Münek hat geschrieben: Merkst Du es immer noch nicht - man kann NICHTS über Gott logisch herausfinden.[/b]
Aber nur wenn man mit dieser Brille durchs Leben stolpert

Münek hat geschrieben: Merkst Du es immer noch nicht - man kann NICHTS über Gott logisch herausfinden.[/b]
An dieser Stelle muss ich mich dann doch kurz aus dem Urlaub einschalten, weil diese Art der Argumentation, lieber Pluto, nicht funktioniert und es für jede - insbesondere philosophische - Diskussion von höchster Bedeutung ist, einzusehen, warum man nicht auf diese Weise argumentieren kann.Pluto hat geschrieben:Genau!Solivagus hat geschrieben:Die Aussage von Anselm, dass Gott ein Wesen ist „worüber hinaus nichts Größeres (Vollkommeneres) gedacht werden kann“ ist unrealistisch, weil sie einem Gedanken entspringt?
Denn Gedanken kann man nun mal nicht auf dieselbe Ebene wie die Wirklichkeit stellen. Es sind unterschiedliche Kategorien, weswegen das eine "Schummelei" ist.
... wird durch das Retorsionsargument unmittelbar widerlegt.Genau! Denn Gedanken kann man nun mal nicht auf dieselbe Ebene wie die Wirklichkeit stellen.
Ja, aber gegen Gaunilo ist zurecht eingewendet worden, dass der Begriff einer "vollkommenen Insel" eben nicht dem Begriff eines vollkommenen Wesens entspricht, über das hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann! Eine Insel ist eben nur eine Insel. Ein Wesen, über das hinaus nichts gedacht werden kann, ist etwas anderes.Pluto hat geschrieben: Das hat bereits der Mönch Gaunilo, ein Zeitgenosse von Anselm, erkannt und dazu das Gleichnis mit der Insel gebracht.
Münek hat geschrieben: Merkst Du es immer noch nicht - man kann NICHTS über Gott logisch herausfinden.
Zum Glück gibt es aber nicht nur Dummköpfe-gelle? :Smiley popcorn:Die Unvernunft des Gottlosen
2 Dummköpfe denken: "Es gibt keinen Gott." / Sie richten Unheil an; / ihr Tun ist abscheuliches Unrecht. / Keinen gibt es, der Gutes tut. 3 Gott blickt vom Himmel auf die Menschen herab, / will sehen, ob einer dort verständig ist, / nur einer, der wirklich Gott sucht.
Man kann logisch einen Korridor finden, in dessen Flucht Gott ist.Münek hat geschrieben:Merkst Du es immer noch nicht - man kann NICHTS über Gott logisch herausfinden.
Aus meiner Sicht zeigt sich hier wieder das (für mich) alte Problem der Philosophie:Thaddäus hat geschrieben:Dein Gedanke bzw. deine Aussage, Pluto:
Genau! Denn Gedanken kann man nun mal nicht auf dieselbe Ebene wie die Wirklichkeit stellen.
... wird durch ein Retorsionsargument unmittelbar widerlegt.
Wenn nämlich deine Aussage: Genau! Denn Gedanken kann man nun mal nicht auf dieselbe Ebene wie die Wirklichkeit stellen" wahr ist, dann trifft das auch für genau diesen deinen Gedanken und diese deine Aussage zu.
Aus meiner Sicht ist es nicht notwenig, das Verständnis der Wirklichkeit abzustufen.Thaddäus hat geschrieben:Der Fehler kommt dadurch zustande, dass du eigentlich keinen Unterschied zwischen wirklicheren und weniger wirklichen "Gegenständen" machst, sondern schlicht einen zwischen materiellen und immateriellen "Gegenständen"
Der Stockfehler der Gottesargumentation ist ein Anderer.Thaddäus hat geschrieben:Du führst eine graduelle Unterscheidung zwischen Wirklichkeitsstufen ein und sprichst den "Gegenständen" des Denkens ab zur Wirklichkeit zu gehören. Das führt aber zu absurden Konsequenzen. Es würde bedeuten, dass z.B. die Physik als die Wissenschaft, die es mit den real-gegenständlichen-und-messbaren-Dingen zu tun hat, wirklicher ist als z.B. die Mathematik, da letztere ja nur auf "Gedanken" beruht. In deiner Ontologie gibt es also wirklichere und weniger wirkliche Entitäten (real dingliche Gegenstände und Gegenstände des Denkens).
Es ist aber absurd zu behaupten, die Mathematik (oder die Geisteswissenschaften) seien weniger wirkliche Wissenschaften als die Physik.
Wieso "zurecht"?Thaddäus hat geschrieben:Ja, aber gegen Gaunilo ist zurecht eingewendet worden, dass der Begriff einer "vollkommenen Insel" eben nicht dem Begriff eines vollkommenen Wesens entspricht, über das hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann! Eine Insel ist eben nur eine Insel. Ein Wesen, über das hinaus nichts gedacht werden kann, ist etwas anderes.
Wünsche ich dir auch,Thaddäus hat geschrieben:Feliz año nuevo!
Frohes neues Jahr!
Wüsste nicht wie das gehn sollte; ich klingle nicht bei denen und nerv sie mit stumpfsinnigen Blabla.Hemul hat geschrieben:Deine Wahrheiten die Du stets im Schlepptau vor Dir her trägst lassen vermuten, dass die ZJ Dir nen Arschtritt verpasst haben.
