Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

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Scrypton
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#81 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Scrypton » Fr 13. Jun 2014, 17:16

Andreas hat geschrieben:Ich komm grad nicht drauf.
Dann bleibste eben unten. :D

closs
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#82 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von closs » Fr 13. Jun 2014, 17:41

Darkside hat geschrieben:Die Fragen, warum es dieses oder jenes gibt, ist nicht automatisch eine ontologische Frage! "Warum erscheint ein Regenbogen, wenn es regnet und die Sonne scheint". Bereich der Ontologie? Nein!
Das ist aber auch keine Fragestellung, um die sich Ontologie kümmern würde.

Was Du wohl meinst ist: Man beobachtet, misst, findet Zusammenhänge und dann Erklärungen: Dementsprechend entsteht ein Regenbogen immer dann, wenn ... - Absolut ok.

Eine ontologische Frage ist auf einer ganz anderen Ebene angesiedelt - wobei dies hier eher ein schlechtes Beispiel ist - aber sei#s drum:

a) Warum gibt es überhaupt die Sonne?
b) Sind Sonne und Regenbogen Projektionen unseres Gehirns oder unabhängig von unserer Wahrnehmung der Fall?
c) Was ist Wahrnehmung?
d) Was ist Sein?
e) etc.

Darkside hat geschrieben:Abgesehen davon... wird die Ontologie deinerseits noch immer sehr stark überbewertet.
Leider nötig. - Eigentlich meinte ich ursprünglich, solche Basics wären einvernehmlich abgehakt.



Andreas hat geschrieben:Ich komm grad nicht drauf. Warum gibts die Sonne?
Damit wir uns unserer SChattenseiten bewusst werden. :idea:

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Andreas
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#83 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Andreas » Fr 13. Jun 2014, 18:27

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Die Fragen, warum es dieses oder jenes gibt, ist nicht automatisch eine ontologische Frage! "Warum erscheint ein Regenbogen, wenn es regnet und die Sonne scheint". Bereich der Ontologie? Nein!
Das ist aber auch keine Fragestellung, um die sich Ontologie kümmern würde.
Naturwissenschaft kann Darksides Frage nach dem Warum des Regenbogens nicht restlos klären. Weil die Naturwissenschaft die Frage nach dem "Warum des Seins" nicht beantworten kann. Sie beschreibt lediglich, wie das ist, was sie wahrnehmen und messen kann. Warum gibts die Sonne? Warum gibt es das Wasser? Warum gibt es das Licht? Warum gibt es Materie? Warum gibt es Gravitation? Warum gab es den Urknall? Man steht mit leeren Händen da.

closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Ich komm grad nicht drauf. Warum gibts die Sonne?
Damit wir uns unserer SChattenseiten bewusst werden. :idea:
Das hast du schön gesagt. :Herz:

barbara
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#84 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von barbara » Fr 13. Jun 2014, 21:33

Pluto hat geschrieben: Es klingt ja so einfach zu sagen, in dieser sub-mikro Welt könnten transzendete Phänomene verborgen sein.

Irgendwo müssen sie ja sein - da es ja zur alltäglichen Erfahrung gehört, dass im Kosmos "Mensch" (Mikro oder Makro je nach Betrachtungsweise) ganz offensichtlich jede Menge Transzendenz verborgen ist - und da sie im mechanistischen Teil der Physik definitiv nicht zu finden ist - geht man sie halt dort suchen, wo zumindest eine Chance besteht, etwas zu finden.

gruss, barbara

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#85 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Jun 2014, 22:07

closs hat geschrieben:Für die Zielsetzung ist aus meiner Sicht primär geistige Aufklärung gefragt
:o :?: Wie kommst du darauf?
Die Threadfrage ist sehr spezifisch: "Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?"
Meine Antwort darauf ist JA.

