Rechtfertigung

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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#1 Rechtfertigung

Beitrag von Magdalena61 » Sa 6. Sep 2014, 00:21

Röm. 3,24 (SLT): so daß sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Röm- 3, 28 (SLT): So kommen wir nun zu dem Schluß, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.
Rechtfertigung: Was ist darunter zu verstehen, wozu ist Rechtfertigung eigentlich notwendig und auf welche Weise kann ein Mensch sie erlangen?

Alles klar, aber keiner weiß Bescheid? :)

Eine interessante Definition (die Sätze, die ich fett markiert habe, kann ich unterschreiben):
Rechtfertigung ist die Versetzung des Sünders in den Stand des Heils. Sie geschieht durch die stets unverdiente Eingießung der heiligmachenden Gnade bei der Taufe, dem Empfang des Bußsakraments oder der vollkommenen Reue. Beim zum Vernunftgebrauch erwachten Menschen ist die Mitwirkung des freien Willens erfordert.

Die heiligmachende Gnade ist Teilhabe an der Gerechtigkeit Christi und mit der göttlichen Tugend der Liebe identisch (Duns Scotus) oder zumindest immer mit ihr verbunden (Thomas v. Aquin). Durch sie wird der Mensch innerlich gereinigt, umgewandelt, geheiligt und ein Kind Gottes.

Gnadenstand und Stand der Todsünde schließen einander aus. Durch gute Werke kann der Mensch in der Liebe wachsen.

In der Rechtfertigungslehre begann bei Luther, der von der Frage nach dem gnädigen Gott getrieben war, die Abwendung von der katholischen Lehre. Für ihn war nicht die heiligmachende Gnade, sondern der Glaube an die Vergebung das Entscheidende. Innerlich, so Luther, bleibe der Mensch sündhaft, weshalb der Gerechtfertigte Gerechter und Sünder zugleich sei.

(P. Engelbert Recktenwald)
„Der Durchblick“ Nr. 53, September 2007
Quelle
Über den Kommentar zur Auffassung Luthers kann man verschiedener Meinung sein.
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closs
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#2 Re: Rechtfertigung

Beitrag von closs » Sa 6. Sep 2014, 01:04

Magdalena61 hat geschrieben:Rechtfertigung ist die Versetzung des Sünders in den Stand des Heils. Sie geschieht durch die stets unverdiente Eingießung der heiligmachenden Gnade bei der Taufe, dem Empfang des Bußsakraments oder der vollkommenen Reue. Beim zum Vernunftgebrauch erwachten Menschen ist die Mitwirkung des freien Willens erfordert.
Substantiell ist diese Definition eigentlich nicht schlecht. Sie bringt zum Ausdruck, dass der erste Schritt von Gott kommt (wenn er es so vorsieht) und beim Menschen zur Erkenntnis des Glaubens führt. Ist der Mensch somit glaubend, kann er bewusst bereuen und bewusst seinen Willen (mit welchem Erfolg auch immer) einsetzen. Diese Reihenfolge erscheint mir korekt zu sein.

Magdalena61 hat geschrieben:Röm- 3, 28 (SLT): So kommen wir nun zu dem Schluß, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.
Passt auch zu Röm. 2,14f: "
14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert" - Passt.

Wind
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#3 Re: Rechtfertigung

Beitrag von Wind » Sa 6. Sep 2014, 14:46

Magdalena61 hat geschrieben:
Röm. 3,24 (SLT): so daß sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Röm- 3, 28 (SLT): So kommen wir nun zu dem Schluß, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.
Rechtfertigung: Was ist darunter zu verstehen, wozu ist Rechtfertigung eigentlich notwendig und auf welche Weise kann ein Mensch sie erlangen?


Ich verstehe die Rechtfertigung eher anders.
Nicht Gott fordert die Rechtfertigung, sondern der Mensch ist immer bemüht, sich für sein Tun zu rechtfertigen. Anstatt seine Fehler zu erkennen und daraus zu lernen (es richtig zu machen) rechtfertigt er sich. Um seinen Status wieder aufzupolieren. Weil man denkt, dass Fehler den Wert des Menschen schmälern.

Deutlich ist das schon in der Paradiesgeschichte zu erkennen, wo Adam die Schuld auf die Frau schiebt und die Frau auf die Schlange.

Das Bekenntnis vor Gott ist nicht etwas, was Gott braucht, um vergeben zu können. Sondern es hilft dem Menschen, die Fehler aufzudecken und die Verletzungen zu heilen. Sowie auch die Erkenntnis dazu zu nutzen, das Böse mit dem Guten zu überwinden.

