottlosem Handeln verleiten will ist wohl wiederum ganz klar. Auch hier geht es darum, sich aufzumachen liebloses Reden und Handeln sich abzugewöhnen um mehr Licht und Liebe in und um sich verbreiten zu können.

Es ist gut, bezüglich angeblichen Worten Jesus in der Bibel skeptisch zu sein. Denn der folgende Text zeigt gar, dass ein Fehler in der Wiedergabe vorliegt
Matthäus 23,1 Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern 2 und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. 3 Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet;
Es war logischerweise keineswegs ein Befehl sondern ein klarer Vorwurf, Ausruf des Entsetzens. Alles was sie euch sagen (an Lasten aufbürden, die sie selber niemals tragen würden) das tut und haltet ihr!!!!

lg Maryam

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#522 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von lovetrail » Mo 30. Dez 2019, 09:57

Maryam hat geschrieben:
Mo 30. Dez 2019, 09:46

Es war logischerweise keineswegs ein Befehl sondern ein klarer Vorwurf, Ausruf des Entsetzens.

So kannst du nicht mit dem Kontext umspringen!

Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen's zwar, tun's aber nicht. Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür rühren. (Lut.)


LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Maryam
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#523 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Maryam » Mo 30. Dez 2019, 10:49

lovetrail hat geschrieben:
Mo 30. Dez 2019, 09:57
Maryam hat geschrieben:
Mo 30. Dez 2019, 09:46

Es war logischerweise keineswegs ein Befehl sondern ein klarer Vorwurf, Ausruf des Entsetzens.

So kannst du nicht mit dem Kontext umspringen!

Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen's zwar, tun's aber nicht. Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür rühren. (Lut.)


LG

Hi lovetrail
Jesus verlangte garantiert nicht -ist auch biblisch mehrfach nachweisbar- dass sie sich solche schwere Lasten und unerträgliche Bürden auf die Schultern legen lassen müssten die die Schriftgelehrten selber tunlichst vermieden zu tun.

Warum wohl riet Jesus denen, die durch Tun dessen, was die Schriftgelehrten ihnen aufbürdeten zu tun (Steinigen, Verbrennen, Böses mit Bösem vergelten) mühselig und beladen waren (solche die danach handelten, was die AT-Gesetzeslehrer von ihnen forderten, womöglich das schlechte Gewissen doch plagte, obwohl man ihnen einredete solches (töten, Böseses mit Bösem vergelten) sei göttliches Gesetz)

Matthäus 11,25 Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. 26 Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen. 27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.

28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Erkundige Dich mal bei Jesus Jüngern, was für einen Gottesglauben er in sich trug und seinen Zuhörern damals offenbarte: Johannes hat es so verstanden:
Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm.
Er warf jenen vehementen Vertretern von mosaisch geforderten Gesetzeswerken mit denen man vor Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus ja unmöglich als Gerechte bestehen konnte vor:
Lk 11,46 Er aber sprach: Weh auch euch Lehrern des Gesetzes! Denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten und ihr selbst rührt sie nicht mit einem Finger an.
Lk 11,52 Weh euch Lehrern des Gesetzes! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und habt auch denen gewehrt, die hineinwollten.

Jene Vertreter der mosaischen Tötungs- und Vergeltungsgesetze, forderten ja die Tötung Jesus, den sie als Samariter, von Dämonen besessen und mit Belzebul im Bunde bezeichneten, dessen Lehren das Volk verderben würden.

Als Pilatus immer wieder beteuerte, dass Jesus nach seinem Gutdünken UNSCHULDIG war, sagte er zu jenen, die ihn übrantwortet haben, sie sollen ihn nach ihrem Gesetz richten. Ihre Antwort zeigte auch da, dass sie sich beim aus dem Weg schaffen von jemandem der anders lehrte als sie es taten absolut nicht die Finger schmutzig machen wollten.
Joh 18,31 Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten.
lg Maryam
Deshalb ist es einleuchtend, dass der Ausruf (das tut ihr!!!) Jesus kein Befehl sondern ein Vorwurf war. Sie taten wozu sie genötigt wurden, ohne darauf zu achten, dass jene sich selber von solcherlei gottlosen Werken fernhielten.
Zuletzt geändert von Maryam am Mo 30. Dez 2019, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.