closs hat geschrieben:Auch die euklidische Geometrie ist im pragmatischen Umfeld auch heute noch das Mittel der Wahl
Wenn du eine Lizenz zum Steuern eines Flugzeugs hättest wüsstest du, dass das nicht stimmt.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Zudem glaube ich nicht dass du qualifiziert bist solche Antworten aufzustellen.
Doch - dazu reicht es, die Positionierung der Sub-Nano-Welt zu kennen: a) Physikalisch b)mit der gängigen Methodik der Wissenschaft nur begrenzt erreichbar.
Kanst du mir sagen auf wie viele Stellen genau man in der Praxis die QM bestätigen müsste , damit du diesen Gedanken aufgibst?
Anders gefragt: Wie viele Terabyte müsste eine Festplatte haben, um dich zu überzeugen, dass der auf der Quantenmechanik basierende GMR-Effekt funktionert?
closs hat geschrieben:Das reicht, um zu vermuten, das naturwissenschaftlich (im Sinne der heutigen Methodik) das, was der Fall ist, nicht notwendigerweise erreichbar ist.
Das glaubst oder vermutest du, aber du kannst nicht wissen, ob es reicht, wenn du die physikalischen Grundlagen der QM nicht verstehst.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Und warum ist das nicht Grund genug, dass dieses "ICH" aus der Notwendigkeit zum Überleben entstand?
Wie könnte man das ausschließen? Das Argument erscheint mir halt nicht arg stark zu sein - denn dementsprechend programmierte Computer könnte auch überleben, ohne ein "Ich" (im spirituell-philosophischen Sinne) zu haben.
Meinst du wirklich, dass ein Roboter unbewusst glauben kann, er hätte die Fähigkeit den Turing-Test zu bestehen?
Müsste ein solcher Roboter am Ende nicht genauso bewusst sein wie ein Mensch, um uns menschliches Verhalten so echt und ohne erkennbaren Unterschied vortäuschen zu können, das selbst die besten Experten es nicht bemerken?
closs hat geschrieben:Wenn man ein Unterhemd zum Oberhemd befördert, wird es fortan ein Oberhemd genannt werden - ohne dass das, was der Fall ist, sich damit geändert hätte.
Was der Fall sein könnte ist doch völlig irrelevant. So lange wir es weder messen noch reproduzierbar wahrnehmen können, ist kein Erkenntnisgweinn möglich.
closs hat geschrieben:Gut möglich - das hat aber nichts mit dem zu tun, was man "transzendenz-fähiges Ich" nennt - mit anderen Worten: Das "Cogito" eines Augustinus (si fallor, enim sum") oder eines Descartes wären davon unberührt.
Warum könnte nicht ein solcher Computer glauben er sei mit dem Geist Descartes so vertraut, dass er mit ihm eins ist?
closs hat geschrieben:Das wird aber mit einem Turing-Test nicht unterscheidbar sein, weil er ja gar nicht spirituell kommunizieren kann.
Genau dafür hat aber der Alan Turing seinen Test konzipiert.
Wenn ein Computer tatsächlich von einem Menschen nicht zu unterscheiden wäre, dann könnte er auch spirituell kommunizieren — warum sollte er das nicht können?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#86 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Jun 2014, 22:09

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es klingt ja so einfach zu sagen, in dieser sub-mikro Welt könnten transzendete Phänomene verborgen sein.
Irgendwo müssen sie ja sein
Warum?

Es spielt ohnehin keine Rolle, weil wir ohne reproduzierbare Anhaltspunkt eh keinen Erkenntnisgewinn erreichen können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#87 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Jun 2014, 22:20

Andreas hat geschrieben:Ich komm grad nicht drauf. Warum gibts die Sonne?
Solche Fragen sind nicht beantwortbar — weder naturwissenschaftlich, noch philosphisch noch theologisch.
Wenn es die Sonne nicht gäbe, so gäbe es in unserer Ecke des Unversums keine intelligenten Wesen, die solche Fragen stellen könnten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#88 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Jun 2014, 22:23

closs hat geschrieben:Eine ontologische Frage ist auf einer ganz anderen Ebene angesiedelt - wobei dies hier eher ein schlechtes Beispiel ist - aber sei#s drum:

a) Warum gibt es überhaupt die Sonne?
b) Sind Sonne und Regenbogen Projektionen unseres Gehirns oder unabhängig von unserer Wahrnehmung der Fall?
c) Was ist Wahrnehmung?
d) Was ist Sein?
e) etc.
Warum grenzt du das so ein? Die Philosophie hat doch kein Monopol auf den Begriff.
Zur Ontologie gehören ebenfalls sämtliche Fragen zur existenz der materiellen Welt in der wir leben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#89 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von closs » Fr 13. Jun 2014, 23:08

Pluto hat geschrieben:Zur Ontologie gehören ebenfalls sämtliche Fragen zur existenz der materiellen Welt in der wir leben.
Natürlich. - Die Eingrenzung besteht lediglich darin, dass Ontologie nur ontologische Fragen und die Naturwissenschaft nur naturwissenschaftliche Fragen stellen sollte. - Natürlich gibt es eine Reihe von ontologischen Fragen zur materiellen Welt. - Einige habe ich genannt.

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#90 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Jun 2014, 23:13

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Zur Ontologie gehören ebenfalls sämtliche Fragen zur existenz der materiellen Welt in der wir leben.
Natürlich. - Die Eingrenzung besteht lediglich darin, dass Ontologie nur ontologische Fragen und die Naturwissenschaft nur naturwissenschaftliche Fragen stellen sollte. - Natürlich gibt es eine Reihe von ontologischen Fragen zur materiellen Welt. - Einige habe ich genannt.
Die Ontologie behandelt Fragen des Seins.
Der ontologische Naturalismus schränkt sie auf Fragen der Natur (des materiellen Seins) ein.
Warum ist das so schwer zu verstehen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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