Münek hat geschrieben:Wohin führt denn die von Dir behauptete "Mosaik-Steinchen-Sezierung" der biblischen Schriften?
Im besten Fall zu wertvollen Erkenntnissen zu Details (gar nicht ironisch gemeint). - Auch zu Erkenntissen in Bezug auf das historische Umfeld wie auch zu objektiven Quellen-Erkenntnissen.
Wozu es NICHT führt, bezieht sich auf die eigentlich Substanz - mal ein Beispiel aus einem anderen Revier: Wenn man Bachs "Matthäuspassion" analysiert über Naturtonreihen oder über damals zeitgenössische Musik-Praxis, wird man auf Interessantes stoßen können - aber nie den Grund treffen, warum dieses Stück geschrieben wurde - man verfehlt damit die Substanz. - Das gilt genauso für Wagners "Ring" (also auch für nicht-christliche Kunstwerke erster Güte und erster Substanz).
JackSparrow hat geschrieben:1. Man schaut so lange in die Bibel, bis man etwas findet, was einem gefällt.
Man sucht, ob etwas drin ist, was geistige Substanz hat.
JackSparrow hat geschrieben:2. Alles andere, was sonst noch drin steht, blendet man aus.
Alles, was nichts mit geistiger Substanz zu tun hat, blendet man aus - richtig.
JackSparrow hat geschrieben: Nun gehört man zu den Auserwählten und kann anderen Menschen die göttliche Wahrheit näherbringen, indem man ihnen die eigene Meinung serviert - getarnt in Form von Bibelzitaten.
Eigene Meinung ist im besten Fall authentisches Abbild dessen, was göttlicher Geist ist. - Ob das gelingt, ist bisweilen nicht leicht oder gar nicht für einen erkennbar. - Es ist ein ständiges Suchen mit dem, was man an geistiger Substanz in sich zu tragen spürt.
EIN Missverständnis scheint es gelegentlich zu geben: Die Bibel er-findet nicht irgend etwas, sondern gibt Hinweise, etwas zu finden. - Erfindung von geistigen Dingen ist Aberglaube - und voll daneben. - In anderen Worten: Auch ohne Bibel müsste der Mensch der Spur nach das finden können, was mit der Bibel besser zu finden ist - siehe Röm. 2,14.