Was ist Zufall?

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Pluto
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#81 Re: Was ist Zufall?

Beitrag von Pluto » So 10. Aug 2014, 11:52

Janina hat geschrieben:Leck mich!
Aber Ninchen... :oops:
Du kennst ihn doch gar nicht!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#82 Re: Was ist Zufall?

Beitrag von sven23 » So 10. Aug 2014, 12:33

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Leck mich!
Aber Ninchen... :oops:
Du kennst ihn doch gar nicht!

Ein Dinner vorher sollte schon sein. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell


Pluto
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#84 Re: Was ist Zufall?

Beitrag von Pluto » Mo 11. Aug 2014, 01:49

closs hat geschrieben:"Fügung" ist hegelsche Aufhebung von "Kausalität" und "Zufall" in eine Synthese, bei der beide recht haben.
Was gibt es zu synthetisieren, wenn es keinen Zufall gibt?
Fügung ist übrigens Determinismus.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#85 Re: Was ist Zufall?

Beitrag von closs » Mo 11. Aug 2014, 02:25

Pluto hat geschrieben:Was gibt es zu synthetisieren, wenn es keinen Zufall gibt?
Naja - andere Naturwissenschaftler sagen, dass all das im Jargon als "Zufall" bezeichnet wird, was kausal nicht entschlüsselbar ist (oder so ähnlich).

Pluto hat geschrieben:Fügung ist übrigens Determinismus.
Nicht für das Subjekt, das gefügt wird - selbiges ist "frei".

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#86 Re: Was ist Zufall?

Beitrag von Pluto » Mo 11. Aug 2014, 09:46

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Fügung ist übrigens Determinismus.
Nicht für das Subjekt, das gefügt wird - selbiges ist "frei".
Naja...
Ein Oxymoron pro Tag will ich dir zugestehen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#87 Re: Was ist Zufall?

Beitrag von ThomasM » Mo 11. Aug 2014, 09:57

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was gibt es zu synthetisieren, wenn es keinen Zufall gibt?
Naja - andere Naturwissenschaftler sagen, dass all das im Jargon als "Zufall" bezeichnet wird, was kausal nicht entschlüsselbar ist (oder so ähnlich).

Pluto hat geschrieben:Fügung ist übrigens Determinismus.
Nicht für das Subjekt, das gefügt wird - selbiges ist "frei".
Vielleicht sollten wir, um die Rückkehr in alte Argumentationsspiralen zu vermeiden, die Begrifflichkeiten genauer definieren. Hier mein Vorschlag, wenn wer möchte kann er ja Ergänzungen vornehmen:

1.) Zufall
Sollte als Begriff vollständig verschwinden, weil es eine unzulässige Personifizierung darstellt, die sowohl naturwissenschaftlich als auch geisteswissenschaftlich nur zu Mißverständnissen führt.
Statt dessen sollte man naturwissenschaftlich von einer statistischen Beschreibung reden.
Eine statistische Beschreibung ist immer dann notwendig, wenn ein experimenteller setup (echt oderGedankenexperiment) nicht genügend Informationen enthält, um ein eindeutiges Erebnis zu erhalten. Die möglichen experimentellen Ergebnisse werden ann mittels Statistik klassifiziert.
Ob man geisteswissenschaftlich den Begriff sinnvoll ersetzen kann, muss closs sagen.

2.) Kausalität
Kausalität ist ein naturwissenschaftlicher Begriff, der beschreibt, dass gewisse Ereignisse logisch aus zeitlich vorhergehenden Ereignissen folgen (müssen).
Klassisch ist der Kausalität eine klare Wenn .. dann Aussage, d.h. die kausale Verbindung ist stark und eindeutig.
Heutzutage muss man die quantenmechanischen Erkenntnisse berücksichtigen und die Kausalität umformulieren in "wenn ... dann mit einer Wahrscheinlichkeit..."

Kausalität hat auch verschiedene philosophische Bedeutungen, deren Inhalt von meiner Charakterisierung abweichen kann. Hier ist Kausalität mehr ein Begriff der Begründung von Ereignissen, z.B. die teleologische Sicht, in der ein Ereignis von seinem Ziel her begründet ist. Wenn man den Begrff in diesem Kontext nutzt, muss das immer dabei erwähnt werden.

3.) Determinismus
Dterminismus bedeutet naturwissenschaftlich einen zwanghaften Zusammenhang, d.h.aus einem Ereigniss oder einem Umsatnd folgt zwangsläufig ein Ergebnis. Das beste Beispiel für eine determionistischen Prozess ist ein Computer Algorithmus, aus dem bei gleichen Eingaben und Voraussetzungen zwanghaft dasselbe Ergebnis folgt.
Die klassische Physik war bei gegebenen Anfangsbedingungen determiniert, d.h. alle physikalischen Situationen waren bis alle Zukunft festgelegt.
In der Quntenmechanik gibt es diesen Determinismus nur noch für Wellenfunktionen, die keine konkrete physikalische Entsprechung hat.

Ob der Begriff auch geisteswissenschaftlich ein anderes Bedeutungsspektrum hat, müsste closs sagen.

4.) Fügung
Ds ist kein naturwissenschaftlicher Begriff und sollte in diesem Kontext nicht verwendet werden.
Es ist ein geisteswissenschaftlicher Begriff, den closs gerne etwas genauer charakterisieren kann.

Ich verstehe ihn als ein Begriff, in dem jemand oder etwas Macht über einen Menschen hat und damit Verfügungsgewalt hat.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#88 Re: Was ist Zufall?