Auch im AT hat Gott schon Menschen vergeben. Und Jesus hat bei jeder Heilung dem betreffenden Menschen zuerst die Sündenvergebung zugesagt. Bevor dieser Mensch bekannt hat. Und bevor Jesus am Kreuz für die Sünden starb.

Die Psalmen, als Gebete von Menschen sprechen da eine deutliche Sprache. Dass Menschen an ihrer Schuld verzweifelten, weil sie nicht bekennen konnten/wollten. Und die Wende erst dann eintraf, als sie das Bekenntnis zuließen.

So verstehe ich auch die zitierten Bibelverse. Weil kein Mensch mit Rechtfertigungsversuchen Frieden findet, sagt Gott sie den Menschen zu - damit sie frei von der Schuld den Weg zu Gott finden können.

Was Gott will, ist die Zusammenarbeit mit den Menschen - für die Menschen. Das ist sein Ziel, warum er Rechtfertigung schafft, um die Menschen frei zu machen von den Drang, sich rechtfertigen zu müssen. Und damit die Möglichkeit schafft, heil zu werden und mit Gott zu leben.

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Magdalena61
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#4 Re: Rechtfertigung

Beitrag von Magdalena61 » So 7. Sep 2014, 23:26

closs hat geschrieben:Substantiell ist diese Definition eigentlich nicht schlecht.
:) Irgendwie hatte ich so eine leise Ahnung, dass sie dir gefallen würde.
Sie bringt zum Ausdruck, dass der erste Schritt von Gott kommt (wenn er es so vorsieht) und beim Menschen zur Erkenntnis des Glaubens führt. Ist der Mensch somit glaubend, kann er bewusst bereuen und bewusst seinen Willen (mit welchem Erfolg auch immer) einsetzen. Diese Reihenfolge erscheint mir korekt zu sein.
Ganz so steht es aber nicht da, meine ich. Sondern: "Sie (die Rechtfertigung) geschieht durch die stets unverdiente Eingießung der heiligmachenden Gnade bei ... der vollkommenen Reue."
Zuerst Reue (= Sündenerkenntnis), dann Rechtfertigung.

Das mit der Taufe lassen wir besser mal weg, das ist vielleicht gut gemeint, steht aber vom Schriftnachweis her auf mehr als wackeligen Füßen. Wenn die Taufhandlung an unmündigen Kindern tatsächlich eine so weitreichende Wirkung hätte, dann wäre es relativ einfach, die Seelen in den Himmel oder zumindest auf den rechten Weg zu bringen.

Das im Eingangspost zitierte Bußsakrament interpretiere ich als Sündenbekenntnis und die Bitte um Vergebung der Sünden. Es ist egal, ob ein menschlicher Zeuge dabei ist oder ob man im stillen Kämmerlein eine Solo-Audienz beim himmlischen Vater hat; auf die rechte Herzenshaltung kommt es an.

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Röm- 3, 28 (SLT): So kommen wir nun zu dem Schluß, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.
Passt auch zu Röm. 2,14f: "
14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert" - Passt.
Ähm.... da steht aber nicht, die Heiden würden durch das Halten des Gesetzes gerechtfertigt werden. Da steht eigentlich nur etwa: Selbst, wenn die Nachkommen Abrahams das Gesetz so einigermaßen auf die Reihe kriegen würden seien sie dann immer noch nicht besser oder heiliger als die Humanisten, wenn Letztere das Gleiche tun, aus Überzeugung, weil die Gebote Gottes die einzigen Gesetze zum Leben sind und es keine anderen gibt.
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#5 Re: Rechtfertigung

Beitrag von closs » So 7. Sep 2014, 23:39

Magdalena61 hat geschrieben:"Sie (die Rechtfertigung) geschieht durch die stets unverdiente Eingießung der heiligmachenden Gnade bei ... der vollkommenen Reue." Zuerst Reue (= Sündenerkenntnis), dann Rechtfertigung.
Ja - klar. - Aber auch die Einsicht zur Reue (Reue geht ja nicht ohne die Erkenntnis, dass es etwas zu bereuen gibt) ist doch ein Gnadengeschenk - oder nicht?

Magdalena61 hat geschrieben: da steht aber nicht, die Heiden würden durch das Halten des Gesetzes gerechtfertigt werden.
Nee - im Gegenteil. - Da steht, dass (in Übersetzung des Jüdischen NT) der Mensch sich selbst Torah ist, wenn er im Innersten an Gott orientiert ist - so verstehe ich Dein folgendes Zitat:
Magdalena61 hat geschrieben: "Sie (die Rechtfertigung) geschieht durch die stets unverdiente Eingießung der heiligmachenden Gnade bei ... der vollkommenen Reue."

