sven23 hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:23
Das behauptet closs sinnentstellend immer wieder. Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Da gibt es eine sehr unterschiedliche Auffassung. Für mich sind auch säkulare Vorannahmen dann "Glaubensbekenntnisse", wenn ich Sven Definition von "Glaubensbekenntnis" unterlege - logisch jederzeit nachweisbar.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:23
Das meine nicht nur ich, das ist Allgemeinwissen.
Das ist nicht "Allgemeinwissen", sondern allenfalls heute gängige Vereinbarung - so wie man im Mittelalter die Vereinbarung hatte, dass die Existenz Gottes unhinterfragbar ist.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:23
Die Bibel ist von Menschen geschrieben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.
(Heinz Zahrnt, dt. Theologe, 1915-2003)
Das ist Zahrnts Absicherung in Form eines Postulats, weil er ganz genau weiß, dass er nur so sein System aufrechterhalten kann - es ist haargenau ein Dogma auf Basis (s)eines Glaubensentscheids.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:23
Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
katholisch.de
Das ist in Übereinstimmung mit der Kommisssions-Auffassung - unter der Bedingung, dass sich die HKM nur apriorifrei, also nicht hermeneutisch kontaminiert äußert. - Diese Einschränkung darf man nicht unterschlagen. - Beides, apriorifrei UND munter interpretieren, geht nicht - wird aber gemacht -> hermeneutische Kontaminierung.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:23
Danke, denn laut closs sind die kirchlichen Dogmen ja gut begründet.
Ja - und auch Zahrnt kann sein Dogma gut begründen. - Man kann einige hermeneutische, unter anderem diese beiden, gut begründen.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:58
Dass er der Auffassung seiner Exegeten-Kollegen zustimmt, hat
nun wirklich nichts mit Methodik zu tun.
Was denn sonst? - Er stimmt innerhalb eines methodischen Korridors seinen Kollegen zu - was ja auch anders sein könnte.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:58
Nach Auffassung der Bibelkommission enthält die HKE bei objektiver Anwendung kein Apri-
ori.
Richtig - aber eben nicht bei hermeneutischen Ansätzen, die zu "tendenziösen" Interpretationen führen. - Das wird innerhalb der HKM oft vermischt.,
Münek hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:58
Eine Exegese, die den Exegeten einen Glaubensentscheid transzendenter Art abverlangt, z.B. den Glauben an Gott und dessen Heilsplan, hat mit Wissenschaft soviel zu tun wie die Kuh mit Sonntag.
Auch bei Dir: Falscher Ansatz. ----- Wenn Bultmann VORAB klar macht, unter welchen Gesichtspunkten er forscht ("ausschließlich naturalistischer Geschichts-Zusammenhang") und interpretiert, und ein anderer VORAB klar macht, unter welchen Gesichtspunkten er forscht ("Jesus war göttlich") und interpretiert, ist das dasselbe und BEIDES trotzdem Wissenschaft. --- "Wissenschaft" ist, wenn man analytisch/methodisch/systematisch untersucht (beschreibt also die Art und Weise des Vorgehens), und hat nichts damit zu tun, auf welcher hermeneutischen Basis man vorgeht. - Solange dieser Grundfehler im Verständnis nicht behoben ist, ist alles Tohubahohu.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:58
Demnach: Auslegung biblischer Texte wie andere Texte der Antike auch.
Richtig - aber nur im Rahmen der Methodenschritte. - Sobald interpretiert wird im Sinne von Apg. 8,30, wird es aber hermeneutisch. - Dann gilt "wie andere Texte auch" nicht mehr.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:58
Transzendenz ist wissenschaftlich nicht zugänglich.
Das wissen wir doch - es geht hier um TEXTE, die man säkular oder spirituell interpretieren kann, weil beides historisch wahr sein kann. - Oder willst Du wieder drauf raus, dass historische Forschung /Wissenschaft gar nicht wissen will, was wirklich der Fall war? - Im Sinne von: "Was wir sagen, gilt nur für den Fall, dass Jesus nur ein Wanderprediger rein menschlicher Genese war". ---???
Münek hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:58
Spirituelle Vorannahmen sind jedermann erlaubt, gehören aber in den außerwissenschaftlichen Bereich der Esoterik.
Und was ist mit säkularen Vorannahmen, die wahr oder falsch sein können? --- Sind die dann plötzlich NICHT-"esoterisch"? --- Merkst Du denn nicht, mit welcher eingebleuten Selbstverständlichkeit Du hier dogmatische Positionen vertrittst?
Münek hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:58
LINDEMANN arbeitet wissenschaftlich. Irgendwelche Vorannahmen würden ihn nur unzulässig einengen.
Dann wäre er, gemessen an dem, was hier an HKM zitiert wird, eine Ausnahme. ---- Du meinst also, dass er zu denen gehört, die sich strikt an die Vorgaben der Methodenschritte halten und diese nicht überschreiten?
Münek hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:58
Du wünscht Dir einen professionellen Unterstützer, der exegetisch-fromm wie Klaus BERGER tickt.
Mit "fromm" hat das nichts zu tun. - Es geht darum, dass Euch jemand von anderer Warte aus den Unterschied zwischen apriorifreier und hermeneutischer HKM-Exegese vermitteln kann und dies in Kontext mit den Kommissionstexten bringt. Wenn es ein Professor wäre, würdet Ihr ihm vielleicht eher glauben.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 06:58
Deren Positionen sind bekannt. Lindemann = SPIEGEL-Interview, Berger = Buch Bibelfälscher.
So einfach ist das nicht. - -Ihr seid gewohnt, Eure Meinung aus Einzelzitaten zu rekrutieren - das ist aber viel komplexer.