Homöopathie VII

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sven23
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#251 Re: Homöopathie VII

Beitrag von sven23 » Di 1. Jan 2019, 15:07

Münek hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 14:46
Mit Deinem Lieblingshalbsatz "falls sie es gibt" versuchst Du mal wieder, Dich an einen tautologischen Strohhalm zu klammern.

Du könntest genau so gut sagen: "Ich kann verstehen, dass Astronomen "Mondkälber" als nicht vorhanden behandeln. Aber damit ge-
hen die Mondkälber doch nicht weg, falls es sie gibt."

:lol: :lol: :lol:

:lol:
Das trifft die closssche Tautologie ziemlich gut. :thumbup:
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Münek
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#252 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Münek » Di 1. Jan 2019, 15:18

closs hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 14:37
Münek hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 14:28
! Ist Dir wirklich entgangen, dass meine "Feststellung" eine höchst ironische Einlassung auf Deine seltsame Frage war: Von wem werden die werte erstellt?
Ja - ist mir entgangen, weil ich überraschende Meinungen gewohnt bin.
Auch eine solche Meinung, dass die Entfernung zwischen Mond und Erde vom Objekt Mond ermittelt wird? Wie sollte ein totes Objekt wie der Mond etwas messen können? :o

closs hat geschrieben:Übrigens: Stromberg sieht es genauso, wie ich es bei Dir befürchtet hatte.
Du hast nichts zu befürchten. Niemand tut Dir was.

Stromberg ist ein heller Kopf. Wir versuchen ja nur, Dir ein wenig die Augen zu öffnen. Wenn das Kind die Augen schließt, ist die Mut-
ter immer noch da - auch wenn es sie nicht sieht. Bei Erwachsenen zielt die Realitätsverweigerung mehr in Richtung Selbsttäuschung, Verdrängung, sich in die Tasche lügen.

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#253 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Di 1. Jan 2019, 16:15

Münek hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 14:46
Mit Deinem Lieblingshalbsatz "falls sie es gibt" versuchst Du mal wieder, Dich an einen tautologischen Strohhalm zu klammern.
Es gibt hier sehr merkwürdige Auffassungen zu dem, was "Tautologie" oder "Zirkelschluss" angeht. - Mein Satz an dieser Stelle war ein Konditional-Satz: "Falls es solche Straheln gibt, gehen sie nicht dadurch weg, dass sie wissenschaftlich (noch) nicht existieren.

sven23 hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 15:07
Das trifft die closssche Tautologie ziemlich gut. :thumbup:
Suhlt Euch nicht in null Ahnung, sondern denkt nach.

Münek hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 15:18
Wie sollte ein totes Objekt wie der Mond etwas messen können? :o
Wieso fragst Du MICH - ich werde doch mit solchen Sachen ständig konfrontiert.

Münek hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 15:18
Wir versuchen ja nur, Dir ein wenig die Augen zu öffnen.
Mit SOwas?

Claymore
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#254 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Claymore » Di 1. Jan 2019, 16:45

sven23 hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 16:56
Claymore hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 12:05
Falls jemand die Frage “Wie viele Menschen haben sich in Deutschland schon einmal einer individuellen homöopathischen Behandlung unterzogen?” beantworten kann, bitte posten – das würde mich schon interessieren.
Ich habe dazu leider auch nichts gefunden. Ich bin skeptisch, ob es da überhaupt offizielles Zahlenmaterial gibt.
Nur die ca. 7000 Ärzte für Homöopathie sind objektiv, da das bei den Ärztekammern eingetragen wird.

