Was ist Bewusstsein?

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closs
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#251 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von closs » Mi 28. Mai 2014, 23:28

Pluto hat geschrieben:Wie um alles in der Welt kommst du zu einer solchen Annahme
Da wäre demians Anmerkung zu Andreas' Aussage passend:
Demian hat geschrieben:Das meinte Jesus, als er sagte ,,in der Welt zu sein, aber nicht von der Welt“.

Pluto
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#252 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von Pluto » Mi 28. Mai 2014, 23:35

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie um alles in der Welt kommst du zu einer solchen Annahme
Da wäre demians Anmerkung zu Andreas' Aussage passend:
Demian hat geschrieben:Das meinte Jesus, als er sagte ,,in der Welt zu sein, aber nicht von der Welt“.
Wie hilft uns das weiter, in der Erklärung emotionaler "Wellen"?

PS: Du bist dir hoffentlich im Klaren, dass Telepathie ebenso esoterischer Wuh-wuh ist?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#253 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von closs » Do 29. Mai 2014, 00:08

Pluto hat geschrieben:Wie hilft uns das weiter, in der Erklärung emotionaler "Wellen"?
Nur insofern, als dass es Erklärungsbedarf gibt, wie das "nicht von dieser Welt" und das "in der Welt sein" verbunden sind. - Persönlich würde ich die "Mechanik" dahinter NICHT zu erklären versuchen.

Pluto
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#254 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von Pluto » Do 29. Mai 2014, 02:23

closs hat geschrieben:Persönlich würde ich die "Mechanik" dahinter NICHT zu erklären versuchen.
Ja. Du bist so anders als ich. Wenn ich ein neues Gerät auspacke, dann suche ich erst mal nach Schrauben, die man öffnen kann, und gebe keine Ruhe bis ich weiss wie es innen aussieht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Münek
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#255 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von Münek » Do 29. Mai 2014, 04:26

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie um alles in der Welt kommst du zu einer solchen Annahme
Da wäre demians Anmerkung zu Andreas' Aussage passend:[quote="Demian"Das meinte Jesus, als er sagte ,,in der Welt zu sein, aber nicht von der Welt“.
[/quote]

Hi Kurt, Du alter Falter,

schön, dass Du wieder hier im Forum bist! :thumbup: :Herz:

Allerdings

den Jesu zugeschriebenen Spruch "in der Welt zu sein, aber nicht von der Welt zu sein"
kann nur der gnostisch-geistige Verfasser des Johannes-Evangeliums gemacht haben.
Vermute ich mal, ich kenne diesen Satz nicht. ;)

Und damit befinden wir uns nicht mehr auf historischem Terrain. Jesus von Nazareth hat
Aussprüche dieser Art mit aller-allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht getan.

Dass der Johannesevangelist im Gegensatz zu den früher schreibenden Synoptikern ca. 70
Jahre nach Jesu Tod Jesus als einen präexistenten, souverän durch die Geschichte schrei-
tenden Halbgott schildert, ist - seien wir ehrlich - reine Erfindung des Evangelisten!

Es würde diesen Beitrag sprengen, wenn ich dieses näher begründen müsste. Aber dazu
in der Lage wäre ich durchaus! :thumbup:

LG Münek

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#256 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von Naqual » Do 29. Mai 2014, 08:03

Münek hat geschrieben: den Jesu zugeschriebenen Spruch "in der Welt zu sein, aber nicht von der Welt zu sein"
kann nur der gnostisch-geistige Verfasser des Johannes-Evangeliums gemacht haben.
...
Es würde diesen Beitrag sprengen, wenn ich dieses näher begründen müsste. Aber dazu
in der Lage wäre ich durchaus! :thumbup:

Nur kurz, da nicht Gegenstand des Threads (vielleicht mal ein eigener?)

