Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

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PeB
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#561 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 22. Okt 2019, 20:10

Tree of life hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 19:22
PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 19:11
Das wäre falsch, denn Jesus war ja wohl von Anfang an da, sein Auftreten auf der Erde war von Anfang an angelegt und das Ende der Heilsgeschichte war ebenfalls bereits prädestiniert.
Ich wusste schon, als ich mein post verfaßte, daß so eine Antwort kommen wird. :)
Enttäuscht?
Tut mir leid.
Tree of life hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 19:22
Wenn ich so tue, als wüsste ich nichts von Jesus, kann ich lediglich eine spekulative Aussage darüber treffen, was die Menschen früher - die nichts von Jesus wussten - aus dem Text herausgelesen haben.
Versuch es einfach mal.
Wenn du ein wirklich gutes Buch liest mit verschiedenen Kapiteln, kannst du dich auch immer nur auf ein Kapitel fixieren und versuchen zu verstehn, obwohl dir der Rest und das Ende noch völlig unbekannt ist
Ja gut. Das macht das Buch spannender. Aber es hilft nicht bei der Lösung.

Lies Agatha Christie! ;-)
Dann weißt du was ich meine.

Die Lösung am Ende ist eine, die sich nur durch das Lesen des Anfangs nicht erschließt.

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Andreas
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#562 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 22. Okt 2019, 20:21

PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 19:15
Dass das himmlische Jerusalem etwas grundsätzlich anderes ist als das Paradies?
Zitat?
Na alle Zitate aus Gen in denen Garten und Eden vorkommen. Das himmlische Jerusalem ist nicht der Garten Eden aus Gen.

PeB
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#563 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 22. Okt 2019, 20:25

Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 16:01
closs hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:40
PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 15:19
Es ist also völlig legitim, "Garten Eden" ("Wonnegarten") mit "Paradies" zu übersetzen.
Meine ich auch - aber ich sehe keinen Sinn darin, darüber groß zu diskutieren. - Für mich ist entscheidend, dass Garten Eden/Paradies für einen idealen Urzustand steht (also eine Projektion dessen, wie es sein müsste, was aber nicht möglich ist). - Aber das sehen bestimmte Denominationen natürlich ganz anders.
 
Es kommt halt drauf an über was man diskutiert. Wenn man über den Genesis Text diskutiert ist es nicht legitim. Wenn man über DEINE Theologie spricht ist es legitim. Hier geht es aber um den Text und nicht DEINE Theologie, oder meine Theologie, oder PeB's Theologie, oder sonst eine Theologie. Was für dich entscheidend ist, hat damit den Text zu verstehen, um den es hier geht, halt nix zu tun - bzw. stellst du DEINE Theologie über den Text, den du dir so gefügig machst. Kannst du ja machen - aber was soll dann die Diskussion - wenn du von vornherein der ENTSCHEIDENDE Maßstab bist - und nicht der Text der Maßstab ist?
Gut, du greifst einen Text aus der Bibel und interpretierst in ohne kontextuellen Zusammenhang mit der übrigen Bibel. Das kann man im Sinne einer textkritisch-literarischen Analyse so machen.
Meine Vorstellung ist nun mal die, dass die Bibel insgesamt ein zusammenhängendes Werk ist.

Speziell auf die Frage nach dem Begriff "Paradies" im Zusammenhang mit dem Garten Eden kann ich deshalb nicht einfach folgende Passage ignorieren:
Offenbarung 2,7 hat geschrieben: Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.
Denn hier wird ausgesagt, dass das Paradies der Ort ist, an dem der Baum des Lebens steht - gemäß Genesis also der Garten Eden.

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Andreas
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#564 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 22. Okt 2019, 20:45

PeB hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 20:25
Meine Vorstellung ist nun mal die, dass die Bibel insgesamt ein zusammenhängendes Werk ist.
Das ist deine Vorstellung, aber das interessiert doch das AT nicht - die Juden und Jesus übrigens auch nicht - oder meinst du wirklich Jesus hat das AT auf Christus hin gelesen? Dass das so im NT steht ist mir natürlich auch bekannt - allerdings auch, dass alle Schriften des NT nachösterliche Schriften sind. Nein hier geht es NOCH gar nicht ums Christentum, deinen oder meinen Glauben sondern einfach nur darum, zu verstehen was da in Gen 1,1-4,2 steht.

