piscator hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist das Ganze recht einfach, wer frei über seine Sexualität verfügen kann, ist tatsächlich frei und das ist den Religionen ein Dorn im Auge.
Das hat aber keine Gängel-Gründe, sondern ist inhaltlich begründet.
Es ist nun einmal so, dass das Christentum das Zusammentreffen von Sexualität und Vermehrung in EINEM Organ nicht als zufällige Koinzidenz versteht, sondern als wesensmäßig. - Dazu kommt, dass - aus christlicher Sicht - das Eins-Sein von Mann und Frau als ebenbildliche Daseins-Version des Eins-Sein von Schöpfer und Schöpfung verstanden wird - deshalb "Ehe" (also auch Sex) als Sakrament. - Dass dieses Sakrament orgiastischen Charakter haben soll, ist ebenfalls so gemeint - insofern alles im grünen Bereich.
Nun kann man aus Glaubensgründen dies alles für Quatsch halten - dagegen kann man nun wirklich nichts einwenden. - Aber dann sollte man es auch so sagen: "Nach MEINEM Menschenbild ...". - Aber man kann nicht sagen: "Das Christentum sollte von ihrem grundlegendem Menschenbild abweichen, weil die säkulare Gesellschaft sich immer weiter davon wegbewegt". - Das Problem ist, dass unsere Zeit weitgehend überhaupt nicht mehr das Vermögen hat, das christliche Menschenbild zu verstehen.
sven23 hat geschrieben:Das ist praktisch das ganze Arsenal an hochgeistigen Vertretern deiner so hochgeschätzten RKK.
Da müsste man mal Kultur-Wissenschaftler fragen, warum sich da was über Jahrtausende so festgesetzt hat. - Mir zeigt es, dass im Menschen Licht und Schatten immer unmittelbare Nachbarn sind.