Satan und andere Engel...

Rund um Bibel und Glaube
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Münek
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#21 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von Münek » Sa 18. Okt 2014, 00:51

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:So langsam beginne ich zu verstehen, warum die rkK so lange den Bibeltext auf griechisch und latein beließ, und ihn dem Volk vorenrhielt, sondern nur eingewiesenen "Insidern" zugänglich machte.
Das hat einen anderen Grund: Wenn man keinen holistischen Zugang zur Bibel hat, kann man auch nicht aus ihr schöpfen. - Man sieht doch aus den materialistischen Deutungen der Bibel, wohin Mosaik-Steinchen-Sezierung führt.

Wohin führt denn die von Dir behauptete "Mosaik-Steinchen-Sezierung"
der biblischen Schriften? 8-)

JackSparrow
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#22 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von JackSparrow » Sa 18. Okt 2014, 00:53

Einen holistischen Zugang kann man durch folgende Vorgehensweise problemlos erlangen:
1. Man schaut so lange in die Bibel, bis man etwas findet, was einem gefällt.
2. Alles andere, was sonst noch drin steht, blendet man aus.
3. Fertig. Nun gehört man zu den Auserwählten und kann anderen Menschen die göttliche Wahrheit näherbringen, indem man ihnen die eigene Meinung serviert - getarnt in Form von Bibelzitaten.

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Münek
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#23 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von Münek » Sa 18. Okt 2014, 01:14

Catholic hat geschrieben:Und Gott,wie ihn die Bibel beschreibt,ist nur ein Produkt der menschlichen Phantasie?

Warum sollte er da eine Ausnahme bilden?

So wie er im "Alten Testament" dargestellt wird, mit all seinen anthropomor-
phen Zügen und Schwächen
, kann er nur ein Produkt der menschlichen Phan-
tasie sein.

Die alten Israeliten glaubten übrigens wie selbstverständlich an die Existenz
der Götter ihrer Nachbarvölker. Nur hielten sie Jahwe - wen wunderts - für
den mächtigeren Gott.

Jahwe wollte nicht, dass sein Volk auch diese Götter verehrte (1. Gebot)! Da
plagte ihn die Eifersucht - wie er selbst einräumte.

closs
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#24 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von closs » Sa 18. Okt 2014, 01:22

Münek hat geschrieben:Wohin führt denn die von Dir behauptete "Mosaik-Steinchen-Sezierung" der biblischen Schriften?
Im besten Fall zu wertvollen Erkenntnissen zu Details (gar nicht ironisch gemeint). - Auch zu Erkenntissen in Bezug auf das historische Umfeld wie auch zu objektiven Quellen-Erkenntnissen.

Wozu es NICHT führt, bezieht sich auf die eigentlich Substanz - mal ein Beispiel aus einem anderen Revier: Wenn man Bachs "Matthäuspassion" analysiert über Naturtonreihen oder über damals zeitgenössische Musik-Praxis, wird man auf Interessantes stoßen können - aber nie den Grund treffen, warum dieses Stück geschrieben wurde - man verfehlt damit die Substanz. - Das gilt genauso für Wagners "Ring" (also auch für nicht-christliche Kunstwerke erster Güte und erster Substanz).

JackSparrow hat geschrieben:1. Man schaut so lange in die Bibel, bis man etwas findet, was einem gefällt.
Man sucht, ob etwas drin ist, was geistige Substanz hat.

JackSparrow hat geschrieben:2. Alles andere, was sonst noch drin steht, blendet man aus.
Alles, was nichts mit geistiger Substanz zu tun hat, blendet man aus - richtig.

JackSparrow hat geschrieben: Nun gehört man zu den Auserwählten und kann anderen Menschen die göttliche Wahrheit näherbringen, indem man ihnen die eigene Meinung serviert - getarnt in Form von Bibelzitaten.
Eigene Meinung ist im besten Fall authentisches Abbild dessen, was göttlicher Geist ist. - Ob das gelingt, ist bisweilen nicht leicht oder gar nicht für einen erkennbar. - Es ist ein ständiges Suchen mit dem, was man an geistiger Substanz in sich zu tragen spürt.

EIN Missverständnis scheint es gelegentlich zu geben: Die Bibel er-findet nicht irgend etwas, sondern gibt Hinweise, etwas zu finden. - Erfindung von geistigen Dingen ist Aberglaube - und voll daneben. - In anderen Worten: Auch ohne Bibel müsste der Mensch der Spur nach das finden können, was mit der Bibel besser zu finden ist - siehe Röm. 2,14.

closs
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#25 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von closs » Sa 18. Okt 2014, 01:29

Münek hat geschrieben: Die alten Israeliten glaubten übrigens wie selbstverständlich an die Existenz der Götter ihrer Nachbarvölker. Nur hielten sie Jahwe - wen wunderts - für den mächtigeren Gott.
Das stimmt - das einfache Volk hätte genauso Baal angebetet, wenn er der Stärkere gewesen wäre - aus meiner Sicht gibt es im AT bis auf ganz wenige Ausnahmen keine eigenständige transzendente Substanz im Menschen - diese entwickelt sich erst ganz langsam.

Münek hat geschrieben:So wie er im "Alten Testament" dargestellt wird, mit all seinen anthropomorphen Zügen und Schwächen, kann er nur ein Produkt der menschlichen Phantasie sein.
Das liegt aber an der Wahrnehmung an sich - der Mensch kann bei geistigen Dingen nur in Chiffren denken - sich etwas greifbar machen mit ihm verständlichen Bildern. - Das sagt aber nichts über Gott selbst aus.