Dein Argument freut mich, weil hier "strukturell komplexer" gedacht wird, was mir oft abgeht in Diskussionen.
Ja, gut möglich dazu in der Lage zu sein, dies zu belegen.
Mir stellt sich die grundlegende Fragestellung dahinter so:
2 völlig verschiedene Weltauffassungen:
die Altjüdische (zu der Jesus gehört haben muss als Jude): Gott schuf die Welt und die Welt war gut. Die Welt bleibt als Gutes natürlich erhalten, aber es geht darum in ihr auch gut zu leben.
die (in gewissen Teilen) NT-Sicht: die Welt ist abgrundtief böse und man muss die Welt überwinden. Die Welt wird zum Provisorium, das später mal - da Böse - vernichtet wird von Gott. Ein Provisorium mit dem dann quasi festgestellt wird, wer zu Gott gehört und wer nicht und die entsprechenden Konsequenzen tragen muss.
Die zweite Sicht strukturell gnostisch eingefärbt in der Gegenüberstellung von Gut und Böse, allerdings ohne die recht eigene Mythenwelt der Gnostiker (Demiurge als Weltschöpfer, Sophia die Göttin der Weisheit, etc.).
Das Christentum vernichtete zwar (militärisch) die Gnostiker. Aber ihre Denkweise durchsetzte das Christentum. Teilweise wird es schwer, das wieder aufzubröseln.

Hier stehen sich zwei grundsätzlich unterschiedliche "Bewusstseine" gegenüber wie man sich die Welt bewusst macht und erklärt.

closs
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#257 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von closs » Do 29. Mai 2014, 10:22

Pluto hat geschrieben:dann suche ich erst mal nach Schrauben, die man öffnen kann, und gebe keine Ruhe bis ich weiss wie es innen aussieht.
Dagegen ist nichts einzuwenden. - Es darf aber nicht sein, dass man das Phänomen verwirft, weil man die Schrauben nicht findet.

Münek hat geschrieben:schön, dass Du wieder hier im Forum bist!
Ich freue mich auch. - Bis Duisburg haben wir es übrigens nicht geschafft, weil unser Besuchsziel in Düsseldorf schlapp gemacht hat - sind dann in Ostwestfalen geblieben.

Münek hat geschrieben:den Jesu zugeschriebenen Spruch "in der Welt zu sein, aber nicht von der Welt zu sein" kann nur der gnostisch-geistige Verfasser des Johannes-Evangeliums gemacht haben.
Kann sein - für mich entscheidend ist, dass dieser Satz geistig schlüssig ist. - Das zu begründen, würde auch den Rahmen sprengen.

Naqual hat geschrieben:Hier stehen sich zwei grundsätzlich unterschiedliche "Bewusstseine" gegenüber wie man sich die Welt bewusst macht und erklärt.
Ganz ehrlich: Ich sehe den Unterschied nicht so sehr. - Geht es nicht in beiden Fällen um die Dialektik aus "gut" und "böse"? - Den einzigen Unterschied, den ich sehe, ist, dass man im AT geglaubt haben könnte, das Heil sei diesseitig machbar. - Täusche ich mich da?

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Naqual
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#258 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von Naqual » Do 29. Mai 2014, 11:13

closs hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Hier stehen sich zwei grundsätzlich unterschiedliche "Bewusstseine" gegenüber wie man sich die Welt bewusst macht und erklärt.
Ganz ehrlich: Ich sehe den Unterschied nicht so sehr. - Geht es nicht in beiden Fällen um die Dialektik aus "gut" und "böse"? - Den einzigen Unterschied, den ich sehe, ist, dass man im AT geglaubt haben könnte, das Heil sei diesseitig machbar. - Täusche ich mich da?
Ja. ;)

