sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Roland hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 10:39
Es ist sehr viel in den Quellen erhalten. Da kann man dreibändige Werke mit füllen, wie Ratzinger es getan hat. Wenn man den Jesus der Evangelien als den wirklichen, den "historische Jesus" darstellt, kommt man zu dem Ergebnis "
dass diese Gestalt viel logischer und auch historisch betrachtet viel verständlicher ist als all die Rekostruktionen, mit denen wir in den letzten Jahrzehnten konfrontiert wurden. Ich denke, dass gerade dieser Jesus – der der Evangelien – eine historisch sinnvolle und stimmige Figur ist." ("Jesus von Nazareth" Band I, S. 21)
Natürlich, es steht jedem frei, sich in Zirkelschlüssen zu baden.
Wissenschatlichen Anspruch kann er damit nicht erfüllen.
Deshalb ist HKE auch keine Wissenschaft. Die Texte, die durchweg von Gott sprechen, unter der Voraussetzung auszulegen, dass es Gott nicht gibt, um dann als Ergebnis zu präsentieren dass Jesus nur ein irrender Wanderprediger gewesen sei, ist wiegesagt die Mutter aller Zirkelschlüsse.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Roland hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 10:39
Du gibst mit deiner Aussage das Cherrypicking ja ausdrücklich zu. Zwei Verslein seien (falsch ausgelegt) eminent wichtig für die gesamte jesuanische Glaubenswelt. Der gesamte Rest, der dem diamentral entgegensteht, demnach nicht…
Nein, das ist kein Cherrypicking, sondern Ergebnis historischer Textkritik.
Die
Textkritik rekonstruiert den ursprünglichen Text des NT. Und das Ergebnis ist das GESAMTE Neue Testament, wie wir es heute in den Händen halten. Nicht nur zwei ausgewählte Verslein, die einem aus ideologischen Gründen, in den Kram passen.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Roland hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 10:39
Eine spätere Undeutung ist doch frei erfunden! 20 Jahre nach den Geschehnissen um Jesus von Nazareth existierte bereits eine voll entfaltete Christologie, da kommt auch diese ganz spezielle, kritsche "Forschung" nicht drum herum.
Natürlich war die Christologe "voll entfaltet", dafür hat doch Paulus schon gesorgt.
Ganz falsch. Paulus hat zunächst einmal (noch als Saulus, nur wenige Jahre nach der Kreuzigung Jesu) geholfen, diese bereits voll entfaltete Botschaft zu unterdrücken und die Christen zu verfolgen. Der erste Brief des Paulus (1.Thess.) wird dann auf etwa 50 n. Christi Geburt datiert. Also kaum 20 Jahre nach seiner Kreuzigung.
Alles so geringe Zeiträume, dass sie das ständige Gerede von irgendeiner "späteren Umdeutung" als ziemlich absurd erscheinen lassen. Es gibt dafür keine Belege sondern es ist in der Tat auch historisch viel logischer, dass das Große am Anfang steht und die Geschehnisse um Jesu alle verfügbaren Kategorien sprengen und sich nur vom Geheimnis Gottes her verstehen lassen.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Roland hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 10:39
Da hat sich offenbar innerhalb der päpstlichen Bibelkommission ein Glaubensbekenntnis durchgesetzt, dass Ratzinger zurecht kritisiert. Wir haben diese Glaubenssätze und Vorannahmen der HKE ja jetzt bis zum Erbrechen durchgekaut!
Nein, die Forschng ist, wie Ratzinger sagt, apriorifrei. Deshalb ist die HKM die Leitmethode.
Und wenn die HKM apriorifrei ist, muss sie von der HKE unterschieden werden, die apriori davon ausgeht, dass das in den Texten beschriebene Handeln Gottes nicht stattgefunden haben kann.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Roland hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 10:39
Falsch! Nochmal (trotz Brechreiz

): das Glaubensbekenntnis besteht darin, Texte, die vom Handeln Gottes reden, auszulegen als gäbe es das alles nicht. Wissenschaft kann nicht behaupten es gebe keinen handelnden Gott. Tut sie es doch, ist das ein atheistisches (mindestens jedoch ein deistisches) Glaubensbekenntnis.
Was Wissenschaft etwa bzgl. des zentralen Ereignisses des Christentums, der Auferstehung, dingfest machen kann, hab ich oben beschrieben. Darüber hinaus bedeutet die wirklich konsequente Anwendung einer wissenschaftlichen Methodik hier: Schweigen!
Tut sie doch. Mir ist keine einzige Forschungsarbeit bekannt, die sich mit der Existenz von Göttern und ihren unehelichen Söhnen befaßt. Es geht immer nur um den Glauben daran, das sind völlig verschiedene Hausnummern.
Und der Glaube daran wird "methodisch-atheistisch" als irrig gekennzeichnet. Deshalb erfreut sich diese Methode bei euch Atheisten doch solch inniger Beliebtheit! Der Glaube an die Auferstehung wird in die Psyche der Jünger verlegt, also sozusagen als Hirngespinst dargestellt, weil ein handelnder Gott ausgeschlossen wird. Was den zu erforschenden Texten direkt widerspricht, die sagen nämlich dass dieser Glaube auf handfester Begegnung mit dem Auferstandenen beruht. Inclusive Anfassen (Johannes 20,25-28).
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Roland hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 10:39
Jesus habe sich selbst als Sünder verstanden, schreibt Kubitza. Eine reine Erfindung, von der NICHTS in den Texten steht.
Ähm, hast du den Sinn der christlichen Taufe nicht verstanden?
Ähm, hast du die Texte mal gelesen, in denen Jesu Taufe im Kontext beschrieben wird?
Du solltest es tun, statt nur Kubitzas Erfindungen darüber zu konsumieren, von denen NICHTS in den Texten zu finden ist.
Jesu Taufe und die spätere christliche Taufe, sind zwei verschiedene Dinge.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Roland hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 10:39
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Das darfst du ja auch, wir haben Glaubensfreiheit. Nur wenn du für deinen Glauben, wie closs das tut, auch noch die wissenschaftliche Absolution verlangst, muss man dir auf die Finger hauen.
Die habe ich noch NIE verlangt, IMMER sage ich, dass es sich um Glauben handelt.
Nein, hier stehen sich (mehr oder weniger) gesichtertes Wissen und Glaubensbekenntnisse gegenüber.
Absurder geht’s nimmer. NICHTS, was die HKE an Geschichten erfindet, ist gesichertes Wissen. Es ist reine Ideologie. Es stehen sich Glaubensbekenntnisse gegenüber.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Roland hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 10:39
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 16:04
Im übrigen sollte man den Schreibern keine Betrugsabsichten unterstellen. Es waren Glaubenspropagandaschriften, bzw. fromme Schummeleien zur Ehre Gottes.
Alles gelogen – zur Ehre Gottes – …
Und, würde dich das wirklich überraschen?
Dass die HKE es so darstellt, überrascht mich nicht. Sie spielt damit dem Vater der Lüge direkt in die Hände (Joh. 8, 44). Ratzingers Antichrist-Vergleich ist mehr als berechtigt.