Eines nach dem anderen. Wenn die Bibel unsere Glaubensgrundlage ist, muss ich erst verstehen, was da drin steht, und dann darf ich glauben, was da drin steht - oder nicht.
Leuten erst den Glauben abzufordern und dann die Bibel im Sinne dieses Glaubens lesen zu lassen ist einfach widersprüchlich. So sieht aber die Praxis aus. Die wenigsten Christen haben die ganze Bibel gelesen, viel nicht mal das ganze NT. Dann ist ihre Glaubensgrundlage de facto auch nicht "die Bibel" sondern ihre jeweils Glaubensgemeinschaft die sich von anderen Glaubensgemeinschaften zum Teil sehr grob unterscheiden.

Mit diesem Druck zu Bekenntnissen der Bibel gegenüber, wird eine Prüfung der Heiligen Schrift verboten. Deswegen gehen ja die meisten Christen gegen meine Person bzw. meinen Glauben und mein Christsein vor - und gegen die HKM auch, die genau das macht, was jeder jüdische Rabbi auch macht, der aufzeigt, dass das AT ganz anders gewollt und gemeint war, und anders zu verstehen ist, als Christen sie in der Regel interpretieren. An das ganze Leid, dass damit für viele verbunden war und ist, möchte ich gar nicht denken. All die Opfer waren halt selber schuld, weil sie sich von Gott abgewendet haben. Gott wollte es so. Mann.

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#565 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Helmuth » Di 22. Okt 2019, 21:33

Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 20:45
An das ganze Leid, dass damit für viele verbunden war und ist, möchte ich gar nicht denken. All die Opfer waren halt selber schuld, weil sie sich von Gott abgewendet haben. Gott wollte es so. Mann.
Mann was? Am Ende der Story läuft es nämlich darauf hinaus. Gott wollte es von Anfang an natürlich nicht so, denn Erkenntnis kann auch anders vermittelt werden, nicht bloß auf die „Harte“. Das ist immer noch meine These.
1. Mose‬ ‭3:22a‬ hat geschrieben: Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was Gut und Böse ist.
Mit wem redet Gott hier? Handelt es sich nicht um seine Engel, die aber nicht gegen ihn rebelliert haben und trotzdem über die Erkenntnis von gut und böse verfügen? Es geht also auch anders.
1. Mose‬ ‭3:22‬b hat geschrieben: Nun aber, dass er nur nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!
Das klingt hier menschlich gesehen unschön ist aber bei näherer Betrachtung ein wichtiger Schutzmechanismus, denn wer will ewiges Leben in Sünde gemeinsam mit anderen Sündern? Heute ist uns der Erlösungsplan mittlerweile vollständig geoffenbart. Und nun wieder die „harte Tour“: Wer die von Gott gegebene Erlösung ablehnt, für den ist es dann auch Gottes Wille, dass er eines Tages entfernt wird.
‭‭
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#566 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 22. Okt 2019, 22:15

Helmuth hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 21:33

1. Mose‬ ‭3:22a‬ hat geschrieben: Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was Gut und Böse ist.
Mit wem redet Gott hier? Handelt es sich nicht um seine Engel, die aber nicht gegen ihn rebelliert haben und trotzdem über die Erkenntnis von gut und böse verfügen? Es geht also auch anders.
‭‭
Hilf mir mal. Wo steht, dass Engel über die Erkenntnis von Gut und Böse verfügen?

