Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

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Pluto
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#281 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Sa 26. Jul 2014, 20:39

Samantha hat geschrieben:Ein Soldat nimmt da weniger Rücksicht und kann alles mit einer vermeintlichen Verteidigung begründen.
Es ist alles richtig was du sagst. Was du meinst nennt man Kollateralschäden, nicht wahr?
Das gehört leider zu den Schrecken und der Ungerechtigkeit eines Krieges dazu, und ist ein Grund jeden Krieg abzulehnen.
Wenn wir aber einseitig unsere Armee abschaffen, wer soll uns dann verteidigen? Sind wir nicht alle ein wenig froh um den Schutz den die Armee bietet?

Wir diskutieren hier eigentlich die Wehrdienstverweigerung.
Und hier werde ich den Eindruck nicht los, dass manche das Gewissen als Vorwand angeben, um den Wehrdienst abzulehnen, und damit anderen die (notwendige) Dreckarbeit zu überlassen.
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#282 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Sa 26. Jul 2014, 20:47

Christof hat geschrieben:Ich versuche mal ein paar versöhnliche Worte: ist es nicht das Beste, wenn wir jedem es selber überlassen, ob er im Kriegsfall auf andere schießen will?
Das Verteidigungsministerium hat ohnehin beschlossen, eine Berufswehr aus Freiwillgen aufzustellen.

Christoph hat geschrieben:Ich erinnere mich an meinen jüngeren Bruder. Der ging frohen Mutes damals zur Bundeswehr. Als es dann aber darum ging auf die Pappkameraden zu schießen, hat er das verweigert. Meine Phantasie hat mir schon Jahre vorher erlaubt eine solche Situation vorherzusehen. Das ist doch besser sorum, als das sowas im Feld geschieht.
Dass so was auf dem Übungsplatz stattfindet ist natürlich immer besser als in einer rL Situation.

Ich habe da Mitgefühl mit dem Einzelnen, der sich gegen Befehle ja nicht wehren kann.
Diesen letzten Satz solltest du streichen, denn jeder Soldat hat immer das Recht es abzulehnen, wenn er in ein Kampfgebiet entsandt werden soll.
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#283 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » Sa 26. Jul 2014, 20:53

Und hier werde ich den Eindruck nicht los, dass manche das Gewissen als Vorwand angeben, um den Wehrdienst abzulehnen, und damit anderen die (notwendige) Dreckarbeit zu überlassen.

Lieber Pluto,

jetzt kann ich Deinen Einwurf mit der Dreckarbeit wohl doch nicht mehr ignorieren. Das ist jetzt schon das zweite Mal kurz hintereinander, dass Du das bringst. Das erste Mal dachte ich an einen verbalen Ausrutscher - ist es aber wohl nicht. Mit dieser Einstellung bist Du aber nicht in der Lage die andere Seite zu sehen. Das mit dem Gewissen habe ich absichtlich weggelassen um das nicht überzubetonen. Wenn Dein Gewissen sagt, dass Du ohne weiteres eine umlegen kannst, dann greif zur Waffe, aber lass dann auch die in Ruhe, die das nicht wollen.

Zur Drecksarbeit: Der Zivildienst war viel mehr Drecksarbeit als der Dienst bei der Bundeswehr. ALso erkläre bitte genauer was Du mit Drecksarbeit meinst.

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#284 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » Sa 26. Jul 2014, 20:59

Pluto hat geschrieben:Diesen letzten Satz solltest du streichen, denn jeder Soldat hat immer das Recht es abzulehnen, wenn er in ein Kampfgebiet entsandt werden soll.

Lieber Pluto,

ich bin fest davon überzeugt, dass dies schon beim Vorstellungsgespräch in unserer Freiwilligenarmee geklärt wird. Und wenn man da ja gesagt hat, kann man wohl schwer wieder zurück ohne als Feigling dazustehen. Ich glaube auch, dass der Soldat die Situation nicht wirklich beurteilen kann. Er kann wohl nicht entscheiden, ob sein Einsatz jetzt Verteidigungsfall ist oder ob es sich um einen gerechten Krieg handelt - der Krieg ist ja immer Verteidigung und gerecht - für jede Seite - komisch.

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#285 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Sa 26. Jul 2014, 21:18

Christof hat geschrieben:Zur Drecksarbeit: Der Zivildienst war viel mehr Drecksarbeit als der Dienst bei der Bundeswehr. ALso erkläre bitte genauer was Du mit Drecksarbeit meinst.
Mit Drecksarbeit meine ich, in Situationen zu geraten, für die man nicht vorbereitet ist.
Im zivilen Einsatz heißt das oft Sandsäcke durch den Schlamm zu schleppen, bis man vor Müdigkeit fast umfällt.
Im Kriegsfall gibt es aber noch viel Schlimmeres, z. Bsp. einem sterbenden Freund hilflos in die Augen schauen zu müssen.

Beides sind keine besonders angenehme Aufgaben. Ich glaube kaum, dass der Zivildienst ähnliches fordert.
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#286 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » Sa 26. Jul 2014, 21:31

Lieber Pluto,

vor solchen Situationen ist man ja nie sicher. Wohl kommen sie im Dienst häufiger vor. Bei Katastrophen gibt es auch zivile Helfer - das ist ja nicht den Soldaten vorbehalten. Und Du glaubst ja wohl icht, dass die die Zivildiesnt geleistet haben nicht eingesetzt werden. Eben nicht an der Waffe, aber zum Beispiel im Hospital, wo sie auch sehr viel "Dreck" sehen und machen müssen. Sterbende gibt es da auch reichlich. Ich denke, dass das mit der Drecksarbeit kein Argument ist. Sag doch gleich das sind alles Drückeberger mit denen man nicht mal einen Ameisenhaufen verteidigen kann. Es sind halt nicht alle wie Du - ohne Wertung - dann lass Du aber auch Deine Wertung. Ich bin froh, dass im Ernstfall andere Leute entscheiden wer was zu machen hat. Und ich rechne unserem Staat hoch an, dass er ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung in der Verfassung hat und jetzt sogar den Wehrdienst auf freiwilliger Basis eingeführt hat.

