Andreas hat geschrieben:Zeus hat geschrieben:Die christliche Lehre wurde im wesentlichen durch Missionierung verbreitet.
Im Anfang fand das noch mehr oder weniger friedlich statt.
Später jedoch wurden ganze Völker verschiedenster Kulturen (sogenannte Heiden) unter Anwendung "christlicher Nächstenliebe" - begleitet von der Zerstörung ihrer Tempel und anderer Heiligtümer - zwangsmissioniert.
Damit hast wiederum du Recht. Den letzten Satz würde ich weniger zynisch formulieren und statt von christlicher Nächstenliebe von brutaler Gewalt sprechen. Leider war das so.

ich denke, hier offenbart sich ein grundlegendes Verständnisproblem. Denn Glaube hat mit Kirche zunächst einmal nichts zu tun. Die Kirche kann aus dem Glauben heraus entstehen und dann wiederum zum Glauben eines einzelnen hinführen und beitragen. Die Kirche ist aber nicht der Glaube. Die Kirche ist nur eine gesellschaftliche Institution, in dessen Rahmen der Glaube normaler weise ausgelebt werden kann, bzw wo man auf Gleichgläubige trifft.
Wie sich nun die Kirche wiederum als Institution anderen gegenüber verhält ist nicht zwangsläufig Ausdruck des zugrunde liegenden Glaubens. Das Christentum ist nicht per se böse und falsch, nur weil beispielsweise die Katholische Kirche für prophetische 1260 Jahre die ihr zugeteilte Rolle des "Antichristen" übernahm. Nach ihr waren es andere, die diese Rolle ebenso übernahmen in einem vergleichbaren rahmen. Petrus verleugnete Jesus drei mal, trotzdem war es seine Aufgabe, eine alle Zeiten überdauernde Gemeinde zu bauen.
Auch Nebukadnezar, Kores der Perserkönig, Alexander der Große, oder Ceasar, wie dann auch Kaiser Konstantin, Kaiser Justinian und Kaiser Napoleon erfüllten die prophetischen Schriften, ebenso, wie selbst Lenin, Hitler, Eisenhower, Stalin und viele andere, zur Zeit auch Putin..... ohne dass jene Personen oder gar Reiche etwas mit dem christlichen Glauben zu tun haben.
Wer den Glauben in Christus hat (der Glaube an Christus genügt bei weitem nicht) erkennt den "Roten Faden" der Entwicklung innerhalb unseres Daseins, unseres Kosmos, der durch die Prophetie vorgegeben ist. Die Entstehung des Universums, die Entstehung des Menschen entspringt einem übergeordneten "Ablaufplan", dessen ethisch, moralische Beurteilung zunächst einmal vollkommene Nebensache ist. Dies wird schon durch das Dilemma des Verständnisses vom "Sündenfall" ausgedrückt. Es gibt einfach auch unabdingbare Verhaltensmuster und Abläufe, die auf eine "fraktale Ordnung" hinweisen, die alle Bereiche des Daseins betrifft. Wo dann selbstverständlich die Frage berechtigt ist, was hat der Schmetterlingsflügelschlag mit dem Tsunami im Pazifik zu tun.
Der Glaube vermag uns diese Zusammenhänge zu offenbaren, zu entschlüsseln, ohne dass er sie jedoch verändern kann, und auch nicht will. Durch den Glauben kannst du den Ablauf der Welt im Groben nicht wirklich beeinflussen - du kannst ihn aber verstehen.....
Gruß
seeadler