sven23 hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:10
Dass du Berliner Mauer für Schwachsinn hälst, wissen wir jetzt. Nur nicht warum.
Auch das habe ich begründet - bitte nachschlagen.
sven23 hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:10
Und schon verbreitest du wieder Fake-News, denn es ist nachweislich nicht so.
Was ist Wissenschaft? - Was ist Nachweis? - Wovon ist ein Nachweis ein Nachweis? --- Kläre das, dann reden wir weiter.
sven23 hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:10
Auch hier muss man deinem Gedächtnis mal wieder auf die Sprünge helfen. Die möglichen Gründe sind schon 100 mal genannt worden.
Aber nicht in dem Sinne, dass sie wesentlich über Placebo-Effekte hinausgehen - Du verstehst einfach nicht differenziert.,
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Naja, nüchterner ist das allein schon deshalb nicht, weil weder die Wissenschaft noch irgendwelche Weltanschauungen selbst denken können. Das tun nur Menschen.
Hoho - da hast Du recht.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Wenn man sagt “die Wissenschaft weiß…†ist das eine Metapher, und zwar eine, die man in einem so diffizilen Kontext tunlichst vermeiden sollte.
Nein - das ist eine Definition: Wissen als das, was innerhalb der Überprüfung eines Modells mit den Erwartungen des Modells übereinstimmt - mit anderen Worten: "Wissen" kann falsch sein.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Wer entscheidet denn, was sich wissenschaftlich untersuchen lässt und über was man wissenschaftlich urteilen kann?
Das macht die Wissenschaft selbst - allerdings gibt es unterschiedliche Auffassungen dazu. - Laut Janina müssen beispielsweise in der Naturwissenschaft Vorannahmen falsifizierbar sein, während dies bei Geisteswissenschaften anders sein kann.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Aha. Und ging es darum in meinem Post?
Du unterstellst Autoritäts-Gläubigkeit und ich versuche, diesen Begriff erstmal semantisch zu fixieren. - Was verstehst Du darunter? Oder wollen wir wieder über etwas reden, bei dem beide Seiten Unterschiedliches mit meinen?
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Erklär doch mal, warum ausgerechnet Anton B. in dem einen Punkt von dir zur Autorität erhoben wird.
Weil mir seine als Naturwissenschaftler geäußerten diesbezüglichen Äußerungen nicht mit ontologischen Fragen kollidieren - was anderweitig oft der Fall ist.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Und was bringt einem dieses “bewährtâ€?
Es ist ein Begriff für die pragmatische und nicht für die philosophische Ebene - und pragmatisch ist schon mal viel wert.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Ich kann viele Wissenschaftler zitieren, die sagen: “Das aktuelle Modell von Materie sagt voraus, dass Homöopathie nicht wirktâ€. Und genau das ist auch das Ergebnis sämtlicher aktueller Metaanalysen. Konsequenz?
Damit ist die pragmatische Ebene nicht befriedigend bedient, weil es nach wie vor regelmäßig und vor allem für den HP-Arzt ziemlich gut vorhersehbare Fälle gibt, bei denen Patienten im HP-Umfeld qualitativ unübersehbare Besserungen erfahren, die sie bei vorherigen Behandlungen NICHT hatten.
Dazu kann es mindestens vier Antworten geben:
1) HP-Patienten leiden kollekt unter Wahrmehmungsstörungen.
2) Anekdoten fühlen sich im Umfeld der HP besonders wohl.
3) Es gibt Placebo-Effekte plus x, die diese Ergebnisse auch in dieser Qualität bedingen können.
4) HP wirkt.
Ich schwanke zwischen 3) und 4), weiß es aber schlicht und ergreifend nicht - also lasse ich es offen.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Was für einen anderen Stellenwert?

- Liegt das nicht auf der Hand? - Der positive Nachweis "Da sitzt Claymore neben der Queen im Buckinghampalast - also ist falsifiziert, dass er noch nie im Buckingham-Palast war" ist doch kategorial etwas anderes als "Da sitzt die Queen ohne Claymore - also ist falsifiziert, dass er jemals im Buckingham-Palast war".
Ich halte die Wissenschaft ganz bestimmt nicht für so doof, dass sie den Fehler machen würde, beides zu verwechseln - aber das sollte doch auch für uns gelten. - Mal ein wirklich doofer Witz, der nichtsdestoweniger den Unterschied klarmacht:
Richter: "Angeklagter, gestehen Sie - wir haben 5 Zeugen, die Sie bei der Tat beobachtet haben".