Gott spricht noch am ehesten den Leser an. Wenn die Übersetzung stimmt, ist das Singular und nicht Plural. Deswegen weder die Menschen, noch die Engel (sie müssten im Plural angesprochen werden: Seht, der Mensch ist geworden ...).
Gen 3,20-24 hat geschrieben:Und der Mensch nannte seine Frau Eva, denn sie wurde die Mutter allen Lebens. Und der HERR, Gott, machte dem Menschen und seiner Frau Röcke aus Fell und legte sie ihnen um. Und der HERR, Gott, sprach: Sieh, der Mensch ist geworden wie unsereiner, dass er Gut und Böse erkennt. Dass er nun aber nicht seine Hand ausstrecke und auch noch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! So schickte ihn der HERR, Gott, aus dem Garten Eden fort, dass er den Erdboden bebaue, von dem er genommen war.
Und er vertrieb den Menschen und liess östlich vom Garten Eden die Kerubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwerts, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.
Ist nicht so außergewöhnlich, das Gott den Leser anspricht. Ebenso hier:
Gen 11,5-6 hat geschrieben:Da stieg der HERR herab, um die Stadt zu besehen und den Turm, die die Menschen bauten. Und der HERR sprach: Sieh, alle sind ein Volk und haben eine Sprache. Und dies ist erst der Anfang ihres Tuns. Nun wird ihnen nichts mehr unmöglich sein, was immer sie sich zu tun vornehmen.

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#567 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Helmuth » Di 22. Okt 2019, 23:35

Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 22:15
Hilf mir mal. Wo steht, dass Engel über die Erkenntnis von Gut und Böse verfügen?
Welche Spezies bieten sich noch an, mit denen Gott außer Adam & Eva hätte reden können?
Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 22:15
Gott spricht noch am ehesten den Leser an.
Mich gab es damals aber nicht. Ich lese den Text historisch. Dass der Bericht den Leser zu allen Zeiten ansprechen soll ist klar, aber nicht mit fiktiven Gesprächen. Dieses Gespräch hat also unter geschaffenen Lebewesen stattgefunden und wir sollen es erfahren. An sonsten können wir zu Rotkäppchen wechseln. ;)
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#568 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Mi 23. Okt 2019, 00:01

Helmuth hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 23:35
Welche Spezies bieten sich noch an, mit denen Gott außer Adam & Eva hätte reden können?
Keine Ahnung, im Text steht ja ausser Cherubim und Menschen, da passt mir halt der Singular nicht so recht.

Gibt es so eine Stelle, wo von den Engeln gesagt wird, dass sie die Erkentnis von Gut und Böse haben? Ich hab' nicht die ganze Bibel im Kopf. Bevor ich groß das Suchen anfange ...

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#569 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Mi 23. Okt 2019, 00:46

Andreas hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 22:15
Gott spricht noch am ehesten den Leser an. Wenn die Übersetzung stimmt, ist das Singular und nicht Plural. Deswegen weder die Menschen, noch die Engel (sie müssten im Plural angesprochen werden: Seht, der Mensch ist geworden ...).
Aber er könnte zu Jesus gesprochen haben:
Sieh!(mein Sohn) der Mensch ist geworden >wie unsereiner<
Da stieg der HERR herab, um die Stadt zu besehen und den Turm, die die Menschen bauten. Und der HERR sprach: Sieh(mein Sohn), alle sind ein Volk und haben eine Sprache.

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#570 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Mi 23. Okt 2019, 01:23

Er könnte zu Mohamed gesprochen haben, oder zum Dalai Lama, oder zu seinem lieblings Dino, oder zur Katze auf seinem Schoß oder zu allen auf einmal.

Gott kann alles. Überzeitlichkeit - null Problemo.

Wir sind stark im Glauben, glauben der Bibel, glauben an ihr Zeugnis, alle Wunder die sie berichtet. Viele Brüder und Schwestern bezeugen dass Jesus zu ihnen spricht, und täglich werden Menschen durch unsere Gebete geheilt. Gott ist der Herr der Geschichte und Wunder geschehen täglich.

Und wenn alle Theologen die HKM betreiben Zweifler sind. Wir glauben, lassen uns nicht beirren durch Bibelfälscher und Antichristen. Als wahre geistgetaufte, wiedergeborene Christen sind uns Zweifel fremd. Mich aus dem Wort Gottes, der Bibel, der Heiligen Schrift heraus direkt ansprechen? Beim Zeitgeist hört die Überzeitlichkeit Gottes auf. Nein. Nein. Nein, sprach das Schwein und schlief ein.

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