Das Problem ist, dass die Hürden für die Zusatzbezeichnung “Homöopathie” recht niedrig sind. Daher ist nicht klar, wie viele von den 7000 nun “waschechte” Homöopathie-Praxen darstellen. Und so eignet sich diese Zahl auch nicht für Schätzungen auf Patienten in individualisierter Homöopathie.
sven23 hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 13:08
closs hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:17
sven23 hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 07:46
Was ist denn bei Berliner Mauer Molekülen anders als bei Aurum Molekülen oder Hundekot-Molekülen oder zerdückte Biene-Molekülen?
:?: :?: :?: - "Mauer" muss chemisch homogen sein, um daraus eine Urtinktur zu machen. - Wie definierst Du "Berliner" bei Mauer? - Wie unterscheidest Du "Berliner Biene von Berner Biene"?
Dann frag doch deine HP-Fachleute, warum solche Globuli die Arzeimittelprüfung anstandslos bestehen. :roll:
Davon abgesehen. Auch pflanzliche Globuli haben als Ausgangsstoff einen ganzen Cocktail von Inhaltsstoffen, also kein Argument.
Ich finde es zu lustig, wie closs im Fall von Murus Berlinensis dann auf einmal mit den gängigen chemischen Theorien dagegen argumentiert.

Wenn jetzt der mutierte Super-Closs vorbeikäme…
Super-Closs hat geschrieben:Mein lieber Closs, das Beispiel mit der “Berner Biene” ist bis auf die Knochen unaufgeklärt und dumm. — Dass sich der Zement der Berliner Mauer nicht chemisch von üblichem Zement unterscheidet, ist auch unter HP-lern bekannt. — So zu tun, als sei es Aufklärung, “Wie definierst Du ‘Berliner’ bei Mauer?” zu sagen, ist unterirdisch doof, weil es laut HP darum nicht geht — das ist wirklich ein gutes Beispiel für die Marotte unsere Meinungsgesellschaft, bei höchstmöglicher Doofheit selbstbewusst Aufklärung zu mimen, die genau das Gegenteil davon ist — aber für den Hausgebrauch reicht es halt.

Ach, was ist eigentlich aus X-Rays C7 geworden?

Und Hekla lava e lava wird schon auf der Sartseite der Deutschen Homöopathie Union beworben. Beschreibung:
DHU hat geschrieben:Was ist Hekla lava e lava?
Hekla lava e lava von DHU nutzt als Wirkstoff ausschließlich Lava des Vulkans Hekla in Island.
…
Historischer Hintergrund von Hekla lava e lava
Das Grundprinzip der Homöopathie lautet „Ähnliches heilt Ähnliches“. Diese Regel lässt sich an folgendem Beispiel veranschaulichen: Ein Mittel, das beim gesunden Menschen Fieber hervorruft, soll beim Kranken das Fieber senken, wenn er es in homöopathischer Potenz einnimmt. Nach diesem Prinzip entwickelte der Londoner Arzt Dr. James John Garth Wilkinson das homöopathische Mittel Hekla lava e lava. Im Jahre 1869 berichtete er seinem Kollegen Dr. William Holcombe in New Orleans über Knochenwucherungen bei Weidetieren in Island. Die krankhafte Knochenbildung war nach einem Ausbruch des Vulkans Hekla aufgetreten.
Ist Hekla lava e lava noch okay für closs? :mrgreen:
Anton B. hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:19
closs hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:06
sven23 hat geschrieben:
Mo 31. Dez 2018, 17:03
Und dann sieht die Sache schon ein bißchen anders aus, gell.
Nein - das heißt lediglich, dass man wissenschaftlich damit nichts anfangen kann. - Das ist bedauerlich, aber entscheidet die Frage "Wirkt HP in Wirklichkeit?" nicht.
Wollen wir es doch mal zum Jahresabschluss versöhnlich so sagen:

In der "Wirklichkeit", so wie nach Stadler der Terminus in Philosophie, Wissenschaft und Alltagssprache verwendet wird, wirkt HP nicht. In des clossens Wirklichkeitsverständnis, seinem persönlichem Wirklichkeitskonzept, kann das aber ganz anders sein.

Als Konsequenz, um sprachlich sauber zu bleiben, hört sich closs mal um, wie sein Wirklichkeitsverständnis ein-eindeutig mit einem flotten Terminus benannt werden kann.
Wobei ich nicht gesagt habe “Homöopathie wirkt nicht (nach dem normalen Verständnis der Wirklichkeit)” sondern mich allein gegen eben diese closs’schen Manöver gewehrt habe. Ganz besonders, dass “negative Aussagen” ohne saubere Definition und Begründung kategorial von “positiven Aussagen” unterschieden und die Beweisanforderungen für erstere unrealistisch hoch gesteckt werden.

