Homöopathie

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sven23
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#1951 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 12:04

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"Homöopathisches Arzneimittel ohne genehmigte Heilanzeigen"
Kann gut sein - weil der Begriff "Heilanzeige" wiederum definiert ist durch vorgeschriebene Verfahren. Ich sehe das eher unter forensischen (also juristischen) Gesichtspunkten - und somit auch versicherungstechnischen Gesichtspunkten. - Rückschlüsse auf tatsächliches Heilvermögen würde ich daraus nicht ziehen - andere Baustelle.

Es hat mit Sicherheit auch juristische Gründe.
Aber was sagst du zu den oben beschriebenen Arzneimittelprüfungen, das ist doch der viel wichtigere Punkt?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
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#1952 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mo 3. Mär 2014, 12:11

sven23 hat geschrieben: Das Problem ist, daß viele Patienten sehr unspezifische Beschwerdebilder haben. Da besteht dann immer der Verdacht, daß hier die Psyche mit im Spiel ist. Deshalb mein Rat: gleich zum Facharzt.

Eben, jene bei der Homöopathie, das sind jene Fälle, wo auch die Fachärzte nicht weiter kamen.

Und zu welchem Facharzt muss man eigentlich bei den unspezifischen Beschwerdebildern gehen? Fachärzte sind ja grundsätzlich für ein einzelnes Organs zuständig. Wenn du heute Herzrasen hast und morgen Durchfall und übermorgen übermässiges Schwitzen und am nächsten Tag Kopfschmerzen, welcher Facharzt ist da denn zuständig?

Vier verschiedene Fachärtze, jeder mit seinem Therapiekonzept und ohne sich untereinander abzusprechen kriegen höchstens ein "viele Köche verderben den Brei"-Phänomen hin.

gruss, barbara

barbara
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#1953 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mo 3. Mär 2014, 12:13

Darkside hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Ich wiederhole: in homöopathischen Arzneimittelprüfungen wird keineswegs auf Verblindung und Kontrollgruppen verzichtet.

Was genau hindert dich daran, den Sinn dieses Satzes zu erfassen und zu behalten?
Vermutlich liegt es schlicht daran, dass dein damit nun wiederholter Satz nicht der Wahrheit entspricht.

Er entspricht dem, was die deutschen klassischen Homöopathen aktuell als Standardverfahren etabliert haben. (verlinkt hab ich schon)

gruss, barbara

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Scrypton
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#1954 Re: Homöopathie

Beitrag von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 12:15

barbara hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Ich wiederhole: in homöopathischen Arzneimittelprüfungen wird keineswegs auf Verblindung und Kontrollgruppen verzichtet.

Was genau hindert dich daran, den Sinn dieses Satzes zu erfassen und zu behalten?
Vermutlich liegt es schlicht daran, dass dein damit nun wiederholter Satz nicht der Wahrheit entspricht.
Er entspricht dem, was die deutschen klassischen Homöopathen aktuell als Standardverfahren etabliert haben.
Ahja, seit wann denn?

barbara hat geschrieben:verlinkt hab ich schon
Dazu finde ich nichts, wo willst du das denn getan haben?

barbara
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#1955 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mo 3. Mär 2014, 12:17

Darkside hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:verlinkt hab ich schon
Dazu finde ich nichts, wo willst du das denn getan haben?

HIer im Thread. Gestern irgendwann.

Aber ich behaupte mal, du hast gar nicht gesucht, so schnell wie du geantwortet hast.

gruss, barbara

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#1956 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mo 3. Mär 2014, 12:20

sven23 hat geschrieben:Aber was sagst du zu den oben beschriebenen Arzneimittelprüfungen
Wenig - weil ich da einfach zu wenig weiß. - Aus meiner Erinnerung erscheint es mir so, dass man damals schon Interesse hatte, die eigene Disziplin naturwissenschaftlich wasserdicht zu machen - aber eher unter sekundären Gesichtspunkten. - HP ist diesbezüglich wirklich sehr pragmatisch.

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#1957 Re: Homöopathie

Beitrag von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 12:22

barbara hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:verlinkt hab ich schon
Dazu finde ich nichts, wo willst du das denn getan haben?

HIer im Thread. Gestern irgendwann.