Das AT (bzw. das "jüdische Denken") ist nicht dualistisch, das Christentum ja.
Gut und Böse sind im althebräischen Denken keine Gegensätze. Beides kommt von Gott für das Vollkommene. Das Böse muss allerdings überwunden werden dabei. Siehe Hiob: kein Gegensatz von Gott und Teufel (dualistisch), sondern der Teufel ist ein dienender Engel Gottes. Eine im Christentum zutiefst abstruse Vorstellung, die im dualistischen Denken eine gewisse Ratlosigkeit hinterlässt. Mir selbst habe ich damit vorstellungsmäßig beholfen, dass ich bei der althebräischen Vorstellung Gut und Böse schlicht mit "angenehm" und "unangenehm" übersetze. Wenn ein Mensch nur Angenehmes hat, kann es böse werden, andernfalls ist es auch so, dass Mensch manchmal Unangenehmes braucht um sich zum Guten zu wenden. Gott (Jahwe) hat keine opportunierende böse Kraft (Satan). Im jüdischen Denken exisitiert das Böse nicht wirklich, sondern es ist etwas, mit dem man zur Verherrlichung Gottes umgehen muss. Eine Herausforderung.
In diesem Denken ist die Welt auch nicht böse (sie ist ja von Gott geschaffen), sondern alles dient seinem guten Zweck. Wenn man auch nicht immer weiß warum dies im Einzelfall so ist, aber es wird dem vertraut (idealtypisch, praktisch ist es ein wenig komplizierter).
Im christlichen Denken wird ein böses Dieseits (Welt) einem guten Jenseits (Himmel) gegenübergestellt.
Natürlich ist im AT das Heil diesseitig machbar, wenn man an Gott orientiert ist. In diesem Denken wäre das Neue Jerusalem z.B. ein ganz irdisches Jerusalem an entsprechender Stelle auf der Weltkugel. In unserer Realität (!) würde dann das Richtige gemacht werden. Darum geht es eigentlich, dass der Wille Gottes geschieht hier auf Erden.
"Das Heil sei diesseitig nicht machbar" ist eine Aussage, die ich so in der Bibel nicht finde, aber im christlichen Denken.
In der Bibel beklagt sich Gott darüber, dass der Mensch das Heil nicht realisiert, sondern "rum-zickt".
Im christlichen Denken wird das Diesseitige oft zum "der Mensch schaff es eh nicht", aber dann in einem nicht weiter vorgestellten Himmel (außer das es da sehr schön sei müsste, so in Gottesnähe), nachdem einen Gott verwandelt hat, gehts auf einmal. Im AT-Denken ist es ja gerade das Gottlose, dass der Mensch es grundsätzlich kann und trotzdem nicht tut. Im neuzeitlich-christlichen Denken dominiert die Vorstellung, dass der Mensch grundsätzlich gar nicht kann.
Im AT-Denken geht es darum die Welt zu gestalten, im christlichen Denken wurde sie bereits aufgegeben (man trainiert hier nur noch ein wenig für das zukünftige jenseitige Reich).

So gesehen würde ich schon sagen, dass zwischen diesen Auffassungen Welten bestehen.

Rembremerding
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#259 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von Rembremerding » Do 29. Mai 2014, 12:04

Hallo @Naqual
Deine Ausführungen über das Christentum, was Gut und Böse, Gott und Satan, Himmel und Hölle betrifft, sind falsch. Sie wurden schon im 4. Jh. als Häresien verurteilt. So beschreibst Du das Christentum im Grunde mit den Worten, die es selbst als falsch verurteilte.
Auch zeigt sich bei Dir eine geringe Tiefe im Wissen darin, was ein Leben mit Christus Jesus in dieser Welt bedeutet. Das ist sehr schade, denn Du hast einen Sinn für das Transzendente und könntest die ganze Kraft eines Christus in Dir der Welt schenken.
Aber danke für Deine Ausführungen, sie machen Deine Abneigung zum Christentum und der Hl. Schrift besser verständlich. :thumbup:

Servus :wave:

Edit: Hejdo @Naqual, beim nachträglichen Durchlesen hat sich mein Beitrag für mich als etwas lieblos herausgestellt, was ich eigentlich nicht beabsichtigen wollte. Vielmehr wollte ich Dich nur zum Vertiefen des christlichen Glaubens an den Herrn herausfordern.
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Salome23
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#260 Re: Was ist Bewusstsein?

Beitrag von Salome23 » Do 29. Mai 2014, 12:37

Pluto hat geschrieben:Natürlich sind auch Fruchtfliegen, Ameisen und dgl. lernfähig. Oft sogar lernfähiger als manche Menschen... :devil:

Aber ob man das dann als "Denken" bezeichnen sollte, bloss weil sie gelernt haben einen bestimmten Stoff zu meiden?
Ich würde das eher als Konditionierung der Reflexe umschreiben. Dieses Phänomen hat mit unserem Verständnis von Bewusstsein nichts zu tun.
Dein Urteil über folgendes Schwalbenverhalten? :)

[youtube]gs6n4XKApqc#t=55[/youtube]

Ihren geschützten Nistplatz im Fahrradraum der Universität of Victoria in Kanada haben sich diese Schwalben auch nach dem Einbau einer mittels Bewegungsmelder gesteuerten Türe nicht vermiesen lassen. Die schlauen Vögel lernten recht rasch, wie sich die Automatiktüre öffnen lässt...
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Ich vermute, ihnen ist voll bewusst, wie die Tür immer wieder zu öffnen ist...

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