Das Himmelreich ist nahe

Rund um Bibel und Glaube
Hemul
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#651 Re: Das Himmelreich ist nahe

Beitrag von Hemul » Mi 8. Okt 2014, 13:33

Münek hat geschrieben: Welche Schwierigkeit hast Du damit anzuerkennen, dass Jesus sich mit seiner Naherwartung ge-
irrt hat
, obwohl nahezu alle Wissenschaftler an den theologischen Fakultäten genau dieses Fak-
tum konstatieren?
Warum sollte man damit Probleme haben? :roll: Jesus hat doch bezgl. seiner Wiederkunft keine konkrete Aussage gemacht.
Schon gar nicht, dass es noch zu der Zeit der damaligen Jünger sein sollte. Es stimmt man kann verschiedene seiner Aussagen wie z.B. die aus Matthäus 16:27+28 (Verklärung) so hinbiegen wie man es gerne hätte. Ausschlaggebend ist aber hier, was er am Ende seines Lebens diesbezgl. seinen Jüngern aufzeigte.
Und das ist gem. Matthäus 28:16-20 u. Apostelgeschichte 1:6-8 folgendes:
Der Auftrag
16 Die elf Jünger gingen dann nach Galiläa und stiegen auf den Berg, auf den Jesus sie bestellt hatte. 17 Als sie ihn dort sahen, warfen sie sich vor ihm nieder, doch einige andere zauderten. 18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte: "Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. 19 Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern. Dabei sollt ihr sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen 20 und sie belehren, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Zeit."
6 Deshalb fragten sie ihn bei nächster Gelegenheit: "Herr, wirst du dann das Reich Israel wiederherstellen?" 7 Jesus erwiderte: "Der Vater hat die Zeiten und Fristen dafür selbst bestimmt. Ihr müsst das nicht wissen. 8 Wenn aber der Heilige Geist auf euch gekommen ist, werdet ihr Kraft empfangen und als meine Zeugen auftreten: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis in den letzten Winkel der Welt."
Konnten die Jünger hier eine Naherwartung ableiten? :roll: Mit Sicherheit nicht. In einer Zeit wo der Esel das schnellste Transportmittel war, war den elf Jüngern sicherlich bewusst, dass 1. Sie hier alleine nicht gemeint sein konnten die diesen gewaltigen Auftrag durchführen sollten u. 2. dass noch sehr, sehr viel Wasser durch den Jordan fließen musste bis das
im " LETZTEN WINKEL DER WELT" von Jesus Christus Zeugnis ablegt wird.
Zuletzt geändert von Hemul am Mi 8. Okt 2014, 13:36, insgesamt 3-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#652 Re: Das Himmelreich ist nahe

Beitrag von closs » Mi 8. Okt 2014, 13:34

Münek hat geschrieben:Es ist doch genau umgekehrt.
Aber doch nur, wenn man "nah" mit "zeitnah" statt "seins-nah" interpretiert, oder "Geschlecht" mit "Generation" statt mit "Volk" übersetzt. - Es ist in Deiner Interpretation umgekehrt.

Münek hat geschrieben:Wieso nimmst Du solche eindeutigen Aussagen nicht zur Kenntnis?
Tue ich doch - wie ich auch gegenteilige Aussagen zur Kenntnis nehme. - Das ist ein Experten-Streit.

Im Kontext der gesamten Bibel neige ich deutlich zu einer anderen Auffassung als Bultmann und Küng - und es wird genug Kollegen von Bultmann und Küng geben, die das auch so sehen. - Ein Ergebnis der katholisch-theologischen Linie habe ich ja schon gepostet - wer Lust hat, kann diese Linie auf einzelne Professoren runterbrechen, auf die diese Linie zurückgeht. - Aber lesen können wir unabhängig davon, was da steht - was man aber offensichtlich ganz unterschiedlich interpretieren kann.