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#524 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Naqual » Mo 30. Dez 2019, 10:51

SilverBullet hat geschrieben:
Do 26. Dez 2019, 19:48
Wenn ich „Materialismus“ richtig verstehe, dann geht man dort (wie du geschrieben hast) vom Bewusstsein als einer Art „Objektphänomen“ aus, das es zu erklären gilt.
Ein „Materialist“ möchte behaupten können, dass Bewusstsein bereits in der Materie „enthalten“ sei.

Wie ich in meiner kleinen Liste aufgezeigt habe, sind wir darauf geprägt, alles objekthaft zu verwalten. Wir spielen quasi immer das Bewegen des Körpers durch eine Objektlandschaft nach. Auf diese Weise gehen wir dann mit „dem Bewusstsein“ um, als könnten wir „ihm“ begegnen.
In der Folge springen Philosophen von einer entsprechenden sprachlichen Formulierung (dieser Abstraktion) zu einem expliziten Suchvorgang und wollen klären, „wo es denn nun existieren mag, das dicke Bewusstsein“.
„Materialisten“ gehören auch zu diesen „Suchenden“, wollen „es“ aber in der Materie finden können.

Ich gehe da nicht mit, sondern ich versuche unsere Eigenart, überall (egal wie abstrakt) Objekte zu verwalten, zu erklären und zwar nur mit den Zutaten: Körper, Welt und Reaktion.

 Ich gehe noch einmal auf diesen Punkt zurück, den Du im letzten Beitrag zitiert hast. Also Dich selbst zitiert hast. (Was immer insofern gefährlich ist, weil man da in so eine Art "Kreislauf" der Argumentation geraten könnte.)

Fragen hierzu:

Wo siehst Du das Bewusstsein wenn es bei Dir weder materialistisch erklärt werden kann (Bewusstsein nur in Kombination mit Materie bzw. Körper erklärbar) noch idealistisch (z.B. Bewusstsein als körpergebundene Äußerungsform einer nicht materiellen Seele)?

Warum ausgerechnet Körper, Welt und Reaktion? (Warum keine andere Einteilung, wie schließt Du andere Alternativen aus?) Dies führt zu einer äußerlichen Beschreibung von Reaktionen, also Bewusstsein als "Black Box", die man von außen betrachtet und letztlich doch nicht zu fassen kriegt.
Genau genommen dürftest Du die Begriffe "Subjekt" und "Bewusstsein" gar nicht verwenden, weil diese als Objekte außen vorgelassen werden. Du kannst alles mögliche beschreiben, nur nicht diese inneren Vorgänge. Du beschreibst alleinig über äußere Wahrnehmung (und das bei inneren Vorgängen).
Bei Dir gewinnt man zudem den Eindruck, dass Bewusstsein bei Dir nur als "Täuschung" vorhanden ist, eine vermeintliche Selbstbewusstheit wo nichts ist außer biochemische Prozesse. (Das ist wiederum deswegen interessant, weil die Biochemie das Phänomen der Selbstbewusstheit außen vorlässt, da es nicht zu ihrem Forschungsgegenstand gehört, der mit ihrer Methodik erfassbar wäre.)

Welches Erkenntnisinteresse liegt Deinem gedanklichen Bemühungen zugrunde?

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Naqual
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#525 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Naqual » Mo 30. Dez 2019, 11:20

Maryam hat geschrieben:
So 29. Dez 2019, 18:01
Ich war schon immer der Ansicht, dass Jesus in jener Gegend ein Vorreiter der Menschenrechte war und deshalb von andersdenkenden religiösen Machthabern jener Zeit verfolgt wurden.

Stell Dir mal vor, seine Lehren wären damals in Israel und dem erweiterten Mittelmeerraum zum neuen allgemein gültigen Gesetz erklärt und allen dort ans Herz gelegt worden, diese ab sofort umzusetzen, wie es heute dort zu- und hergehen würde? Paradiesisch......

Ja, die Karten wären erheblich besser gewesen für das Gute in der Welt.

