Homöopathie VII

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#221 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Pluto » Mo 31. Dez 2018, 15:53

closs hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 14:31
Deinen Ausführungen kann ich vollumfänglich folgen - WENN nicht von Deinen Wissenschafts-Kollegen und deren Anhänger der Aussage "Eine Wirkung konnte nicht festgestellt werden, also ist HP falsifiziert" ein ontischer Charakter zugebilligt werden würde.
Wie so oft führen mehrere Wege nach Rom... :D

Wenn kein Wirkung festgestellt wurde, muss die Frage gestellt werden, was könnte Wirkung auslösen. Ist hier aber, wie bei HP ab D23 keine Wirksubstanz mehr vorhanden darf man dann daraus schließen, dass HP nicht wirkt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#222 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Mo 31. Dez 2018, 16:39

Pluto hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 15:53
Ist hier aber, wie bei HP ab D23 keine Wirksubstanz mehr vorhanden darf man dann daraus schließen, dass HP nicht wirkt.
Genau das ist ja gerade NICHT das Argument der HP-ler - sie gehen davon aus, dass energetische Strukturen aus der verdünnten Urtinktur erhalten bleiben und auf eine Weise wirken, die bisher wissenschaftlich nicht ermittelt ist. - Im herkömmlichen Denken gebe ich Dir recht - aber IST es auch so?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#223 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Mo 31. Dez 2018, 16:42

Wo ist meine Antwort an Claymore und Sven geblieben? - Habe ich da was rausgeschmissen? Hat es sich selber rausgeschmissen? - Das war eine LANGE Antwort. :shock:

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#224 Re: Homöopathie VII

Beitrag von sven23 » Mo 31. Dez 2018, 16:56

Claymore hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 12:05
Falls jemand die Frage “Wie viele Menschen haben sich in Deutschland schon einmal einer individuellen homöopathischen Behandlung unterzogen?” beantworten kann, bitte posten – das würde mich schon interessieren.
Ich habe dazu leider auch nichts gefunden. Ich bin skeptisch, ob es da überhaupt offizielles Zahlenmaterial gibt.
Im übrigen stimme ich dir zu: über clossens Art der Zitateverstümmelung gab es schon mehrfach Beschwerden von Usern, alles umsonst.
Ich fürchte, daran wird sich auch im neuen Jahr nichts ändern.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#225 Re: Homöopathie VII

Beitrag von sven23 » Mo 31. Dez 2018, 17:03

closs hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 14:31
Anton B. hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 14:06
Du bist mal wieder bei Deinem positivistischen Verständnis von Wissenschaft gelandet.
Deinen Ausführungen kann ich vollumfänglich folgen -

Aber nur, weil du dir selektiv was rauspickst und den Teil, der dir nicht genehm ist, unter den Tisch fallen läßt.

Anton hatte nämlich auch geschrieben:

Aber wo nix positiv "belegt" ist, macht die Mühe keinen Sinn. Und hier ist ja erste Problem mit der HP: Bezüglich der Beobachtungen (nicht der Wahrnehmungen inkl. deren naiver Interpretation!) lässt sich ein Interesse an einer weiteren wissenschaftlichen Behandlung (im engen Sinne, also Modellbildung usw.) nicht begründen.
...
Sagt das Modell eine Beobachtung voraus, die, obwohl alles so gegeben ist, dass man sie tatsächlich beobachten müsste, nicht beobachtet wird.

Und dann sieht die Sache schon ein bißchen anders aus, gell.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#226 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Mo 31. Dez 2018, 17:06

sven23 hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:03
Und dann sieht die Sache schon ein bißchen anders aus, gell.
Nein - das heißt lediglich, dass man wissenschaftlich damit nichts anfangen kann. - Das ist bedauerlich, aber entscheidet die Frage "Wirkt HP in Wirklichkeit?" nicht.

Anton B.
Beiträge: 2792
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 16:20

#227 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Anton B. » Mo 31. Dez 2018, 17:19

closs hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:06
sven23 hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:03
Und dann sieht die Sache schon ein bißchen anders aus, gell.
Nein - das heißt lediglich, dass man wissenschaftlich damit nichts anfangen kann. - Das ist bedauerlich, aber entscheidet die Frage "Wirkt HP in Wirklichkeit?" nicht.
Wollen wir es doch mal zum Jahresabschluss versöhnlich so sagen:

In der "Wirklichkeit", so wie nach Stadler der Terminus in Philosophie, Wissenschaft und Alltagssprache verwendet wird, wirkt HP nicht. In des clossens Wirklichkeitsverständnis, seinem persönlichem Wirklichkeitskonzept, kann das aber ganz anders sein.

Als Konsequenz, um sprachlich sauber zu bleiben, hört sich closs mal um, wie sein Wirklichkeitsverständnis ein-eindeutig mit einem flotten Terminus benannt werden kann.

