Homöopathie

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barbara
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#1731 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mo 24. Feb 2014, 20:55

Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Ach, es fängt schon wieder an, andern zu unterstellen, sie hätten keine Ahnung. Jetzt durch Anton B.
Wo geht das aus Antons Worten hervor?

ich zitiere:

Dir fehlt jedes Grundverständnis, wie Wissenschaft funktioniert.



Verrätat duns auch deine

ja, ich bin LBQI-Akupressurtherapeutin. Das ist eine Methode, die einerseits auf der traditionellen chinesischen Medizin beruht, aber auch auf westlichen Elementen wie zB der systemischen Gesprächsführung. Sie beinhaltet Körperarbeit (Akupressur, Massagen etc) und Bewusstseinsarbeit (im Gespräch). Schulmedizinisches Wissen wie Anatomie, Pathologie, Hygiene etc ist selbstverständlich Teil der Ausbildung.

Ich könnte die Verbandsseite verlinken, wo die Details meiner Ausbildung abgerufen werden können, aber das wär dann ja Werbung.

Ausserdem gebe ich Nachhilfe auf Stufe Gymnasium, meist Mathematik aber auch immer wieder mal Naturwissenschaft, besonders Biologie, wo es regelmässig dazu gehört, Experimente durchzuführen, zu dokumentieren und gemäss den vorgegebenen Standards auszuwerten.

Zusätzlich lese ich aus privatem Interesse sehr viel, auch vieles über wissenschaftliche Themen.

gruss, barbara

Anton B.
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#1732 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Mo 24. Feb 2014, 21:03

barbara hat geschrieben:Anton B., was ist denn deine Qualifikation, wenn ich fragen darf? Hast du überhaupt irgend eine?
Ich beschäftige mich mit einem System der historischen Geologie und einer bestimmten Lebewesengruppe in Forschung und Lehre.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Pluto
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#1733 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Mo 24. Feb 2014, 21:08

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wo geht das aus Antons Worten hervor?
ich zitiere:
Dir fehlt jedes Grundverständnis, wie Wissenschaft funktioniert.
Es geht nicht um Kenntnisse der Anatomie, Pathologie und Hygiene, sondern um das Verständnis der naturwissenschaftlichen Methodik... z. Bsp. Was ist eine Theorie? Wie entsteht sie?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#1734 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Mo 24. Feb 2014, 21:10

Anton B. hat geschrieben:Ich beschäftige mich mit einem System der historischen Geologie und einer bestimmten Lebewesengruppe in Forschung und Lehre.
Ein promovierter Geologe mit Felderfahreung...? könnte man das so sagen, Anton?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#1735 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Mo 24. Feb 2014, 21:29

Pluto hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Ich beschäftige mich mit einem System der historischen Geologie und einer bestimmten Lebewesengruppe in Forschung und Lehre.
Ein promovierter Geologe mit Felderfahreung...? könnte man das so sagen, Anton?
Ja! Aber man sollte das Thema nicht zu sehr an Anton festmachen. Anton ist überhaupt nicht das Problem, weder für die Homöopathie, noch für Barbara. Man/Frau müsste vielleicht auch zwischen Evidenznachweisen für eine Zulassung und Kostenübernahme einer Arznei und einer naturwissenschaftlichen Theorie zum Verständnis (also wissenschaftlich generiertem "Wissen") von etwas unterscheiden.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

closs
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#1736 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mo 24. Feb 2014, 22:25

Anton B. hat geschrieben:Deshalb sind auch die closs'schen Vorschläge zur Prüfung der HP-Wirksamkeit m.E. ziemlicher Kokolores
ANGENOMMEN, eine Prüfung in verschiedenen HP-Arztpraxern würde folgendes ergeben:

Patienten, die mit Krankheitsbild x schulmedizinisch austherapiert sind und zum HP-Arzt gehen, sind auffällig oft nach einem durchschnittlichen Zeitraum x beschwerdefrei.

Wäre das unwissenschaftlich?

Anton B. hat geschrieben:Wissenschaftlich wären die in Schmidt, Süß & Nieber (2004) aufgezeigten Beobachtungen. Das sind Experimente, die relativ eindeutige und nicht wegzudiskutierende Ergebnisse bringen. Die könnten auch sicher und konsistent überall in der Welt in jedem Uni-Labor reproduziert werden
Sind das Labor-Untersuchungen (wovon?)?

closs
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#1737 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mo 24. Feb 2014, 22:48

Pluto hat geschrieben:In der Medizin wie in den meisten anderen Disziplinen, ist Reproduzierbarkeit eine unerlässliche Voraussetzung für den Erfolg.
Prinzipiell gilt das ja auch für HP - allerdings ist es ungleich schwerer, Testgruppen zu schaffen. - Denn "Reproduzierbarkeit" beinhaltet doch (so verstehe ich es), dass unter gleichen Bedingungen dasselbe Ergebnis vorhersagbar ist.

Bei der HP sind "gleiche Bedingungen" etwas ganz anderes, weil es nicht nur identisches Beschwerdebild und identische Medikamenten-Gabe beinhaltet, sondern auch den jeweiligen Typus des Menschen, der dieses Beschwerdebild hat. - Konkret:

Würden AntonB, Pluto und Closs dasselbe Beschwerdebild haben (im schulmedizinischen Sinne), wäre NICHT vorhersagbar, dass das HP-Präparat x bei diesen Dreien wirkt (obwohl es zwei WOchen vorher bei einem anderen gewirkt hat). - Es wäre deshalb nicht vorhersagbar, weil jetzt erst für den HP die Anamnese beginnt: "Aha - wir haben folgende schulmedizinische Diagnose, die wir (im besten Fall) übernehmen. - So - was für ein Typ ist AntonB, Pluto und Closs in Bezug auf ........... (Fragebogen/Tests/etc.)".

