Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

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closs
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#501 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » Sa 25. Jan 2014, 14:29

Hemul hat geschrieben:Und was hat diese von euch beiden ausgetragene wunschfreie Nüchternheit mit dem Threadthema zu tun?
Konkret nichts - allgemein schon.

Denn die Schlange und der darauffolgende "Fall" ist der Beginn der Verirrung (dia-bollei), also des Diabolischen - und das hat auch in der Bibel-Exegese seine Tradition.

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Magdalena61
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#502 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Magdalena61 » Sa 25. Jan 2014, 14:32

Hemul hat geschrieben:Das ist ja schlimmer wie in einer Geisterbahn. :mrgreen:
Wenn's draußen so ungemütlich und kalt ist wie jetzt gerade, dann ist es gut, wenn es wenigstens heiße Diskussionen gibt, an denen man sich ein wenig wärmen kann *bibber*.

Ich glaube, ich würde sogar eine Schlange tolerieren, wenn ich dafür nur ein klein wenig Tropenparadies haben könnte... die kommt dann halt ins Naturschutzgebiet, mit Sicherungsvorrichtung, und wehe, sie rührt sich von der Stelle!
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Hemul
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#503 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Hemul » Sa 25. Jan 2014, 14:50

Magdalena61 hat geschrieben: Ich glaube, ich würde sogar eine Schlange tolerieren, wenn ich dafür nur ein klein wenig Tropenparadies haben könnte... die kommt dann halt ins Naturschutzgebiet, mit Sicherungsvorrichtung, und wehe, sie rührt sich von der Stelle!
LG
Schöne Überleitung zum Threadthema. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#504 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Hemul » Sa 25. Jan 2014, 14:54

Magdalena61 hat geschrieben: Wenn's draußen so ungemütlich und kalt ist wie jetzt gerade, dann ist es gut, wenn es wenigstens heiße Diskussionen gibt, an denen man sich ein wenig wärmen kann *bibber*.
LG
Hi Magda!
Schmeiß den Kamin an u. mache dir warme Urlaubsgedanken. ;)
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2Lena
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#505 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von 2Lena » So 26. Jan 2014, 12:05

Münek hat geschrieben:Du kannst die Bibel nicht im Sinne Jahwes auslegen; dafür fehlen Dir
als Mensch sämtliche Voraussetzungen! Die Intentionen Gottes sind Dir
nicht zugänglich; seine Gedanken sind verborgen.

Hallo Münek, du hattest eine lange (sinnlose) Diskussion mit closs. Statt nach einem Zugang zu fragen - blockierst du ihn mit deinen Ansichten. Auf "Deutsch" würde man das Zusammenreimen solcher Ideen als "faules Ei" bezeichnen.

Du bringst zum Ausdruck, dass alle Menschen, die jemals das "Wort Gottes" in den Mund nehmen unzulänglich sind. Das kommt einer Pauschalaburteilung gleich. Stehen bleiben unsinnige Widersprüche eines Buches, das doch über einen unzulänglichen Gott erzählt. Oder es bleibt ein "Vernunftgebäude" stehen, das ohne den passenden Schlüssel unzugänglich bleibt.

Münek, du widersprichst den Auslegungsregeln des guten Hillel!Er übergibt den Schlüssel und sagt auch wie die Bibel zu lesen sei.
Die Regeln sind seit über zweitausend Jahren im Christentum wegen deiner Ansicht nicht in Verwendung - mit fatalen Folgen!

Pluto
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#506 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Pluto » So 26. Jan 2014, 13:27

closs hat geschrieben: In der Tat gibt es bei geistigen/spirituellen Menschen die Setzung, dass es Gott gibt - dass also Materie Folge von Geist ist.
Nehmen wir mal an, dass das stimmt. Was hat das für Schlussfolgerungen für unseren Alltag?

Aber man setzt das nicht willkürlich, sondern weil man so empfindet - und stellt dann fest, dass alle Hochkulturen so empfunden haben.
Naja. Die Wissenschaft ist eine relativ neue Disziplin der Menschheit. Glaubst du, dass frühere Hochkulturen so empfunden hätten, wenn sie in den Genuss der wissenschaftlichen Aufklärung gekommen wären?

Warum sollten sie? Weil man geil darauf ist, sich selbst-zu-täuschen?
In gewisser Weise schon. Das Gehirn täuscht uns dauernd etwas vor. Das kommt daher, dass es wie ein vergesslicher Computer arbeitet, der nur Bruchstücke von Wahrnehmungen speichert. Z. Bsp: Trug die Frau an der Kasse im Supermarkt gestern eine Brille? Oder, warum gibt es widersprüchliche Zeugenaussagen, obwohl alle der Meinung sind, sie würden die Wahrheit sagen.
Fragen wir, wen das Gehirn damit getäuscht hat, kommen wir zu dem Schluss, dass es sich selbst täuscht, da nur das Gehirn der Sitz unseres "ICH-Bewusstseins" sein kann.