Wobei ich immer ein Problem sehe. Jesus argumentierte stets auf zwischenmenschlicher Ebene. Also auf der Ebene von Mensch zu Mensch im Verhalten. Staaten und Politik sind ein ganz anderes Eisen. Und ich bin fast geneigt interpretativ zu mutmaßen, dass Jesus mit "gebt Gott was Gottes ist und dem Kaiser, was des Kaisers ist" eine Zweiweltenlehre ist, mit der er seinen eigenen moralischen Radius außerhalb von Politik (bzw. Staaten) sieht. Was ja auch nicht schlecht wäre, weil wenn die Ebene der menschlichen Begegnungen auf breiter Ebene wirkt, dies auf die Politik zurückwirkt. In der Politik wäre seine Methodik schlicht Selbstaufgabe eines Staates gegenüber anderen Staaten (z.B. im Falle kriegerischer Übernahme und Besetzung). Also die Kapitulation des Guten (wenn dem so ist) vor dem Bösen. Und an dieser Stelle beginne ich persönlich zu verzweifeln, weil ich keine Lösung finden konnte bislang. Ein Problem, dass auch die Top-Elite von Institutionen hat (es müssen gar nicht unbedingt Staaten sein, und ich kann die "Manager" teils gut verstehen).
Die christliche Kirche (egal was man von ihr hält) wäre heute nicht in Bruchteilen vorhanden, wenn sie die anderen Religionen auf dem europäischen Kontinent nicht völlig vernichtet hätte, Geld angehäuft hatte für Einfluss (trotz Jesus sehr positive Sicht zur Armut), ja sogar flächenddeckend im Mittelalter Arbeitsbedingungen schuf, die man als Leibeigenschaft einstufen muss zum eigenen Vorteil, usw. Und auch heute ist es nicht viel anders bei und trotz allem Elends in der Welt. Wenn Jesus auf die Pharisäer schimpft weckt das bei mir die Frage, was er wohl erst gesagt hätte, wenn allein die kath. Kirche in Deutschland über 200 MRD Euro Vermögen hat und andere regelmäßig in den Klingelbeutel werfen lässt. (Und was könnte man hier mit dem "Zehnten", also 20 Mrd, in armen Ländern anstellen! ) Die Pharisäer waren da doch harmlos im Größenvergleich. Von der Denke her gleichwohl sicher verwandt. Diese Denke hat aber ganz rationale HIntegründe: das Aufrechterhalten wollen eines als gut empfundenen Systems in einer politischen Umwelt die auf Macht und Vorteilsnahme geprägt ist. Aber wie ohne die ursprünglichen Werte ad absurdum führen, bzw. in das Reich "naiver moralischer Vorstellungen" zu verbannen. Was ist hier Gottes Wille und Plan?

Maryam
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#526 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Maryam » Mo 30. Dez 2019, 11:39

Hi Naqual
Mich beeindruckte die Wirkung bei denen in der Apostelgeschichte, die sich Christi Lebenslehren zuwandten, für die es dann eine Selbstverständlichkeit war, sowiel zu verkaufen, was not-wendig war um allen -auch sich natürlich- ermöglichte, immer genügend zu essen zu haben.

Apg 2, 36 So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.
Die erste Gemeinde37 Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? 38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße (richtig übersetzt, ändert eure Gesinnung -wo angezeigt-) , und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.

39 Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. 40 Noch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! 41 Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen. 42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.

43 Es kam aber Furcht über alle, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. 45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.

46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen 47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.

Vor vielen Jahren las ich das aufschlussreiche Buch von Heiner Geissler: Was würde Jesus heute sagen?
Quelle:http://web.ev-akademie-tutzing.de/cms/u ... esus.pdfIn seinem neuesten Buch erzählt Heiner Geißler die unerhörte Geschichte des Jesus von
Nazareth und schildert, mit welchen Folgen sich Jesus in die damaligen Machtverhältnisse
eingemischt hat.
"Was würde Jesus heute sagen" zum Flüchtlingselend, zur Frauendiskriminierung, zur
Ausländerfeindlichkeit oder der Gier nach Geld, dem religiösen Fundamentalismus oder zu
den Kriegen in aller Welt? Akribisch überträgt Heiner Geißler die Aussagen des Evangeliums
auf die heutige Zeit und konfrontiert die politische, kulturelle und ökonomische Gegenwart
mit der revolutionärsten Botschaft der Weltgeschichte. DDie frühere Präsidentin des
Bundesverfassungsgerichtes und jetzige Präsidentin des Goethe-Institutes, Jutta Limbach
(SPD), kommentierte in Tutzing das Buch des Autors vor Journalisten. Karin Siebert


