Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

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closs
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#91 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von closs » Do 17. Apr 2014, 09:49

kamille hat geschrieben:Die Tiere allerdings würd ich schon ausnehmen, denn sie haben schon ein Gefühlsleben und Intelligenz.
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Steinen und Schäferhunden. - Nach meinem Verständnis ist jedoch "Ebenbildlichkeit" per Definition auf die Art von SChöpfung beschränkt, die reflektierend transzendent denken kann - also bewusst nach Gott fragen kann oder bewusst Gott verwerfen kann.

kamille hat geschrieben:Was nützen dir alle deine Wünsche und Vorstellungen von guten Taten, wenn du gelähmt bist
Absolut einverstanden - Wille als Umsetzungsgröße von "Wünschen und Vorstellungen" ist ja voll in Ordnung. - Aber Wille ist halt nicht verantwortlich, WELCHE Wünsche und Vorstellungen man hat - mich interessiert das, was VOR der Willens-Umsetzung mit dem Menschen passiert.

kamille hat geschrieben:Ich kann sogar sagen, dass alle Krankheiten, Zipperlein , die ich in meinem Leben hatte mich von Weltlichkeit losgerissen haben und mich näher zu Jesus brachten.
Das verstehe ich und sehe es genau so.

Mir ging es mehr darum, dass Deine Aussage dahin verstanden werden könnte, dass "Leid des Menschen" ein Gradmesser für individuelle und selbst-verursachte Gottesferne sei - als könne man am Leid eines Mitmenschen dessen Gottesferne ablesen - das wäre die Version der Freunde Hiobs.

kamille hat geschrieben:Ich meine, du hast mit dem Vergleich angefangen, du hast mir Hiob vorgehalten
Wie soll ich das sagen? - Hiob ist die Person, an der klar wird, dass man nicht vergleichen darf. - Insofern ist er (fällt mir gerade ein) ein Gegenpol zu Kain, der sein Verhältnis zu Gott über den Vergleich (mit Abel) definiert - so wie Hiobs Freunde auch.

Mir geht es eigentlich nur darum, dass jedes Menschen-Schicksal vom anderen Menschen nicht beurteilbar ist. - Wenn zwei Menschen Kopfschmerzen, Mundgeruch, Schweißfüße, Pest und Cholera haben, kann der eine ein gott-ferner und der andere ein gott-naher Mensch sein, ohne dass wir das an diesen äußeren Dingen beurteilen können.

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kamille
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#92 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von kamille » Do 17. Apr 2014, 10:08

closs hat geschrieben:Nach meinem Verständnis ist jedoch "Ebenbildlichkeit" per Definition auf die Art von SChöpfung beschränkt, die reflektierend transzendent denken kann - also bewusst nach Gott fragen kann oder bewusst Gott verwerfen kann.
Ja, ich hatte dich schon verstanden, ich meinte aber, dass dieser hohe Stand eine Vorphase haben kann, nämlich im Tierreich.
So findet man doch alles Höhere spiegelverkehrt im Niederen wieder, also wie Oben so Unten, Makrokosmos gleich Mikrokosmos. Also in diesem Sinne.
closs hat geschrieben:- mich interessiert das, was VOR der Willens-Umsetzung mit dem Menschen passiert.
Ja, klar, Gott hat ja keine leere Hülsen geschaffen. Der Mensch ist angefüllt mit unendlichen Möglichkeiten, Gedankenwelten, und einem unendlichen Erfindergeist, eben nach Gottes Ebenbild.
Aber, dass alles macht ihn nicht lebendig, sondern so ein Mensch bleibt nur eine Idee oder ein Gedanke Gottes. Um ihn lebendig zu machen, also als eine Person, die Gott gegenüberstehen kann, und IHM frei ins Gesicht sagen kann, ich will es anders als DU, gehört eben dieser Wille dazu, also die freie Entscheidung.
Gott will aber, dass ein auf diese Weise von IHM freigemachtes Wesen wieder in seien Willen zurückkehrt, und zwar freiwillig durch Erkenntnis.
Damit beginnt das Leben, die göttlichen Führungen und Schicksale, die so unterschiedlich sind, wie es Menschen gibt.
So verstehe ich den Willen.
closs hat geschrieben:Mir ging es mehr darum, dass Deine Aussage dahin verstanden werden könnte, dass "Leid des Menschen" ein Gradmesser für individuelle und selbst-verursachte Gottesferne sei - als könne man am Leid eines Mitmenschen dessen Gottesferne ablesen - das wäre die Version der Freunde Hiobs.
Davon bin ich weit entfernt, das ist in der Tat richterliches Denken.
closs hat geschrieben:Wie soll ich das sagen? - Hiob ist die Person, an der klar wird, dass man nicht vergleichen darf.
Ja, jetzt verstehe ich deine Reaktion.
Alles wieder im Lot. :wave:
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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#93 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von closs » Do 17. Apr 2014, 10:32

kamille hat geschrieben:Gott will aber, dass ein auf diese Weise von IHM freigemachtes Wesen wieder in seien Willen zurückkehrt, und zwar freiwillig durch Erkenntnis.
Du sagst eben (wie ich auch), der Mensch solle durch freiwillige Erkenntnis zu seinen (also Gottes) Willen zurückkehren - die Erkenntnis erfolge also nicht gegen den Willen des Menschen - absolut einverstanden.

Aber nach wie vor: Wo kommt die Erkenntnis her? - Wer oder was entscheidet, was man wollen KANN?

