Homöopathie

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sven23
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#1941 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 11:30

closs hat geschrieben:Wir drehen uns wirklich im Kreis, weil wir nach wie vor methodische Fragen mit Realitäts-Frage vermissen.

Du meinst sicher vermischen. ;)
Aber das liegt hauptsächlich an dir selbst, wenn du nicht bereit bist, dein Wissen zu erweitern.


closs hat geschrieben: Methodisch wird man viel gegen HP einwenden können - aber das ändert doch nichts an der Realität, dass (gute) Homöopathen nach einer individuellen Anamnese mit hoher Wahrscheinlichkeit vorraussagen können, was das von ihnen Präparat bewirkt - und so IST doch die Realität (was man aufgrund von - aufwendigen - Feldstudien problemlos rausfinden könnte).

Das ist doch der Knackpunkt. Wenn die falsche Methode zu einem richtigen Ergebnis führt, kann dann die Methode überhaupt in einem ursächlichen Zusammenhang stehen? Das gilt es herauszufinden.
Ich habe wieder mal den Verdacht, daß du den Link zur Studie über Rheumapatienten nicht gelesen hast. Dort wurde die von dir immer geforderte individuelle homöopathische Behandlung durchgeführt.


closs hat geschrieben: - Die Sequenz "Kranker kommt rein - Therapeut macht Anamnese und verordnet dementsprechendes Mittel - Kranker ist geheilt" ist doch eingeübte Routine.

Ganz so einfach ist es wohl doch nicht. Homöopathische Behandlungen können sich manchmal über einen sehr langen Zeitraum erstrecken. Der beste Freund des Homöopathen ist die Zeit. Irgendwann bessern sich halt die meisten Krankheiten. Den Link über den natürlichen Krankheitsverlauf hast du vermutlich auch nicht gelesen.

closs hat geschrieben: "Du hast in 3 Wochen Deine langjährige, schwerwiegende Gastritis los" ist dann halt eine Scheinwirkung, wenn es so eintritt. - Eigentlich ist das Sprachverhunzung, die Stoff bieten würde für eine Komödie.

Du sprichst sicher deine eigene Erfahrung mit deiner Gastritis an. Hast du auch in Erwägung gezogen, daß evtl. psychische Probleme (Überlastung in Beruf und Familie) mit ein Grund für die Probleme gewesen sein könnten. Man sagt ja nicht umsonst: das hat mir auf den Magen geschlagen.
Vielleicht hat der Arzt dir als therapeutischen Nebeneffekt durch Gespräche den Druck etwas genommen. Wäre doch immerhin eine Möglichkeit.
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sven23
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#1942 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 11:32

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Die Frage ist: Heilt die HP denn?
Das ist die entscheidende Frage jenseits von methodischen Liturgien. - Nach Ansicht der Betroffenen eindeutig JA.

Solange man nicht die Wirkung eindeutig der HP zuschreiben kann, ist diese Aussage unzulässig.
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sven23
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#1943 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 11:34

barbara hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Dann kann man auch gleich zu einem richtigen Arzt gehen. :lol:

Schulmediziner können sehr oft gar nicht helfen. Und dann?

Muss der arme Mensch einfach um ideologischer Scheuklappen willen sein Leid mit Geduld tragen, ohne sich an andere Methoden zu wenden, die sehr oft erfolgreich sind, wo die Schulmedizin es nicht gewesen ist?

gruss, barbara

Vielleicht sollte er einfach den Arzt wechseln, notfalls auch zum Facharzt gehen. Dafür gibt es ja die Profis in Psychiatrie und Psychotherapie.
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#1944 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mo 3. Mär 2014, 11:40

sven23 hat geschrieben: Vielleicht sollte er einfach den Arzt wechseln, notfalls auch zum Facharzt gehen. Dafür gibt es ja die Profis in Psychiatrie und Psychotherapie.

Mit "Schulmedizin" hilft nicht, sind sehr oft jahrelange Pilgereien von einem Schulmediziner zum nächsten gemeint. Hausärzte, Fachärzte, Kliniken, die grössten Koryphäen ihres Fachs, papi papa. Bei chronischen, nicht aktue lebensgefährlichen Beschwerden ist das die Regel, nicht die Ausnahme.

Glück hast du, wenn du an einen gerätst, der bescheiden genug ist zu sagen "ich kann da nicht helfen (aber vielleicht kanns jemand anders)" statt "da gibt es nichts zu machen"

gruss, barbara

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sven23
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#1945 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 11:42

barbara hat geschrieben:
Ich wiederhole: in homöopathischen Arzneimittelprüfungen wird keineswegs auf Verblindung und Kontrollgruppen verzichtet.

Was genau hindert dich daran, den Sinn dieses Satzes zu erfassen und zu behalten?

gruss, barbara

Und was hindert dich daran, dir verlinkte Artikel überhaupt zu lesen?

