Fest steht, dass die Verse von Lk 1 - 49 die Ostererscheinungen am Ostersonntag behandeln. Wie es scheint, fallen auch die Verse von Lk 50 - 53 an diesem Tag. Dafür mag es theologische Gründe geben. Im LkEv fällt die Auferstehung thematisch mit der Himmelfahrt zusammen. Ob Lk 24:21 wirklich am Ostersontag fällt, wird für mich gem Lukas nicht ganz klar, denn im Vers 29 bittet einer der Emmausjünger Jesus darum, über Nacht zu bleiben, weil es schon dunkel wird. Mit Sonnenuntergang beginnt gem. jüdischer Zählung allerdings ein neuer Tag.Münek hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Mein Einwurf mit dem Zweifeln der Jünger war allgmeiner Art. Gem. Mat 14:30-31 bekam Petrus Zweifel, wenn auch bei einer anderen Gelegenheit.Münek hat geschrieben:Meines Wissens hat Petrus nicht gezweifelt;
Übrigens überwältigte ihn in der "letzten Nacht" die Furcht, so dass er Jesus drei Mal verleugnete.
Dies hat mit den unterschiedlichen Textgattungen und dem soziokulturellem Umfeld des Kulturkreises der Spätantike zu tun.Münek hat geschrieben:der Auferstandene soll ihm nach
der Aussage des Paulus (1. Kor. 15, 5) zuerst erschienen sein. Nach Joh. 20,16
kam dieses Privileg allerdings der Maria Magdalena zu, die Paulus in seiner Zeu-
genliste überhaupt nicht erwähnt.![]()
In einem Zeitraum von 40 Tagen kann Jesus den Jüngern doch bei mehreren Gelegenheiten erschienen sein. Offenkundig erschien er am Sonntag zuerst den Frauen, dann am selben Tag den Emmaus-Jüngern.Münek hat geschrieben:Äußerst merkwürdig, eigentlich unerklärlich, finde ich, dass später wiederum "etliche
Jünger zweifelten", als sie Jesus zum Abschied auf dem Berg in Galiläa wiedersahen,
wohin Jesus sie bestellt hatte (Matth. 28,17). (Nach Lk.24,49 sollten die Jünger allerdings
auf Jesu ausdrücklichen Befehl in Jerusalem bleiben - also nix Galiläa.)![]()
Die weiteren biblischen Berichte stellen sich mir folgendermaßen dar:
Am Abend waren 10 Jünger irgendwo in Jerusalem versammelt und hatten aus Furcht die Türen verschlossen, als Jesus ihnen plötzlich erschien. Acht Tage später war auch Thomas anwesend, als Jesus ihnen erneut erschien.
Offenkundig kehrten die Jünger darauf nach Galiläa zurück, um ihr Fischerhandwerk auszuüben, als ihnen Jesus wieder erschien. Schließlich sahen die Elf und über 500 Zeugen Jesus auf einmal in Galiläa.
In Mat 28:16-20 wird nicht von Jesu Himmelfahrt berichtet.
Schein so, als ob die Jünger nach Jerusalem zurückkehrten und Jesus sie nach Bethanien hinaus führte, ein kleiner Ort, der nahe Jerusalm an der Ostseite des Ölbergs lag. Dort wurden sie 40 Tage nach der Auferstehung Zeugen der Himmelfahrt.Münek hat geschrieben:Nach dem Lukasevangelium fand übrigens die Himmelfahrt Jesu nicht in Galiläa, sondern
am Auferstehungstag in Bethanien nahe Jerusalem statt (Lk. 24, 50). Dem widerspricht
die Apostelgeschichte 1,3, nach der Jesus nach seiner Auferstehung seinen Jüngern noch
40 Tage erschien und dann nicht von Bethanien, sondern vom Ölberg aus gen Himmel fuhr.
Jetzt fange ich auch langsam an zu zweifeln!
Könnte doch so gewesen sein.
Nee Halmann, eigentlich nicht,
denn der Evangelist Lukas berichtet im Kapitel 24,36 ff., dass Jesus den Jüngern am
Auferstehungstag (Ostersonntag) in Jerusalem erschien und ihnen gebot, bis Pfings-
ten, d.h. 50 Tage lang, in Jerusalem zu bleiben.(Nix Galiläa!) Und nachdem er ihnen
das aufgetragen hatte, so der Evangelist im Vers 50 ff. weiter, führte Jesus sie bis zum
Dorf Bethanien hinaus, segnete sie, schied von ihnen und fuhr auf gen Himmel.(Nix
nach 40 Tagen!)
Das Kapitel und der Evangeliumstext enden mit Vers 52:
"Sie aber kehrten wieder nach Jerusalem mit großer
Freude und waren allewege im Tempel und priesen Gott."
Wie Du unschwer erkennen kannst, geschahen Auferstehung und Himmelfahrt am selben Tag,
am Ostersonntag. Die davon abweichenden Erzählungen im Matthäus- und im Johannesevan-
gelium und in der Apostelgeschichte lassen sich mit dem Lukasbericht nicht harmonisieren.
LG Münek
Wieviel Zeit zwischen den Ostererscheinungen und der Himmelfahrt vergeht, wird im LkEv mMn nicht klar deutlich.
In Apostelgeschichte liegt zwischen Beiden "die Zeit der Besinnung" von 40 Tagen und zwar gem. den Bibelberichten vom selben Schreiber. Wäre ich Theophilus, würde ich folgern, dass zwischen Lk 49 und Lk 51 diese Zeit der Besinnung verstrichen sein muss.
Mir ist natürlich klar, dass meine wohlwollende Interpretation von Dir und anderen kritisch bewertet wird. Aber vielleicht interessiert Dich ja, was in "Bibelwissenschaft" über die Himmelfahrt Jesu Christi steht.