Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

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Pluto
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#21 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Fr 11. Jul 2014, 11:17

Samantha hat geschrieben: Helfer müssen nicht von der Bundeswehr kommen. Man könnte auch Dauerhilfsdienste einrichten, aber man nutzt die brachliegende Bundeswehr :mrgreen: . Kostet ja schließlich alles Geld. Die Friedensdienste wurden zu ihrer Aufgaben gemacht, sind es aber doch eigentlich nicht.
Die Bundeswehr ist seit ihrer Gründung 1955 eine Verteidigungsarmee. Da es zurzeit kaum was zu verteidigen gibt, werden ihnen andere Aufgaben zugewiesen.
Ich finde das ist ein sehr effizienter Einsatz der Geldmittel.
Samantha hat geschrieben:Er hat aber nicht die "moralische" Pflicht Menschen zu töten. Hinter den Soldaten stecken die Machthaber, für die der einfache Mensch dann kämpfen muss.
Nochmals... die Bundeswehr dient der Verteidigung, nicht der Aggression.
Samantha hat geschrieben:Die Soldaten kämpfen doch nicht freiwillig - nur in Friedenszeiten ist die Bundeswehr angesehen. Wer will denn wirklich in den Krieg? Diese angebliche Pflicht verschlimmert doch alles. Es werden doch auch oft Zivilisten getötet oder Frauen vergewaltigt. Hast Du da mal an die vielen Kinder gedacht?
Natürlich wollen die Wenigsten einen Krieg mit all dem Leid und der Not. Ist es nicht umso wichtiger, dass wir eine gut funktionierende Truppe haben, die uns davor bewahrt — auf die wir uns im Notfall (der hoffentlich nie eintreten wird) verlassen können?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#22 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Fr 11. Jul 2014, 11:42

Pluto hat geschrieben:Ist es nicht umso wichtiger, dass wir eine gut funktionierende Truppe haben, die uns davor bewahrt — auf die wir uns im Notfall (der hoffentlich nie eintreten wird) verlassen können?
Wozu brauchen wir Soldaten? Wir haben so viele Bomben, die bei einem Krieg eh alles vernichten und auch zum Einsatz kommen. Vorher sterben dann erst mal viele Menschen.
Wir verteidigen uns doch nicht nur ... Beispiel Afghanistan. Man kann natürlich alles so hindrehen. :mrgreen:

ThomasM
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#23 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von ThomasM » Fr 11. Jul 2014, 12:03

Das Problem ist auch, dass die Zeugen Jehovas so tun, als könnte man mit Hilfe solcher Aktionen, wie z.B. Wehrdienstverweigerug, gerecht werden vor Gott. Sie zitieren die einschlägigen Bibelverse und interpretieren sie immer einseitig als Gebot, ohne das man dann unrein ist. Bei den Zeugen stehen eben Gesetze im Zentrum und nicht die Vergebung.

Ich habe Respekt vor denen, die den Wehrdienst verweigern und würde es heute wohl auch tun (als junger Mann habe ich es nicht getan), aber eines muss unbedingt betont werden:

- Wer zum Militär geht und z.B. nach Afghanistan geschickt wird und dort durch Waffeneinsatz oder Befehl Menschen tötet, der macht sich schuldig.
- Wer zu Hause bleibt und den Wehrdienst verweigert, der macht sich auch schuldig und zwar in demselben Maß

Denn Gerechtigkeit und die Vergebung von Schuld kann man nicht verdienen, sondern kann einem nur von Gott zugesagt werden.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Ziska_Deleted

#24 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 11. Jul 2014, 12:30

Magdalena61 hat geschrieben:Mal eine Frage an diejenigen, die meinen, der Dienst als Soldat sei "unchristlich": Schließt ihr eure Haustüren / Garagen eigentlich ab oder lasst ihr sie Tag und Nacht offen stehen? Habt ihr einen Zaun um euer Grundstück herum, möglicherweise sogar Gartentore, die man abschließen kann? (Warum?)