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lovetrail
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#527 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von lovetrail » Mo 30. Dez 2019, 12:09

Maryam hat geschrieben:
Mo 30. Dez 2019, 10:49

Jesus verlangte garantiert nicht -ist auch biblisch mehrfach nachweisbar- dass sie sich solche schwere Lasten und unerträgliche Bürden auf die Schultern legen lassen müssten die die Schriftgelehrten selber tunlichst vermieden zu tun.

Ich denke Jesus hat damit das Befolgen der Gebote Gottes gemeint: vgl:

Und es fragte ihn ein Oberer und sprach: Guter Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? 19 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein. Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!« (Luk.18, 18-20. Lut.)

Die Pharisäer sprachen nur davon und haben das dann wohl auch noch verschärfend in Hinblick auf andere ausgelegt. Aber selber rührten sie keinen Finger.
Damit war nicht das Töten gemeint.

Siehe auch der Hinweis in der Bergpredigt:
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. 19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. 20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. (Lut.)

Kurz danach spricht Jesus davon dass man nicht töten solle und seine Feinde lieben. Somit hat er eine vertiefte (geistliche) Sichtweise des Gesetzes.

LG
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#528 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Tree of life » Mo 30. Dez 2019, 12:30

lovetrail hat geschrieben:
Mo 30. Dez 2019, 12:09

Die Pharisäer sprachen nur davon und haben das dann wohl auch noch verschärfend in Hinblick auf andere ausgelegt. Aber selber rührten sie keinen Finger.
Nein, die Pharisäer hielten sich sogar strikt an die Gebote, aber sie rühmten sich dafür und schauten auf andere herab.
"Bin ich froh, daß ich nicht so bin wie die andren" frei zitiert

Edit:
Matthaeus 23
…12Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht.

13Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen!
Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen.
14Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Witwen Häuser fresset und wendet lange Gebete vor! Darum werdet ihr desto mehr Verdammnis empfangen.…
Zuletzt geändert von Tree of life am Mo 30. Dez 2019, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.

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#529 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von lovetrail » Mo 30. Dez 2019, 12:33

Tree of life hat geschrieben:
Mo 30. Dez 2019, 12:30
lovetrail hat geschrieben:
Mo 30. Dez 2019, 12:09

Die Pharisäer sprachen nur davon und haben das dann wohl auch noch verschärfend in Hinblick auf andere ausgelegt. Aber selber rührten sie keinen Finger.
Nein, die Pharisäer hielten sich sogar strikt an die Gebote, aber sie rühmten sich dafür und schauten auf andere herab.
"Bin ich froh, daß ich nicht so bin wie die andren" frei zitiert
Kann man auch so sehen, ja. Kommt halt darauf an, ob man die äusserliche oder die innere Dimension der Gebote meint.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#530 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von SilverBullet » Mo 30. Dez 2019, 13:23