Münek hat geschrieben:plagte ihn die Eifersucht
Das ist in der Tat aufgrund der heutigen Bedeutung des Wortes schlecht übersetzt - man findet bessere Übersetzung, die schreiben "eifernder Gott" (Buber), oder nocht deutlicher "leidenschaftlich liebender Gott" (Gute Nachricht Bibel).

JackSparrow
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#26 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von JackSparrow » Sa 18. Okt 2014, 01:51

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:1. Man schaut so lange in die Bibel, bis man etwas findet, was einem gefällt.
Man sucht, ob etwas drin ist, was geistige Substanz hat.
Ja, wie ich schon sagte.

Eigene Meinung ist im besten Fall authentisches Abbild dessen, was göttlicher Geist ist.
Die Meinung, dass die eigene Meinung einem göttlichen Geist entspricht, widerspiegelt ebenfalls die eigene Meinung.

Auch ohne Bibel müsste der Mensch der Spur nach das finden können, was mit der Bibel besser zu finden ist - siehe Röm. 2,14.
Siehe oben. Wer meint, nach irgendwas suchen zu müssen, schaut einfach so lange in die Bibel, bis er der Meinung ist, was Schönes gefunden zu haben. Das Resultat dieses Vorgangs sieht dann so aus, dass man markant seine Wortwahl verändert und Dinge, die man früher mit ganz alltäglichen Begriffen bezeichnen konnte, plötzlich mit esoterisch klingenden Floskeln umschreibt, damit sie auch wirklich keiner mehr versteht.

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#27 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von Münek » Sa 18. Okt 2014, 02:10

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:So wie er im "Alten Testament" dargestellt wird, mit all seinen anthropomorphen Zügen und Schwächen, kann er nur ein Produkt der menschlichen Phantasie sein.
Das liegt aber an der Wahrnehmung an sich - der Mensch kann bei geistigen Dingen nur in Chiffren denken - sich etwas greifbar machen mit ihm verständlichen Bildern. - Das sagt aber nichts über Gott selbst aus.

Du klammerst hier einen sehr wichtigen Aspekt ganz bewusst aus.

Nämlich das in der Bibel bezeugte direkte persönliche Eingreifen Gottes in die
menschliche Geschichte
, das immanente Wirken Gottes selbst in der von ihm ge-
schaffenen Welt mit seinen Geschöpfen. Dazu kommt die Selbstoffenbarung Got-
tes
in der Bibel im Wege der Inspiration durch den "Heiligen Geist".

Du scheinst das kategorisch auszuschließen.

Wenn Du das alles nur als rein "menschliche Wahrnehmung" (Einbildung, Vorstel-
lung) abtust, kannst Du die Bibel wirklich in die Tonne kloppen. :) Dann sollte Dir
eigentlich Dein "Gott Marke Eigenbau" genügen. :thumbup:

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#28 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von Münek » Sa 18. Okt 2014, 02:50

JackSparrow hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Auch ohne Bibel müsste der Mensch der Spur nach das finden können, was mit der Bibel besser zu finden ist - siehe Röm. 2,14.
Siehe oben. Wer meint, nach irgendwas suchen zu müssen, schaut einfach so lange in die Bibel, bis er der Meinung ist, was Schönes gefunden zu haben. Das Resultat dieses Vorgangs sieht dann so aus, dass man markant seine Wortwahl verändert und Dinge, die man früher mit ganz alltäglichen Begriffen bezeichnen konnte, plötzlich mit esoterisch klingenden Floskeln umschreibt, damit sie auch wirklich keiner mehr versteht.

Genau. :thumbup:

Unser lieber Kurt flüchtet sich in die Unverständlichkeit. Wir User haben zu lei-
den. Ich habe es aufgegeben, sein "spirituelles Kauderwelsch" auch nur annähernd
zu verstehen.

Da wird mit Begriffen operiert wie Dialektik und deren Aufhebung, Ontologie, "geis-
tiges" Erkennen, transzendente Welt des Seins, Setzung Gottes etc. Neuerdings auch
"Chiffren"... ;), die die Bibelschreiber zwar benutzten, diese allerdings selbst nicht
erkannt haben sollen. Kurt erkennt sie...Na immerhin. :D

Warum er sich nicht für jedermann verständlich ausdrückt, ist mir ein Rätsel!

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#29 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von Münek » Sa 18. Okt 2014, 03:03

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:So wie er im "Alten Testament" dargestellt wird, mit all seinen anthropomorphen Zügen und Schwächen, kann er nur ein Produkt der menschlichen Phantasie sein.
Das liegt aber an der Wahrnehmung an sich - der Mensch kann bei geistigen Dingen nur in Chiffren denken - sich etwas greifbar machen mit ihm verständlichen Bildern. - Das sagt aber nichts über Gott selbst aus.

Aber sicher doch. Im "Alten Testament" trifft Gott mannigfach "Selbstaussagen".

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#30 Re: Wann wurde das Lukas Evangelium geschrieben?

Beitrag von Münek » Sa 18. Okt 2014, 03:07

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:plagte ihn die Eifersucht
Das ist in der Tat aufgrund der heutigen Bedeutung des Wortes schlecht übersetzt - man findet bessere Übersetzung, die schreiben "eifernder Gott" (Buber), oder nocht deutlicher "leidenschaftlich liebender Gott" (Gute Nachricht Bibel).

Alle Eifersüchtigen sind davon überzeugt, "leidenschaftlich zu lieben".

Also sollten wir es so stehen lassen. :thumbup:

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