Und eure Autos? Sind sie verschlossen, wenn ihr nicht im Fahrzeug sitzt?

Was ist mit den Polizisten; sie tragen eine Waffe bei sich, von der sie im Ernstfall Gebrauch machen? Sollte man beantragen, die Polizei nicht mehr mit Dienstwaffen auszurüsten?
LG

Wäre schön...
Leider ist das bis jetzt nicht möglich.

Wenn sich aber alle Menschen an die beiden Gebote "Gott über alles zu lieben und den Nächsten wie sich selbst" halten würden, bräuchte man seine Türen nicht verschließen...
Und die Polizei hätte viel weniger zu tun.

Hemul
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#25 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Fr 11. Jul 2014, 13:36

ThomasM hat geschrieben:Das Problem ist auch, dass die Zeugen Jehovas so tun, als könnte man mit Hilfe solcher Aktionen, wie z.B. Wehrdienstverweigerug, gerecht werden vor Gott. Sie zitieren die einschlägigen Bibelverse und interpretieren sie immer einseitig als Gebot, ohne das man dann unrein ist. Bei den Zeugen stehen eben Gesetze im Zentrum und nicht die Vergebung.
Gruß
Thomas
Du musst es ja wissen-gell? :roll: Bei den ZJ stehen nicht irgendwelche Gesetze im Zentrum, sondern Gott. Wobei ZJ allgemein dafür bekannt sind die Gesetze des Staates nicht nur zu kennen sondern auch zu befolgen, soweit sie nicht den Gesetzen Gottes widersprechen. Hierbei sind den ZJ Römer 13:1-7 u. Apostelgeschichte 5:29 Richtungsweisend:
1 Jeder soll sich den Trägern der staatlichen Gewalt unterordnen. Denn alle staatliche Gewalt kommt von Gott, und jede Regierung ist von Gott eingesetzt. 2 Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die von Gott eingesetzte Ordnung und wird zu Recht bestraft werden. 3 Denn wer Gutes tut, hat von den Regierenden nichts zu befürchten. Das hat nur der, der Böses tut. Wenn du also nicht in Furcht vor der Regierung leben willst, dann tue Gutes, und du wirst von ihr gelobt werden. 4 Sie steht ja zu deinem Besten im Dienst Gottes. Tust du aber Böses, hast du allen Grund, sie zu fürchten, schließlich ist sie nicht umsonst die Trägerin von Polizei- und Strafgewalt. Auch darin ist sie Gottes Dienerin. Sie zieht den Schuldigen zur Verantwortung und vollstreckt damit Gottes Urteil an denen, die Böses tun. 5 Es ist also notwendig, sich dem Staat unterzuordnen, nicht nur aus Angst vor Strafe, sondern auch wegen des Gewissens. 6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuern, denn die Beamten sind Gottes Diener und haben sich berufsmäßig damit zu befassen. 7 Gebt jedem das, was ihm zusteht: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Respekt, dem Respekt, und Ehre, dem die Ehre gebührt.
ZJ zahlen ordnungsgemäß ihre Steuern, deshalb dürfen sie auch die Fürsorge und den Schutz des Staates für sich in Anspruch nehmen. Sollte der Staat aber etwas von ihnen verlangen was in irgend einer Form Gottes Anforderungen an seine Anbeter widerspricht, dann gilt für ZJ der Grundsatz den der Apostel Petrus allen Christen in Apostelgeschichte 5:29 aufzeigt:
29 Doch Petrus und die anderen Apostel entgegneten: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#26 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Fr 11. Jul 2014, 14:40

Samantha hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ist es nicht umso wichtiger, dass wir eine gut funktionierende Truppe haben, die uns davor bewahrt — auf die wir uns im Notfall (der hoffentlich nie eintreten wird) verlassen können?
Wozu brauchen wir Soldaten? Wir haben so viele Bomben, die bei einem Krieg eh alles vernichten und auch zum Einsatz kommen.
Du hast wohl noch nie mit einem Strategen diskutiert?

