sven23 hat geschrieben: ↑Mo 31. Dez 2018, 16:56
Claymore hat geschrieben: ↑Mo 31. Dez 2018, 12:05
Falls jemand die Frage
“Wie viele Menschen haben sich in Deutschland schon einmal einer individuellen homöopathischen Behandlung unterzogen?†beantworten kann, bitte posten – das würde mich schon interessieren.
Ich habe dazu leider auch nichts gefunden. Ich bin skeptisch, ob es da überhaupt offizielles Zahlenmaterial gibt.
Nur die ca. 7000 Ärzte für Homöopathie sind objektiv, da das bei den Ärztekammern eingetragen wird.
Das Problem ist, dass die Hürden für die Zusatzbezeichnung “Homöopathie†recht niedrig sind. Daher ist nicht klar, wie viele von den 7000 nun “waschechte†Homöopathie-Praxen darstellen. Und so eignet sich diese Zahl auch nicht für Schätzungen auf Patienten in individualisierter Homöopathie.
sven23 hat geschrieben: ↑So 30. Dez 2018, 13:08
closs hat geschrieben: ↑So 30. Dez 2018, 11:17
sven23 hat geschrieben: ↑So 30. Dez 2018, 07:46
Was ist denn bei Berliner Mauer Molekülen anders als bei Aurum Molekülen oder Hundekot-Molekülen oder zerdückte Biene-Molekülen?

- "Mauer" muss chemisch homogen sein, um daraus eine Urtinktur zu machen. - Wie definierst Du "Berliner" bei Mauer? - Wie unterscheidest Du "Berliner Biene von Berner Biene"?
Dann frag doch deine HP-Fachleute, warum solche Globuli die Arzeimittelprüfung anstandslos bestehen.
Davon abgesehen. Auch pflanzliche Globuli haben als Ausgangsstoff einen ganzen Cocktail von Inhaltsstoffen, also kein Argument.
Ich finde es zu lustig, wie closs im Fall von
Murus Berlinensis dann auf einmal mit den gängigen chemischen Theorien dagegen argumentiert.
Wenn jetzt der mutierte Super-Closs vorbeikäme…
Super-Closs hat geschrieben:Mein lieber Closs, das Beispiel mit der “Berner Biene†ist bis auf die Knochen unaufgeklärt und dumm. — Dass sich der Zement der Berliner Mauer nicht chemisch von üblichem Zement unterscheidet, ist auch unter HP-lern bekannt. — So zu tun, als sei es Aufklärung, “Wie definierst Du ‘Berliner’ bei Mauer?†zu sagen, ist unterirdisch doof, weil es laut HP darum nicht geht — das ist wirklich ein gutes Beispiel für die Marotte unsere Meinungsgesellschaft, bei höchstmöglicher Doofheit selbstbewusst Aufklärung zu mimen, die genau das Gegenteil davon ist — aber für den Hausgebrauch reicht es halt.
Ach, was ist eigentlich aus
X-Rays C7 geworden?
Und
Hekla lava e lava wird schon auf der Sartseite der Deutschen Homöopathie Union beworben. Beschreibung:
DHU hat geschrieben:Was ist Hekla lava e lava?
Hekla lava e lava von DHU nutzt als Wirkstoff ausschließlich Lava des Vulkans Hekla in Island.
…
Historischer Hintergrund von Hekla lava e lava
Das Grundprinzip der Homöopathie lautet „Ähnliches heilt Ähnliches“. Diese Regel lässt sich an folgendem Beispiel veranschaulichen: Ein Mittel, das beim gesunden Menschen Fieber hervorruft, soll beim Kranken das Fieber senken, wenn er es in homöopathischer Potenz einnimmt. Nach diesem Prinzip entwickelte der Londoner Arzt Dr. James John Garth Wilkinson das homöopathische Mittel Hekla lava e lava. Im Jahre 1869 berichtete er seinem Kollegen Dr. William Holcombe in New Orleans über Knochenwucherungen bei Weidetieren in Island. Die krankhafte Knochenbildung war nach einem Ausbruch des Vulkans Hekla aufgetreten.