Aber ich behaupte mal, du hast gar nicht gesucht, so schnell wie du geantwortet hast.

gruss, barbara
Du hast folgenden Link gegeben: http://www.carstens-stiftung.de/artikel ... ungen.html
Dieser bestätigt dich jedoch in deiner Aussage nirgendwo (du kannst gerne selbst nachlesen) - er entkräftet somit auch nicht den Bericht von sven.

Denkst du dir deine Falschinformationen nur aus oder was wird das?

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sven23
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#1958 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 12:42

closs hat geschrieben:Wenig - weil ich da einfach zu wenig weiß. - Aus meiner Erinnerung erscheint es mir so, dass man damals schon Interesse hatte, die eigene Disziplin naturwissenschaftlich wasserdicht zu machen - aber eher unter sekundären Gesichtspunkten. - HP ist diesbezüglich wirklich sehr pragmatisch.

Lieber closs, man kann aber sein Wissen erweitern. Wozu tun wir hier das Ganze, doch wohl nicht nur, um uns gegenseitig unsere Vorurteile um die Ohren zu hauen.
Wenn kein Lerneffekt da ist, ist das ganze sinnlos.
Also nochmal. Auf Basis dieser zweifelhaften und methodisch falschen Arzneimittelprüfungen haben inzwischen über 3000 Substanzen Eingang in die Homöopathie gefunden. Man hätte auch genau so gut würfeln können. Und das soll keine Konsequenzen auf die HP als Konzept haben?

Jetzt komm mir nicht wieder mit den anekdotischen Evidenzen, die haben tausende von Voodoo-Medizinern auch.
Zuletzt geändert von sven23 am Mo 3. Mär 2014, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
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#1959 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 12:52

barbara hat geschrieben:
HIer im Thread. Gestern irgendwann.


Ja ich erinnere mich an den Link, den Darkside jetz nochmal gepostet hat.

Dort wird aber lediglich von einer Studie aus den Jahren 2007-2009 berichtet, in der man mit Randomisierung gearbeitet hat. Von Verblingung wird nichts gesagt.

In der Diskussion über die Studie wird vermerkt.
Zitat
"Es hat sich herausgestellt, dass die HAMP in Deutschland unter das AMG fällt und damit ihre Durchführung sehr aufwendig ist. Diese Anforderungen an eine HAMP nach AMG gehen mit einem enormen organisatorischen und finanziellen Aufwand einher, der in der Zukunft die Anzahl der von Berufsverbänden und Arbeitsgruppen durchgeführten HAMP deutlich reduzieren wird, die Durchführung neuer HAMP wird kaum noch leistbar sein....."

HAMP steht für homöopatische Arzneimittelprüfung.

Ich bin sekptisch, ob dieses Verfahren jetzt das Standardverfahren ist. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Für die über 3000 bereits "geprüften" Substanzen wird sich nichts ändern. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man die nochmal einer korrekten Prüfung unterzieht.

Was die Studie jetzt genau ergeben hat, wird seltsamerweise nicht berichtet.
Meine Vermutung geht dahin: je korrekter man solch eine Prüfung durchführt, desto marginaler werden die Unterschiede zu den Kontrollgruppen sein. Das Ergebnis wäre, daß man mit korrekt durchgeführten Versuchen keine neuen Substanzen in den Katatog aufnehmen könnte.
Zuletzt geändert von sven23 am Mo 3. Mär 2014, 13:35, insgesamt 2-mal geändert.
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#1960 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mo 3. Mär 2014, 13:21

sven23 hat geschrieben:Auf Basis dieser zweifelhaften und methodisch falschen Arzneimittelprüfungen haben inzwischen über 3000 Substanzen Eingang in die Homöopathie gefunden.
Angenommen, Deine Aussage ist richtig. - Dann ginge es trotzdem erst los - denn solche Mittel werden ja nicht geprüft, um sie danach ins Museum zu stecken, sondern weil sie heilen sollen.

Rein pragmatisch gehe ich davon aus, dass ein erfahrener HP-Arzt in relativ kurzer Zeit merkt, ob ein neues Präparat funzt oder nicht - und dann gibt es auch diesbezügliche Rückmeldungen. Dann fällt halt ein Präparat auch mal durch. - Aber nicht deshalb, weil es zweifelhaft geprüft wurde, sondern weil es nichts taugt.

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