theologie ohne satan

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Hemul
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#61 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Hemul » Mi 22. Okt 2014, 21:35

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Wenn man das jeweilige Subjekt zum Maßstab macht, ja. - Das war immer unbestritten.
Jeder Beobachter einer Szene wendet seine ganz eigenen Maßstäbe an. Im hier gemeinten Sinn, könnte natürlich auch Gott ein Beobachter sein.
Jau, auch ne Laus kommt da net raus-gell? ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Münek
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#62 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Münek » Mi 22. Okt 2014, 21:41

In den kanonischen Schriften des "Alten Testaments" tritt der SATAN als übernatür-
liches Wesen lediglich an drei Stellen auf:

- Sacharja 3,1
- Hiob 1,6 und 2,1
- 1. Chronik 21,1


Also ausschließlich in Schriften der nachexilischen Zeit (zwischen ca. 500 und 300
v. Chr). Zweimal ist das Wort Satan durch den beigefügten Artikel "der" als Funkti-
onsbezeichnung ausgewiesen, einmal durch das Fehlen des Artikels als Eigenname
(1. Chr. 21,1).

Jedoch lässt sich die Funktion Satans nicht eindeutig beschreiben. Zum einen verkörpert
er die die ganze Erde umfassende und das böse Tun des Menschen registrierende Allwis-
senheit Gottes
, zum anderen das vom Menschen als unberechenbar und willkürlich em-
pfundene Walten Gottes
. Beide Rollen entsprechen dem in dieser Zeit im stärker sich gel-
tend machende Bestreben, die Transzendenz und Heiligkeit Gottes vor jeder Trübung zu be-
wahren.

Deshalb erscheint Satan auch an allen drei Stellen in völliger Abhängigkeit von Gott oder han-
delt sogar in seinem Auftrag. Der Gedanke an eine Macht, die der Satan gegen Gott aufbie-
tet, oder gar an ein Reich Satans, das dem Reich Gottes entgegenstünde, ist im Alten Tes-
tament nirgends zu finden.
Wenn der Satan irgendwo eine Randfigur geblieben ist, dann in
der "Hebräischen Bibel.". :devil: :devil: :devil:

(Quelle: Herbert Haag "Teufelsglaube", S. 217)

Hemul
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#63 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Hemul » Mi 22. Okt 2014, 22:05

Münek hat geschrieben:In den kanonischen Schriften des "Alten Testaments" tritt der SATAN als übernatür-
liches Wesen lediglich an drei Stellen auf:

- Sacharja 3,1
- Hiob 1,6 und 2,1
- 1. Chronik 21,1

Nicht nur da, nicht nur da:
2.Korinther 11:14,
14 Kein Wunder, denn auch der Satan tarnt sich als Engel des Lichts.
:Smiley popcorn:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#64 Re: theologie ohne satan

Beitrag von closs » Mi 22. Okt 2014, 22:15

Pluto hat geschrieben:Jeder Beobachter einer Szene wendet seine ganz eigenen Maßstäbe an. Im hier gemeinten Sinn, könnte natürlich auch Gott ein Beobachter sein.
Nachdem Du es pragmatisch magst: Dann ist halt Gottes Perspektive die absolute - der Maßstab, an dem alles andere relativ ist.

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#65 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Hemul » Mi 22. Okt 2014, 22:16

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Jeder Beobachter einer Szene wendet seine ganz eigenen Maßstäbe an. Im hier gemeinten Sinn, könnte natürlich auch Gott ein Beobachter sein.
Nachdem Du es pragmatisch magst: Dann ist halt Gottes Perspektive die absolute - der Maßstab, an dem alles andere relativ ist.
:thumbup: :clap:
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#66 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Pluto » Mi 22. Okt 2014, 22:18

closs hat geschrieben:Nachdem Du es pragmatisch magst: Dann ist halt Gottes Perspektive die absolute - der Maßstab, an dem alles andere relativ ist.
Wie kommst du denn darauf, dass eine Sicht "absoluter" oder besser als andere sein soll? Das ist Beliebigkeit par exellence!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#67 Re: theologie ohne satan

Beitrag von closs » Mi 22. Okt 2014, 22:30

Münek hat geschrieben:Beispiele
Mords Arbeit :thumbup: - kleiner Einwand: Bei der Bileam-Geschichte heisst es in der "Einheitsübersetzung" "Erzengel" und bei Buber "SEIN Bote" - da ist mit "Hinderer" (so übersetzt Buber "Satan" normalerweise) nichts.

Ansonsten: In den üblichen Fällen steht dieser Begriff personalisiert für das, was Gottes Werk verhindert - ob das ein "Verhindern-Wollen" oder ein "Verhindern-Sollen" ist, wäre jeweilige Interpretation. - Bei nüchterner Definition des Bösen als Vektor (und nicht als Charaktereigenschaft) wäre das aber egal. - Führt das weiter?

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#68 Re: theologie ohne satan

Beitrag von closs » Mi 22. Okt 2014, 22:32

Münek hat geschrieben:Der Gedanke an eine Macht, die der Satan gegen Gott aufbietet, oder gar an ein Reich Satans, das dem Reich Gottes entgegenstünde, ist im Alten Testament nirgends zu finden.
Das sehe ich genauso - er verkörpert das Prinzip des "Weg-von-Gott" - oder wie Goethe klug sagt: "Der Geist, der stets verneint".

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#69 Re: theologie ohne satan

Beitrag von closs » Mi 22. Okt 2014, 22:33

Pluto hat geschrieben:Wie kommst du denn darauf, dass eine Sicht "absoluter" oder besser als andere sein soll? Das ist Beliebigkeit par exellence!
Warum ist Raum und Zeit relativ zum Licht und nicht relativ zu Pluto oder Closs?

Pluto
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#70 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Pluto » Mi 22. Okt 2014, 22:51

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie kommst du denn darauf, dass eine Sicht "absoluter" oder besser als andere sein soll? Das ist Beliebigkeit par exellence!
Warum ist Raum und Zeit relativ zum Licht und nicht relativ zu Pluto oder Closs?
Ich wusste nicht, dass Raum und Zeit relativ zum Licht wären. Licht ist aber relativ zu Pluto und closs.

Deine Gegenfrage beantwortet meine Frage nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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