Die Eigenschaften Gottes

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#91 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von closs » Do 18. Sep 2014, 01:17

Salome23 hat geschrieben:Wenn Gott Rache nimmt, weil Menschen ungerecht gehandelt haben, ist das dann ein böses Verhalten?
Du machst Dich zum Opfer gängiger Anschauungen - dieses Römer-Zitat kann auch bedeuten: "Euch steht Selbstjustiz nicht zu - dies wird nach göttlichem Maßstab geregelt".

Gott muss "vergelten", weil sonst der Betroffene nicht aufhebungs-fähig ist - wir sind schon wieder bei der Frage, ob UNSERER Konnotationen von "Zorn" und "Rache" überhaupt etwas mit Gott zu tun haben. - "Meine Gedanken sind nicht Eure Gedanken" (oder so ähnlich).

Pluto
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#92 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Pluto » Do 18. Sep 2014, 01:26

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es wäre herzlos und kalt zu sagen, es gäbe keinen Unterschied zwischen einem qualvollen und einem schnellen Tod. Den gibt es, und das wissen wir auch.
Warum geht es jetzt darum? - Natürlich stimmt das.
Mich interessiert die Absicht Gottes in dem Beispiel.
Pest... Feuer... wilde Tiere... giftige Schlangen. Das erzeugt bei den Menschen Todesangst! Warum werden die Menschen so gequält?
Die einzige Erklärung, die mir einfällt, ist als Abschreckung für die Übriggebliebenen.

Mit anderen Worten: Das Ergebnis ist unabhängig vom Grund für das Leid.
Keineswegs. Es ist ein riesiger Unterschied, ob die ISIL einem Reporter den Hals langsam durchtrennen, oder ob sie ihn erschießen.

closs hat geschrieben:Diese Frage ist nicht intellektuell beantwortbar, sondern nur erlebbar, wenn es einen trifft.
Hier entzieht sich eines der fundamentalsten Gefühle (das Leid) dem Beobachter -
Das ist meines Erachtens schlicht falsch!
Wir (und viele höheren Tiere auch) sind mit den entsprechenden neuronalen Netzwerken ausgestattet (u.a. Spiegelneuronen), die uns Zugang zu solchen empathischen Erlebnissen ermöglichen. Deshalb sind wir in der Lage Mitleid mit einem leidenden Menschen (oder Tier) zu empfinden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Salome23
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#93 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Salome23 » Do 18. Sep 2014, 01:34

Pluto hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Wie würden wir in diesem Moment reagieren, wenn wir den Tatvorgang beobachten?
Eher gelassen und gleichgültig, neutral oder eher wütend vor Zorn?
Entsetzt und wütend, natürlich!
Passt das in ein Bild eines liebenden Menschen?
Also warum sollte dann ein Gott, der auch als "die Liebe" bezeichnet wird, nicht zornig, hassend oder zur Reue fähig sein können?

Das Bild von der Liebe, dass Paulus im Korintherbrief aufzeichnet, ist meiner Ansicht nach nicht kompatibel mit dem Gottesbild des AT und der Offenbarung-also mit den Verhaltensweisen dieses Gottes -und:
Roemer 12:19
Rächet euch selber nicht, meine Liebsten, sondern gebet Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: "Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der HERR
...in dieser Aussage des Paulus steckt meiner Ansicht nach nur ein beruhigender psychologischer Effekt für Gläubige-ist auch schon aus den Klagepsalmen des Davids erkennbar- der Gläubige braucht das scheinbar ;)

Salome23
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#94 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Salome23 » Do 18. Sep 2014, 02:00

Simplicius hat geschrieben:Moin,
Jack hat geschrieben: Zum Glück hängt von der Bibel ja nur unser ewiges Leben ab und nicht etwa irgendwas wichtiges.
....dann ist die Voraussetzung zum ewigen Leben also nicht der Glaube an Christus, sondern die Fähigkeit, lesen zu können und eine Bibel zu haben?
Ich würd mal sagen, weder das eine , noch das andere ist Vorraussetzung"zum ewigen Leben"....dies hat auch unsere liebe Sami hier schon festgestellt ;)

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#95 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Salome23 » Do 18. Sep 2014, 02:33

closs hat geschrieben: Einerseits steht in der Bibel alle Wahrheit, die wir brauchen, in unübertroffener Tiefe

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich ...bin der Weg... und die Wahrheit... und das Leben

Mt 11,28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Hesekiel 36,26
Und ich ...will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.
27 Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.


