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von michaelit » Do 23. Okt 2014, 06:15
Ich bin liberal-konservativ? Naja, ich weiß nicht genau. Politisch gesehen wähle ich links oder grün. Ich würde mich gerne als Progressiven bezeichnen, gerade weil der Fortschritt eher lahmt zur Zeit. Die Leute scheinen keine rechten Ziele mehr zu haben, außer Sicherheit geht da nicht mehr viel mit Fortschritt. Deswegen halte ich mich auch gerne im 18ten oder 19ten Jahrhundert auf wo es oft Aufbruchsstimmung gab auf der Welt. Ich finde es zum Beispiel schlimm daß kein großes Interesse an Raumfahrt mehr besteht. Das war noch im vorigen Jahrhundert ganz anders. Die Welt scheint ermattet zu sein. Das merkt man auch und gerade bei dem Thema Religion. Die meisten suchen so eine Art Verbau in dem man sich religiös verkriechen kann. So richtig böswillig zu seinem Nächsten ist keiner, aber so richtig voll auf die Liebe setzen tut auch keiner. Es herrscht oft eine mehr oder minder große Angststimmung. Etwa redete ich vor kurzem mit einem katholischen Priester über die schlimmen Ereignisse auf der Welt wie etwa den IS Terrorismus oder das Thema Ukraine. Seine Meinung war daß ich eben keine Nachrichten schauen sollte. Was ich aber als Rückzug begreife, als Aufgeben. Wenn unsere Diskussion erlahmt und wenn wir nicht mehr demonstrieren gehen bzw wenn wir auf diese Dinge schon gar nicht mehr achten, dann hat der Fortschritt keine Chance mehr und wir mauern uns nur ein. Meiner Meinung nach ist das aber grundfalsch. Wir müssen irgendwie in Aktion treten, Verantwortung übernehmen, unsere Hoffnung neu auf Gott setzen und ihn niemals als Angstknittel verwenden. Eigentlich hat der konservative Angstgott gar nichts zu geben, und das merkt man dann als Zynismus der Gläubigen wie etwa bei Hemul hier. Es zählt nicht mehr wirklich die Liebe Gottes sondern mehr sein Status und seine Autorität. Das Gottesbild ist allgemein scharf und intolerant und vernebelt in dieser Zeit, und vielen Gottesvertretern ist meiner Ansicht nach gar nicht mehr zu trauen. Das fängt bei Vertuschungen von Kindesmißbrauch an und geht über Psychoterror und Mobbing weiter und hört bei Lahmheit und Weggucken auf. Unser Gewissen bezeugt eigentlich einen guten Gott dem man vollends trauen kann in allen Dingen, doch statt dieses Gottes suchen wir über ein wörtliches Bibelverständnis eher einen "stabilen" Diktator als einen sanften "Liebenden" mit Eigenarten.