Am Ende wäre es wahrscheinlich, dass diese drei Burschen UNTERSCHIEDLICHE Typen sind - die Medikation ergibt sich dann aus der Kombination aus Diagnose und Typ - also drei VERSCHIEDENE Gaben.

Hätte man nun tatsächlich 100 Menschen mit demselben Beschwerdebild, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass wenigstens 3 oder 5 dieser Gruppe zum selben Typ gehören. - DANN wären die Vergleichs-Voraussetzungen überhaupt erst gegeben. - Ich habe Zweifel, dass es schulmedizinisch angelegte Tests in Bezug auf HP dies zur Kenntnis nehmen. Es ist viel mehr zu befürchten, dass man seinen eigenen Stiefel durchzieht und dann logischerweise entsprechende (und erwünschte!!) Ergebnisse bekommt.

In der Praxis läuft das bei High-D-HP übrigens so (zumindest habe ich es so erlebt): Der Therapeut hat eine Patienten-Datei mit Diagnose und Typisierung. - Durch die Tests am aktuellen Patienten fliegt dann ein Datei-Patient nach dem anderen raus, bis am Ende einige wenige identische oder annähernd identische Fälle übrig bleiben. Daraus kann der Therapeut sehr genau einkreisen, welches Präparat das beste ist.

Im Idealfall (und den gibt es bei erfahrenen (!) Therapeuten recht oft, kann der Therapeut zum Patienten sagen: "Der Fall ist klar - nimm das - die Sache sollte in 3 Wochen vergessen sein". - Mit anderen Worten: Die Forderung nach Reproduzierbarkeit ist auch bei der HP erfüllbar (und wird auch ständig erfüllt) - ABER unter den oben gegebenen Umständen.

Insofern wäre zu Fragen: Gibt es Studien der Schulmedizin zur HP, die diese Voraussetzungen erfüllen? - Wenn nein, kann man diese Studien ungelesen verbrennen, weil sie nichts aussagen KÖNNEN.

Anton B.
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#1738 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Mo 24. Feb 2014, 23:05

closs hat geschrieben:ANGENOMMEN, eine Prüfung in verschiedenen HP-Arztpraxern würde folgendes ergeben:

Patienten, die mit Krankheitsbild x schulmedizinisch austherapiert sind und zum HP-Arzt gehen, sind auffällig oft nach einem durchschnittlichen Zeitraum x beschwerdefrei.

Wäre das unwissenschaftlich?
Zumindest erstmal nicht wissenschaftlicher als mein geliebtes Storchen-Beispiel:

ANGENOMMEN, eine Prüfung in verschiedenen Ländern würde folgendes ergeben:

Ehepaare, die in einem Haus mit einem bewohnten Storchennest auf dem Dach wohnen, bekommen auffällig viele Kinder.

Wäre das unwissenschaftlich? :oops:

closs hat geschrieben:Sind das Labor-Untersuchungen (wovon?)?
Barbara hat es doch schon rausgefunden: Darm- bzw. Muskelzellen (Radau 2004) von Ratten wurden verschiedenen homöopathischen Belladonna-Hochpotenzen ausgesetzt und es wurden interessante Beobachtungen getätigt, die nach dem herrschenden naturwissenschaftlichem Weltbild ungeheueurliches bedeutet hätten. Abgesehen davon, dass die Ergebnisse dann doch nicht valide waren, ist es im Prinzip derselbe Versuchsaufbau wie beim Wasserlinsenexperiment.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Pluto
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#1739 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Mo 24. Feb 2014, 23:18

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:In der Medizin wie in den meisten anderen Disziplinen, ist Reproduzierbarkeit eine unerlässliche Voraussetzung für den Erfolg.
Prinzipiell gilt das ja auch für HP - allerdings ist es ungleich schwerer, Testgruppen zu schaffen. - Denn "Reproduzierbarkeit" beinhaltet doch (so verstehe ich es), dass unter gleichen Bedingungen dasselbe Ergebnis vorhersagbar ist.
Es geht ga nicht, weil HP grundsätzlich keine reproduzierbare Wirkung zeigt, bzw. keine die statistisch relevant wäre. Das ist ein Nebenergebnis der Doppelblind Studien.
Insofern wäre zu Fragen: Gibt es Studien der Schulmedizin zur HP, die diese Voraussetzungen erfüllen? - Wenn nein, kann man diese Studien ungelesen verbrennen, weil sie nichts aussagen KÖNNEN.
Barbara sagte mal, dass es solche Studien gibt. Auf die Frage "Welche", kam aber nichts.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1740 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Mo 24. Feb 2014, 23:19

Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wo geht das aus Antons Worten hervor?
ich zitiere:
Dir fehlt jedes Grundverständnis, wie Wissenschaft funktioniert.
Es geht nicht um Kenntnisse der Anatomie, Pathologie und Hygiene, und auch nicht um die Zahl gelesener Artikel, sondern um das Verständnis der naturwissenschaftlichen Methodik... z. Bsp. Was ist eine Theorie? Wie entsteht sie?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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