Pluto hat geschrieben:Was hat das für Schlussfolgerungen für unseren Alltag?
Dass man sich nicht auf Teufel komm raus selbst "verwirklichen"
muss, sondern sich selbst verwirklichen
kann. - Geht man davon aus (wie es Christen tun), dass das Dasein nur ein Teil der menschlichen Existenz ist, geht man ruhiger und anders orientiert ran.
Pluto hat geschrieben:Glaubst du, dass frühere Hochkulturen so empfunden hätten, wenn sie in den Genuss der wissenschaftlichen Aufklärung gekommen wären?
Ja - auch zukünftige Hochkulturen werden wieder mehr geistig empfinden. - Das heisst ja nicht, dass man deshalb Naturwissenschaften vernachlässigt - zumal die religiös orientierten Hochkulturen der Vergangenheit (Christen, Araber!!, etc.) naturwissenschaftlich sehr interessiert waren.
Pluto hat geschrieben: da nur das Gehirn der Sitz unseres "ICH-Bewusstseins" sein kann
Das sieht man christlicherweise eigentlich genauso. - Im Dasein ist das Gehirn die Stätte jeglichen Bewusstseins (wenn man die Steuerungen des Hirns im Rest des Körpers miteinbezieht).
Pluto hat geschrieben:Welches sind deiner Meinung nach die richtigen und die falschen Schlüsse?
Die (christlich gesprochen) satanische Abart ebenbildlichen Denkens ist, wenn man daraus eine göttliche Stellvertreterschaft macht, die gegen die Schöpfung geht. - Insofern ist ein Großteil der christlichen Historie satanisch geprägt - eben weil Ebenbildlichkeit missbraucht wird. - Das fängt bei dem Gottesgnadentums-Gedanken weltlicher Herrschaft an.
Der richtige Schluss wäre dagegen, dass sich der Mensch geistig vollkommen unabhängig macht vom Getriebe der Welt. - Das heisst NICHT, dass er deshalb passiv und griesgrämig wäre, sondern dass er möglichst viel in die Welt hinein gibt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. - Wenn trotzdem geistige "Response" kommt, um so besser. - Man muss aber unabhängig bleiben.
Pluto hat geschrieben:Was bedeutet "solus Spiritus", und was sind ändert sich an der Interpretation der Bibel, wenn man "sola scriptura" dadurch ersetzt?
Wenn man es richtig macht, kann beides koinzidieren. - Aber entscheiden muss der Geist.
Funktionieren tut's, wenn man das Bibel-Wort nicht als "göttlich" in dem Sinne versteht, dass jedes Wort "gut" wäre, sondern dass man das Bibel-Wort als "gottgewollt" versteht, auf dass der Mensch gut und böse zu unterscheiden lerne.
"Prüfet und behaltet das Gute" - wer aber sollte prüfen? - Das kann nur der ebenbildliche Geist sein.