Also befürwortest Du doch ein Multiversum-Modell, okay.Pluto hat geschrieben:Ich verstehe das Problem nicht. In Lindes Inflations-Modell entstehenund vergehen laufend alle möglichen Universen, aber nur wenige stabile "überleben" (wie Seifenblasen im Schaumbad).Halman hat geschrieben:Wenn wir nun die Multiversum-Hypothese aufgeben, stellt sich die Frage, warum die Naturkonstanten so extrem fein abgestimmt sind.

Pluto hat geschrieben:Deshalb bin auch kein Fan der Multiversum-Hypothese.
Weil er Physiker ist.Pluto hat geschrieben:Wieso ist Thomas hier der "Fachmann"?Halman hat geschrieben:Ja, dieser Gedanke kam mir auch. Thomas erklärte mir, dass dem nicht so ist. Da verweise ich auf dem Fachmann.Pluto hat geschrieben:Wollte man an dieser Stelle ein göttliches Wirken postulieren, so müsste man an dieser Stelle von einem versteckten Parameter ausgehen, nicht wahr?![]()
Du hast Doch sein Buch gelesen, oder?
Nein, so weit ist er [noch] nicht. In seinem semiklassischen Ansatz zur Quantengravitation über Schwarze Löcher kam er auf die nach ihm benannte Hawking-Strahlung. Hängt diese denn nicht mit der Entropie Schwarzer Löcher zusammen?Pluto hat geschrieben:Hawking hat eine TOE postuliert?Halman hat geschrieben:Soweit ich weiß, berücksichtigt Hawking dies bereits. Jedenfalls hatte ich seine Ausführungen in seinem ersten Buch über die Hawking-Strahlung so verstanden.— Das ist mir nun ganz neu.
Wir sprachen über Ockhams Rasiermesser, also war dies auch mein Thema. Nun führst Du ein NEUES Argument ins Feld. Die Empirie stößt allerdings an ihre Grenzen. Wir diskutieren über Muliversum vs. Gott. Da wird's mit der Empirie aber schwierig.Pluto hat geschrieben:Es geht nicht allein um Einfachheit, sondern auch und insbesondere um die empirische Bestätigung eines Modells.Halman hat geschrieben:Was ist die einfachste Erkärung? Dies kann in manchen Fällen durchaus eine Frage der Interpretation sein. Als Beispiel verweise ich auf die fachliche Diskussion über Viele-Welten-Interpretation (nicht zu verwechseln mit kosmologischen Multiversen-Modellen):
Vergleich mit der Kopenhagener Interpretation
Ähnlich halte ich es für Interpretationssache, ob ein Multiversum oder Gott gem. Ockhams Rasiermesser sparsamer ist und mit dieser Ansicht bin ich nicht ganz allein.Pluto hat geschrieben:Mathematisch und physikalisch ist die Viele-Welten-Interpretation einfacher als die Kopenhagener Interpretation. Der Vorgang des Messens oder Beobachtens hat keinen Sonderstatus, und die Interpretation des Quadrats des Amplitudenbetrags der Wellenfunktion als Wahrscheinlichkeit ist eine Folgerung der Theorie, anstatt ein notwendiges Axiom. Allerdings lehnen viele Physiker die Folgerung nicht beobachtbarer alternativer Universen auf der Basis von Ockhams Rasiermesser ab (beide Seiten argumentieren mit Ockhams Rasiermesser, wenden es aber an unterschiedlichen Stellen an). Einige Physiker haben festgestellt, dass die Unterstützung für die Viele-Welten-Interpretation zunimmt, vor allem deshalb, weil sich aus ihr Voraussagen zum Prozess der Quanten-Dekohärenz in einer natürlichen Weise zu ergeben scheinen, statt dass sie in Ad-hoc-Manier hinzugefügt werden müssen.
Kann ein Modell nicht bestätigt werden, muss es entweder verworfen oder revidiert werden. Die Empirie hat natürlich Vorrang vor der Einfachheit.