Das Himmelreich ist nahe

Rund um Bibel und Glaube
Hemul
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#301 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Hemul » Mi 1. Okt 2014, 22:46

Münek hat geschrieben: Die damals existierende Generation sollte den Anbruch der Gottesherr-
schaft auf Erden erleben.
Wo steht das? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#302 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von closs » Mi 1. Okt 2014, 23:06

Münek hat geschrieben:Das ist nicht erstaunlich, das ist "Dogmatik".
Man kann von Dogmatik halten was man will (ob dieser Begriff in Bezug auf Parusie angebracht ist, wäre zu prüfen) - aber selbst Dogmatik hat seine Gründe, die be-gründbar sein müssen. - WENN das hier eine dogmatische Frage wäre, kannst Du sicher sein, dass die katholischen Theologen dementsprechend exegetisch gerüstet sind - und die kennen die Bibel durchaus.

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Münek
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#303 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Münek » Mi 1. Okt 2014, 23:23

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Kardinal Döpfner - Einen Mann der Kirche! :o Da hast Du Dir genau den Richtigen ausgesucht.
Moment: Willst Du damit sagen, dass Nicht-Christen den Gehalt der Bibel besser begreifen als Christen. :o - Auch das ist etwas Neues.

Die von mir wiederholt zitierten Theologen Bultmann und Küng, keine Unbekannten, die Jesu
Irrtum klipp und klar konstatierten, waren und sind tiefgläubige Christen. :shock:

Ich denke, auch den zahlreichen anderen Theologen, die nüchtern und ehrlich den Irrtum Jesu
in ihren Büchern und Aufsätzen feststellten, sollte man nicht unnötigerweise "Unglauben und
Nichtchristsein
" unterstellen - wie Du es hier offensichtlich versuchst.


Und ja, das ist die von mir immer wieder gemachte Erfahrung: Wirklich bibelkundige
Atheisten
sind in der Regel klarsichtiger, scharfsinniger, sensibel-kritischer und ob-
jektiver
bei der Betrachtung und Interpretation von Bibeltexten als Gläubige.

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#304 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Münek » Mi 1. Okt 2014, 23:37

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ist nicht erstaunlich, das ist "Dogmatik".
Man kann von Dogmatik halten was man will (ob dieser Begriff in Bezug auf Parusie angebracht ist, wäre zu prüfen) - aber selbst Dogmatik hat seine Gründe, die be-gründbar sein müssen. - WENN das hier eine dogmatische Frage wäre, kannst Du sicher sein, dass die katholischen Theologen dementsprechend exegetisch gerüstet sind - und die kennen die Bibel durchaus.

Ob die echatologischen Endzeitreden Jesu Gegenstand des "Katholischen Katechismus"
(Dogmatik) sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Weißt Du da mehr?

Aber darum geht es hier überhaupt nicht.

Fakt ist: Zwischen der universitären Theologie und der offiziellen amtskirchlichen Doktrin
klaffen naturgemäß teilweise Welten.

Schüttelt es Dich nicht, wenn Du z.B. dieses dümmliche Gelaber des Kardinals Meisner ("Ver-
heißungsüberschuss") liest?

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#305 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Münek » Do 2. Okt 2014, 00:01

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Die damals existierende Generation sollte den Anbruch der Gottesherr-
schaft auf Erden erleben.
Wo steht das? :roll:

In den neutestamentlichen Schriften. An diversen Stellen. ;)

Das ist in der theologischen Literatur auch nicht strittig (Parusie, Naherwartung).

Sorry: Die Literatur der "Wachtturmgesellschaft" scheidet da mit ihren merkwür-
digen Endzeitberechnungen als absolut inkompetent natürlich aus.

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#306 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von closs » Do 2. Okt 2014, 00:30

Münek hat geschrieben:Die von mir wiederholt zitierten Theologen Bultmann und Küng, keine Unbekannten, die Jesu Irrtum klipp und klar konstatierten, waren und sind tiefgläubige Christen. :shock:
Tiefgläubig ist man dann, wenn man volle Kanne erfasst ist und "sein Ding" auch ohne Bibel-Diskussionen durchziehen kann - siehe Th.v.Aquin: „Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir vor wie Stroh im Vergleich zu dem, was ich gesehen habe".