Sein Lieblingsbeispiel mit den Schwänen hakt schon daran, dass, obwohl es sich um so eine grundlegende Frage handelt, der Allgemeinbegriff “Schwan” von closs einfach als völlig unproblematisch gegeben angesehen wird.

Ich mein, Cygnus olor (weiß) und Cygnus atratus (schwarz) sind nur sexuell kompatibel wie Esel und Pferd.

(Möglicherweise hat das was mit dem “vorwissenschaftlich” zu tun. Ich habe mir in der Zwischenzeit den kurzen Eintrag in der Mittelstraß-Enzyk. durchgelesen. “Erstmal akzeptieren” des Allgemeinbegriffs “Schwan” – ohne biologische Definition von Spezies – gehört das zum “lebensweltlichen Apriori” :?: Von messen und untersuchen, wie du meintest, ist allerdings nichts in dem Eintrag zu finden!)

Oder es ist wohl auch kein schwarz gefärbter Schwan gemeint, sondern ein natürlich schwarzer Schwan. Was immer “natürlich” heißt…

All das ist für closs komplett “klar” und “gesunder Menschenverstand”… an anderer Stelle zeigt er dann wieder Ultraskeptizismus. :thumbdown:

Aber nochmal konkret:

Ich gebe zu, dass die Studien zu HP vielleicht underpowered sind. Medikamente mit sehr schwacher Wirksamkeit wie z.B. die meisten Antidepressiva (SSRIs) brauchen viele gute, große Studien um ihre Wirksamkeit zu belegen.

Die HP-Studien reichen nicht an die Qualität der Antidepressiva-Studien heran.

Jedoch, abgesehen von dem closs'schen Gequatsche mit “ontisch”, weiß ich nicht wie man sich um die Konsequenz drücken kann, dass wenn Homöopathie über den Placebo-Effekt hinaus wirken sollte (!), diese Wirkung nur sehr schwach sein kann.

Es gibt also diesen Konflikt zwischen angeblicher* anekdotischer Evidenz und Wirksamkeit der Homöopathie nach klinischen Studien – selbst “mit der rosaroten Brille” interpretiert.

* Ein besonders trauriger Punkt an der closs'schen Aufführung ist, dass er die “hunderttausenden” Homöopathie-Wunderheilungen einfach behauptet.
Closs liefert nicht anekdotische Evidenz zur Homöopathie… sondern anekdotische Evidenz über die Existenz anekdotischer Evidenz zur Homöopathie.

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sven23
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#255 Re: Homöopathie VII

Beitrag von sven23 » Di 1. Jan 2019, 18:25

Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Ich finde es zu lustig, wie closs im Fall von Murus Berlinensis dann auf einmal mit den gängigen chemischen Theorien dagegen argumentiert.
"Heilerfolge" bei Berliner Mauer-Globuli schreibt er "psychologischen Effekten" zu.
Bei seiner Bekannten, die wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung war, will er aber von solchen Effekten nichts wissen. Die sei alleine durch Globuli geheilt worden.


Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Ach, was ist eigentlich aus X-Rays C7 geworden?
Darüber hätten die "kompetenten Homöopathen" schon vor 30 Jahren die Augen verdreht, meint der closs.

Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Und Hekla lava e lava wird schon auf der Sartseite der Deutschen Homöopathie Union beworben.
Wenn wir Lava-Globuli vorgeschlagen hätten, dann wäre das laut closs der Beleg dafür, dass wir von Homöopathie überhaupt nichts verstanden haben. :lol:


Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Es gibt also diesen Konflikt zwischen angeblicher* anekdotischer Evidenz und Wirksamkeit der Homöopathie nach klinischen Studien – selbst “mit der rosaroten Brille” interpretiert.

* Ein besonders trauriger Punkt an der closs'schen Aufführung ist, dass er die “hunderttausenden” Homöopathie-Wunderheilungen einfach behauptet.
Closs liefert nicht anekdotische Evidenz zur Homöopathie… sondern anekdotische Evidenz über die Existenz anekdotischer Evidenz zur Homöopathie.