Also (laut Röm. 2,14) kann diese "unverdiente Eingießung" auch bei "Heiden" stattfinden - unabhängig davon, ob sie die Bibel resp. Jesus kennen. - Und diese "Eingießung" wird demnach auch bei "Heiden" zur Einsicht zur Reue führen - sonst wäre es keine "Eingießung" des HG. - Einverstanden?

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Magdalena61
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#6 Re: Rechtfertigung

Beitrag von Magdalena61 » So 7. Sep 2014, 23:51

Wind hat geschrieben:Ich verstehe die Rechtfertigung eher anders.
Nicht Gott fordert die Rechtfertigung, sondern der Mensch ist immer bemüht, sich für sein Tun zu rechtfertigen. Anstatt seine Fehler zu erkennen und daraus zu lernen (es richtig zu machen) rechtfertigt er sich. Um seinen Status wieder aufzupolieren.
Was du beschreibst, ist Selbst- Rechtfertigung. Eine absichtliche oder unabsichtliche Verzerrung der Wirklichkeit, um nicht zugeben zu müssen, dass er falsch gedacht und/ oder gehandelt hat.
Weil man denkt, dass Fehler den Wert des Menschen schmälern.
Aber auch, weil der Mensch sein Versagen als schmerzlich empfindet, weil er unangenehme Feedbacks aushalten muß, weil sein Fehlverhalten ihm Nachteile beschert... weil er innerlich unsicher ist, weil er vielleicht eitel ist und in Schuhen herumlaufen will, die drei Nummern zu groß für ihn sind.
Das Bekenntnis vor Gott ist nicht etwas, was Gott braucht, um vergeben zu können. Sondern es hilft dem Menschen, die Fehler aufzudecken und die Verletzungen zu heilen. Sowie auch die Erkenntnis dazu zu nutzen, das Böse mit dem Guten zu überwinden.
Ja. Gott braucht unser Bekenntnis nicht. Aber der Mensch muß sich klar werden über die Situation und darüber, welche Rolle er in dem Drama inne hat.

Und Jesus hat bei jeder Heilung dem betreffenden Menschen zuerst die Sündenvergebung zugesagt. Bevor dieser Mensch bekannt hat. Und bevor Jesus am Kreuz für die Sünden starb.
Ja, aber warum hat Er die Sündhaftigkeit des Menschen und die Notwendigkeit der Vergebung so betont? Kein Mensch kann etwas dafür, in diese Welt hineingeboren worden zu sein und den Ansprüchen Gottes nicht zu genügen.

Damit, dass Jesus nicht großzügig über die verkehrten Gedanken und Taten hinweg sah, ärgerte Er die Leute und ärgert sie heute noch.
So verstehe ich auch die zitierten Bibelverse. Weil kein Mensch mit Rechtfertigungsversuchen Frieden findet, sagt Gott sie den Menschen zu - damit sie frei von der Schuld den Weg zu Gott finden können.
Hm, ja, ich glaube, da geht es noch um mehr. Nicht nur um die Heilung/ Wiederherstellung des Menschen, sondern da gibt es noch einen anderen, wichtigen Aspekt, unter dem wir uns meist nichts oder nicht viel vorstellen können:
Gott ist heilig.
Nichts Unreines, nichts Unheiliges darf in seine Nähe kommen.

Der natürliche Mensch ist nicht heilig. Leider. Deswegen muß der Mensch gerecht gemacht (geheiligt/ heilig) werden, damit er Gemeinschaft haben kann mit JHWH.
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#7 Re: Rechtfertigung

Beitrag von Wind » Mo 8. Sep 2014, 12:35

Magdalena61 hat geschrieben: Ja, aber warum hat Er die Sündhaftigkeit des Menschen und die Notwendigkeit der Vergebung so betont? Kein Mensch kann etwas dafür, in diese Welt hineingeboren worden zu sein und den Ansprüchen Gottes nicht zu genügen.

Damit, dass Jesus nicht großzügig über die verkehrten Gedanken und Taten hinweg sah, ärgerte Er die Leute und ärgert sie heute noch.

Aber schau mal genau hin, welche Taten und bei welchen Personen er kritisiert hat. Das waren doch immer nur diejenigen, die glaubten, selbst richtig zu sein und die andere verurteilt haben.

Bei denen, die schwach waren und sich bewusst, dass sie Fehler machen, hat er oft sogar schon Sündenvergebung ausgesprochen, ohne dass diese überhaupt etwas davon erwähnt haben.