Akzeptabel?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#228 Re: Homöopathie VII

Beitrag von sven23 » Mo 31. Dez 2018, 17:31

Anton B. hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:19
closs hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:06
sven23 hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:03
Und dann sieht die Sache schon ein bißchen anders aus, gell.
Nein - das heißt lediglich, dass man wissenschaftlich damit nichts anfangen kann. - Das ist bedauerlich, aber entscheidet die Frage "Wirkt HP in Wirklichkeit?" nicht.
Wollen wir es doch mal zum Jahresabschluss versöhnlich so sagen:

In der "Wirklichkeit", so wie nach Stadler der Terminus in Philosophie, Wissenschaft und Alltagssprache verwendet wird, wirkt HP nicht. In des clossens Wirklichkeitsverständnis, seinem persönlichem Wirklichkeitskonzept, kann das aber ganz anders sein.

Als Konsequenz, um sprachlich sauber zu bleiben, hört sich closs mal um, wie sein Wirklichkeitsverständnis ein-eindeutig mit einem flotten Terminus benannt werden kann.

Akzeptabel?
Einverstanden, erfinderisch ist der closs auch bestimmt im neuen Jahr. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#229 Re: Homöopathie VII

Beitrag von sven23 » Mo 31. Dez 2018, 17:51

closs hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:06
sven23 hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:03
Und dann sieht die Sache schon ein bißchen anders aus, gell.
Nein - das heißt lediglich, dass man wissenschaftlich damit nichts anfangen kann. - Das ist bedauerlich, aber entscheidet die Frage "Wirkt HP in Wirklichkeit?" nicht.
Dazu führt man Tests durch, in denen die Vorhersagen (Behauptungen) der Homöopathen überprüft werden. Und da fallen sie regelmäßig durch.
Das wundert einen natürlich genau so wenig, wie das Versagen von closs, wenn er Gold aus Stroh machen soll.

Trotzdem an die Umwelt denken. Sylvesterraketen produzieren laut Umweltbundesamt 5000 Tonnen Feinstaub. Dafür kannst du 2 Monate Diesel fahren. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#230 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Mo 31. Dez 2018, 21:22

Anton B. hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:19
Als Konsequenz, um sprachlich sauber zu bleiben, hört sich closs mal um, wie sein Wirklichkeitsverständnis ein-eindeutig mit einem flotten Terminus benannt werden kann. - Akzeptabel?
Ja - aber schwierig. - Denn einerseits definiert Wittgenstein "Wirklichkeit" genauso wie ich: "das, was der Fall ist". - Aber das klärt nicht, was mit "der Fall sein" gemeint ist. - Methodisch der Fall sein? Ontisch der Fall sein? Gefühlt der Fall sein?

Wie schwierig solche Fragen zu beantworten sind, zeigt ein Abschnitt, den ich gerade in wik gefunden habe:
"Eine wichtige Rolle in der Diskussion um den Status der Wirklichkeit spielt die Frage, inwieweit die Wirklichkeit menschlicher Erkenntnis zugänglich ist und ob dieser Zugang bloß relativ zu den vorhandenen Begriffen und technischen Möglichkeiten steht. Hierfür kann man die Realismusdebatte in der modernen Teilchenphysik anführen: Sie dreht sich darum, ob die von bestätigten physikalischen Theorien angenommenen Elementarteilchen, aus denen die Wirklichkeit aufgebaut sein soll, im ontologischen Sinne wirklich sind, auch wenn sie prinzipiell nicht direkt durch die Sinnesorgane wahrgenommen werden können, sondern ihre Existenz nur indirekt über Messungen und Modelle bestätigt werden kann. Alternativ wird solchen Entitäten zugesprochen, dass es sich nur um instrumentelle Konstrukte handelt. Im frühen 20. Jahrhundert kam es zu einer noch grundlegenderen wissenschaftstheoretischen Diskussion darüber, ob Aussagen über die Wirklichkeit verifizierbar oder nur falsifizierbar sind und inwieweit wissenschaftliche Aussagen immer theorieabhängig sind. Wenn man dieses unterstellt, sind wahre Aussagen über die Wirklichkeit nicht möglich bzw. hängen immer von den bewussten und unbewussten Prämissen einer Theorie ab".

Genau das ist die Ebene, auf der ich die ganze Zeit zu argumentieren versuche: Wo ist hier - tja, das gibt es ja gar nicht, würdest Du vielleicht sagen - "wissenschaftliche Wirklichkeit" einzuordnen? - Was ist falsifiziert, wenn die Wissenschaft falsfiziert? - Was bedeutet es, wenn sehr viele Menschen nach Hause gehen mit der subjektiven Erkenntnis "Meine Wirklichkeit ist, dass mir per HP mehr geholfen wurde als per dem, was ich vorher gemacht habe" ---???

Das sind sehr unterschiedliche Fragen, die wir nicht beantworten müssen. - Mir persönlich reicht schon die Erkenntnis, dass die Antwort auf solche Fragen nicht per Wissenschaft apodiktisch postuliert werden kann, wenn es um das gehen soll, "was wirklich der Fall ist".

Antworten