Ich glaube, so ähnlich hatte ich das auch mal formuliert. :thumbup:
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Anton B.
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#256 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Anton B. » Di 1. Jan 2019, 18:28

Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Ich finde es zu lustig, wie closs im Fall von Murus Berlinensis dann auf einmal mit den gängigen chemischen Theorien dagegen argumentiert.
Also das hier war m.E. noch weit lustiger:

closs hat geschrieben:
So 23. Dez 2018, 13:51
1) Zur Einstimmung: Seit 35 Jahren hatte ich keine Diskussionen mehr mit HP-Ärzten - meine eigene Hausärztin ist eine "Schulmedizinerin", die vorher 10 Jahre in der Charité gearbeitet hat - also bitte keine Kampf-Diskussionen über HP - es geht um übergeordnete Dinge.

2) Bei einer damaligen Diskussion hatten wir folgende These zur HP, die ich auch heute noch in sich schlüssig finde: Die HP-"Energiewellen" (lass es mal so stehen) wirken da am besten, wo sie im Sinne des Impulssatzes als Impulsgeber eine ähnliche Energie haben wie der Impulsnehmer im Körper.

3) Der Impulsnehmer hat eine sehr kleine energetische Dimension ("Feinstofflichkeit"), aber der Impulsnehmer ist nicht unendlich klein - das heißt: das Modell d/dt c = -log(c) (wenn ich es richtig verstanden habe) gilt nur bis zur kleinsten energetischen Dimension des Impulsnehmers und nicht bis Null. - Kommt das halbwegs rüber? Du kannst es ja in Fachsprache übersetzen.

4) Der Impulsnehmer ist laut Similie-Prinzip das, was man in der Chaos-Theorie "Bifurkations-Punkt" nennt ("Schmetterlings-Effekt").

Du sollst jetzt so kur vor Weihnachten zustimmen - aber verstehst Du diesen Ansatz?
closs verlässt den doch etwas abstrakten Thron seiner Ontologie und argumentiert jetzt (vorgeblich) naturwissenschaftlich, warum denn doch "sein" kann.

Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Wobei ich nicht gesagt habe “Homöopathie wirkt nicht (nach dem normalen Verständnis der Wirklichkeit)” sondern mich allein gegen eben diese closs’schen Manöver gewehrt habe.
Das Problem mit clossens Aussagen zu "der" HP ist ja schon, HP als inhaltlich offenen Terminus zu verwenden.
Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Sein Lieblingsbeispiel mit den Schwänen hakt schon daran, dass, obwohl es sich um so eine grundlegende Frage handelt, der Allgemeinbegriff “Schwan” von closs einfach als völlig unproblematisch gegeben angesehen wird.

Ich mein, Cygnus olor (weiß) und Cygnus atratus (schwarz) sind nur sexuell kompatibel wie Esel und Pferd.

(Möglicherweise hat das was mit dem “vorwissenschaftlich” zu tun. Ich habe mir in der Zwischenzeit den kurzen Eintrag in der Mittelstraß-Enzyk. durchgelesen. “Erstmal akzeptieren” des Allgemeinbegriffs “Schwan” – ohne biologische Definition von Spezies – gehört das zum “lebensweltlichen Apriori” :?: Von messen und untersuchen, wie du meintest, ist allerdings nichts in dem Eintrag zu finden!)
Wenn "Schwan" so wie clossens "HP" in einer undefinierten Weise gebraucht würde, wäre das allerdings einfach nur ein "lebensweltliches Apriori", auf dem wenig zu bauen wäre. Die Klasseneinteilung der Korngrößen aber z.B. gibt uns ein in sich objektives Kriterium zur Korngrössenbezeichnung zur Hand, ohne dass dieses System zu anderen, sonst gleichen Systemen, aber mit anderer Skala, irgendwie besonders ausgezeichnet wäre.

Beim Schwan als vorwissenschaftlicher Terminus für eine Klasse von Objekten ist das Objektive nicht einlösbar, aber stattdessen zumindest das Inter-Subjektive.

