Hallo und einen schönen Tag des Herrn an alle Foristen!
R.F. hat geschrieben:
Arg schwache Leistung der Historiker. Gäbe es nicht gewisse Tabus, könnten sich diese mal intensiver mit der Identität der Kelten befassen...
Es gab keine Kelten als Volk. Man kann eher von einer Kultgemeinschaft sprechen, die noch um 1000 v.Chr. auch durch eine gemeinsame Sprache verbunden war. Deshalb wir man auch keine "keltische Identität" finden, die gab es ja gerade nicht, sonst wäre eine Staatenbildung erfolgt. Wohl aber zeigen etwa gemeinsame Glaubensvorstellungen, die auch aus archäologischen Funden erkannt werden können, wo und wann diese Kultgemeinschaft als Einwanderung im Festlandeuropa und auf Albion zu siedeln begann. Klar zu erkennen sind hier historische Brüche, was etwa Bestattungsformen oder transzendente Vorstellungen betrifft.
Ab dem 5. Jh. v. Chr. wissen Historiker über die "Kelten" genug, um sie klar definieren zu können. Der Ursprung dieser Kultgemeinschaft in Europa liegt aber weiter im Dunkeln. Es gibt eine slawische Fraktion unter Historikern, die über den Stamm der Veneter einen Ursprung zu erkennen glaubt und eine keltisch-germanische Fraktion, die Mitteleuropa favorisiert.
Sprachvergleiche lassen das fiktive Volk der Indoeuropäer als Wiege der Kultgemeinschaft in Asien erkennen, die als Reiternomaden der Steppen des Ostens (Skythen!) Richtung Westen wanderten. Auch Blutgruppenvergleiche bestätigen diese Theorie. Zudem konnten zwei Einwanderungswellen nachgewiesen werden: Eine um 3000 v. Chr., die in Mitteleuropa auf die sogenannten "Bandleute" trafen und eine weitere um 600 v Chr., die weitaus kriegerischer und in einer Militäraristokratie organisiert war.
Servus