Angeklagter: "Einspruch - ich habe 50 Zeugen, die mich NICHT bei der Tat beobachtet haben".
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Du weißt doch, dass ich deine Vorannahmen-Privattheorie nicht teile. Du hast dir nie Mühe gemacht, sie in irgendeiner Form zu belegen.
Was?

- Soll das ein Grundlagen-Boykott sein? - Meinst Du wirklich, es sei eine Privat-Theorie, dass Wissenschaft auf Basis von Vorannahmen forscht?
Bei der Naturwissenschaft sind es Vorannahmen auf radikal-skeptizistischer Basis - das ohnehin. - Weiterhin - wenn man das als Vorannahme sehen möchte - besteht die Naturwissenschaft darauf, dass sie nur Dinge untersucht/untersuchen kann, die falsifizierbar sind. - Das ist übrigens KEINE Schelte, sondern richtig und gut so - aber es ist nicht "keine Vorannahme".
Bei den Geisteswissenschaften gibt es Fälle, bei denen man nicht nachweisen kann, auf welcher Basis man forscht (da nicht falsifizierbar). - Paradebeispiel ist im anderen Thread die Frage: "Legen wir die Texte auf Basis der Annahme 'Jesus ist nur Mensch' oder 'Jesus ist auch göttlich' aus?". - Das MUSS man vorher entscheiden, damit man überhaupt eine Basis hat, auf der man dann forscht.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Dein Lieblingsbeispiel von der Naherwartung Jesu werte ich als kompletten Griff ins Klo, da es ausgerechnet aus der Theologie stammt, deren Status als (Geistes-)Wissenschaft hoch umstritten ist.
Das sind doch Spiegelfechtereien. - Dann interpretiert man halt "Wissenschaft" überall so wie in den Naturwissenschaften, was aber zur Folge hat, dass Wissenschaft nicht geeignet ist, gewisse Themen substantiell zu erforschen - dann wäre "Wissenschaft" ein Handlanger, bevor es um die wirklich wichtigen Frage in Bezug auf Theologie und Literatur geht. - Man kriegt doch durch Definitions-Manöver die Wirklichkeit nicht weg, verstehst Du?
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Eine Spontanheilung von Krebs im Endstadium ist z.B. kein “Placebo-Effektâ€. Nur: Was war die Ursache?
Tja - wenn ich das wüsste. - Wir müssen uns daran gewöhnen, dass die Vorgänge im Körper (vom Zusammenspiel von Körper und Geist ganz abgesehen) so kompliziert sind/sein können, dass sie wissenschaftlich nicht erreichbar sind.
Was die Spontanheilung von Krebs angeht - da gäbe es bestimmt verschiedene Erklärungs-Ansätze, von denen jeder wahr sein KÖNNTE:
1) Ein HP-Mittel, das so genau den entsprechenden Bifurkations-Punkt getroffen hat, dass der Stoffwechsel mit einem Schlag in die richtige Richtung umgekippt ist - möglich.
2) Ein Wunder durch Gott - möglich.
3) "Anekdote" - möglich (wobei "Anekdote" keine Erklärung ist, sondern ein Füllwort für das Fehlen einer Erklärung).
4) Eine unerwartete Wirkungs-Kombination von gegebenen Medikamenten, die man vorher so nicht gekannt hat - möglich.
5) etc.
Und weil ich mit keinem der 4 genannten Erklärungen in einer Autoritäts-Untertanenschaft stehe, kann ich befreit sagen: "Ich weiß es nicht".
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
D.h. es geht wieder um Koinzidenz vs. Kausalität. Aber das haben dir in Engelsgeduld schon viele andere versucht zu erklären.
Das ist ein ziemlich ärgerliches Thema, weil hier wieder mal die ganze Wucht des Unverstands auf mich einprasselt - Begründung: "Koinzidenz" bedeutet in der Allgemein-Sprache etwas anderes als in der Wissenschaft. - Aber da gibt es womöglich ein ähnliches Problem wie oben ("Negative Aussage = Falsifizierung") - ich wünschte mir da etwas mehr differenziertes Nachvollziehen.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 26. Dez 2018, 12:36
Man müsste also HP-Ärzte finden, die systematisch bessere Ergebnisse als die Schulmedizin erzielen.
Im Idealfall ja. - Die Praxis ist jedoch, dass die Ergebnisse über Erfahrung und nicht über Studien (= "systematisch") gewonnen werden. - "Systematisch" im vermuteten Sinne Deiner Ausssage ginge wahrscheinlich nur, wenn es eine große HP-Klinik gäbe.