Homöopathie

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Pluto
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#2021 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Di 4. Mär 2014, 23:23

closs hat geschrieben:Die Stochastik hat sich heute so weit entwickelt, dass sie als Tatsachen-Lieferant akzeptiert ist - wieso nicht bei HP?
Ähm...
Die Stochastiik ist eine Disziplin, bzw. eine Methode (Werkzeug) der Mathematik. Sie umfasst die Teilgebiete der Wahrscheinlichkeitsrechnung, und der Statistik. Diese Methode wird sehr wohl bei der Untersuchung der Wirksamkeit der HP-Mittelchen eingesetzt.
Sie bildet die Grundlage für die Auswertung der klinischen Studien.
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sven23
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#2022 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Di 4. Mär 2014, 23:25

closs hat geschrieben:
Diese Haltung wäre ein indirekter Hinweis, dass es keine geben darf. :lol:
Überlege mal, welche Konsequenzen das für die HP hätte.

closs hat geschrieben: - Wie auch immer: Es wäre dann immer noch zu klären, warum ein HP-Arzt reihenweise und voraussagbar Placebo-Wirkungen und Anekdoten hinkriegt und der Facharzt für Kinderheilkunde nicht (Bsp: Pseudo-Krupp/Tierische Eiweiss-Intoleranz/etc.).

Auch da kann ich dir wieder mal helfen:

"Eine Wirkung der homöopathischen Arzneimittel wird von Kritikern der Homöopathie als unplausibel abgelehnt.[208][209][210] Sie sehen Erklärungen für die angebliche Wirksamkeit einer homöopathischen Behandlung in:

- der Spontanheilung einer Erkrankung, z. B. enden die meisten Infektionskrankheiten nach Ausbildung einer Immunantwort
- unerkannten „Behandlungen“ durch Nahrungsbestandteile, Umwelteinflüsse oder zufällige Mitbehandlungen bei der Therapie anderer Erkrankungen
- der Regression zur Mitte, einer zeitweiligen Minderung der Symptome bei zyklischen Erkrankungen
- nicht-homöopathischen Behandlungen, die parallel zur homöopathischen Behandlung stattfinden
- einem Wegfall von Nebenwirkungen herkömmlicher Behandlungen, die auf Veranlassung des homöopathischen Behandlers beendet werden
- Veränderungen in der Lebensführung auf Empfehlung des Homöopathen, wie Diäten, Stressreduktion, Verminderung des Alkohol- oder Kaffeekonsums
- einem Placeboeffekt
- einer Art psychotherapeutischer Heilung durch die Zuwendung und Überzeugung des Homöopathen"

Quelle: wikipedia
Zuletzt geändert von sven23 am Di 4. Mär 2014, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.
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#2023 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Di 4. Mär 2014, 23:33

closs hat geschrieben:Nicht mal das stimmt - wir haben Hausarztmangel, und mit Gerätemedizin kann man 10 x mehr verdienen als mit HP.

Es geht ja um lukrative Nebeneinkünfte.

"Homöopathie ist für Ärzte finanziell interessant

Die Abrechnung von homöopathischen Leistungen wird für Ärzte immer attraktiver, wie die Ärztezeitung bereits 2007 meldete.[52] Die Vergütung umfasst: 90 € Erstanamnese, 20 € Repertorisation, 20 € Analyse und 45 € Folgeanamnese. Für diese 175 € versorgt ein niedergelassener Facharzt 5 "herkömmliche" Patienten ein ganzes Quartal lang, egal wie oft diese in der Praxis erscheinen."

Quelle: Psiram
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#2024 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Di 4. Mär 2014, 23:44

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Es sei denn, man schreibt jeder Substanz so ein breites Wirkspektrum zu, daß es zwangläufig zu Überschneidungen kommen muß.
Das wäre sehr untypisch.


Auch das scheint die HP anders zu sehen. Bis zu 7000! Symptome soll ein Präparat abdecken. Von zielgenauer Krankheitsbildzuschreibung kann da auch keine Rede mehr sein. Sieht eher aus wie ein Breitbandhomöopathikum mit Schrotflintenstreuung. :lol:

"Im Synthesis Repertorium sind z. B. allein für das relativ "kleine" Arzneimittel Bellis perennis über 170 Symptome aufgelistet, ein Polychrest wie z. B. Nux vomica kommt auf über 7000 Symptome. In den Repertorien sind dann die Arzneien geordnet und ihre Symptome nach dem Kopf-zu-Fuß-Schema aufgelistet und mit der jeweiligen Wertigkeit versehen, so dass der Homöopath gezielt nach bestimmten Symptomen suchen kann."
Quelle

Also bei der Auswahl wird er bestimmt fündig, wetten? :lol:
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#2025 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 01:00

sven23 hat geschrieben:Bis zu 7000! Symptome soll ein Präparat abdecken.
Das kann ALLENFALLS so gemeint sein, dass theoretisch die Kombination aus Krankheit und Menschen-Spezifizierung (per Fragebogen, etc.) auf diese Zahl kommt - konkret: Wenn Closs Gastritis hat kommt es zu einer Kombination, die ein Sulphur-Präparat nahelegt. Bei Sven wäre es (frei erfunden) Aurum. - Umgekehrt kann es sein (auch frei erfunden), dass Closs bei Menstruations-Beschwerden Aurum bekommt und Sven Sulphur. - Aber im platten Sinne, wie Du es darstellst, ist es Quatsch - ganz im Gegenteil: Bei wirklich guter HP kommt am Ende EIN ganz spezifisches Mittel raus.

sven23 hat geschrieben:Quelle
Guck mal in Deiner Quelle bei "Magenschleimhautentzündung" (via "Home") - da siehst Du, wieviele unterschiedliche Mittel man je nach Gastritis-Umständen gibt (da ist die persönliche Anamnese noch gar nicht berücksichtigt). - Das gibt es m.A. in der Schulmedizin NICHT.