Die Notwendigkeit der Vergebung liegt, meiner Meinung nach, auch allein beim Menschen. Weil Menschen meistens nur extrem eingestellt sind. Entweder fühlen sie sich so fehlerfrei, dass sie über andere richten können. Während die anderen unter ihren Fehlern so belastet sind, dass sie vor lauter Lasten Gott nicht mehr finden können. Beide Extreme passen nicht zu dem Umgang mit der Sünde. Beides sollte vorhanden sein, bei jedem Menschen - aber so ausgewogen, dass man trotzdem Gottes Spuren und Gottes Reden noch wahrnehmen kann.

Hm, ja, ich glaube, da geht es noch um mehr. Nicht nur um die Heilung/ Wiederherstellung des Menschen, sondern da gibt es noch einen anderen, wichtigen Aspekt, unter dem wir uns meist nichts oder nicht viel vorstellen können:
Gott ist heilig.
Nichts Unreines, nichts Unheiliges darf in seine Nähe kommen.

Der natürliche Mensch ist nicht heilig. Leider. Deswegen muß der Mensch gerecht gemacht (geheiligt/ heilig) werden, damit er Gemeinschaft haben kann mit JHWH.

Ich finde als Vergleich für die Heiligkeit Gottes das Feuer ganz gut - wenn auch begrenzt.
Menschen können mit Feuer arbeiten, aber auch von ihm verbrannt werden. Das Feuer schafft manches vollends zu vernichten. So als wenn es das nie gegeben hätte. Aber Feuer kann auch wärmen und vor der Kälte schützen, Licht spenden und die Dunkelheit verdrängen.

Im Umgang mit Begegnungen zwischen Gott und Menschen schaue ich mir gerne das Beispiel von Jesaja an.
Jesaja 6 hat geschrieben:1 In dem Jahr, als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel. 2 Serafim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie. 3 Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! 4 Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens und das Haus ward voll Rauch. 5 Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen. 6 Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, 7 und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei. 8 Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich! 9 Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Höret und verstehet's nicht; sehet und merket's nicht!

Jesaja war in dem Moment, wo er Gott begegnete, buchstäblich überwältigt. Er hatte das Gefühl, nicht bestehen zu können. Aber eine einfache Geste von Gott hat ihm bestätigt, dass er "geheiligt" wurde, für diesen Moment. Weil Gott ihm etwas sehr Wichtiges mitzuteilen hatte. Auch hier hat Gott ihm nicht einfach den Auftrag übergestülpt, sondern gefragt: "Wen soll ich senden, wer soll mein Bote sein". So dass Jesaja die Entscheidung selbst treffen musste, um für den Auftrag fähig zu sein.

Ich denke, das ganze Drumherum, die Rituale und die Erscheinungen waren nicht so wichtig. Aber sie dienten dazu, dass Jesaja sich seiner Stellung bewusst wurde und dazu, dass er den Auftrag mit ganzem Willen ausführt. Diese Dinge dienten letztlich dem Menschen Jesaja. Nicht dass sie notwendig waren, um der Heiligkeit Gottes angemessen gegenüber treten zu können. Sondern dem Jesaja die Erwählung für seinen Auftrag bewusst zu machen und darauf vorzubereiten, dass er ein Stückweit diese Heiligkeit Gottes den anderen Menschen verkündigen musste. Jesaja hat wahrscheinlich auch hier nur eine winzige Facette der Heiligkeit Gottes gesehen. Anders hätte er es nicht ausgehalten. Es war nur so viel, wie er brauchte für seinen Auftrag. Aber für ihn schon überwältigend - geradezu umwerfend.

Menschen werden nie "angemessen" Gott begegnen können. Wenn ein Mensch "geheiligt" wird, dann geht das von Gott aus. Auch dann ist der Mensch nur fähig, Gott zu begegnen. Angemessen ist er nie. Weil Gott über allem steht. Aber Gott macht es möglich, dass Menschen ihm begegne können. Jedem so, wie er es versteht.

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Theophilus
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#8 Re: Rechtfertigung

Beitrag von Theophilus » Mo 8. Sep 2014, 15:34

ganz kurz nur

sola gratia .....sola fide , ......sola scriptura ....hab ich noch was vergessen.... :roll:

ta erga sind die Werke ......ton ergon

ho pistis

Die Glaubensgerechtigkeit ist nun auch in der RKK anerkannt ......seit einigen Jahren....endlich kein Leistungskatholizismus mehr .....
kein ora et labora ....


LG THeo :wave:
"Es mag sein, dass alles fällt, dass die Burgen dieser Welt um uns her in Trümmer brechen,
halte Du den Glauben fest, dass Dich Gott nicht fallen lässt, Er hält sein Versprechen!"
Alexander Schröder

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