Sag mir wo die Götter sind?

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sven23
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#51 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von sven23 » So 15. Jun 2014, 19:09

Rembremerding hat geschrieben:Es sind menschengemachte Götter, also Götzen.

Gilt das nicht auch für Jahwe? Ist er nicht auch von Menchen "gemacht" worden, besser gesagt: erdacht worden? Warum sollte er unter tausenden von Göttern die große Ausnahme sein? Dafür gibt es keinen vernünftigen Grund.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Demian
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#52 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Demian » So 15. Jun 2014, 19:21

Rembremerding hat geschrieben:
Demian hat geschrieben: Könnte es sein, dass die verschiedenen Götterbilder Aspekte des absoluten Seins beschreiben?
Nein.
Ardra, Aslesa, Bharani, Chitra, Dhanistra sind Göttinnen des Pechs und Missgeschicks. Gibt es im "absoluten Sein" nicht.
Banka-Mundi, eine Jagdgöttin. Braucht es im "absoluten Sein" nicht.
Chandika, Göttin des Verlangens. Gibt es im "absoluten Sein" nicht.
Devak, Gott der Ahnen. Braucht es im "absoluten Sein" nicht.
Diti, Göttin der Nacht. Gibt es im "absoluten Sein" nicht.

Soll ich mit E weitermachen?
Die verschiedenen Götterbilder beschreiben nicht Aspekte des absoluten Seins, sondern Aspekte des relativen Seins, sprich der Lebenswirklichkeit der Menschen. Es sind menschengemachte Götter, also Götzen.

Doch, das sind alles Aspekte oder Bilder des einen Seins. :)

Rembremerding
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#53 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Rembremerding » So 15. Jun 2014, 19:26

sven23 hat geschrieben: Gilt das nicht auch für Jahwe? Ist er nicht auch von Menchen "gemacht" worden, besser gesagt: erdacht worden? Warum sollte er unter tausenden von Göttern die große Ausnahme sein? Dafür gibt es keinen vernünftigen Grund.
Eben nicht. Jahwe wirkt, erhört, handelt, konnte berührt, begriffen und gesehen werden, besiegt den Tod. Gott ist erfahrbar, lässt Beziehung zu, weil er Person ist. Der vernünftige Grund ist deshalb: Gott ist die Liebe und das Leben und ist als wahrlich einziger Gott der Heiler der Menschen.

Du wirst nun vielleicht menschliche Hirngespinste, Autosuggestion ins Feld führen. Das sei Dir ohne eigene Gotteserfahrung unbenommen.

@Demian
Gott sei Dank hat Christus Jesus Christen von diesen Ängsten befreit, die nicht Aspekte des absoluten Seins sind.
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Demian
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#54 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Demian » So 15. Jun 2014, 19:28

Rembremerding hat geschrieben:@Demian Gott sei Dank hat Christus Jesus Christen von diesen Ängsten befreit, die nicht Aspekte des absoluten Seins sind.

Hm? ;)

closs
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#55 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von closs » So 15. Jun 2014, 22:22

Demian hat geschrieben:Wo fehlt im Buddhismus denn etwas?
Aus meiner Sicht ist das unlogisch, weil Aufhebung nur möglich ist, wenn das Aufhebende mindestens alle Eigenschaften des Aufzuhebenden hat. Da aber der Mensch Person ist, muss somit das Aufhebende/Gott auch Person sein - es sei denn, die Regeln der Dialektik sind unzutreffend.

sven23 hat geschrieben:Aber doch wohl hauptsächlich, weil du in diesen Kulturkreis hineingeboren wurdest. Wärst du im Amazonaswald geboren, sähe deine Götterwelt völlig anders aus.
Ja - ganz sicher. - Deshalb ist Römer 2,14f so wichtig: "Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt". - Wichtig: Das, was hier mit "Gesetz" übersetzt ist, heisst im Originaltext "Torah".

sven23 hat geschrieben:Gilt das nicht auch für Jahwe? Ist er nicht auch von Menchen "gemacht" worden, besser gesagt: erdacht worden? Warum sollte er unter tausenden von Göttern die große Ausnahme sein? Dafür gibt es keinen vernünftigen Grund.
Wenn es so ist, ist es so. - Wenn es NICHT so ist, ist es NICHT so. - Unsere Vernunft ist nicht der Maßstab, dies zu entscheiden.