Ist
Hekla lava e lava noch okay für closs?
Anton B. hat geschrieben: ↑Mo 31. Dez 2018, 17:19
closs hat geschrieben: ↑Mo 31. Dez 2018, 17:06
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 31. Dez 2018, 17:03
Und dann sieht die Sache schon ein bißchen anders aus, gell.
Nein - das heißt lediglich, dass man wissenschaftlich damit nichts anfangen kann. - Das ist bedauerlich, aber entscheidet die Frage "Wirkt HP in Wirklichkeit?" nicht.
Wollen wir es doch mal zum Jahresabschluss versöhnlich so sagen:
In der "Wirklichkeit", so wie nach Stadler der Terminus in Philosophie, Wissenschaft und Alltagssprache verwendet wird, wirkt HP nicht. In des clossens Wirklichkeitsverständnis, seinem persönlichem Wirklichkeitskonzept, kann das aber ganz anders sein.
Als Konsequenz, um sprachlich sauber zu bleiben, hört sich closs mal um, wie sein Wirklichkeitsverständnis ein-eindeutig mit einem flotten Terminus benannt werden kann.
Wobei ich nicht gesagt habe “Homöopathie wirkt nicht (nach dem normalen Verständnis der Wirklichkeit)†sondern mich allein gegen eben diese closs’schen Manöver gewehrt habe. Ganz besonders, dass “negative Aussagen†ohne saubere Definition und Begründung kategorial von “positiven Aussagen†unterschieden und die Beweisanforderungen für erstere unrealistisch hoch gesteckt werden.
Sein Lieblingsbeispiel mit den Schwänen hakt schon daran, dass, obwohl es sich um so eine grundlegende Frage handelt, der Allgemeinbegriff “Schwan†von closs einfach als völlig unproblematisch gegeben angesehen wird.
Ich mein, Cygnus olor (weiß) und Cygnus atratus (schwarz) sind nur sexuell kompatibel wie Esel und Pferd.
(Möglicherweise hat das was mit dem “vorwissenschaftlich†zu tun. Ich habe mir in der Zwischenzeit den kurzen Eintrag in der Mittelstraß-Enzyk. durchgelesen. “Erstmal akzeptieren†des Allgemeinbegriffs “Schwan†– ohne biologische Definition von Spezies – gehört das zum “lebensweltlichen Aprioriâ€
Von messen und untersuchen, wie du meintest, ist allerdings nichts in dem Eintrag zu finden!)
Oder es ist wohl auch kein schwarz gefärbter Schwan gemeint, sondern ein
natürlich schwarzer Schwan. Was immer “natürlich†heißt…
All das ist für closs komplett “klar†und “gesunder Menschenverstandâ€â€¦ an anderer Stelle zeigt er dann wieder Ultraskeptizismus.
Aber nochmal konkret:
Ich gebe zu, dass die Studien zu HP vielleicht underpowered sind. Medikamente mit sehr schwacher Wirksamkeit wie z.B. die meisten Antidepressiva (SSRIs) brauchen viele gute, große Studien um ihre Wirksamkeit zu belegen.
Die HP-Studien reichen nicht an die Qualität der Antidepressiva-Studien heran.
Jedoch, abgesehen von dem closs'schen Gequatsche mit “ontischâ€, weiß ich nicht wie man sich um die Konsequenz drücken kann, dass
wenn Homöopathie über den Placebo-Effekt hinaus wirken sollte (!), diese Wirkung nur sehr schwach sein kann.
Es gibt also diesen Konflikt zwischen angeblicher* anekdotischer Evidenz und Wirksamkeit der Homöopathie nach klinischen Studien – selbst “mit der rosaroten Brille†interpretiert.
*
Ein besonders trauriger Punkt an der closs'schen Aufführung ist, dass er die “hunderttausenden†Homöopathie-Wunderheilungen einfach behauptet.
Closs liefert nicht anekdotische Evidenz zur Homöopathie… sondern anekdotische Evidenz über die Existenz anekdotischer Evidenz zur Homöopathie.