Warum gehen viele Christen so umständlich an die Sache heran-verwirren sich und möglicherweise auch andere, zeugen aus Ungeduld o.s.Gründen geistige Ismaels, anstatt sich von Gott zu geistigen Isaaks zeugen zu lassen?

Also was braucht ein Christ nun wirklich? ;)
------

b) Eine ganz andere Ebene:
Wenn man den Daseins-Tod als Heimkehr ins Sein interpretiert, ist nichts dabei, wenn Gott Leben nimmt.
- Und WEIL dieser Gedanke so verführerisch ist, als Mensch dem nachzuhelfen, ist das Gebot "Du, Mensch, darfst nicht töten" so wichtig...

- man darf Gott nicht in sein Handwerk reinpfuschen - hat es aber oft genug in der Heilsgeschichte getan (ich erinnere mich noch, als während meiner England-Zeit der Falkland-Krieg stattfand und man gesehen hat, wie auf BEIDEN Seiten die Waffen gesegnet wurden - geht nicht - Sünde pur).
Verstehe! Man darf also Gott nicht in sein Handwerk pfuschen? (Anmerkung: Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen...)
Wenn es aber im Sinne Gottes ist- ( weil die Zeit der Heimkehr von Gott bestimmt ist=Fügung) dass ein Mensch zu einem bestimmten Zeitpunkt sterben soll - Mediziner aber in diesen Plan eingreifen (Wiederbelebungsversuche, künstliches am Leben erhalten durch Geräte) dann is das kein Reinpfuschen?

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#96 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Salome23 » Do 18. Sep 2014, 03:20

Simplicius hat geschrieben: Wie schon angemerkt wurde, steht Gott jenseits von Gut und Böse.
Vergiß nicht, daß Gott gerecht und heilig ist, er muß die Sünde strafen.
Würde er nicht strafen, wäre er ungerecht und damit eigentlich böse.
Alles klar!
Wenn eine Frau Ehebruch begeht oder jemand am Sabbat Holz sammelt, muss die betreffende Person getötet(gesteinigt) werden.
Wenn David Menschen massenweise tötet oder sonstige Sch....baut.-dann muss er nicht getötet werden, denn David war ja ein Mann nach Gottes Herzen..
Und das ist gerecht?
Und was, wenn Gott allen Menschen ihre bösen Taten(Sünden) vergeben wird und niemanden bestraft? (Gnade vor Recht)
Ist er dann ungerecht?

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sven23
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#97 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von sven23 » Do 18. Sep 2014, 06:50

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wahrnehmen kann man nur etwas dem Wortsinn nach, was sich als "Wahr" herausstellt.
Genau so ist es geistig auch gemeint.

Ich meinte eher, daß man nur etwas wahrnehmen kann, was auch wirklich existiert. Wenn man etwas "wahrnimmt", was gar nicht existiert, spricht man von Phantasie oder Einbildung. Der Begriff "Wahrnehmung" wird mir hier allzu oft mißbraucht.

closs hat geschrieben:[
sven23 hat geschrieben: Warum sollte ein vollkommener Gott uns absichtlich fehlerhafte Grundlagen zur Verfügung stellen?
Vielleicht weil menschliche Grundlagen keine geeigneten Grundlagen sind.