Die Schützengräben der beiden großen Kriege gehören der Vergangenheit an. Ebenso die Massenvernichtungswaffen der 70er und 80er Jahre die sich kein Mesch getraute einzusetzen.
Die moderne Form der Kriegsführung verlangt kleine hochmobile Truppenverbände. Das erfordert ein hohes Maß an Umdenken.

Samantha hat geschrieben:Wir verteidigen uns doch nicht nur ... Beispiel Afghanistan. Man kann natürlich alles so hindrehen. :mrgreen:
In Afghanistan leisten NUR Freiwillige ihren Dienst.

Wer nicht erkennt, dass gerade solche Einsätze auch bei uns in Europa den Frieden sichern, der hat sich noch nie ernsthaft mit dem Terrorismus beschäftigt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#27 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von closs » Fr 11. Jul 2014, 15:16

Pluto hat geschrieben:Wer nicht erkennt, dass gerade solche Einsätze auch bei uns in Europa den Frieden sichern, der hat sich noch nie ernsthaft mit dem Terrorismus beschäftigt.
Naja - die These, dass der Afghanistan-Einsatz ein VERTEIDIGUNGS-Einsatz sei, war schon arg weit hergeholt. - Ich sehe es eher unter dem Etikett "Entwicklungshilfe".

Natürlich kann man dann argumentieren, dass all dies der Verteidigung diene. - Aber dann darf man sich nicht wundern, wenn andere ihre eigenen Interessen im Sauerland verteidigen. - Gefährliches Spiel.

Unabhängig davon: Die Frage nach dem Gewissen ist davon nicht berührt - da geht es um das grundätzliche Verhältnis zwischen dem, was des Kaisers, und dem, was Gottes ist. - Dabei kommt man NIE ohne Schuld raus, auf welcher Seite auch immer man steht.

Samantha

#28 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Fr 11. Jul 2014, 15:31

Pluto hat geschrieben:Wer nicht erkennt, dass gerade solche Einsätze auch bei uns in Europa den Frieden sichern, der hat sich noch nie ernsthaft mit dem Terrorismus beschäftigt.
Aber ja doch ... wer's glaubt ... :mrgreen:



Der Luftangriff bei Kunduz am 4. September 2009, bei dem nach Nato-Einschätzung bis zu 142 Menschen, darunter viele Zivilisten, getötet und weitere verletzt, war in der Geschichte der Bundeswehr beispiellos.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_B ... s.C3.A4tze

Samantha

#29 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Fr 11. Jul 2014, 15:42

Hemul hat geschrieben:Sollte der Staat aber etwas von ihnen verlangen was in irgend einer Form Gottes Anforderungen an seine Anbeter widerspricht, dann gilt für ZJ der Grundsatz den der Apostel Petrus allen Christen in Apostelgeschichte 5:29 aufzeigt:
29 Doch Petrus und die anderen Apostel entgegneten: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Ja, aber manche die angeblich Gott gehorchen wollen, hören dann aber doch nur auf Menschen. ;)

Pluto
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#30 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Fr 11. Jul 2014, 16:02

Samantha hat geschrieben:
Der Luftangriff bei Kunduz am 4. September 2009, bei dem nach Nato-Einschätzung bis zu 142 Menschen, darunter viele Zivilisten, getötet und weitere verletzt, war in der Geschichte der Bundeswehr beispiellos.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_B ... s.C3.A4tze
Krieg ist ein schmutziges Geschäft. Schrecklich wie solche Einzefälle sind, sie sind manchmal unvermeidnbar. Wir haben es hier mit Menschen zu tun, nicht mit Robotern.

Die beste Maßnahme um solche Fehler zu vermeiden, ist eine gute Ausbildung der Stretikräfte. Das sprichte aber eher für mehr Wehrdienst, als für Weniger.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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