sven23 hat geschrieben:Und wo findet in deinem Glaubenssystem die Überprüfung statt?
Diese Frage ist typisch Naturwissenschaft, aber ontologisch komplett irrelevant. - Denn das, was der Fall ist, ist vollkommen unabhängig davon, ob man es überprüft oder überhaupt zur Kenntnis nimmt.
Das ist doch mein verzweifelter Kampf hier auf dem Forum: Dass das Sein keine abhängige Größe von der Wahrnehmung ist. - "Das, was der Fall ist", ist vollkommen unabhängig davon, ob es Sven oder Closs wahrnehmen
(Stichwort: Platonismus). - Mein Bestreben ist doch nicht, dafür zu kämpfen, dass MEINE Wahrnehmung besser sei als DEINE Wahrnehmung - völlig irrelevant. - Sondern dass man über Wahrnehmungs-Fragen ("Wo findet Überprüfung statt?") NICHT ermitteln kann, ob etwas NICHT der Fall ist. - Mit Wahrnehmung kann man allenfalls ermitteln, welcher Teilbereich der Realität zu einem Zeitpunkt x objektiv überprüfbar ist. - So verstehe ich übrigens auch Anton.
Bezogen auf HP (ein im Grunde beliebiges Beispiel) heisst das: Es gibt Millionen Menschen in D, die aus ihrer subjektiven Erfahrung zum Ergebnis kommen, dass HP wirksam ist. - Die Naturwissenschaft sagt darauf hin, dass dies naturwissenschaftlich nicht oder nur sehr bedingt nachvollziebar ist - das ist ok.
Aber was WIRKLICH "ist", weiss auch die Naturwissenschaft nicht, weil sie ja nur innerhalb der Grenzen ihres Inventars hantieren kann - mit anderen Worten: Die Naturwissenschaft darf ihre Wahrnehmung nicht zum Maßstab dafür machen, was WIRKLICH "ist". - Im besten Fall stimmt ihre Einschätzung mit dem, was wirklich der Fall ist, überein - im schlechtesten Fall liegt sie grottenfalsch.
Sie und wir können es nicht beurteilen. Das sprengt die Grenzen der Wahrnehmung an sich - überschreitet man diese Grenzen, wird Wahrnehmung zur Ideologie.