Die formale Logik ist wie die Mathematik eine formale Wissenschaft. Mit formaler Logik kann man beweisen, dass die Konklusion notwendig wahr ist, wenn die Prämissen wahr sind. Ob die Prämissen wahr sind, also der Inhalt, darüber sagt die formale Logik meiner Kenntnis nach nichts.Pluto hat geschrieben:Der Stockfehler der Gottesargumentation ist ein Anderer.Thaddäus hat geschrieben:Du führst eine graduelle Unterscheidung zwischen Wirklichkeitsstufen ein und sprichst den "Gegenständen" des Denkens ab zur Wirklichkeit zu gehören. Das führt aber zu absurden Konsequenzen. Es würde bedeuten, dass z.B. die Physik als die Wissenschaft, die es mit den real-gegenständlichen-und-messbaren-Dingen zu tun hat, wirklicher ist als z.B. die Mathematik, da letztere ja nur auf "Gedanken" beruht. In deiner Ontologie gibt es also wirklichere und weniger wirkliche Entitäten (real dingliche Gegenstände und Gegenstände des Denkens).
Es ist aber absurd zu behaupten, die Mathematik (oder die Geisteswissenschaften) seien weniger wirkliche Wissenschaften als die Physik.
In Gedanken beschreibt Anselm lediglich den Begriff "Gott sei ein Wesen worüber hinaus nichts Größeres (Vollkommeneres) gedacht werden kann". Dieser Begriff ist aber nicht mit der tatsächlichen Existenz Gottes in der Wirklichkeit zu setzen.
Was ist ein Beweis? Zu Anselms Zeit war es selbstverständlich die Existenz Gottes vorauszusetzen und offenbar bestand auch das Bedürfnis, diese philosophisch zu beweisen.Pluto hat geschrieben:Wieso "zurecht"?Thaddäus hat geschrieben:Ja, aber gegen Gaunilo ist zurecht eingewendet worden, dass der Begriff einer "vollkommenen Insel" eben nicht dem Begriff eines vollkommenen Wesens entspricht, über das hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann! Eine Insel ist eben nur eine Insel. Ein Wesen, über das hinaus nichts gedacht werden kann, ist etwas anderes.
Asu der Logik heaus ist die Rechtfertigung für die Existenz der perfekten Insel genauso sinnleer, wie Anselms Rechtfertigung für die Existenz Gottes.
Dafür kann ich etwas damit anfangen. Der logischer Positivismus des Wiener Kreises erklärt sich bspw. selbst für irrelevant.Pluto hat geschrieben:Wünsche ich dir auch,Thaddäus hat geschrieben:Feliz año nuevo!
Frohes neues Jahr!
und... deine Beiträge sind wirklich lesenswert und geistreich (selbst wenn ich mit dem Begriff der Retorsion in diesem Zusammenhang nichts anzufangen vermag).
Anselms "Gottesbeweis" scheitert an der subtilen Verwechslung von Begriff und Existenz.Halman hat geschrieben:Anselm von Canterbury tätigte einen onthologischen Gottesbeweis auf Basis abstrakter Logik. Dagegen ist meiner bescheidenen Kenntnis nach formal nichts auszusetzen.
Es wurde nichts bewiesen, denn man kann von der reinen Gedankenwelt (Begriff) nicht auf die Wirklichkeit (Existenz) schließen.Halman hat geschrieben:Da die Onthologie eine Zweig der Metaphysik ist, handelt es sich um einen metaphysischen Gottesbeweis, der nur formal bewiesen wurde.
Hast du Kinder Halman? Falls ja, schaffst du es ihnen beizubringen, dass das Wurstbrot was "sein kann" genauso satt macht wie ein wirkliches Wurstbrot!Halman hat geschrieben:Ob diese Abstraktion auch tatsächlich Teil der Realität ist, vermag uns ein Gottes"beweis" natürlich nicht zu sagen. Er kann aber wahr sein.
Nein. Es war nicht einmal zu Anselms Zeit so. Das hat der Mönch Gaunilo mit seiner Analogie doch belegt.Halman hat geschrieben:Was ist ein Beweis? Zu Anselms Zeit war es selbstverständlich die Existenz Gottes vorauszusetzen und offenbar bestand auch das Bedürfnis, diese philosophisch zu beweisen.
Eine bessere Formulierung, aber auch das erfüllt immer noch nicht die Kriterien der Überprüfbarkeit nach Popper.Halman hat geschrieben:Bereits Thomas von Aquin erkannte, dass solche Beweise nicht möglich sind und er favorisierte daher die "fünf Wege der Gotteserkenntnis".
Du machst dir das Leben unnötig schwer.Halman hat geschrieben:Was ist ein Beweis? Vielleicht, wenn vor Gericht "bewiesen" wird, dass der Angeklagte schuldig ist. Für einen Mathematiker ist dies "Folklore", da ein juristischer Beweis eben kein mathematischer Beweis ist.
closs hat geschrieben:Man kann logisch einen Korridor finden, in dessen Flucht Gott ist.Münek hat geschrieben:Merkst Du es immer noch nicht - man kann NICHTS über Gott logisch herausfinden.