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#2026 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mi 5. Mär 2014, 06:35

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Bis zu 7000! Symptome soll ein Präparat abdecken.
Das kann ALLENFALLS so gemeint sein, dass theoretisch die Kombination aus Krankheit und Menschen-Spezifizierung (per Fragebogen, etc.) auf diese Zahl kommt - konkret: Wenn Closs Gastritis hat kommt es zu einer Kombination, die ein Sulphur-Präparat nahelegt. Bei Sven wäre es (frei erfunden) Aurum. - Umgekehrt kann es sein (auch frei erfunden), dass Closs bei Menstruations-Beschwerden Aurum bekommt und Sven Sulphur. - Aber im platten Sinne, wie Du es darstellst, ist es Quatsch - ganz im Gegenteil: Bei wirklich guter HP kommt am Ende EIN ganz spezifisches Mittel raus.

Du machst es bei der Hp wie mit der Bibel. Du liest nur das heraus, was du herauslesen willst. :lol:
Das ist nicht meine Darstellung, sondern die der Homöopathie.
Im Deutschen online-Homöopathie repertorium heißt es:

"Derzeit befinden sich 624 Mittel, 52072 Symptome und 515469 Zuordnungen von Mittel zu Symptomen in unserer Datenbank. "

Das sind rechnerisch 826 Zuordungen pro Mittel zu Symptomen. Ein Irrsinn,der Vielfalt vortäuschen soll, aber in Wahrheit Beliebigkeit ist.

Du glaubst den HP-Kritikern von "psiram" nicht, du glaubst den HP-Befürwortern nicht. Langsam glaube ich, du bastelst dir deine eigene HP zusammen. :lol:

Ps. wieso darfst du keinen Wein trinken? Also immer noch Magenprobleme trotz HP?
Zuletzt geändert von sven23 am Mi 5. Mär 2014, 07:23, insgesamt 2-mal geändert.
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#2027 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mi 5. Mär 2014, 06:52

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Die Stochastik hat sich heute so weit entwickelt, dass sie als Tatsachen-Lieferant akzeptiert ist - wieso nicht bei HP?
Ähm...
Die Stochastiik ist eine Disziplin, bzw. eine Methode (Werkzeug) der Mathematik. Sie umfasst die Teilgebiete der Wahrscheinlichkeitsrechnung, und der Statistik. Diese Methode wird sehr wohl bei der Untersuchung der Wirksamkeit der HP-Mittelchen eingesetzt.
Sie bildet die Grundlage für die Auswertung der klinischen Studien.

Wenn ich closs richtig verstanden habe, will er damit Krankenakten auswerten.
Was soll das bringen?
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#2028 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mi 5. Mär 2014, 09:40

sven23 hat geschrieben: Da unterscheiden wir uns, ich will den Dingen ganz undogmatisch auf den Grund gehen. HP steht bei mir im Verdacht, sich mit fremden Federn zu schmücken und das ist unlauter.

Tut mir leid, wenn du das wolltest, würdest du wohl etwas mehr guten Willen zeigen, dich auf auf die Homöopathie einzulassen. Das nehm ich dir nicht ab in diesem konkreten Fall, dass du undogmatisch sein willst, denn es gelingt dir nicht, aus den Denkgewohnheiten des orangen Memes (nach Spiral Dynamics) auszubrechen.

gruss, barbara

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#2029 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mi 5. Mär 2014, 09:43

Pluto hat geschrieben:
Was sagt Ihr einem Arzt, zu dem pro Jahr meinetwegen 10 schulmedizinisch erfolglos behandelte Pseudo-Krupps kommen, die er nahezu gelangweilt innerhalb kurzer Zeit heilt?
Wie bitte?
Erst behauptest du jeder Fall sei individuell, und nu sagst du es gäbe gleich serienweise Leute mit der gleichen Krankheit, die ein HP Arzt mit "links" heilt.
Was stimmt nun?


Beides.

Zehn, oder fünfzig, oder hundert Leute mit der schulmedizinischen Diagnose "Pseudokrupp" landen beim Homöopathen... der dann für jeden einzeln ein Therapiekonzept erstellt. Mit je individuell angepasster Medikation, die keineswegs gleich ist für jede Person.

gruss, barbara

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#2030 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mi 5. Mär 2014, 09:47

sven23 hat geschrieben: Das Instrumentarium war auch Hahnemann schon bekannt.

Es gibt einen grossen Unterschied zwischen ersten Pionierarbeiten und der systematischen, formalisierten Verwendung.

Mal wieder eine Verschwörungstheorie?
Die Gründe sind sicher ganz pragmatischer Natur. Bei korrekt durchgeführten Versuchen werden sich keine signifikanten Unterschiede ergeben und damit fällt das Fundament der HP in sich zusammen.

nein, das ist keine Verschwörungstheorie, dass Leute, die einen bestimmten Kuchen für sich reserviert haben, von diesem Kuchen nicht gern Stücke abgeben - und die Zugangsanforderungen für den Kuchen so hoch schrauben, dass nur sie selbst sie erfüllen können. Dieses Phänomen findest du praktisch überall, wo grosse Konzerne ihren Claim abgesteckt haben.

und klar, das hat natürlich nie jemand offiziell so ausgesprochen - aber die Praxis spricht für sich.

gruss, barbara

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