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sven23
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#653 Re: Das Himmelreich ist nahe

Beitrag von sven23 » Mi 8. Okt 2014, 13:47

Hemul hat geschrieben:Warum sollte man damit Probleme haben? :roll: Jesus hat doch bezgl. seiner Wiederkunft keine konkrete Aussage gemacht..

Kein konkretes Datum, aber 2000 Jahre sind alles andere als nah, das kann man drehen und wenden wie man will.

Und wenn die nahe Wiederkunft innerhalb einer Generation nicht versprochen worden wäre, müßten Paulus und Petrus nicht beschwichtigend eingreifen und die Idee von der Parusieverzögerung erfinden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#654 Re: Das Himmelreich ist nahe

Beitrag von Pluto » Mi 8. Okt 2014, 13:49

Hemul hat geschrieben:Schon gar nicht, dass es noch zu der Zeit der damaligen Jünger sein sollte. Es stimmt man kann verschiedene seiner Aussagen wie z.B. die aus Matthäus 16:27+28 (Verklärung) so hinbiegen wie man es gerne hätte. Ausschlaggebend ist aber hier, was er am Ende seines Lebens diesbezgl. seinen Jüngern aufzeigte.
Du vermengst Äpfel und Birnen lieber Hemul.
Zugegeben, was Mt. 16,27 sagt ist zweideutig, aber bei Mt. 16,28 musst du schon deine Lesebrille abnehmen, um was anderes als eine Naherwartung herauszulesen.
Matthäus 16,28 hat geschrieben:Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich.
Jesus hat sicher nicht gelogen, als er das sagte, also glaubte er selbst an die sehr nahe Wiederkunft des Menschensohnes.
Was denn sonst?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#655 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Hemul » Mi 8. Okt 2014, 13:54

Hemul hat geschrieben: Ich bin sprachlos: Du hast es immer noch nicht kapiert Pluto? :roll:
Du verwechselst wie so oft Äpfel mit Birnen. Hatte ich dir zwar schon einmal aufgezeigt, aber weil ich dich so gut leiden kann
noch einmal. Jesus hatte wie von dir o. ausnahmsweise richtig zitiert in Matthäus 16:27+28 folgendes zu seinen anwesenden Jüngern gesagt:
27 Denn der Menschensohn wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen und jedem nach seinem Tun vergelten. 28 Ich versichere euch: Einige von denen, die hier stehen, werden nicht sterben, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen."
Aus Matthäus 17:1-7 (also sofort anschließend)) geht unmissverständlich hervor, dass sich seine Worte schon sechs Tage später erfüllten. Einige seiner Jünger, nämlich Petrus, Jakobus und Johannes ließ Jesus mittels einer Vision in die Zukunft sehen, in der er von seinem Vater verherrlicht, sprich mit Würde und Herrlichkeit ausgestattet war:
Zeugen seiner Herrlichkeit
1 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes mit und führte sie auf einen hohen Berg, wo sie allein waren. 2 Dort, vor ihren Augen, veränderte sich sein Aussehen. Sein Gesicht begann zu leuchten wie die Sonne, und seine Kleidung wurde blendend weiß wie das Licht. 3 Dann erschienen Mose und Elija vor ihnen und fingen an, mit Jesus zu reden. 4 "Herr, wie gut, dass wir hier sind!", rief Petrus da, "wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Mose und eine für Elija." 5 Während er noch redete, fiel der Schatten einer lichten Wolke auf sie, und aus der Wolke sagte eine Stimme: "Das ist mein lieber Sohn, an dem ich meine Freude habe. Hört auf ihn!" 6 Diese Stimme versetzte die Jünger in solchen Schrecken, dass sie sich zu Boden warfen, mit dem Gesicht zur Erde.
Hast du das jetzt endlich kapiert Pluto?
:wave:
Zuletzt geändert von Hemul am Mi 8. Okt 2014, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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#656 Re: Das Himmelreich ist nahe

Beitrag von sven23 » Mi 8. Okt 2014, 13:54

closs hat geschrieben:Aber doch nur, wenn man "nah" mit "zeitnah" statt "seins-nah" interpretiert, oder "Geschlecht" mit "Generation" statt mit "Volk" übersetzt. - Es ist in Deiner Interpretation umgekehrt.