Wir sind nun mal Menschen und haben nichts anderes zur Verfügung als menschliche Grundlagen. Die sog. göttlichen Grundlagen der Bibel sind ja auch zutiefst vermenschlicht. Kein Wunder, denn der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Simplicius
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#98 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Simplicius » Do 18. Sep 2014, 08:51

Moin Pluto, moin Salome,

Salome hat geschrieben: Wenn eine Frau Ehebruch begeht oder jemand am Sabbat Holz sammelt, muss die betreffende Person getötet(gesteinigt) werden.
Wenn David Menschen massenweise tötet oder sonstige Sch....baut.-dann muss er nicht getötet werden, denn David war ja ein Mann nach Gottes Herzen.. Und das ist gerecht?

David wurde viel schlimmer bestraft als mit dem eigenen Tod, nämlich mit dem Tod seines Sohnes. Hier haben die großen Hansen zu lernen, daß der Mühlstein gerade nicht durchs Spinnennetz fällt, während die kleinen Fliegen darin hängenbleiben.

Pluto hat geschrieben: Es war keine Pauschalisierung, sondern es handelte sich ganz konkret um 5.Mose 32,19-25
Dieses lange und qualvolle Leid was Gott über die Menschen kommen lässt, widerspricht den Worten des Psalmisten in Psalm 30,6 ganz deutlich.

Salome hat geschrieben: Und was, wenn Gott allen Menschen ihre bösen Taten(Sünden) vergeben wird und niemanden bestraft? (Gnade vor Recht) Ist er dann ungerecht?

Gottes Gesetz hat allein die Aufgabe, Sehnsucht nach dem Evangelium zu erwecken und die Menschheit in ihrer Gottesferne anzuklagen. Es geht darum, zu verstehen, daß wir den Ansprüchen Gottes nicht genügen können als Sünder und nur durch den Glauben gerecht werden können, niemals durchs Gesetz. Die Bibel erzählt auch von dunklen Seiten Gottes, von Dingen, die uns unverständlich und grausam erscheinen, aber das doch nur, um die Gnade Gottes zu betonen, sie teuer und wert zu machen! Was sollen wir mit Gnade von einem allzeit liebenden Gott, der gar nicht anders kann, als zu lieben? Im bekannten Sündenbekenntnis heißt es: "Richte mich, mein Gott, aber verwirf mich nicht. Ich weiß keine andere Zuflucht als dein unergründliches Erbarmen." Christen wissen also darum, daß Gott auch ein schrecklicher Richter ist, sie berufen sich aber auf Jesus Christus, um dessentwillen Gott uns vergibt. Dazu haben sie Demut, den gesunden Weg zwischen Hochmut und Kleinmut, der erkennt, daß Gott immer gut und gerecht handelt mit dem, was er tut, weil er eben der Schöpfer ist, Röm 9,20.21:

Lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich so? Hat nicht ein Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen?

Darum muß es mir auch fremd bleiben, Gott anklagen zu wollen, Klgl 3,39-43:

Was murren denn die Leute im Leben? Ein jeder murre wider seine Sünde! Lasst uns erforschen und prüfen unsern Wandel und uns zum HERRN bekehren! Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel! Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast du nicht vergeben. Du hast dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt und ohne Erbarmen getötet.

So ist es: WIR haben gesündigt und das Unheil geerntet, das wir gesät haben.

Pluto hat geschrieben: *seufz*
Sorry, Bei der vorherschenden Meinungsvielfalt ist es halt schwierig allen gleichzeitig gerecht zu werden.

Ja, das ist sehr richtig, Menschen verstehen nicht gerade leicht einander. Ich denke, daß ich zumindest in diesen Thread gar nicht hingehöre, scheint es Dir und Salome doch um ein Bibelverständnis zu gehen, welches mir völlig fremd ist, darum helfen meine Antworten Euch sehr wahrscheinlich auch nicht weiter. Und ich persönlich kann mich über Eure Fragen nur wundern. Wie gesagt, die Bibel spricht in Metaphern, in Gleichnissen, Parabeln, Erzählungen, Gedichten, Prophezeiungen, Gesetzen, Offenbarungen, Evangelien usw. Sie will Glauben in anschaulichen Bildern vermitteln und nicht eine Art Tageszeitung der Vergangenheit sein, darum muß man doch bei jeder Erzählung genau hinsehen, was der Schreiber vermitteln wollte. Die üblichen Pauschalisierungen, die hier so fallen, können nicht ebenso pauschal beantwortet werden, da muß man jeden einzelnen Fall prüfen uns sehen, was damit beabsichtigt ist.