Angefangen mit einer Zeichnung oder einer andersartig vermittelten Darstellung "des" Schwanes, als "Idee" oder bloße Beschreibung. Letzteres ist häufig eine Tarnung für die Darstellung des Schwanes als Idee. Zweitens "der Schwan" als Taxon, das inhaltlich an ein hinterlegtes und einsehbares Typusexemplar gebunden ist. Ersteres repräsentiert als Terminus die "Idee" (möglicherweise vorgegeben durch unser Empfinden des Schwans als eigene Instanz innerhalb der anderen Instanzen natürlichem Empfindens), letzteres macht den Terminus an einem Objekt fest, ist bezüglich dieses Objektes auch objektiv, nur die Übertragung auf andere Objekte ist inter-subjektiv. Außerdem kann die Auswahl des Typus subjektiv erfolgt sein. Der Ideengedanke ist damit nicht völlig weg, die Idee müsste aber nachträglich auf der Basis dieses Typus begründet werden. Und es kann sein, dass diese Idee unfruchtbar ist.

Eine "Idee", die sich als fruchtbar herausgestellt hat, ist der mit dem Modell der Artbildung (hier: ET) verknüpfte "biologische Artbegriff". Hier ist der Schwan von seiner Definition als vorwissenschaftliches Taxon in den Kontext einer wissenschaftlichen Instanz übergetreten. Und, oh, Wunder, das eine beißt sich nicht so sonderlich mit dem anderen und wenn von Cygnus olor auch in wissenschaftlichen Publikationen gesprochen wird, ist unter Umständen nicht unmittelbar erkennbar, ob nun von der Art als Taxon oder im Sinne des biologischen Artbegriffs gesprochen wird. Dessen ist sich tunlichst bei der Lektüre zu vergewissern.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#257 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Di 1. Jan 2019, 19:39

Anton B. hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:28
closs verlässt den doch etwas abstrakten Thron seiner Ontologie und argumentiert jetzt (vorgeblich) naturwissenschaftlich
Ich zitiere ein unter HP-lern Diskutiertes mit der Bitte um sachliche Nachvollziehung.

Anton B. hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:28
Beim Schwan als vorwissenschaftlicher Terminus für eine Klasse von Objekten ist das Objektive nicht einlösbar, aber stattdessen zumindest das Inter-Subjektive.
Das war im Sinne von Popper gemeint - er benutzt "SChwarzer SChwan" in seiner Argumentation. :roll:

Anton B. hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:28
Eine "Idee", die sich als fruchtbar herausgestellt hat, ist der mit dem Modell der Artbildung (hier: ET) verknüpfte "biologische Artbegriff". Hier ist der Schwan von seiner Definition als vorwissenschaftliches Taxon in den Kontext einer wissenschaftlichen Instanz übergetreten. Und, oh, Wunder, das eine beißt sich nicht so sonderlich mit dem anderen und wenn von Cygnus olor auch in wissenschaftlichen Publikationen gesprochen wird, ist unter Umständen nicht unmittelbar erkennbar, ob nun von der Art als Taxon oder im Sinne des biologischen Artbegriffs gesprochen wird. Dessen ist sich tunlichst bei der Lektüre zu vergewissern.
Sorry - die Sorge steigt, dass das eigentliche Problem wissenschaftlich weggeredet werden soll.

Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:28
Ich finde es zu lustig, wie closs im Fall von Murus Berlinensis dann auf einmal mit den gängigen chemischen Theorien dagegen argumentiert.
Weil die Urtinktur chemisch definierbar ist. :roll: :roll: :roll:

Vielleicht ist der 1. Januar und somit der Beginn eines neuen Jahres der richtige Moment zur Feststellung:
Es scheint Themen zu geben, die über weltanschauliche Grenzen hinaus nicht befriedigend diskutierbar sind.

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#258 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Di 1. Jan 2019, 19:42

sven23 hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:25
"Heilerfolge" bei Berliner Mauer-Globuli schreibt er "psychologischen Effekten" zu.
Na - Du größter Oberverdreher seit Göbbels: Nein - ich frage DICH seit Aber-Posts, ob aus DEINER Sicht Neben-Effekte bei HP-Behandlung (außer Pharmazeutika) :roll: :roll: :roll: größer sein können als pharmakologische Behandlung.