Nahe bedeutet nun mal zeitnah. (Diese Generation wird das noch erleben, die letze Stunde ist gekommen) sind deutliche Anspielungen, daß das Reich Gottes unmittelbar bevorsteht.

Was sollen die mit der römischen Besatzung und ihrer ganzen Lebenssitution unzufriedene Anhänger sagen, wenn Jesus ihnen eröffnet hätte: übrigens, das mit dem Reich Gottes kann noch 2000 Jahre dauern.
Hätten sie dann gesagt: is gut, dann warten wir halt noch. :lol:
Das ist völlig weltfremd, genau so wie die clossche Erfindung: "seins-nah"
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#657 Re: Das Himmelreich ist nahe

Beitrag von closs » Mi 8. Okt 2014, 14:10

sven23 hat geschrieben:Nahe bedeutet nun mal zeitnah.
Wenn man das beschließt, braucht man sich nicht zu wundern, was dabei herauskommt.

Immerhin wird mir immer klarer, dass die Masse, die damals wahrscheinlich genauso war wie heute, "Sein" in "Zeit" übersetzt hat - um es einmal etwas sehr allgemein zu formulieren. - Das ist normal. - Aber es passt eben nicht in das Niveau einer geistigen Veranstaltung.

Warum sollte Jesus verstanden worden sein, wenn ein Hegel oder Heidegger oderoder heute ebenfalls nicht verstanden werden? - Man macht sich halt SEINEN Reim drauf. - Das ist typisch für das, was mal "Heilsgeschichte" nennt - sobald etwas Geistiges in der Welt ist, wird es ans eigene Vermögen angepasst.
Zuletzt geändert von closs am Mi 8. Okt 2014, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.

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#658 Re: Das Himmelreich ist nahe

Beitrag von Münek » Mi 8. Okt 2014, 14:11

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wieso nimmst Du solche eindeutigen Aussagen nicht zur Kenntnis?
Tue ich doch - wie ich auch gegenteilige Aussagen zur Kenntnis nehme. - Das ist ein Experten-Streit.

Auch das ist wieder falsch. Der "Expertenstreit" existiert nur in Deinem Kopf.

Es besteht vielmehr Konsens in der neutestamentlichen Forschung, dass Jesus eine
Naherwartung hatte und sich geirrt hat. Bei diesem Thema gibt es keine Kontrover-
sen.

Dass die Amtskirche hier interessenbedingt nicht unbedingt mitzieht, liegt auf der
Hand. Warum sollte sie auch?
Zuletzt geändert von Münek am Mi 8. Okt 2014, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.

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#659 Re: Das Himmelreich ist nahe

Beitrag von closs » Mi 8. Okt 2014, 14:14

Münek hat geschrieben: Bei diesem Thema gibt es keine kontroversen Diskussionen.
Aber nur dann nicht, wenn Du das Segment herausnimmst, das sich darüber einig ist. - Das führt doch inhaltlich nicht weiter. - Wer erzählt Dir so etwas?

Münek hat geschrieben:Dass die Amtskirche hier interessenbedingt nicht unbedingt mitzieht, liegt auf der Hand.
Die katholische Theologie ist Teil von Rom - oder täusche ich mich da?

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#660 Re: Das Himmelreich ist nahe

Beitrag von Münek » Mi 8. Okt 2014, 14:30

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Bei diesem Thema gibt es keine kontroversen Diskussionen.
Aber nur dann nicht, wenn Du das Segment herausnimmst, das sich darüber einig ist. - Das führt doch inhaltlich nicht weiter. - Wer erzählt Dir so etwas?

Ich nehme kein Segment heraus. Die Feststellungen von Küng und Bultmann
sind im Übrigen - wie Du mittlerweile weißt - keine Einzelmeinungen. Ganz
im Gegenteil.

Dass Dir das nicht in Deinen Kram passt, ist nicht zu übersehen. ;)

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