Moin Pluto, moin Salome,
Salome hat geschrieben: Wenn eine Frau Ehebruch begeht oder jemand am Sabbat Holz sammelt, muss die betreffende Person getötet(gesteinigt) werden.
Wenn David Menschen massenweise tötet oder sonstige Sch....baut.-dann muss er nicht getötet werden, denn David war ja ein Mann nach Gottes Herzen.. Und das ist gerecht?
David wurde viel schlimmer bestraft als mit dem eigenen Tod, nämlich mit dem Tod seines Sohnes. Hier haben die großen Hansen zu lernen, daß der Mühlstein gerade nicht durchs Spinnennetz fällt, während die kleinen Fliegen darin hängenbleiben.
Pluto hat geschrieben: Es war keine Pauschalisierung, sondern es handelte sich ganz konkret um 5.Mose 32,19-25
Dieses lange und qualvolle Leid was Gott über die Menschen kommen lässt, widerspricht den Worten des Psalmisten in Psalm 30,6 ganz deutlich.
Salome hat geschrieben: Und was, wenn Gott allen Menschen ihre bösen Taten(Sünden) vergeben wird und niemanden bestraft? (Gnade vor Recht) Ist er dann ungerecht?
Gottes Gesetz hat allein die Aufgabe, Sehnsucht nach dem Evangelium zu erwecken und die Menschheit in ihrer Gottesferne anzuklagen. Es geht darum, zu verstehen, daß wir den Ansprüchen Gottes nicht genügen können als Sünder und nur durch den Glauben gerecht werden können, niemals durchs Gesetz. Die Bibel erzählt auch von dunklen Seiten Gottes, von Dingen, die uns unverständlich und grausam erscheinen, aber das doch nur, um die Gnade Gottes zu betonen, sie teuer und wert zu machen! Was sollen wir mit Gnade von einem allzeit liebenden Gott, der gar nicht anders kann, als zu lieben? Im bekannten Sündenbekenntnis heißt es: "Richte mich, mein Gott, aber verwirf mich nicht. Ich weiß keine andere Zuflucht als dein unergründliches Erbarmen." Christen wissen also darum, daß Gott auch ein schrecklicher Richter ist, sie berufen sich aber auf Jesus Christus, um dessentwillen Gott uns vergibt. Dazu haben sie Demut, den gesunden Weg zwischen Hochmut und Kleinmut, der erkennt, daß Gott immer gut und gerecht handelt mit dem, was er tut, weil er eben der Schöpfer ist, Röm 9,20.21:
Lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich so? Hat nicht ein Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen?
Darum muß es mir auch fremd bleiben, Gott anklagen zu wollen, Klgl 3,39-43:
Was murren denn die Leute im Leben? Ein jeder murre wider seine Sünde! Lasst uns erforschen und prüfen unsern Wandel und uns zum HERRN bekehren! Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel! Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast du nicht vergeben. Du hast dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt und ohne Erbarmen getötet.
So ist es:
WIR haben gesündigt und das Unheil geerntet, das wir gesät haben.
Pluto hat geschrieben: *seufz*
Sorry, Bei der vorherschenden Meinungsvielfalt ist es halt schwierig allen gleichzeitig gerecht zu werden.
Ja, das ist sehr richtig, Menschen verstehen nicht gerade leicht einander. Ich denke, daß ich zumindest in diesen Thread gar nicht hingehöre, scheint es Dir und Salome doch um ein Bibelverständnis zu gehen, welches mir völlig fremd ist, darum helfen meine Antworten Euch sehr wahrscheinlich auch nicht weiter. Und ich persönlich kann mich über Eure Fragen nur wundern. Wie gesagt, die Bibel spricht in Metaphern, in Gleichnissen, Parabeln, Erzählungen, Gedichten, Prophezeiungen, Gesetzen, Offenbarungen, Evangelien usw. Sie will Glauben in anschaulichen Bildern vermitteln und nicht eine Art Tageszeitung der Vergangenheit sein, darum muß man doch bei jeder Erzählung genau hinsehen, was der Schreiber vermitteln wollte. Die üblichen Pauschalisierungen, die hier so fallen, können nicht ebenso pauschal beantwortet werden, da muß man jeden einzelnen Fall prüfen uns sehen, was damit beabsichtigt ist.
Pluto hat geschrieben: Du glaubst nicht an einen Freien Willen? Okay. Ich auch nicht.
Ich aber sprach von einer freien Wahl. Diese Wahl hatten schon A&E als sie von der Frucht der Erkenntnis aßen. Diese Freiheit, sich zu entscheiden, hat jeder Mensch.
Man kann sich bestenfalls gegen die Wahl, die das Unterbewußtsein bereits vor unserem Bewußtsein getroffen hat, wehren. Wenn ich Appetit auf Vanilleeis habe, kann ich mich dagegen wehren und stattdessen Stracciatella nehmen, klar. Unsere Freiheit besteht also nur darin, daß wir uns selber einschränken können.
Pluto hat geschrieben: Auch das ist mir klar.
Allerdings ging es closs um die Interpretation der Bibeltexte, und um die richtige Konnotation von Worten wie Rache, Zorn, Eifersucht. Wie soll ich ihm denn antworten, wenn nicht mit Beispielen aus der Bibel?
Sicher, ich bin ja noch nicht so lange hier aktiv und muß closs noch besser kennenlernen, allerdings haben wir schon einiges gemeinsam, darum hoffe ich, daß wir hier alle irgendwie noch zusammenfinden und nicht dauernd aneinander vorbeireden, wie ich gegenwärtig den Eindruck habe. Es geht jedenfalls darum, die persönliche Gotteserfahrung nicht zugunsten der Gotteserfahrungen der Bibelautoren abzutun, falls sich diese nicht gleichen. Wenn meine Gotteserfahrung also der Bibel widerspricht, dann ist doch klar, daß man nicht sagen kann: "Gott ist aber anders, nämlich grausam und schrecklich, wie in der Bibel beschrieben", Gott wird aber auch anders erfahren, auch in der Bibel wird er unterschiedlich erfahren und kann nicht auf einen Satz gebracht werden, darum sollte auch eher die persönliche Gotteserfahrung Grundlage der Diskussion sein und nicht unverständliche Bibelaussagen, die allein das Ziel haben, nicht glauben zu müssen.
Liebe Grüße, Simplicius.