Wird die Philosophie unterschätzt?

Philosophisches zum Nachdenken
Hemul
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#281 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Fr 1. Jan 2016, 21:51

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Du wirst schon wissen warum Du auch hier den stummen Wiener Sängerknaben markierst-gelle? ;)
Als "Ausweicher" der Nation, hast gerade was dazu zu sagen.
Hand aufs Herz...
Du ballerst ziemlich wahllos mit Bibelsprüchen durch die Gegend.
Hand aufs Herz.....dieses Sprüchlein hast Du von dem Herrn aus Duisburg abgekupfert-gelle? ;) Das ich wahllos wie von Dir behauptet mit Bibelsprüchen durch die Gegend baller-kannst Du Exeget z.B. nachfolgend beweisen:

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 12#p180812

Wo habe ich hier daneben geballert? :roll:
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 1. Jan 2016, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Solivagus
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#282 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Solivagus » Fr 1. Jan 2016, 21:55

Hallo sven23,

sven23 hat geschrieben:[...] Wenn man die Modalllogik geschickt aufbaut, kann man auch von der notwendigen Existenz auf die tatsächliche Existenz von Pumuckel oder Spaghettimonster schließen. Ganz nett, aber im Grunde wertlos.

nichts würde ich lieber sehen als das!

Ich bin gespannt wie du es schaffst, mithilfe der Modallogik, aus Pumuckel oder dem Spaghettimonster eine notwendige Existenz abzuleiten.
"Du kannst ganz unmöglich nicht sein, denn Du bist aus Dir selbst Notwendigsein."
(Duns Scotus, Tractatus de primo principio, 91, Übs. W. Kluxen)
The Ontological Argument (engl.)

closs
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#283 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Fr 1. Jan 2016, 22:42

sven23 hat geschrieben:Zitat daraus
Im Grunde sagt das nichts anderes, als was wir schon wissen: Ein logischer Nachweis ist etwas anderes als die Einlösung eines logischen Nachweises. - Das hat schlicht und ergreifend damit zu tun, das ALLES, was der Mensch denkt oder misst, auf der Setzungen beruht, die selber nicht falsifizierbar sind.

Unsere Wahrnehmung/Messungen sind nur dann relevant, wenn die Voraussetzung richtig ist, dass sie keine Täuschungen sind. - Wenn Gödels Setzung, dass Modallogik von notwendiger Existenz auf "tatsächliche" (wahrscheinlich meint Dawkins damit "kritisch-rationalistisch nachprüfbare Realität") schließen kann, falsch ist, ist sie ebenfalls irrelevant.

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Münek
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#284 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Münek » Fr 1. Jan 2016, 23:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Merkst Du es immer noch nicht - man kann NICHTS über Gott logisch herausfinden.
Man kann logisch einen Korridor finden, in dessen Flucht Gott ist.

Klingt nicht sehr überzeugend.

Pluto
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#285 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Pluto » Fr 1. Jan 2016, 23:52

Hemul hat geschrieben:Wo habe ich hier daneben geballert? :roll:
Das bestätigt doch nur das alte Sprichwort des blinden Huhns, das auch mal ein Korn findet.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#286 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Pluto » Sa 2. Jan 2016, 00:00

Solivagus hat geschrieben:Nein. Der Gedanke von Anselm beschreibt ontologisch eindeutig...:
Was heißt eigentlich in diesem Zusammenhang "omtologisch"?

Solivagus hat geschrieben:... ein Wesen und kein Begriff (keine mentale Abstraktion, kein semantisches Objekt) eines Wesens.
Der Gedanke ist eine Begriffsbeschreibung, mehr nicht.

...dass Gott ein Wesen ist worüber hinaus nichts Größeres (Vollkommeneres) gedacht werden kann....

Das bedeutet doch noch lange nicht, dass Gott deshalb zwingend existieren muss!

Solivagus hat geschrieben:Mentale repräsentative Begriffe sind immer auch Abstraktionen. Bspw. wird unsere Erde auf die wir leben, niemals identisch mit dem Begriff "Erde" sein.
Genau das meine ich, also ist Gott auch nicht das worüber hinaus nichts Größeres (Vollkommeneres) gedacht werden kann....[/]


Dennoch können wir mithilfe dieses Begriffes sinnvolle Aussagen aufstellen und Schlüsse ziehen. So gilt es als gesichert, dass die Erde "rund" ist.

Pluto hat geschrieben:
Solivagus hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche wären diese "Attribute", und wie lassen sie sich überprüfen?
Die Allmacht, das Allwissen, die Allgegenwart, die Immaterialität, die Rechtschaffenheit, die Liebe, die Güte, die Gnade, die Notwendigkeit usw. Gottes, lassen sich alle mithilfe der Logik überprüfen.
Allmacht und Allwissenheit widersprechen sich.

[...]

