closs hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 13:50
Pluto hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 10:24
Aber Wissen ist näher an der Wahrheit als alles andere Erdenkliche.
Wenn das Modell gut ist, in dem es stattfindet, ist das sicher richtig. - Nebenbei: Ich gehe schon davon aus, dass die Naturwissenschaft in der Regel die richtigen Modelle hat, um der Wirklichkeit authentisch näher kommen zu können. - Aber prinzipiell kann "Wissen" bei einem falschen Modell von der Wirklichkeit wegführen.
Ihr immer mit Eurer "Wirklichkeit". Und hier mal wieder wird durch Pluto eine Wirklichkeit ganz in Deinem Sinne angenommen und die Erkennung als Wahrheit bezeichnet. Außerdem gibt es gemäß Pluto eine zumindest relative Messbarkeit dieser Wahrheit.
Nur wie? Durch die Anzahl der Bewährungen? Dann steigt der "Wahrheitspegel" mit vielen Bewährungen in die Höhe, um dann bei einer Falsifizierung wieder zu implodieren?
Und nur, weil Du genauso ein Freund der "Wirklichkeit" ist, kannst Du von einem "falschen Modell" sprechen. Du weißt aber nicht besser als Pluto, wie diese Wirklichkeit sicher erkannt und deren Wahrheitsgehalt bezogen auf unser Wissen erhoben werden kann. Was ist es denn, was das Modell "falsch" macht? Es ist eben nicht der Vergleich an der Wirklichkeit von dem "was der Fall" ist, sondern an unseren Beobachtungen. Wie die wiederum mit dem, "was der Fall" im closs'schen (und Pluto'schen!) Sinne assoziiert ist, ist ein eigenes Thema.
closs hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 13:50
Claymore hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 11:47
Und das Zitat vollständig
Damit ändert sich doch nichts an meiner Aussage. - Der von Dir gerötete Satz "In der Erkenntnistheorie wird Wissen traditionell als wahre und gerechtfertigte Auffassung (englisch justified true belief) bestimmt" sagt lediglich, dass Ergebnisse methodisch korrekt hergeleitet und intersubjektiv nachvollziehbar sind - und natürlich macht das einen Unterschied zu "Überzeugung, Glauben und allgemeiner Meinung". - Aber es entkräftet nicht die Aussage, dass "als Wissen deklarierte SachverhaltsÂbeschreibungen wahr oder falsch" sein können (in Bezug auf das, "was der Fall ist", als "wirklich" ist).
Wissen ist "inkommensurabel" bezüglich dem, was Du als "was der Fall" und "was wirklich ist", verstehst. Deine Maßstäbe entspringen einer Vorstellungswelt, die nicht vernünftig begründet mit "Wissen" in Zusammenhang gebracht ist.
Wenn wir "wahr" und "falsch" dagegen -- wie Du es sagst -- wissenschaftlich "innersystemisch" verwenden, dann macht es Sinn: Durch viele viele Bewährungen eines naturwissenschaftlichen Modells, ohne dass eine Falsifikation gelungen wäre, lässt sich das Modell als zeitgenössisch gerechtfertigt, sogar als "wahr" bezüglich der wissenschaftlichen Anforderungen bezeichnen. Nur kann es morgen womöglich schon falsifiziert sein und damit im wissenschaftlichen Kontext als "falsch" bezeichnet werden. Maßstab ist hier aber nicht, was "der Fall" und "wirklich" im Sinne einer hinter den Beobachtungen stehenden Realität ist, sondern die Beobachtungen selber.
Wiki stellt das (über das spezielle "Wissen" der Naturwissenschaften hinaus) durchaus richtig dar.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.