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#56 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Pluto » Mo 16. Jun 2014, 01:08

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Gilt das nicht auch für Jahwe? Ist er nicht auch von Menchen "gemacht" worden, besser gesagt: erdacht worden? Warum sollte er unter tausenden von Göttern die große Ausnahme sein? Dafür gibt es keinen vernünftigen Grund.
Wenn es so ist, ist es so. - Wenn es NICHT so ist, ist es NICHT so. - Unsere Vernunft ist nicht der Maßstab, dies zu entscheiden.
Zustimmung :!:
Das wäre der agnostische Standpunkt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#57 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von sven23 » Mo 16. Jun 2014, 06:53

Rembremerding hat geschrieben: Eben nicht. Jahwe wirkt, erhört, handelt, konnte berührt, begriffen und gesehen werden, besiegt den Tod. Gott ist erfahrbar, lässt Beziehung zu, weil er Person ist. Der vernünftige Grund ist deshalb: Gott ist die Liebe und das Leben und ist als wahrlich einziger Gott der Heiler der Menschen.

.

Aber alles nur innerhalb der Bibel, jenem alten Buch, dessen Wahrheitsgehalt wir nicht überprüfen können.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#58 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von sven23 » Mo 16. Jun 2014, 06:57

closs hat geschrieben:Ja - ganz sicher. - Deshalb ist Römer 2,14f so wichtig: "Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt". - Wichtig: Das, was hier mit "Gesetz" übersetzt ist, heisst im Originaltext "Torah"..

Und woher sollten Amazonasindiander die Torah kennen?


closs hat geschrieben: Wenn es so ist, ist es so. - Wenn es NICHT so ist, ist es NICHT so. - Unsere Vernunft ist nicht der Maßstab, dies zu entscheiden.

Ein bißchen Vernunft täte aber ab und zu ganz gut.
Oder ist Religion prinzipiell eine unvernünftige Sache? :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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2Lena
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#59 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von 2Lena » Mo 16. Jun 2014, 07:22

Sven23: Aber alles nur innerhalb der Bibel, jenem alten Buch, dessen Wahrheitsgehalt wir nicht überprüfen können.

Lieber Sven23, sprich nicht in der Mehrzahl, wenn du sagen willst:
"Ich, Sven23, steig nicht dahinter."

Also suchst du, landest bei einer Million minus Eins in skeptischer oder undurchschaubarer Literatur und fängst an zu "denken".
Vorgekaut?

Sven23: Mein lieber Erwin, du hängst zu sehr an den alten Schriften. Der wahre Feind des Menschen ist seine Denkverweigerung. Im übrigen scheinst du wenig Empathie für die abgesetzten Götter zu haben. Bedenke, daß prinzipiell auch Jahwe oder Allah das gleiche Schicksal treffen kann, wenn nicht heute, so doch morgen oder übermorgen.

Wenn du wüsstest, was du da sagst, würdest du dich selbst auflösen.
Es ist aus, vorbei.

closs
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#60 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von closs » Mo 16. Jun 2014, 09:39

Pluto hat geschrieben:Zustimmung :!: Das wäre der agnostische Standpunkt.
Im besten Sinne des Wortes - in der Tat. - In DIESEM WÖRTLICHEN (!) Sinne ist jeder Christ Agnostiker. Nur kann man das so nicht sagen, weil der Begriff "agnostisch" anders besetzt ist.

sven23 hat geschrieben:dessen Wahrheitsgehalt wir nicht überprüfen können.
Ob wir etwas überprüfen können oder nicht, ist KEINE Aussage darüber, ob etwas "der Fall ist" oder nicht.

sven23 hat geschrieben:Und woher sollten Amazonasindiander die Torah kennen?
Als inneres Gesetz (und so ist es ja gemeint) kennt es prinzipiell jeder Mensch - da sind sich Paulus und Kant einig.

sven23 hat geschrieben:Ein bißchen Vernunft täte aber ab und zu ganz gut.
Sehr wohl. - Wenn Du Mystik und Scholastik lesen würdest, wärest Du erstaunt, wie vernüftig das Christentum ist - nur: Man darf "Vernunft" nicht mit "Intellektualität" gleichsetzen. - Aber Vernunft ist eben nicht letzte Instanz:

Für Th.v.Aquin ist Vernunft "Stroh" im Verhältnis zu lebendigem Erkennen. - Für Kant muss man Vernunft an ihr Ende treiben, um Platz für das Darüberliegende frei zu machen.

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