Nochmal zum Mitschreiben:
"Eine in der Homöopathie-Fachzeitschrift homeopathy veröffentlichte Untersuchung derartiger Arzneimittelprüfungen der Jahre 1945 bis 1995 ergab, dass diese Prüfungen sehr unterschiedlich gehandhabt werden, meist von sehr niedriger Qualität sind und auf eine Kontrollgruppe und Placebo-Präparate zum Vergleich verzichtet wurde. Auf Randomisierungen und Verblindungen wurde ebenfalls verzichtet. Interessanterweise werden in Prüfungen minderer Qualität mehr Symptome berichtet als in den anderen Prüfungen"

Laut einer EU Richtlinie müssen Homöopathika mit folgender Aufschrift versehen werden:

"Homöopathisches Arzneimittel ohne genehmigte Heilanzeigen"

Klingt irgendwie vielversprechend. :lol:
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#1946 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 11:44

barbara hat geschrieben: Mit "Schulmedizin" hilft nicht, sind sehr oft jahrelange Pilgereien von einem Schulmediziner zum nächsten gemeint. Hausärzte, Fachärzte, Kliniken, die grössten Koryphäen ihres Fachs, papi papa. Bei chronischen, nicht aktue lebensgefährlichen Beschwerden ist das die Regel, nicht die Ausnahme.


Das Problem ist, daß viele Patienten sehr unspezifische Beschwerdebilder haben. Da besteht dann immer der Verdacht, daß hier die Psyche mit im Spiel ist. Deshalb mein Rat: gleich zum Facharzt.
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#1947 Re: Homöopathie

Beitrag von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 11:51

barbara hat geschrieben:Ich wiederhole: in homöopathischen Arzneimittelprüfungen wird keineswegs auf Verblindung und Kontrollgruppen verzichtet.

Was genau hindert dich daran, den Sinn dieses Satzes zu erfassen und zu behalten?
Vermutlich liegt es schlicht daran, dass dein damit nun wiederholter Satz nicht der Wahrheit entspricht.

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#1948 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mo 3. Mär 2014, 11:56

sven23 hat geschrieben:Du meinst sicher vermischen.
Ich fürchte sogar, dass das ein Freudscher war.

sven23 hat geschrieben: Homöopathische Behandlungen können sich manchmal über einen sehr langen Zeitraum erstrecken.
Das war auch verkürzt dargestellt. - Bis auf einen sehr schwer wiegenden Fall war es meistens ein Frage von 1 - 3 Wochen - AUCH der Fall, bei dem der Kinderarzt eine Einweiß-Unverträglichkeit diagnostiziert hat (nachdem das Kind ein halbes Jahr lang gekotzt hat) und prognostiziert hat, dass das Kind LEBENSLANG keine tierischen Eiweiße essen dürfe - war nach wenigen Wochen nach dem HP-Besuch erledigt (bis heute).

sven23 hat geschrieben: Wäre doch immerhin eine Möglichkeit.
Wenn es eine schöne Frau gewesen wäre, die mich in den nächsten Wochen engelhaft umschwirrt hätte, vielleicht. - In diesem Fall war der Mann 65 Jahre alt.

Außerdem gab es gar nicht so viele Gespräche. Bei ersten Termin (ca.- 10 Minuten) grobe Diagnose (auch aufgrund der Vordiagnose) plus Mega-Fragebogen - dieser Bogen wurde zurück-GESCHICKT - dann Termin NACH der Auswertung durch den Arzt - und dabei Gespräch, weil mich das Thema interessiert hat (wäre ga nicht vorgesehen gewesen).

Natürlich kann es sein, dass ich Dich, Sven, kennenlerne, und Deine Aura mich so entrückt, dass meine Zahnschwerzen mit einem Schlag weg sind - das ist das, was ich WIRKLICH als Anekdote bezeichnen würde: Nicht ausschließbar, aber auch nicht typisch.

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#1949 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mo 3. Mär 2014, 11:58

sven23 hat geschrieben:"Homöopathisches Arzneimittel ohne genehmigte Heilanzeigen"
Kann gut sein - weil der Begriff "Heilanzeige" wiederum definiert ist durch vorgeschriebene Verfahren. Ich sehe das eher unter forensischen (also juristischen) Gesichtspunkten - und somit auch versicherungstechnischen Gesichtspunkten. - Rückschlüsse auf tatsächliches Heilvermögen würde ich daraus nicht ziehen - andere Baustelle.

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sven23
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#1950 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 12:01

closs hat geschrieben:Wenn es eine schöne Frau gewesen wäre, die mich in den nächsten Wochen engelhaft umschwirrt hätte, vielleicht. - In diesem Fall war der Mann 65 Jahre alt.

Soweit ich weiß, ist es kein Bestandteil einer Therapie, ein Verhältnis mit dem Therapeuten anzufangen.
Was du so süffisant übergehst war doch die Frage, ob es belastende Lebensumstände gab, die auch mit ursächlich für die langanhaltende Gastritis gewesen sein könnten. Gab es noch zusätzliche Medikationen?
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