Beitrag von Pluto » Mo 11. Aug 2014, 10:14

@ThomasM

ad 1) Zufall
Ganz meine Meinung. :thumbup:

ad 2) Kausalität
Kann ich mit leben

ad 3) Determinismus
Ich verweise auf den Laplaceschen Dämon
In dem Wiki Artikel wird der Begrfif des Determinismus noch ausführlicher beschrieben.

ad 4) Fügung
Ich denke für die Diskussion über den Zufall, kann man schon Fügung mit Determinismus gleichsetzen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

W.Bodensee
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#89 Re: Was ist Zufall?

Beitrag von W.Bodensee » Mo 11. Aug 2014, 10:20

Janina hat geschrieben:Essen wird überbewertet.

Liebe Janina, das stimmt! Wenn Du rein ZUFÄLLIG - wenn es denn vorsehender Deternismus, ein gütiger Gott oder der große Zufall so haben will - noch in Bodensee-Nähe wohnst, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ich dein Angebot annehme, größer als X.
Mit oder ohne Essen: darüber lässt sich schon reden! Du hast recht: Wichtiger ist natürlcih der intensive Austausch.
Freue mich!

W.B.


.. Zuerst raten wir. Dann berechnen wir die Konsequenzen.. dann ziehen wir unsere Schlussfolgerungen.
Zuletzt geändert von W.Bodensee am Mo 11. Aug 2014, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.

ThomasM
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#90 Re: Was ist Zufall?

Beitrag von ThomasM » Mo 11. Aug 2014, 11:05

Lieber Bodensee
W.Bodensee hat geschrieben: Aber zurück zum Thema Zufall: Ein wirklich stattgefundenes Ereignis (das nach aller Wahrscheinlichkeits-Berechnung so nie hätte passieren dürfen - und es gibt tausende solcher "komischer Zufälle".):
Ein Oldtimer-Liebhaber fuhr mit einen äusserst seltenen Packard-Modell, Baujahr 1935/36 !!, von denen es weltweit nur noch knapp 20 gibt, eines Abends über eine engl. Landstrasse als der Wagen liegen blieb. Er lief zum nächstem Bauernhof. Der Bauer liess den Besitzer des Wagens in seiner Scheune ("ich habe da noch einige alte Vergaserteile in einer Kiste liegen") nach eventuell (notdürftig) Geeignetem suchen. Der Beitzer fand - mit sehr großem Erstaunen - einen kompletten Orginal-Vergaser zu seinem Oldtimer. (.. und konnte so nach Austausch weiterfahren). Warum blieb der Wagen ausgrechnet ganz in der Nähe der Scheune stehen? Nur 400 m davor oder danach wäre dieser "wundersame Zufall" nicht passiert.
Zu dieser Geschichte habe ich zwei Fragen:

1.) Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit genau?
Ich hätte gerne eine konkrete Zahl und wie man zu dieser Zahl kommt. Also her mit dem statistischen Modell. Ohne eine konkrete Zahl ist die ganze Argumentation nichts als Gelaber.

2.) Wenn etwas nach Wahrscheinlichkeitsrechnung "nie hätte passieren dürfen", dann ist die Wahrscheinlichkeit 0, exakt und identisch gleich 0. Mathematisch gleich 0!
Ist das hier der Fall?
Und wenn nein, wieso machst du dann diese sachlich falsche Aussage?

W.Bodensee hat geschrieben: In Wirklichkeit sind wir (oder alles) alle miteinder verbunden !! sagen nun auch Quanten-Physiker und das ist auch eine der Grundaussage in östlichen Religionen (in ähnlichem Sinne wird das ebenfalls in der christl. Botschaft postuliert). "Alles steht mit allem in Verbindung"- "ALLES ist eins " (eine Einheit).
Deshalb hatten der Dalai Lama und einige Quanten-Physiker eine zeitlang sehr regen Austausch. Die Erkenntnisse von Quanten-Physikern führen zu Ergebnissen fast gleichen Inhalts.
Ja, aber was soll diese Aussage?
Dass die östlich-esoterischen Vorstellungen richtig sind? Dass es Gott gibt? Oder was soll diese Aussage BEDEUTEN?

Sag doch einfach mal konkret, was du behauptest. Verlier dich einfach nicht in geheimnisvollen Andeutungen, sondern sage konkret, was du sagen willst?
Ist dieser Umstand für dich ein Beweis? Oder was?
Du glaubst etwas und fühlst dich vermutlich in deinen Ansichten bestätigt. Aber gehst du so weit, wirkliche Behauptungen zu stellen?
Wenn du sagst "ich glaube an Gott", dann ist das deine Privatsache und in unserem Land auch kein Problem. Wenn du sagst "ich kann beweisen, dass es Gott gibt", dann ist das eine Sache, nach der die Christen schon seit mehr als 2000 Jahren suchen und eine Sensation. Da würde ich dann gerne mehr erfahren.

W.Bodensee hat geschrieben: Werde mal einige -eher "volkstümliche" Formulierungen des Zufalls einbringen:
Glücklicher Zufall , So ein Zufall
Komischer Zufall , Im Sinn von unwahrscheinlicher Z.
So ein Pech. "Musste das gerade jetzt passieren" -- Zufall im negativ. Sinn oder m. negat. Auswirkung.
Das alles sind Aussagen, die umschreiben sollen "das habe ich nicht erwartet". So sind die Leute eben.
Doch alle diese Aussagen haben naturwissenschaftlikch und geisteswissenschaftlich keinerlei Bedeutung.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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