“Naqual“ hat geschrieben:<<<
Warum ausgerechnet Körper, Welt und Reaktion? (Warum keine andere Einteilung, wie schließt Du andere Alternativen aus?) Dies führt zu einer äußerlichen Beschreibung von Reaktionen, also Bewusstsein als "Black Box", die man von außen betrachtet und letztlich doch nicht zu fassen kriegt.
1.
Alles bei „Körper, Welt und Reaktion (Nervensystemreaktion, Gehirnaktivität)“ ist vorhanden.
2.
„Körper“ ist der Lieferant für die zentralen Zusammenhänge, die im Nervensystem aufgebaut werden. An diesen Zusammenhängen kommt das Nervensystem nicht vorbei. Der Körper ist quasi der Regelkreis für die sinnvolle Ausrichtung der Nervenreaktionen (Gehirnreaktionen) – von alleine wäre das Gehirn nur ein Zellhaufen, der Unsinn produziert.
3.
„Welt“ ist der dem Körper übergeordnete Lieferant für Zusammenhänge, die im Nervensystem aufgebaut werden. Zusammenhangsbereiche wie „Objekt“ und „Handlung“ sind zwar schon allein durch den Körper im Nervensystem relevant, aber erst durch die Interaktion des Körpers mit der Umwelt gibt es für jeden Sinnesbereich noch einmal einen enormen Schub nach vorne.
Des Weiteren ist Navigation und Bewegung für das Zustandekommen von „Denken“ elementar notwendig.
4.
„Reaktion“ ist die einzige „Wahrnehmungstechnik“, die wir kennen, um eine derartig hohe Flexibilität wie die von Lebewesen zu ermöglichen.

Man bekommt hierdurch erstaunlicherweise nicht nur „Bewusstsein“ sondern auch „Bedeutung“ sehr gut zu fassen (aber darum soll es ja erst einmal nicht gehen).

Indem man über die Möglichkeiten dieser Welt/Körper/Reaktions-Konstellation nachdenkt und vor allem den sich daraus ergebenden Regelkreis ins Zentrum zieht - Motto: wir sind in unseren Reaktionsmöglichkeiten durch den Regelkreis geprägt/“eingeschränkt“/“limitiert“ – richten sich die Fragestellungen neu aus, so dass plötzlich eine Lösung erreichbar ist.

Du möchtest ja etwas detaillierter über „Bewusstsein“ sprechen, deshalb schlage ich vor, du schaust dir die schrägen Linien genau an, wobei du überprüfst, dass es horizontale Linien sind und du damit „in deinem Bewusstsein“ oder besser „in deiner bewussten Reaktion“ einen Fehler machst.
Mit dieser Erkenntnis versuchst du diesen Fehler durch Konzentration zu überwinden und dir über das „Sehen der echten Situation“ bewusst zu werden.
Jedesmal wenn du es nicht schaffst, denkst du darüber nach, dass du einem Regelkreis unterliegst.

Es geht bei dieser „Übung“ darum, dass dir die Stärke dieses Regelkreises klar wird -> dein Denken beherrscht nicht die Situation!
Du reagierst falsch und du kannst nicht korrekt reagieren.

“Naqual“ hat geschrieben:Wo siehst Du das Bewusstsein wenn es bei Dir weder materialistisch erklärt werden kann (Bewusstsein nur in Kombination mit Materie bzw. Körper erklärbar) noch idealistisch (z.B. Bewusstsein als körpergebundene Äußerungsform einer nicht materiellen Seele)?
Schau dir das Wort „Bewusstsein“ mal genau an.
Es handelt sich um so eine Art „Momentaufnahme“:
Ich reagiere auf eine Art und deklariere diese Reaktion als „Bewusst“-Funktion.
Beispiel: ich sehe ein Objekt und verwalte die Zusammenhänge des Vorganges, also nicht nur die Zusammenhänge des Objektes, sondern die Zusammenhänge meiner Position, meines Blickwinkels und meiner Handlung -> ich verwalte „dass ich den Sehvorgang durchführe“ -> ich bin mir des Sehens bewusst.

Aus diesem einfachen Beispiel wird deutlich, dass es unsinnig wäre, vom „Bewusstsein“ als einem Objekt zu sprechen, denn „ich reagiere ja nur“ und zwar geschieht dies nicht in einer Gegenüberstellung zu einem „Bewusstseinsding“, sondern es ist ganz alleine „meine Reaktion, auf Basis meiner Reaktion“.

Es ist relativ leicht ersichtlich, dass man diesen „Bewussteinsvorgang“ auf „ich bin vom Haben, vom Stattfinden, einer Fähigkeit überzeugt“ festlegen kann.

(Damit haben wir bereits sowohl „Materialismus“ als auch „Idealismus“ hinter uns gelassen)

Der Witz bei einem „Bewusstseinsvorgang“ wäre somit eine Überzeugungsreaktion von der man nicht abweichen kann (weil man vom Vorhandensein ausgehen muss).