Nötig ist, dass der Mensch sich als Abbild von Geist versteht - und das wurde schon zu allen Zeiten so verstanden. - Das Problem ist eher, welche richtigen und falschen Schlussfolgerungen man daraus ziehen kann.
Welches sind deiner Meinung nach die richtigen und die falschen Schlüsse?

Bei allen Irrtümern, die passieren können, muss das "sola scriptura" ersetzt werden durch "solus spiritus".
Was bedeutet "solus Spiritus", und was sind ändert sich an der Interpretation der Bibel, wenn man "sola scriptura" dadurch ersetzt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#507 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von closs » So 26. Jan 2014, 14:05

Pluto hat geschrieben:Was hat das für Schlussfolgerungen für unseren Alltag?
Dass man sich nicht auf Teufel komm raus selbst "verwirklichen" muss, sondern sich selbst verwirklichen kann. - Geht man davon aus (wie es Christen tun), dass das Dasein nur ein Teil der menschlichen Existenz ist, geht man ruhiger und anders orientiert ran.

Pluto hat geschrieben:Glaubst du, dass frühere Hochkulturen so empfunden hätten, wenn sie in den Genuss der wissenschaftlichen Aufklärung gekommen wären?
Ja - auch zukünftige Hochkulturen werden wieder mehr geistig empfinden. - Das heisst ja nicht, dass man deshalb Naturwissenschaften vernachlässigt - zumal die religiös orientierten Hochkulturen der Vergangenheit (Christen, Araber!!, etc.) naturwissenschaftlich sehr interessiert waren.

Pluto hat geschrieben: da nur das Gehirn der Sitz unseres "ICH-Bewusstseins" sein kann
Das sieht man christlicherweise eigentlich genauso. - Im Dasein ist das Gehirn die Stätte jeglichen Bewusstseins (wenn man die Steuerungen des Hirns im Rest des Körpers miteinbezieht).

Pluto hat geschrieben:Welches sind deiner Meinung nach die richtigen und die falschen Schlüsse?
Die (christlich gesprochen) satanische Abart ebenbildlichen Denkens ist, wenn man daraus eine göttliche Stellvertreterschaft macht, die gegen die Schöpfung geht. - Insofern ist ein Großteil der christlichen Historie satanisch geprägt - eben weil Ebenbildlichkeit missbraucht wird. - Das fängt bei dem Gottesgnadentums-Gedanken weltlicher Herrschaft an.

Der richtige Schluss wäre dagegen, dass sich der Mensch geistig vollkommen unabhängig macht vom Getriebe der Welt. - Das heisst NICHT, dass er deshalb passiv und griesgrämig wäre, sondern dass er möglichst viel in die Welt hinein gibt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. - Wenn trotzdem geistige "Response" kommt, um so besser. - Man muss aber unabhängig bleiben.

Pluto hat geschrieben:Was bedeutet "solus Spiritus", und was sind ändert sich an der Interpretation der Bibel, wenn man "sola scriptura" dadurch ersetzt?
Wenn man es richtig macht, kann beides koinzidieren. - Aber entscheiden muss der Geist.

Funktionieren tut's, wenn man das Bibel-Wort nicht als "göttlich" in dem Sinne versteht, dass jedes Wort "gut" wäre, sondern dass man das Bibel-Wort als "gottgewollt" versteht, auf dass der Mensch gut und böse zu unterscheiden lerne.

"Prüfet und behaltet das Gute" - wer aber sollte prüfen? - Das kann nur der ebenbildliche Geist sein.

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#508 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 27. Jan 2014, 00:45

Hemul hat geschrieben:Wo bitte schimpfe ich auf Eva? :roll: Adam war derjenige der für das Unheil verantwortlich ist.
Hm, also.... zur Ehrenrettung des Adam: Ich glaube, die beiden haben die Karre gemeinsam in den Morast gefahren. Da war oder ist keiner besser als der andere.

Eva typisch Frau und Adam typisch Mann. Hier werden Typen beschrieben. Gott schuf den Menschen als Mann UND Frau.... wobei die Frau aus demselben Material hergestellt wurde...und beide zusammen sind "DER Mensch"... also so arg viel Unterschied ist da nicht :) .
Hätte Adam Evas Angebot zurückgewiesen wäre Eva zwar gestorben, er aber am Leben geblieben. Er hätte halt von Gott eine neue (noch schönere) Frau bekommen. ;)
:D
Oder er hätte zwei Frauen und damit gleich Rivalität und Unruhe in der Familie gehabt. Eine Frau vor dem Tor und eine dahinter, in der Wildnis.. und Adam hätte sich um beide kümmern müssen.
Physisch hat Eva ja noch einige Tage weitergelebt... hat Kinder bekommen...
Ziska hat geschrieben:Da Adam aber, wie gesagt der Hauptverantwortliche ist, hat Luther zu Recht geschrieben, "einen" Menschen... Obwohl natürlich immer zwei dazugehören... ;)
Ohne mich festlegen zu wollen--- versuche ich, den Gedankengang von Prof. Dr. Siegfried Zimmer nach-zudenken.