OB jemand WIRKLICH in diesem Sinne tiefgläubig ist, können nur Menschen beurteilen, die selbst Teil davon sind (wobei es da viele Exemplare gibt, die sich einreden, Teil davon zu sein). - Dazu gehöre ich übrigens nicht (ich bin eher der Erkenner als der Erleber), aber ich bin in regelmäßigem Kontakt mit Menschen, die dazu gehören. - Auf Bultmann und Küng bezogen heisst das: Wir wissen nicht, wo sie spirituell stehen - und selbst wenn sie da stünden, wo Thomas von Aquin am Ende seines Lebens stand, würde dies Irrtümer in der Auslegung nicht ausschließen.

Münek hat geschrieben:Wirklich bibelkundige Atheisten sind in der Regel klarsichtiger, scharfsinniger, sensibel-kritischer und objektiver bei der Betrachtung und Interpretation von Bibeltexten als Gläubige.
Im historisch-kritischen Sinn ist das gut möglich - aber nicht im substantiellen Sinn.

Und Du hast ja gesehen: Die Lukas-Stelle, die separat betrachtet für den einen oder anderen klar als Hinweis für Naherwartung stehen mag, löst sich in Luft auf, wenn man weiter liest und den Bezug auf die sogenannte "Verklärung" erkennt.

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sven23
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#307 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von sven23 » Do 2. Okt 2014, 07:05

Bei allem sich drehen und winden hat noch niemand plausibel erklären können, warum die Anhänger der Jesussekte zu dessen Lebzeiten etwas anderes geglaubt haben sollten, als der Sektenführer selbst, denn die Naherwartung war fester Glaubensbestandteil.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#308 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von sven23 » Do 2. Okt 2014, 07:14

closs hat geschrieben:Das wäre sehr erstaunlich - guck mal bei Catholic (der wohl aktueller in der "Szene" ist), der sein "Njet" als in Übereinstimmung mit der katholischen Lehrmeinung bezeichnet hat.

Ich weiß nicht, ob jemand, der froh darüber ist, daß es die Inquistion gegeben hat, die geistige Reife besitzt, um das beurteilen zu können.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Samantha

#309 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Samantha » Do 2. Okt 2014, 08:38

Münek hat geschrieben:Und ja, das ist die von mir immer wieder gemachte Erfahrung: Wirklich bibelkundige
Atheisten
sind in der Regel klarsichtiger, scharfsinniger, sensibel-kritischer und ob-
jektiver
bei der Betrachtung und Interpretation von Bibeltexten als Gläubige.
Atheisten sind überkritisch in Bezug auf die Bibel, vorurteilsbehaftet und damit auch nicht objektiv - sie wollen gar nicht verstehen. Sie sind einseitig und nur daran interessiert, etwas, woran sie nicht glauben (wollen), falsch dastehen zu lassen.

Du selbst überliest alle Erklärungen, die Dir nicht in den Kram passen. Du besitzt keine wirkliche Objektivität. Mir selbst reicht diese Erklärung:
closs hat geschrieben:Die Lukas-Stelle, die separat betrachtet für den einen oder anderen klar als Hinweis für Naherwartung stehen mag, löst sich in Luft auf, wenn man weiter liest und den Bezug auf die sogenannte "Verklärung" erkennt.

closs
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#310 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von closs » Do 2. Okt 2014, 09:16

sven23 hat geschrieben: warum die Anhänger der Jesussekte zu dessen Lebzeiten etwas anderes geglaubt haben sollten, als der Sektenführer selbst
Da gibt es durchaus Parallelen auch in der säkularen Welt.

Zur Zeit der RAF war das Volk derart terrorismus-hysterisch, dass Jeder, der nur lange Haare hatte, als "Terrorist" und "Kommunist" verunglimpft wurde. Der "Sektenführer" Staat in Gestalt des Gesetzgebers hat daraufhin ein Gesetz verabschiedet, wonach "ein Minimum" an anarchistischer Aktivität vorhanden sein müsse, bevor man jemand strafrechtlich verfolge. - Daraufhin haben die "Jünger" des "Sektenführers" Staat (nämlich sie Staatsanwaltschaften) dieses Gesetz exakt auf den Kopf gestellt, indem sie es gedeutet haben im Sinne von: SELBST ein Minimum reiche aus, um jemanden zu verfolgen.

Mit anderen Worten: Das ist nicht ganz unüblich, dass der "Chef" etwas will, was von seinen "leitenden Angestellten" bewusst oder aus Unverständnis ganz anders gedeutet wird und dergestalt beim Volk ankommt.

sven23 hat geschrieben: denn die Naherwartung war fester Glaubensbestandteil.
Ob das wirklich durchgehend so war, wäre eine Frage an Religions-Geschichtler.

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