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#259 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Claymore » Di 1. Jan 2019, 20:48

sven23 hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:25
Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Ach, was ist eigentlich aus X-Rays C7 geworden?
Darüber hätten die "kompetenten Homöopathen" schon vor 30 Jahren die Augen verdreht, meint der closs.
Aha.

Interessant: Diese Homöopathische Online-Apotheke liefert zwar X-Rays, distanziert sich aber von Murus Berlinensis.
Remedia Homöopathie hat geschrieben:Berlin Wall

Dieses Mittel wird in der homöopathischen Literatur erwähnt, klassische HomöopathInnen und ApothekerInnen distanzieren sich jedoch davon. Dieses Mittel ist bei Remedia nicht erhältilich.
Und noch von folgenden homöopathischen Arzneimitteln:
  • Viridum (die Farbe Grün)
  • Ventus (Wind)
  • Vacuum
  • Stonehenge
  • Sol (Sonnenstrahlen, auch schon in der Variante Sol britannicum gesichtet)
  • Rubrum (die Farbe Rot)
  • Positronium (ja, anscheinend echte Positronen, die hier für die Urtinktur verwendet wurden)
  • Polaris (Polarstern??? :?: :?: )
  • Nix (unklar? Schnee?)
  • Morgentau
closs hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 19:39
Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:28
Ich finde es zu lustig, wie closs im Fall von Murus Berlinensis dann auf einmal mit den gängigen chemischen Theorien dagegen argumentiert.
Weil die Urtinktur chemisch definierbar ist. :roll: :roll: :roll:
Ablenkungsmanöver. Dass Murus Berlinensis den Auffassungen bestimmter Schulen der HP widerspricht, ist komplett uninteressant.

Der Punkt ist, dass du hier auf der Basis aktueller naturwissenschaftlicher Theorien gegen Murus Berlinensis argumentierst: Es kann nicht wirken. Oder wenigstens: Es wird höchstwahrscheinlich nicht wirken.

All die endlosen “ontisch”-Diskussionen … schwupp… weg. An die von dir aufgestellten Regeln müssen sich wohl nur die anderen halten.

Du kannst bei der Gelegenheit auch mal versuchen, den wesentlichen Unterschied zwischen X-Rays und Murus Berlinensis darzulegen.
closs hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 19:39
Vielleicht ist der 1. Januar und somit der Beginn eines neuen Jahres der richtige Moment zur Feststellung:
Es scheint Themen zu geben, die über weltanschauliche Grenzen hinaus nicht befriedigend diskutierbar sind.
Ne, es liegt an was anderem. ;-)
Anton B. hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:28
Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Ich finde es zu lustig, wie closs im Fall von Murus Berlinensis dann auf einmal mit den gängigen chemischen Theorien dagegen argumentiert.
Also das hier war m.E. noch weit lustiger:
Einerseits, andererseits. Der Punkt ist, dass bei Murus Berlinensis für closs auf einmal gilt: Wissenschaft schlägt persönliche Erfahrungen und Hörensagen. :shock: Okay, es ist nicht lustig sondern eher zum verzweifeln.
closs hat geschrieben:
So 23. Dez 2018, 13:51
1) Zur Einstimmung: Seit 35 Jahren hatte ich keine Diskussionen mehr mit HP-Ärzten - meine eigene Hausärztin ist eine "Schulmedizinerin", die vorher 10 Jahre in der Charité gearbeitet hat - also bitte keine Kampf-Diskussionen über HP - es geht um übergeordnete Dinge.

2) Bei einer damaligen Diskussion hatten wir folgende These zur HP, die ich auch heute noch in sich schlüssig finde: Die HP-"Energiewellen" (lass es mal so stehen) wirken da am besten, wo sie im Sinne des Impulssatzes als Impulsgeber eine ähnliche Energie haben wie der Impulsnehmer im Körper.

