Halman hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Anselm von Canterbury tätigte einen onthologischen Gottesbeweis auf Basis abstrakter Logik. Dagegen ist meiner bescheidenen Kenntnis nach formal nichts auszusetzen.
Anselms "Gottesbeweis" scheitert an der subtilen Verwechslung von Begriff und Existenz.
Darf ich Dich bitten, dies genauer zu erläutern? Ich erahne bereits, dass Du hier eine gewichtige Kritik vorträgst.
Ja. Das Problem sind letztlich die Prämissen des angeblichen Gottesbeweises.
Für Details verweise ich auf
Gödel-Thread in dem wir das Thema sehr ausgiebig diskutiert haben.
Halman hat geschrieben:Nein, außer in Form des onthologischen Naturalismus, der offenkundig von den Neuen Atheisten, den Antitheisten, the Brigts und der Giordano-Bruno-Stiftung vertreten wird. Stimmt, auf diese Form des metaphischen Naturalismus können wir verzichten.
Ja. Es ist mir ein Rätsel warum es "onologisch" heißt.
Ich nenne es immer den
methodologischen Naturalismus, was letztlich dasselbe ist.
Halman hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Ob diese Abstraktion auch tatsächlich Teil der Realität ist, vermag uns ein Gottes"beweis" natürlich nicht zu sagen. Er kann aber wahr sein.
Hast du Kinder Halman? Falls ja, schaffst du es ihnen beizubringen, dass das Wurstbrot was "sein kann" genauso satt macht wie ein wirkliches Wurstbrot!
Nein, weil Kinder i.d.R. noch nicht so abstrahieren. Damit ein Wurstbrot satt machen kann, muss es aber existieren können. Ein kreisförmige Wurstscheibe mit quadratischer Form kann es nicht geben.
Bei Phänomenen, die nicht so wie ein Wurstbrot greifbar sind, mag die Onthologie hilfreich sein, um, überhaupt klären zu können, ob es sich um logisch mögliche Phänomene handelt.
Halman hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Es war nicht einmal zu Anselms Zeit so. Das hat der Mönch Gaunilo mit seiner Analogie doch belegt.
Eine Scheinanalogie, wie
Thaddäus bereits festgestellt hat.
Thaddäus' Aussage ich nicht folgen. Unter moderenen Philosophen wird jedenfalls die Analogie der Insel anerkannt und Gaunilo Recht gegeben.
Anselm argumentiert mit dem gedanklichen Begriff Gottes, und schließt daraus seine reale Existenz.
Halman hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Bereits Thomas von Aquin erkannte, dass solche Beweise nicht möglich sind und er favorisierte daher die "fünf Wege der Gotteserkenntnis".
Eine bessere Formulierung, aber auch das erfüllt immer noch nicht die Kriterien der Überprüfbarkeit nach Popper.
Natürlich nicht.
Halman hat geschrieben:Ich bin nur mal ein Laien-Theoretiker. Grübeln ist ein Hobby von mir.

Daran ist wirklich nichts auszusetzen...
...so lange die Schlussfolgerungen am Ende stimmen.