Man müsste mal überlegen: Wenn "ha adam" nicht für einen bestimmten Menschen steht sondern für die Menschheit allgemein, mit welchen Bibelversen diese Sichtweise kollidieren würde; und ob man diese nicht ebenfalls anders verstehen könnte oder müßte.

"Einen Menschen" kann, je nachdem, wie man das betont bedeuten: Einen MENSCHEN oder EINEN Menschen.
Paulus will ja darauf hinaus: Jesus mußte als MENSCH kommen, um die Fehlerpunkte, die durch (einen) Menschen angehäuft und auf einem Schuldschein festgehalten wurden, zu tilgen. Röm. 5,12.
Röm. 5,15... klingt dann wieder anders. Aber was steht da im Urtext?

Nachdem wir darüber belehrt wurden, dass "ha adam" mit Artikel schlicht und einfach "Mensch" bedeutet und in der Genesis mit "Adam" übersetzt wird-- fragt man sich halt, ob bei manchen Entscheidungen der Wunsch der Vater des Gedankens war.

Wenn man "Adam" als "Menschheit" (Plural) sieht, die sich von Gott wegentwickelt hatte, bekommt man ein Problem mit dem Geschlechtsregister.
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#509 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 27. Jan 2014, 01:32

Salome23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Adam war derjenige der für das Unheil verantwortlich ist. Durch ihn kam der ganze Schlamassel erst ins rollen.
Durch einen einzigen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und mit der Sünde der Tod. Und auf diese Weise ist der Tod zu allen Menschen hingekommen.
Deswegen hat auch jeder gesündigt.
Ach deswegen! :roll:
Alles klar!
Einer baute Mist und alle tragen die Konsequenz-wie absurd!
Irgendwo passt diese Version der "Erbschuld" nicht so richtig zu einem Gott der Gerechtigkeit.
Eigentlich müsste es anders gehn:
Jeder einzelne Mensch sollte die Chance erhalten,da starten zu dürfen, wo der angeblich erste Mensch (Adam) gestartet hat -nämlich im Garten Eden... :D
:mrgreen: Wenn man "Adam" als Prototypen sieht... braucht man nicht lange zu rätseln, was dabei herauskäme.

Frage: Nach 1. Korinther 15, 50 können Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben. Von welcher Beschaffenheit war dann der Leib Adams vor dem Sündenfall gewesen? Unsterblich? Wenn er doch aus "Staub" gemacht worden war?
Dieser Vers hier sagt etwas anderes: 1. Mose 3, 22
LG
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#510 Re: Was hat die Schlange im Paradies zu suchen?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 27. Jan 2014, 01:33

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Die Story ist so absurd
Die Story ist DANN absurd, wenn man sie exegetisch so rüberbringt, wie sich das offensichtlich festgefressen hat. - Macht man sich davon frei, macht es sehr wohl Sinn - aber da muss man eine ganz andere Kurve fahren.
Vielleicht sollte man die "Sünde, die durch einen Menschen in die Welt gekommen ist" anders interpretieren. Nicht grundsätzlich als vorsätzliche Bosheit, obwohl es diese auch geben kann, sondern eher im Sinne von "Herzenshärtigkeit"; von unabsichtlichem Versagen.

Dann hätte zwar wiederum Gott den schwarzen Peter, weil Er den Menschen mit diesem Programm erschaffen hat-- aber die Last der Verantwortung für seine Veranlagung/ Fehleranfälligkeit wäre vom Menschen genommen und er müsste nur noch dafür geradestehen, wie optimal er die Möglichkeiten nutzt, die Gott ihm anbietet, um (wieder) heilig zu werden.

Offenbar hat Gott bei der Erschaffung des Menschen einen Lern- und Entwicklungsprozess mit eingeplant, ohne den der Mensch nicht Vollkommenheit erlangen kann.

Das Paradies, der Aufenthalt des Menschen im "Garten Eden"... war meiner Meinung nach überhaupt nicht auf Ewigkeit angelegt. Und deshalb durfte die Schlange sich ebenfalls in diesem Paradies aufhalten.
closs hat geschrieben:Unsere Exegese-Tradition ist geistig wahnsinnig belastet.
Allerdings. Deshalb ist es nicht verkehrt, die traditionellen Übersetzungen und Auslegungen zu hinterfragen.

Zu viele Gedanken- Experimente könnten jedoch gefährlich werden...man könnte den Boden unter den Füßen verlieren... aber nachdenken kann man schon einmal, wenn man ein ordentliches Fundament hat, traditionell überliefert (unsere Vorgänger im Glauben waren auch nicht ganz blöde... :angel: ) ... auf das man sich notfalls zurückziehen kann.
LG
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