Naqual hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Naqual hat geschrieben:
So allgemein formuliert würde ich es nicht sagen, dass Gott Gedanken und Gefühle den Taten gleichsetzt.
z.B. kann jemand, der innerlich total geizig ist in Gehorsam zu Gott andere beschenken.
Die Schlüsselwörter sind: "(um) sie zu begehren". Ein vorsätzliches, absichtliches,
gewolltes Begehren: "...jeder, der eine Frau ansieht,
(um) sie zu begehren"
Mt. 5,28.
Schlüsselwort stimmt zwar, aber man muss noch die Frage des NACH WAS begehrt wird stellen. Also ist der erotische Impuls gemeint (wäre eine Wahnsinnsforderung, den der ist biologisch vorgegeben, ob jemand will oder nicht) oder das "Begehren der Frau" im Sinne des direkt vorher genannten Ehebruchs. Also man begehrt in diesem Fall die Frau des anderen für sich selbst. (der Bezugspunkt ist nicht der Wunsch nach einem Geschlechtsakt, sondern der Wunsch die Frau zur eigenen Ehefrau auf Kosten des rechten Ehemanns zu machen)
Warum sollte jemand die Frau eines anderen haben wollen? Um mit ihr abstinent zu leben?
Lk. 16,18 korrespondiert mit
Mt. 5, 32. Das ist das Umfeld, in welchem
Mt. 5, 28 steht.
Es geht um die
Herzenshaltung der Pharisäer.
die grammatische Form ist wieder von besonderer Bedeutung. Das Verb „
heiratet“ ist ein
Partizip Präsens, das im Griechischen
eine andauernde oder sich wiederholende Handlung bezeichnet.
Jesus meinte also hier das Immer-wiedererneut- Heiraten der jüdischen Männer. Das Verb „ehebrechen“ steht hier im Präsens Aktiv. Jesus meinte damit die andauernde ehebrecherische Haltung der Pharisäer. Sie verurteilten andere als Sünder, lebten aber selbst in offener Verletzung des 7. Gebotes, indem sie es durch ihre Scheidungspraxis völlig ausgehöhlt hatten und Frauen wie ungeliebtes Eigentum hin- und herschoben.
Wieder kritisierte Jesus ihre Herzenseinstellung (V.15), die all ihrem Tun zugrunde lag. Sie waren durch und durch Ehebrecher. Dies ist der allgemeinste Vorwurf, den Jesus in diesem Zusammenhang gegen sie erhob.
Quelle
Naqual hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Man kann die Gedanken des Herzens und die Taten nicht wirklich voneinander trennen.
Doch. Man kann übel denken und um des Glaubens willen bewusst auf den Vollzug in Handlungen absehen. Das ist dann sogar schwerer und aufopferungsvoll, als für den, der erst gar nicht so denkt und fühlt.
Genau hier haben wir ja den Gehorsam von Gott (Gehorsam bedeutet, gegen das eigene Wollen den Willen eines anderen zu tun). Gehorsam ist immer dann erforderlich, wenn was nicht stimmt IN einem. Sonst bräuchte es keinen Gehorsams.
Jemand, der Gott gehorsam sein will, diszipliniert auch seine Gedanken; er bemüht sich darum, er arbeitet daran. Er leistet sich keine "Ausrutscher" bzw. bricht ab, wenn er merkt, dass er sich auf gefährlichem Terrain bewegt und sucht die Nähe des HERRN.
Von daher bleiben "unerlaubtes Begehren", die Reaktion auf äußere Einflüsse, in einem gewissen, "ungefährlichen" Rahmen.
Gott möchte "Überzeugungstäter" ...
Hebr. 10,16 und nicht Leute, die aus Angst vor Strafe kuschen, aber deren Willen sich nicht wirklich mit dem Willen Gottes identifizieren
will.
Naqual hat geschrieben:Für mich benennt Jesu Ursache von Handlungen, die bereits - selbst ohne dass sie geschehen - in eigenen Inneren beginnen.
Ja.
Naqual hat geschrieben:Gleichwohl kann man nun innerlich zwei Wege gleichzeitig gehen, die sich widersprechen. Einerseits begehrt man die Frau des anderen, andererseits verzichtet man auf die aktive Umsetzung im Leben. Auch das Zweitere findet statt! Deswegen trenne ich auch zwischen dem "erotischen Impuls" (der nicht steuerbar ist. Er ist da oder nicht - je nach Anlass und Empfänglichkeit des einzelnen) und der weiteren "inneren Verarbeitung".
Wer sein Leben "verliert", der wird es gewinnen.
Wer der Versuchung widersteht und Glaubensprüfungen be- steht ( ... im Kleinen treu...), anstatt sich selbst und andere in komplizierte Verhältnisse/ Sünde zu verwickeln, dem eröffnen sich eines Tages andere Möglichkeiten, seine Neigungen und Talente einzusetzen= Segen.
Naqual hat geschrieben:Jesus zielt für mich hier nicht auf eine Gleichsetzung von inneren Vorgängen und äußeren Handlungen ab, sondern er gibt genau genommen einen psychologischen Rat. Der Impuls mag da sein, aber man muss ihn nicht weiter verfolgen und ihn innerlich ausleben. (Es ist in seinen folgenden Beispiel für mich innerlich verstanden: Also das betrachtende "innere Auge" ist auszureißen, d. h. zum bremsen.
Ich denke aber, so gesehen kommen wir uns näher.
Gott kennt unsere Gedanken. Sie sind für Ihn genauso real wie unsere, nach außen hin sichtbaren Taten.
Es kommt doch nicht darauf an, ob ich eine Absicht
ausführe, sondern auf meine grundsätzliche Haltung zu einer Sache, welche ich willentlich steuern kann. Man kann keinen "Saustall" (Gesetzlosigkeit) im Kopf haben und meinen, trotzdem mit Gott im Reinen zu sein, weil man ja die Begierde nicht in der Praxis auslebt bzw. das Gesetz verdreht und verbiegt, sodass es den eigenen Wünschen dienen muß anstatt anders herum.
DAS sagt Jesus meiner Meinung nach.
Naqual hat geschrieben:Jeder Mensch bekommt seine eigene biologische Ausstattung (von Gott und Gott versucht nicht überfordernd zur Verdammnis). Wider diese handeln zu müssen sehe ich als unnatürlich an.
Die Richtigkeit der Theorie, HS sei "angeboren", darf bezweifelt werden.
Wir leben in einer Welt, in der vieles nicht dem Willen Gottes entspricht, und Gott ist barmherzig und gnädig... aber dass HS von Gott
GEWOLLT sei, das müsste noch bewiesen werden.
Naqual hat geschrieben:Und wer von den Homosexuellen fordert enthaltsam zu leben, sollte als Hetero selbst in der Lage zu sein enthaltsam zu leben.
Ja.
Naqual hat geschrieben:Heteros (mit wenigen Ausnahmen) können dies aber nicht und fordern genau das jetzt von Homosexuellen
Wen der Sohn frei macht, der IST frei... egal, welcher sexuellen Orientierung er zuzuordnen ist.
LG