Nochemal ein Beispiel: Der Kindersoldat in Liberia wächst damit auf, dass es normal und erstrebenswert ist, andere Menschen abzuknallen. - Oder der normierte westliche Mensch wächst damit auf, das es normal und erstrebenswert ist, sich gegen andere Menschen durchzusetzen ("Wettbewerbs-Gesellschaft"). - Der eine "will" andere abknallen, der andere "will" sich gegen andere durchsetzen - beide tun dies mit "gutem Gewissen", weil sie meinen, das sei "normal".

Nun ist Umkehr immer möglich - aber diese kann doch nicht vom "Willen" kommen, wenn dieser schon ganz anders besetzt ist. - Was also bringt den Menschen dazu, dass er sagt: "Nein, jetzt habe ich das Bedürfnis, NICHT mehr andere abzuknallen und mich NICHT mehr (programmatisch) gegen andere durchzusetzen. Da ich nun dieses neue Bedürfnis habe, WILL ich ab sofort diesem (neuen) Bedürfnis folgen".

Wodurch wird dieses neue Bedürfnis geweckt, wenn es doch nicht durch den eigenen Willen geweckt sein kann?

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#94 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von kamille » Do 17. Apr 2014, 10:44

closs hat geschrieben:Aber nach wie vor: Wo kommt die Erkenntnis her? - Wer oder was entscheidet, was man wollen KANN?
Natürlich von Gott, oder besser, von seinen Führungen, die den Menschen eines besseren belehren.
Wenn der Wille so krank ist, wie du ihn beschrieben hast, dann muß Gott ihn erstmal heilen, reinigen, ist doch klar.
Ist das geschehen, durch die Gnade, also das Licht aus Gott, und der Mensch ´dann seinen verkehrten Willen erkennen kann, dann wird er rein werden, und die Möglichkeit ist geschaffen, wieder in den gesunden ursprünglichen Zustand zurück zu kehren.

Das heißt, der kranke Wille ist gesund geworden, erfüllt den Menschen wieder durch und durch, d.h., er ist sich seiner Kraft wieder bewußt, dann ist er wieder frei für die Entscheidung für oder gegen Gott.

Die Erkenntnis ist nur die Medizin für den fehlgeleiteten Willen.
Der Wille erst belebt den Menschen wieder.

Solange das nicht geschehen ist, gleicht der Mensch einem, der gefesselt ist, darum sehr leidend.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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#95 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von closs » Do 17. Apr 2014, 11:17

kamille hat geschrieben:Wenn der Wille so krank ist, wie du ihn beschrieben hast, dann muß Gott ihn erstmal heilen, reinigen, ist doch klar.
Einverstanden. - Auf die heutige Zeit bezogen meine ich zu erkennen, dass das die Regel ist.

kamille hat geschrieben:Die Erkenntnis ist nur die Medizin für den fehlgeleiteten Willen.
Richtig - wirkt die Medizin, ist der Mensch fällig für das, was Du "Wille" nennst - einverstanden?

kamille hat geschrieben:Solange das nicht geschehen ist, gleicht der Mensch einem, der gefesselt ist, darum sehr leidend.
Das entspricht nicht dem, was ich wahrnehme. Dann müsste ja der durchschnittliche säkulare Mensch mehr leiden als der durchschnittliche Christ - kann ich überhaupt nicht erkennen. - Ich glaube NICHT, dass da ein Zusammenhang besteht.

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#96 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Scrypton » Do 17. Apr 2014, 11:25

kamille hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Aber nach wie vor: Wo kommt die Erkenntnis her? - Wer oder was entscheidet, was man wollen KANN?
Natürlich von Gott
Glaubensbehauptung!

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#97 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Scrypton » Do 17. Apr 2014, 11:26

closs hat geschrieben:Nach meinem Verständnis ist jedoch "Ebenbildlichkeit" per Definition auf die Art von SChöpfung beschränkt, die reflektierend transzendent denken kann - also bewusst nach Gott fragen kann oder bewusst Gott verwerfen kann.
Gewisse Menschen mit geistigen Behinderungen sind eben dazu aber NICHT fähig...

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#98 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von closs » Do 17. Apr 2014, 11:35

Darkside hat geschrieben:Gewisse Menschen mit geistigen Behinderungen sind eben dazu aber NICHT fähig...
OK - nicht nur reflektierend transzendent zu denken, sondern auch emotional transzendent zu empfinden. - Dann stimmt's wieder.

Darkside hat geschrieben:Glaubensbehauptung!
Was denn sonst? - Nicht nur die naturalistische Welt hat ihre Setzungen - die spirituelle Welt hat das auch.

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#99 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Scrypton » Do 17. Apr 2014, 12:01

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Gewisse Menschen mit geistigen Behinderungen sind eben dazu aber NICHT fähig...
OK - nicht nur reflektierend transzendent zu denken, sondern auch emotional transzendent zu empfinden.
Auch dazu sind einige nicht fähig.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Glaubensbehauptung!
Was denn sonst? - Nicht nur die naturalistische Welt hat ihre Setzungen
Sie hat überhaupt keine Setzungen - und sowieso keine frei ausgedachten, erfundenen wie es in willkürlichen spirituellen "Inhalten" der Fall ist.

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#100 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von kamille » Do 17. Apr 2014, 13:07

closs hat geschrieben:Dann müsste ja der durchschnittliche säkulare Mensch mehr leiden als der durchschnittliche Christ -
Das tut er auch, aber , es ist ihm nicht bewußt, weil er alles überspielt mit Ablenkung, Egogehabe ohne Ende u.s.w.
Sie sind nicht fähig, zu meditieren. Ich kenne Leute, die haben sogar Angst vor sich selber. Denn sobald sie alleine und ohne Ablenkung sind, werden sie mit inneren Gefühlen konfrontiert, die ihnen Angst machen und darum sind sie bemüht, das zu vermeiden.
Der Geist aber, der im Inneren verborgen ist, der ist sehr leidend.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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