Jetzt ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, um die schrägen Linien noch einmal anzuschauen:
=> Du bist dir bewusst, die Schräge zu sehen.
=> Dieses Sehen findet aber nicht statt, weil es nicht stattfinden kann
=> Du biegst falsch ab und du hältst es für maximal real (quasi „phänomenal real“)

Um das Ganze auf die Spitze zu treiben:
hier das Anton-Syndrom.
Hierbei stimmt von der Bewusstseins-Überzeugung quasi gar nichts mehr, aber nicht weil die Bewusstseins-Überzeugung beschädigt worden wäre, sondern weil das Sehen beschädigt wurde und die nachträgliche Überzeugung sich (noch) nicht angepasst hat.

Es ist nun nicht schwer zu erkennen, dass es sich hier wohl um Reaktionen handelt, die entlang von „Bahnen“ ablaufen müssen und zu denen es keinen Freiheitsgrad für irgendwelche Abweichungen gibt.
Das ist exakt die Funktionsweise des Gehirns.
D.h. der Körper baut bei seinem Heranwachsen und bei seiner Interaktion mit der Welt verfestigte Reaktionsbahnen in seinem Nervensystem (Gehirn) auf, entlang derer er möglichst korrekte Zusammenhänge verwaltet – dies ist ein Regelkreis, der die Bahnen festlegt.

Der Witz ist nun: wir haben keine Freiheit gegen den Regelkreis zu verstossen, sondern wir analysieren, lernen und verändern uns immer nur entlang des Regelkreises (-> alles ist ein Objekt zu dem eine Position und ein Blickwinkel eingenommen wird und im Denken bewegt man sich entlang von Objekten).

“Naqual“ hat geschrieben:Genau genommen dürftest Du die Begriffe "Subjekt" und "Bewusstsein" gar nicht verwenden, weil diese als Objekte außen vorgelassen werden. Du kannst alles mögliche beschreiben, nur nicht diese inneren Vorgänge.
Ich kann alles verwenden, weil ich es in Form von Überzeugungsreaktionen verwende (letztlich muss ich ja auch das Vorhandensein von Philosophen erklären :-))

“Naqual“ hat geschrieben:Du beschreibst alleinig über äußere Wahrnehmung (und das bei inneren Vorgängen).
Nein, es handelt sich nicht um innere Vorgänge.
Innen wäre die Nervenaktivität/Gehirnaktivität.

Bei der Bewusstseins-Überzeugung handelt es sich nur um eine Privatreaktion, bei der aber immer noch „der Gesamtkörper“ als „der Aktive“ eingesetzt wird.

Diese Überzeugungsreaktionen sind lediglich Interpretationen auf Basis der offensichtlichen Funktionen. Das wird vom Körper selbst aufgebaut, indem er sich analysiert – er lernt das zu verwalten, was er kann.

“Naqual“ hat geschrieben:Bei Dir gewinnt man zudem den Eindruck, dass Bewusstsein bei Dir nur als "Täuschung" vorhanden ist, eine vermeintliche Selbstbewusstheit wo nichts ist außer biochemische Prozesse.
Nein, ich spreche nicht von „Täuschung“, denn der Körper hat ja die Funktion, Zusammenhänge seiner aktuellen Handlung weiter zu verwalten.
Im Normalfall ergeben sich hierbei nur ab und zu Fehler -> z.B. „optische Täuschungen“.

“Naqual“ hat geschrieben:Welches Erkenntnisinteresse liegt Deinem gedanklichen Bemühungen zugrunde?
Es ist eine nette Aufgabenstellung mit „scheinbar einfachen“ Möglichkeiten eine Funktion herzustellen, für die die meisten Fachleute nicht unter „Menschheitsrätsel“ gehen wollen.

Das Entlarven von altbackenen Phantasien ist ein interessanter Nebeneffekt.
Der antike „Luft“-Verdacht ist schon eine enorme „Hausnummer“ :-)

Und letztlich geht es ja um mich selbst, d.h. mit einer korrekten Funktionalitätsgrundlage kann ich mich auch eher korrekt in/an der Welt ausrichten.

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