Pluto hat geschrieben:Was haben die Experten denn für Hypothesen, und was tun sie, um diese zu bestätigen, bzw. zu falsifizieren?
Hypothesen zum Wirkungsprinzip gibt es genug. - Woran es hapert (so viel ich weiß), ist der Wirkungsnachweis nach den strengen modernen Richtlinien. - Vor 20 - 30 Jahren, als mich das Thema selber aktiv interessiert hat, gab es schlicht kein Interesse, solche Wirkungsnachweise zu führen - "die kapieren das sowieso nicht", hörte man von homöopathischen Ärzten. - Man hat sich damit "begnügt", dass es gewirkt hat.
"Wirkung" hat sich dann erstreckt vom einfachen Rotzschnupfen (Entgiften statt Eindämmen) bis zu komplizierten, schuldmedizinisch austherapierten chronischen Krankheiten.
Ersteres kann man buchen unter "Laissez-faire" - lieber einen natürlichen Prozess unterstützen (Rotzschnupfen), als durch irgendwelche Hemmmittel die Nase trocken kriegen und die Entgiftung verhindern - in solchen Fällen muss man nicht von dramatischer Wirkung sprechen, weil da lediglich ein natürlicher Vorgang assistiert wird - hätte man nichts gemacht, würde es auch funktionieren.
Zweiteres ist schon härter - wenn ein Mensch eine langjährige Gastritis innerhalb von Wochen loskriegt, oder ein schwerwiegendes austherapiertes psychotisches Krankheitsbild mit Ansage des zu erwartenden Ablaufs in den nächsten Monaten genau so ausgeheilt wird, wird man sich schwer tun müssen, von "Placebo-Effekt" zu sprechen. - Im Grunde hat es Barbara ja schon gut zusammengefasst:
barbara hat geschrieben:man kann eben nicht wie bei chemisch wirkenden Medikamenten Arnica C100 an fünfhundert Leute verteilen und meinen, es müsse dann bei allen wirken. muss es eben nicht.
Pluto hat geschrieben:Ist doch alles geschehen. Und die Ergebnisse waren für die Homöopathie vernichtend.
Die Auswertung von Versuchsreihen, die nach den strengen modernen Richtlinien durchgeführt
Dann passen halt die modernen Richtlinien nicht zur Homöopathie. - Aber deswegen wird doch deren Wirksamkeit nicht in Frage gestellt.
Pluto hat geschrieben:Wenn Homöopathie nicht chemisch wirkt, wie wirk sie dann genau?
Weiss ich auch nicht ganz genau, habe aber weiter oben mehrfach versucht, eine Spur zu legen:
closs hat geschrieben:WARUM das so von Homöopathen argumentiert wird, hat im weiteren Sinn damit zu tun, dass - um es vereinfacht zu sagen - eine möglichst GERINGE wirkstoff-generierte Energie, die jedoch EXAKT an der richtigen Stelle ansetzt, das wirksamste Heilmittel ist (deshalb die extrem aufwendige Anamnese/Diagnose). - Begründet wird dies weiter damit, dass - auch wieder vereinfacht ausgedrückt - der Mensch aus Körper und Geist besteht, und man am wirksamsten an der Borderline zwischen beiden therapieren kann.
MEINE persönliche
Vermutung führt zum Stichwort: Auffinden von Bifurkationspunkten im Menschen, Ansetzen an diesen Punkten und Kippen des Systems. - Ist ein Chaostheoretiker bei uns an Bord?