Solivagus hat geschrieben:Gott kann seine Meinung genauso wenig ändern, wie er auch keinen rechteckigen Kreis, oder keinen verheirateten Junggesellen erschaffen kann. Es ist logisch nicht möglich. Allwissenheit schließt eine Meinungsänderung aus, da bereits alles bekannt ist.
Ganz meine Meinung. Wei es unlogisch ist, beißt sich wirkliche Allmacht mit Allwissenheit. Mehr wollte ich auch gar nicht ausdrücken. ;)

Solivagus hat geschrieben:Energie und Gravitation sind immateriell, können dennoch Auswirkungen auf Materie haben.
In ihren Auswirkungen sind sie allerdings sehr wohl messbar; dies übrigens ganz im Gegensatz zu Gott.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#287 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Pluto » Sa 2. Jan 2016, 00:12

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Anselm von Canterbury tätigte einen onthologischen Gottesbeweis auf Basis abstrakter Logik. Dagegen ist meiner bescheidenen Kenntnis nach formal nichts auszusetzen.
Anselms "Gottesbeweis" scheitert an der subtilen Verwechslung von Begriff und Existenz.
Darf ich Dich bitten, dies genauer zu erläutern? Ich erahne bereits, dass Du hier eine gewichtige Kritik vorträgst.
Ja. Das Problem sind letztlich die Prämissen des angeblichen Gottesbeweises.

Für Details verweise ich auf Gödel-Thread in dem wir das Thema sehr ausgiebig diskutiert haben.

Halman hat geschrieben:Nein, außer in Form des onthologischen Naturalismus, der offenkundig von den Neuen Atheisten, den Antitheisten, the Brigts und der Giordano-Bruno-Stiftung vertreten wird. Stimmt, auf diese Form des metaphischen Naturalismus können wir verzichten.
Ja. Es ist mir ein Rätsel warum es "onologisch" heißt.
Ich nenne es immer den methodologischen Naturalismus, was letztlich dasselbe ist.

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ob diese Abstraktion auch tatsächlich Teil der Realität ist, vermag uns ein Gottes"beweis" natürlich nicht zu sagen. Er kann aber wahr sein.
Hast du Kinder Halman? Falls ja, schaffst du es ihnen beizubringen, dass das Wurstbrot was "sein kann" genauso satt macht wie ein wirkliches Wurstbrot!
Nein, weil Kinder i.d.R. noch nicht so abstrahieren. Damit ein Wurstbrot satt machen kann, muss es aber existieren können. Ein kreisförmige Wurstscheibe mit quadratischer Form kann es nicht geben.
Bei Phänomenen, die nicht so wie ein Wurstbrot greifbar sind, mag die Onthologie hilfreich sein, um, überhaupt klären zu können, ob es sich um logisch mögliche Phänomene handelt.

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es war nicht einmal zu Anselms Zeit so. Das hat der Mönch Gaunilo mit seiner Analogie doch belegt.
Eine Scheinanalogie, wie Thaddäus bereits festgestellt hat.
Thaddäus' Aussage ich nicht folgen. Unter moderenen Philosophen wird jedenfalls die Analogie der Insel anerkannt und Gaunilo Recht gegeben.
Anselm argumentiert mit dem gedanklichen Begriff Gottes, und schließt daraus seine reale Existenz.

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Bereits Thomas von Aquin erkannte, dass solche Beweise nicht möglich sind und er favorisierte daher die "fünf Wege der Gotteserkenntnis".
Eine bessere Formulierung, aber auch das erfüllt immer noch nicht die Kriterien der Überprüfbarkeit nach Popper.
Natürlich nicht.

Halman hat geschrieben:Ich bin nur mal ein Laien-Theoretiker. Grübeln ist ein Hobby von mir. ;)
Daran ist wirklich nichts auszusetzen... :thumbup:

...so lange die Schlussfolgerungen am Ende stimmen. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#288 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Sa 2. Jan 2016, 01:44

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Wo habe ich hier daneben geballert? :roll:
Das bestätigt doch nur das alte Sprichwort des blinden Huhns, das auch mal ein Korn findet.
Pluto, Pluto ich mache mir berechtigte Sorgen: :roll:

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 60#p164723

Pluto hat geschrieben:Um ehrlich zu sein, hatte ich auf dich gehofft. Du weißt schließlich alles über die Bibel und ihre Geschichten.

Die Facharzttermine sollen im neuen Jahr flotter vonstatten gehen. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#289 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Sa 2. Jan 2016, 01:59

Pluto hat geschrieben: ...dass Gott ein Wesen ist worüber hinaus nichts Größeres (Vollkommeneres) gedacht werden kann....
Gott ist ein Titel. Wobei zu klären wäre welches göttliche Wesen Du hier meinst? Soweit ich in Erinnerung habe ist bei Dir der Gott des AT nicht mit dem Gott des NT identisch. Welches göttliche Wesen meinst Du also oben? :roll:
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#290 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Scrypt0n » Sa 2. Jan 2016, 03:23

Hemul hat geschrieben:Pluto, Pluto ich mache mir berechtigte Sorgen
Über deiner selbst?
Willkommen im Team. :)

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