Pluto hat geschrieben: Du glaubst nicht an einen Freien Willen? Okay. Ich auch nicht.
Ich aber sprach von einer freien Wahl. Diese Wahl hatten schon A&E als sie von der Frucht der Erkenntnis aßen. Diese Freiheit, sich zu entscheiden, hat jeder Mensch.

Man kann sich bestenfalls gegen die Wahl, die das Unterbewußtsein bereits vor unserem Bewußtsein getroffen hat, wehren. Wenn ich Appetit auf Vanilleeis habe, kann ich mich dagegen wehren und stattdessen Stracciatella nehmen, klar. Unsere Freiheit besteht also nur darin, daß wir uns selber einschränken können.

Pluto hat geschrieben: Auch das ist mir klar.
Allerdings ging es closs um die Interpretation der Bibeltexte, und um die richtige Konnotation von Worten wie Rache, Zorn, Eifersucht. Wie soll ich ihm denn antworten, wenn nicht mit Beispielen aus der Bibel?

Sicher, ich bin ja noch nicht so lange hier aktiv und muß closs noch besser kennenlernen, allerdings haben wir schon einiges gemeinsam, darum hoffe ich, daß wir hier alle irgendwie noch zusammenfinden und nicht dauernd aneinander vorbeireden, wie ich gegenwärtig den Eindruck habe. Es geht jedenfalls darum, die persönliche Gotteserfahrung nicht zugunsten der Gotteserfahrungen der Bibelautoren abzutun, falls sich diese nicht gleichen. Wenn meine Gotteserfahrung also der Bibel widerspricht, dann ist doch klar, daß man nicht sagen kann: "Gott ist aber anders, nämlich grausam und schrecklich, wie in der Bibel beschrieben", Gott wird aber auch anders erfahren, auch in der Bibel wird er unterschiedlich erfahren und kann nicht auf einen Satz gebracht werden, darum sollte auch eher die persönliche Gotteserfahrung Grundlage der Diskussion sein und nicht unverständliche Bibelaussagen, die allein das Ziel haben, nicht glauben zu müssen.

Liebe Grüße, Simplicius.
Zuletzt geändert von Simplicius am Do 18. Sep 2014, 09:59, insgesamt 3-mal geändert.
"Manni Flanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch).

closs
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#99 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von closs » Do 18. Sep 2014, 09:22

Pluto hat geschrieben: Es ist ein riesiger Unterschied, ob die ISIL einem Reporter den Hals langsam durchtrennen, oder ob sie ihn erschießen.
Stimmt - aber die Absicht ist dieselbe - man tut es aus religiösen Gründen. - Wir reden aneinander vorbei.

Meine Aussage ist: Es ist aus Sicht des Opfers dasselbe, ob (ich nehme ein Beispiel von Dir), ob der Hals von der Isil oder durch einen Unfall langsam durchtrennt wird. - Es ist aus Sicht des Opfers dasselbe, ob es als Einziger den Kopf abgeschnitten bekommt oder viele. - Es ist aus Sicht des Opfers dasselbe, ob es mit 3.000 anderen im WTC verschüttet wird oder als einziger durch einen Bergrutsch.

Hat man sich dieses klar gemacht, ist es dasselbe aus Sicht des Opfers, ob Gott EINE Person oder ganze Völker vernichtet.

