PeB hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2019, 14:11
Andreas hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2019, 13:57
PeB hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2019, 13:36
Was steht denn da im hebräischen Original?
In Vers 8 be eden gan
In Vers 15 eden be gan
Also Unterschiedliches und damit nicht dasselbe, wie wenn man beide Male Paradies verwenden würde.
Und welche Konsequenzen hat deine Beobachtung für den Sinn des Textes "be eden gan" bzw. "eden be gan"? Wie deutest du die Unterschiede? Was ist der Bedeutungsunterschied?
Sorry, bin zu kribbelig und versuche es deshalb selber aufzulösen:
es handelt sich um ein etymologisches Wortspiel, mit dem die Herkunft von "Gan Eden" erklärt werden soll.
Ganz ähnlich wie vorher bei "Isch" und "Ischa": hier erklärt die Bibel, dass der weibliche Mensch "Ischa" (Frau) heißt, weil er ja vom "Isch" (Mann) genommen wurde. Luther übersetzt das mit "Mann" und "Männin".
Im Falle des "Garten Eden" bedient sich die Bibel eines ursprünglich sumerischen Begriffs "gu-an eden", dessen Bedeutung verlorengegangen ist, weil der Begriff hebraisiert wurde. Ursprünglich ist die Übersetzung von "gu-an eden" = Rand der Himmelssteppe.
Hebraisiert wurde daraus: "gan eden" - was zu einem Bedeutungswandel geführt hat; denn "gan" = Garten und "eden" = Wonne.
Das heißt:
was der hebräische Leser in 1. Mose 2,15 liest, lautet eigentlich: "Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den
"Garten Wonne", dass er ihn bebaute und bewahrte."
Deshalb wird zuvor in 1. Mose 2,8 erklärt, warum er "Garten Wonne" heißt, denn:
"Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in "der Wonne" gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte."
Da muss sonst nichts hineininterpretiert werden.
Das Einzige, was man sich fragen kann ist: warum ist "die Wonne" im Osten?