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#287 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Sa 26. Jul 2014, 21:59

Samantha hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der Tod gehört zum Leben. Doch diese Tatsache wird von der Allgemeinheit oft unterdrückt. Deshalb hoffe ich sehr, dass auch junge Rekruten lernen, den richtigen und pietätvollen Umgang mit dem Tod lernen.
Die Wirklichkeit sieht bestimmt nicht immer pietätvoll aus. Es werden auch Unbeteiligte und Zivilisten durch Soldaten getötet. Wenn ich mich privat bei einem Angriff verteidige, darf ich auch nicht einfach töten. Dies dürfen nicht mal Polizisten. Ein Soldat nimmt da weniger Rücksicht und kann alles mit einer vermeintlichen Verteidigung begründen. Und im Kriegsfalle wird er zwangsweise brutaler und rücksichtsloser werden müssen.
:thumbup:
Und damit Soldaten die von Gott tief im Menschen verankerte Sperre des Mordens und Tötens überwinden können helfen Feldgeistliche Ihnen hier das Bajonett ohne Gewissensbisse ihrem oft christlichen Glaubensbruder in den Leib zu stoßen.
Frage an Pluto: Wie bezeichnest du denn die sinnlosen Brandbombenabwürfe auf Dresden, wo nachweislich zig tausende unschuldiger Menschen (auch viele Kinder) erbärmlich umkamen? Ist das für dich töten oder morden? :roll:
http://www.mmnews.de/index.php/politik/ ... on-dresden
Die Feuerhölle von Dresden
In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 verbrannten in Dresden mindestens 500.000, wahrscheinlich aber eine Million unschuldiger, ahnungs- und schutzloser deutscher Zivilisten – Alte, Kranke, Frauen, Kinder, Babies – lebendig in einer von Briten und Amerikanern inszenierten Feuerhölle.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#288 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Sa 26. Jul 2014, 23:19

Hemul hat geschrieben:Frage an Pluto: Wie bezeichnest du denn die sinnlosen Brandbombenabwürfe auf Dresden, wo nachweislich zig tausende unschuldiger Menschen (auch viele Kinder) erbärmlich umkamen? Ist das für dich töten oder morden? :roll:
Eine typisch Hemul'sche Frage — Völlig irrelevant fürs Thema Wehrdienstverweigerung oder den heutigen Aufgaben unserer Armee in Friedenszeiten.

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#289 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Sa 26. Jul 2014, 23:33

Christof hat geschrieben:Bei Katastrophen gibt es auch zivile Helfer
Katasprophenschutz ist ja auch eine zivile Aufgabe. Sie sidn aber froh, wenn die Armee aushilft.
Christof hat geschrieben:Und ich rechne unserem Staat hoch an, dass er ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung in der Verfassung hat und jetzt sogar den Wehrdienst auf freiwilliger Basis eingeführt hat.
Ja. Wir können wirklich froh und dankbar sein, wenn so viele Leute sich freiwillig dazu verpflichten, unser Land zu verteidigen.
Überlege mal was wäre, wenn der Slogan der Kriegsverweigerer wahr werden würde: "Stell dir vor es ist Krieg, und Keiner geht hin!"

Kennst du ein Land ohne Armee? Glaubst du wirklich, Deutschland wären besser dran ohne diese Organisation?
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#290 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » Sa 26. Jul 2014, 23:55

Lieber Pluto,

ich schrieb ja schon, dass ich den Dienst unser Soldaten respektiere. Ich weiß auch wirklich nicht wie wir besser dran wären; d.h. ob es besser wäre keine Armee zu haben wage ich nicht zu entscheiden. Da müßten ja wohl auch unsere NATO-Partner zustimmen und Deutschland neutral werden. Vielleicht kommt das ja noch in einigen Jahrzehnten, wenn die Menschheit gelernt hat ohne Gewalt auszukommen.

Ich muss aber für mich entscheiden, ob ich an einem Krieg als Soldat an einem Krieg teilnehmen kann und ich fordere jeden auf dasselbe zu tun. Ich hoffe auch darauf, dass das viele tun. Ein Christ sollte zum Beispiel entscheiden, ob er sich über Jesu Gebot der Feindesliebe einfach hinwegsetzen will. Ich kenne aber auch Christen, die ihren Diesnt geleistet haben.

Zum Slogan "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin". Dabei ist zu beachten, dass der Spruch so gemeint ist, dass es keinen mehr gibt der in den Krieg geht - also auch keine Gegner mehr gibt. Das wäre ja wohl dann auch der Idealfall - von dem sind wir aber noch ein gutes STück weg, aber dass der mal eintritt sollte sich eigentlich jeder wünschen.

Jes 2,4
Und er wird richten zwischen den Nationen und für viele Völker Recht sprechen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht <mehr> wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.

Mi 4,3
Und er wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen für mächtige Nationen bis in die Ferne. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nie <mehr> wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden das Kriegführen nicht mehr lernen[b

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