3) Der Impulsnehmer hat eine sehr kleine energetische Dimension ("Feinstofflichkeit"), aber der Impulsnehmer ist nicht unendlich klein - das heißt: das Modell d/dt c = -log(c) (wenn ich es richtig verstanden habe) gilt nur bis zur kleinsten energetischen Dimension des Impulsnehmers und nicht bis Null. - Kommt das halbwegs rüber? Du kannst es ja in Fachsprache übersetzen.

4) Der Impulsnehmer ist laut Similie-Prinzip das, was man in der Chaos-Theorie "Bifurkations-Punkt" nennt ("Schmetterlings-Effekt").

Du sollst jetzt so kur vor Weihnachten zustimmen - aber verstehst Du diesen Ansatz?
closs verlässt den doch etwas abstrakten Thron seiner Ontologie und argumentiert jetzt (vorgeblich) naturwissenschaftlich, warum denn doch "sein" kann.
da muss ich nur an folgendes denken:
Wikipedia: “Technobabble” hat geschrieben: Technobabble (im deutschen auch Technobabbel) ist ein Kunstwort aus den Wörtern Technologie (engl. technology) und Gebrabbel (engl. babble). Üblicherweise bezeichnet man mit diesem Wort den Versuch in vielen Science-Fiction-Filmen und -Serien, futuristische oder unrealistische Vorgänge (beispielsweise das Beamen) durch eine Reihe von technologisch klingenden Ausdrücken zu erklären, die den Zuschauer die Existenz einer wissenschaftlichen Grundlage vermuten lassen sollen. Es muss nicht tatsächlich wissenschaftlich sinnvoll sein, sondern lediglich der Immersion dienen.
:mrgreen:

PS: noch dazu
Claymore hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 16:45
Oder es ist wohl auch kein schwarz gefärbter Schwan gemeint, sondern ein natürlich schwarzer Schwan. Was immer “natürlich” heißt…
Ja, wirklich missverständlich ausgedrückt… zwar aus dem Zusammenhang klar, aber man weiß bei gewissen Leuten hier ja nie…: gefärbt = in den Topf mit schwarzer Farbe getunkt.

Anton B.
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#260 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Anton B. » Di 1. Jan 2019, 21:10

closs hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 19:39
Anton B. hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:28
closs verlässt den doch etwas abstrakten Thron seiner Ontologie und argumentiert jetzt (vorgeblich) naturwissenschaftlich
Ich zitiere ein unter HP-lern Diskutiertes mit der Bitte um sachliche Nachvollziehung.
Genau so gut kannst Du janoschs Argumente für die Sprengung der Tower hier darstellen und um "sachliche Nachvollztiehung" bitten.

closs hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 19:39
Anton B. hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:28
Beim Schwan als vorwissenschaftlicher Terminus für eine Klasse von Objekten ist das Objektive nicht einlösbar, aber stattdessen zumindest das Inter-Subjektive.
Das war im Sinne von Popper gemeint - er benutzt "SChwarzer SChwan" in seiner Argumentation. :roll:
Die Antwort war an claymore gerichtet.

Du dagegen solltest Dir in "Logik der Forschung" ("28. Die Basissätze") anschauen, was er mit seinen schwarzen Schwänen sagen möchte.

closs hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 19:39
Anton B. hat geschrieben:
Di 1. Jan 2019, 18:28
Eine "Idee", die sich als fruchtbar herausgestellt hat, ist der mit dem Modell der Artbildung (hier: ET) verknüpfte "biologische Artbegriff". Hier ist der Schwan von seiner Definition als vorwissenschaftliches Taxon in den Kontext einer wissenschaftlichen Instanz übergetreten. Und, oh, Wunder, das eine beißt sich nicht so sonderlich mit dem anderen und wenn von Cygnus olor auch in wissenschaftlichen Publikationen gesprochen wird, ist unter Umständen nicht unmittelbar erkennbar, ob nun von der Art als Taxon oder im Sinne des biologischen Artbegriffs gesprochen wird. Dessen ist sich tunlichst bei der Lektüre zu vergewissern.
Sorry - die Sorge steigt, dass das eigentliche Problem wissenschaftlich weggeredet werden soll.
Welches Problem und bei "wem" steigt die Sorge?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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