Pluto hat geschrieben:Mich interessiert die Absicht Gottes in dem Beispiel.
In erster Linie geht es um die Relativität des Daseins - denn Daseins-Tod ist aus christlicher Sicht Übergang in eine andere Existenz-Form. - Natürlich auch Abschreckung im Sinne von: "Liebe Menschen, überhebt Euch nicht mit Sachen, die Ihr nicht stemmen könnt". - Babel: Und nichts wurde den Menschen "zu steil" - man hat sich eingebildet, Chef der Welt sein zu können.

Insofern wären göttliche Eingriffe eine Mischung aus Heimholung und Zurechtweisung - so würde man aus meiner Sicht aus einem reifen Glaubensbild heraus argumentieren. - Allerdings dominiert immer noch bei uns ein anderes Bild des Christlichen - man fordert endgültige Opfer (Himmel-Hölle) - aus meiner Sicht eine heilsgeschichtlich rückständige Haltung, durch die die Zeiten aber halt durchmüssen.

Das ist EINE Antwort auf Deine Frage - die andere Antwort ist: Die damaligen Text-Verfasser konnten nur innerhalb ihrer Volks-Koordinaten denken ("Unser Gott ist der größte, weil er für UNSEREN Stamm da ist"). - Es gibt seitenlang komplett unbeseelte und parteiische Texte im AT - man schreibt aus der Zeit, auch mit Interessen - und da muss der Tod der Feinde schon mal als göttlicher Befehl dargestellt werden - so wie auch heute Kriege mit "Werten" begründet werden, obwohl es um reine Macht geht.

Pluto hat geschrieben:Deshalb sind wir in der Lage Mitleid mit einem leidenden Menschen (oder Tier) zu empfinden.
Freilich - wie kommst Du darauf? - Es geht hier um etwas anderes:

Was passiert im betroffenen Menschen beim Leid? Ich meine jetzt NICHT den Zahnarztbesuch, sondern das Leid in den Tod hinein. Ich meine ebenfalls NICHT die Nachweisbarkeit von Schmerz im Gehirn, sondern die geistigen Vorgänge im Menschen während des Leidens und Sterbens. - Unter christlichen Gesichtspunkten sind dies nicht Abgangs-Szenarien, sondern Übergangs-Szenarien.

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#100 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von closs » Do 18. Sep 2014, 09:41

[color=#FF0000][quote="Salome23"]Warum gehen viele Christen so umständlich an die Sache heran-verwirren sich und möglicherweise auch andere, zeugen aus Ungeduld o.s.Gründen geistige Ismaels, anstatt sich von Gott zu geistigen Isaaks zeugen zu lassen?[/quote][/color]Umständlich wird es eigentlich nur, wenn man mit Menschen spricht, mit denen man nicht auf derselben Wellenlänge ist - in meinem persönlichen Umfeld gibt es so gut wie keine spirituellen Grundsatz-Gespräche, in denen man sich mühsam an andere Verständnis-Ebenen heran-robben muss.

[color=#FF0000][quote="Salome23"]Also was braucht ein Christ nun wirklich?[/quote][/color]Die gefühlte Gewissheit, dass er prinzipiell erlöst ist. - Und bis dahin versucht man halt, im Dasein möglichst viel Gescheites zu machen. - Man ist frei.
[color=#FF0000]
[quote="Salome23"]Wenn es aber im Sinne Gottes ist- ( weil die Zeit der Heimkehr von Gott bestimmt ist=Fügung) dass ein Mensch zu einem bestimmten Zeitpunkt sterben soll - Mediziner aber in diesen Plan eingreifen (Wiederbelebungsversuche, künstliches am Leben erhalten durch Geräte) dann is das kein Reinpfuschen?[/quote][/color] Erst mal ist es KEIN Hineinpfuschen - auch das Lebens-Erhaltende ist gott-gegeben. - Allerdings wird es dann kritisch, wenn der Mensch versucht, den Tod, der kommen will, mit Gewalt zu verzögern.

[color=#FF0000]Sorry, mein Zitiersystem scheint zu spinnen.[/color]

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